Persönliche Erfahrung bei der Ummeldung

Alles zum Thema Leben, Arbeiten, Studieren etc. in Frankreich. (Keine Annoncen)
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les cigales
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Freitag 21. Januar 2005, 22:18

Mich würde interessieren,wie die Erfahrungen bei der Ummeldung eines Fahrzeugs aus Deutschland nach Frankreich bei der Contrôle Technique sind.

Gruss Klaus
textspecht
Beiträge: 548
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Freitag 21. Januar 2005, 22:39

Salut, Klaus,

dazu gibt es schon umfangreiche Kommentare im Archiv des Forums. Bei der Wahl des Stichworts für die Suche mußt Du halt ein bißchen "kreativ denken"... ;)
Das steht dann möglicherweise unter Auto, Ummelden, auch unter Umzug, möglicherweise aber auch unter Bauchschmerzen oder Haarausfall.
Man ist hier im Forum bei der Wahl der Überschriften und Betreffs leider nicht immer so präzise, wie es für die Archivsuche sinnvoll wäre.

Selber habe ich mir den Schritt zur Kfz-Ummeldung immer noch verkniffen. Immerhin, es soll möglich sein... :D ...und spart durchaus Steuern und Versicherung. Schwieriger wird es, wenn Du Dein Auto geschäftlich nutzen willst. Da gelten in F deutlich andere Spielregeln.

Gruß, Heinz-Günter
Intercoop
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Freitag 21. Januar 2005, 23:53

Hallo Klaus!

Ich habe mein erstes Auto vor fast 5 Jahren in F angemeldet.
Mit der Contrôle Technique habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Mit meinem VW-Bus war ich inzwischen 3 mal dort und dem Twingo 2 mal.
Die CT ist meiner Meinung nach gründlicher als in D, was tatsächlich Mängel anbelangt.
Ich habe vor fast 3 Jahren in D einen Golf gekauft, der angeblich top o.k. war. TÜV war glaube ich 3 oder 4 Wochen alt ganz ohne Mängel. Da ich das Auto für unser Haus in F haben wollte, wollte ich es auch gleich dort anmelden. Also zuerst zur CT. Diese hat technische Mängel festgestellt, u.a. auch daß das Auto einen erheblichen Unfallschaden hatte und daraus einen Rahmenschaden entstanden war.
Allerdings bin ich in F noch nicht wegen schlechter Wischerblätter oder einer defekten Lampe durchgefallen, wie hier in D.
Die gleichen Erfahrungen werden mir auch immer wieder von deutschen Freunden, die auch in F leben, berichten.

Wenn du noch spezielle Fragen hast, kannst du mich direkt ansprechen. Ich habe bereits etliche Auto umgemeldet, die aus D kamen, da etliche französische Freunde in D gekauft haben.
Gruß
Jutta (Intercoop)
Regina
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Samstag 22. Januar 2005, 14:58

Wir werden am Montag die Préfécture mit allen notwendigen Papieren aufsuchen, d.h. sind (endlich) in der heissen Phase der Ummeldung unserer beiden Autos. Die CT war dabei eigentlich das kleinste Problem. (Da wir beide ältere Modelle fahren, war die Beschaffung des COC, Certificat d'Homologation, die schwierigste und teuerste Hürde.)

Jutta kann ich nur zustimmen, das hier wohl mehr Wert auf wirklich wichtige Dingen gelegt wird, anstelle auf schnell behebbare Scheibenwischer, Rückfahrleuchten und (wirklich!) kleinste Ölverluste bei nicht mehr ganz neuen Autos.

Bei meinem vor 6 Monaten in D ohne Mängel geTÜVten Peugeot wurde ein geringes Spiel " du rotule et de la braque" beanstandet. Laut controlleur keine große, teure Sache, aber extrem wichtig.

Nun hole ich mein Auto aus der franz. Werkstatt - und habe ein ganz neues Fahrgefühl!
Ich hatte nämlich schon seit längerem in D bei versch. Werkstätten angegeben, dass das Lenkrad bei geringsten Unebenheiten der Straße flattert, man manchmal "wie auf Eiern fährt". Dort hat man nie etwas gefunden (eine autotechnische nicht sehr interessierte Frau vielleicht auch nicht so ganz ernstgenommen?), den TÜV bekam ich ohne Probleme und so hatte ich mich eigentlich damit abgefunden. Das ist nun endlich behoben! Dazu brauchte es einer französischen CT. Und so schnell kann ein solcher Mangel nicht auftreten, das hat mir der CT-Mensch und die Werkstatt bestätigt.

Ansonsten war der CT-Controlleur sehr nett, ich habe hier im Gers EUR 48,- gezahlt (und noch einen Regenschirm bekommen, den wir hier im Moment brauchen können) und die contre visite durch die Werkstatt hat nichts mehr gekostet.

Wir können also bei zwei Autos von zwei positiven Erfahrungen berichten.
Zuletzt geändert von Regina am Samstag 22. Januar 2005, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
miss_varna
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Sonntag 23. Januar 2005, 16:15

Hallo Regina,

ab 2005 soll doch die Ummeldung vereinfacht sein, kannst Du dazu etwas berichten, wenn Ihr die Ummeldung hinter Euch habt?

Danke!
Intercoop
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Sonntag 23. Januar 2005, 23:21

Hallo miss_varna!

Ich habe gerade heute mit deutschen Freunden in der Bretagne telefoniert, die schon über 20 Jahre dort leben. Sie haben sich hier in D am 04.01.2005 ein 4 Jahre altes Auto gekauft und abgeholt. Als ich am 09.01. mit Ihnen gesprochen habe, waren sie schon am stönen über die Ummeldung. Heute haben sie mir am Telefon erzählt, dass sich nichts gegenüber der letzten Jahre geändert hat.
Das Auto ist immer noch nicht angemeldet, da die Konformitätsbescheinigung der DRIRE immer noch fehlt. Für den VW ist diese immer noch nicht ausgestellt. Die Bescheinigung des Finanzamtes braucht man auch noch.
Unser Freund hat im Internet nach den Neuerungen geforscht und noch nichts gefunden. Die Prefécture wußte auch noch nichts von Neuerungen.

Na mal sehen was Regina für Erfahrungen macht.
Wenn ich jetzt im Februar wieder in der Bretagne bin, werde ich mich auch noch mal erkundigen, da ich im Frühjahr auch wieder damit konfrontiert werde.
Grüße
Jutta
textspecht
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Sonntag 23. Januar 2005, 23:40

Bestätigung: Auch von mir keine neuen "Erkenntnisse" zur Zulassungserleichterung.
Aber vielleicht hat da auch jemand einfach etwas verwechselt...

In Deutschland gibt es in Zukunft nicht mehr die bekannte Kfz-Zulassung und den Kfz-Brief, sondern ein EU-konformes Dokument. Und das nicht automatisch, sondern nur auf Anforderung bzw. beim nächsten Fälligkeitstermin, bei dem in D die Kfz-Papiere ohnehin vorgelegt werden müssen.

Bis dieses EU-Dokument auch für ältere Kfz die bisher erforderliche Konformitätsbestätigung ersetzt und sich das in die letzten frz. Départements (wie die Ardèche) herumgesprochen hat, sitze ich vermutlich längst im (bisher...) zulassungsfreien Rollstuhl.

Wenn jemand gegenteilige Erfahrungen macht: Hurra, bitte hier detailliert schildern, das halbe Forum wartet darauf!

Gruß, Heinz-Günter
Intercoop
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Montag 24. Januar 2005, 15:26

Zitat von Textspecht:

...........
In Deutschland gibt es in Zukunft nicht mehr die bekannte Kfz-Zulassung und den Kfz-Brief, sondern ein EU-konformes Dokument. Und das nicht automatisch, sondern nur auf Anforderung bzw. beim nächsten Fälligkeitstermin, bei dem in D die Kfz-Papiere ohnehin vorgelegt werden müssen.
...................


Dieses scheint bei den Deutschen Zulassungsbehörden aber noch nicht angekommen zu sein.

Am 18.01.2005 hat ein Freund ein 6 Jahre altes Auto in D gekauft und auch angemeldet. Er hat kein EU-konformes Dokument erhalten, sondern noch den üblichen Kfz-Schein.

Wo ist dieses nach zu lesen?

Gruß Jutta
Regina
Beiträge: 92
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Wohnort: Gers

Montag 24. Januar 2005, 17:44

C'est vite fait!

Nach langem Vorlauf sind wir nach ca. 10 Min. Besuch bei der Prefecture Inhaber/in zweier in Frankreich zugelassener Fahrzeuge mit dem neuen europäischen Fahrzeugbrief / carte grise in franz. Sprache (so sagte uns die nette Dame der Prefecture, die alte carte grise kennen wir nämlich gar nicht).

Das Papier ist 25,5 x 12,2 cm, hat als dezenten bläulichen "Schattenhintergrund" - womöglich die größte Brücke Europas bei Millau in Frankreich? Man guckt sozusagen die Strasse entlang. Wer will, dem kann ich ja ein Foto schicken :-)))


Wir hatten alle Papiere dabei als da sind:

- demande de certificat d'immatriculation
: bekommt man bei der prefecture
- certificat de vente
: Kaufvertrag, bekommt man zurück
- "certificat de conformité original" (d'homologation) ou
"attestation d'identification du véhicule à un type national
ou communautaire"
: DRIRE oder
: direkt vom Hersteller bzw. -vertretung in F,
(auf jeden Fall, wenn Fahrzeug älter als 10 Jahre,
4-6 Wochen und diverse Rückfragen einplanen ...
(Peugeot EUR 100, VW EUR 111)
- certificat d'aquisition d'un véhicule terrestre à monteur en
provenance de la CEE
: Service (ou Hôtel) des impôts, Kaufvertrag vorlegen
(Bescheinigung über bezahlte oder nicht fällige MwSt)
- certificat de procès-verbal de contrôle technique
: franz. TÜV, mit dt. Papieren kein Problem
- Abmeldebescheinigung des Fahrzeugs
: ohne Probleme mit auch dt. Abmeldebescheinigung
: nach Abmeldung Konsulat 15 Tage Zeit zur Zulassung
- deutsche Fahrzeugpapiere (Brief und ggf. Schein)
- pièce justificatives de l'identité
: Reisepass oder Führerschein oder Perso ...
(bekommt man wieder)
- Nachweis über franz. Versicherung
- paiement
: 60 PS kosten EUR 69, 90 PS EUR 110
(bekommt man nicht wieder....)

Dies alles kann man wohl auch bei der mairie abgeben, die schicken es dann aber sowieso an die prefecture.

So haben wir nun die Aufkleberchen CT und Assurance an die Windscheibe geklebt und sobald es aufhört zu regnen, werden die vorne weissen und hinten gelben Nummernschilder (oder andersrum??? jedenfalls das Stück zu EUR 9 bei Leclerc) angebracht.

Abgesehen von der Beschaffung der "attestation d'identification du véhicule....." war es gar nicht so schlimm, alles andere haben wir schnell bekommen.
Und die Stromrechnung wollten sie übrigens nicht sehen, aber die haben wir sicherheitshalber immer dabei :-)))

Bon soirée a tous
Regina
textspecht
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Dienstag 25. Januar 2005, 00:22

APPLAUS,
danke, so präzise hat es noch niemand vorher dokumentiert. Das sollte man wirklich "ganz oben ins Internet hängen". Danke Regina.
Hoffen wir, daß dieser Hinweis künftigt im Archib des FF gut auffindbar bleibt.

Gruß, Heinz-Günter
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HeinBlöd
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Dienstag 25. Januar 2005, 07:31

Regina schrieb


: nach Abmeldung Konsulat 15 Tage Zeit zur Zulassung
Das kann nicht sein .
Unsere Honorarkonsulin hat mir 6 Monate genannt.
Solange kann das Fahrzeug wieder in D zugelassen werden , bevor der Brief gelöscht wird.
Ausserdem dauert es länger , wenn z.B der Hersteller nur Teilkonformität bescheinigt und man einen Termin beim Service des Mines braucht.

Ach so - natürlich vorne weiss - sonst denkt jeder Du wärst Holländer :D
Zuletzt geändert von HeinBlöd am Dienstag 25. Januar 2005, 07:32, insgesamt 1-mal geändert.
Regina
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Dienstag 25. Januar 2005, 11:50

@textspecht
Danke für die Blumen!

@HeinBlöd

Auf unserer attestation steht "Selon les termes de la circulaire de Monsier de Ministre de l'Intérieur no. 73-311 REG 14 en date du 20/06/1973, le propriétere ... aura un délai de 15 jours pour demander l'immatriculation de ce véhicule en France".

Wann der Brief in D nach Abmeldung über Konsulat/Botschaft in F gelöscht wird - keine Ahnung. Bei der Abmeldung und Neuanmeldung in D müsste man das Auto innerhalb 6 Monaten wieder anmelden, danach wird er gelöscht.

Da wir vom Honorarkonsulat in Toulouse die Auskunft bekommen hatten, dass man nach Abmeldung "nur" 15 Tage Zeit hat, haben wir uns erst alle erforderlichen certificats besorgt (ging alles problemlos mit dt.Papieren) und dann das Auto in Toulouse abgemeldet.
(Kostet 50 EUR, den Peugeot hatte ich bei meinem D-Aufenthalt -mit dem anderen Auto- dort abgemeldet, kostet 5,80 EUR. Nach unserem Informationsstand kann man mit einem in D abgemeldeten Auto aber nicht bis F fahren, sondern nur "nach Hause" und da könnten wir auf der langen Fahrt Probleme kriegen. Wir hatten dann wegen 44,20 EUR keinen Bock auf Stress... Andererseits wird ja hier vieles nicht so eng gesehen. Daran müssen wir uns auch gewöhnen, auch wenn es angenehm ist.)

Vorne gelb - um Gottes willen! Nur nicht als Holländer angesehen werden :-)))))

Salut
Zuletzt geändert von Regina am Dienstag 25. Januar 2005, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
Intercoop
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Mittwoch 26. Januar 2005, 01:17

Hallo zusammen!

Der Brief wird in D erst 18 Monate nach Abmeldung des Autos gelöscht. Will man es dann nochmals in D anmelden, muss man ein technisches Gutachten erstellen lassen.
Meldet man es innerhalb der 18 Monate wieder an, so braucht man nur die üblichen Papiere (Doppelkate Versicherung, gültige ASU und TÜV sowie den Brief und die Abmeldebestätigung).
Dieses Prozedet habe ich vor einem Jahr hinter mich gebracht. Wir haben unseren Passat wieder hier in D anmeldet, nachdem ich das Auto 15 Monate in Frankreich hatte (dort auch angemeldet) und es unser Sohn haben wollt. Das ging ganz problemlos.

Zitat Regina:

"certificat de conformité original" (d'homologation) ou
"attestation d'identification du véhicule à un type national
ou communautaire"
: DRIRE oder
: direkt vom Hersteller bzw. -vertretung in F,
(auf jeden Fall, wenn Fahrzeug älter als 10 Jahre,
4-6 Wochen und diverse Rückfragen einplanen ...
(Peugeot EUR 100, VW EUR 111)

Hast du das Certificat beim Hersteller angefordert?

Die DRIRE Bretagne hat letzten November das Certificat für eine 14 Jahre alten Opel und 12 Jahre alten VW ohne weiteres angefertigt. Es hat allerdings 2 Monate gedauert bis unsere Freunde die Papier hatten. Die Kosten bei der DRIRE lagen bei knapp 80 €. Ich weiß nur, dass VW wesentlich mehr Euro für das Papier haben wollte.

Bei meiner ersten Autoummeldung habe ich bei der mairie nachgefragt. Man sagt mir, das Einreichen würde ca. 2 Wochen dauern. Darauf hin bin ich dann selbst zur Preféctur gefahren und es ging auch sehr schnell.

Gruß Jutta
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