Ich bin nach Frankreich,weil...

Alles zum Thema Leben, Arbeiten, Studieren etc. in Frankreich. (Keine Annoncen)
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Roch
Beiträge: 69
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Mittwoch 17. März 2004, 22:22

Mich würde mal die Geschichte und der Werdegang intessieren,wie Ihr auf Frankreich bekommen seit,wie lange es bei Euch´gedauert hat,wie lange bis ihr die Sprache konntet(hier gelernt,oder in Frankreich),was der Auswanderungswunsch kam und dann der tatsächliche Weggang?
Also,ich lausche-)
vigneredonne
Beiträge: 61
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Donnerstag 18. März 2004, 18:47

Salut Jan und Olaf,

ich habe mich in Eure website eingeclickt, um etwas mehr über Euch zu erfahren, es war allerdings recht dürftig.

Trotzdem ein paar Antworten:
Zu Frankreich habe ich schon seit meiner frühesten Kindheit einen Bezug: grenznaher Wohnort!
Unzufriedenheit mit politischen, wirtschaftlichen, klimatischen und diversen anderen Bedingungen in Deutschland haben den Auswanderungswunsch unterstützt.
Die französische Sprache habe ich von der Pike auf gelernt (grammatikalisch besser als so mancher Franzose), viel Übung durch Urlaube, private Kontakte etc., trotzdem bin ich mit meinen Sprachkenntnissen absolut nicht zufrieden und komme mir vor wie "la petite noire".
Der erste, vage Auswanderungswunsch kam ca. 1995, die feste Absicht 2001 und dann der große Schritt im Jan. 2003!

Gruß
Lilo
Roch
Beiträge: 69
Registriert: Freitag 16. Mai 2003, 00:30

Donnerstag 18. März 2004, 19:13

Dann hat das ja doch etwas gedauert,ich dachte,sowas geht immer schneller.
was unsere Homepage angeht,so hoffen wir natürlich auch auf hilfreiche Tipps ,Links und so weiter,werden aber immer was dran machen.
danke für Deinen Eintrag hier,war sehr interessant
Eve
Beiträge: 183
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Donnerstag 18. März 2004, 21:24

Salut!

Ich hatte eigentlich keine besondere Beziehung zu Frankreich (mein Schulfranzösisch war nur "ausreichend" ;).
Mit 15 Jahren machte ich einen Austausch und halte noch heute den Kontakt. Frankreich gefiel mir damals, aber es hätte nicht zum Umzug gereicht...

Dann machte ich nach dem Abi einen Lehrgang und davon 2 Monate ein Praktikum in Frankreich. Das war im Frühling 2000.
So habe ich meinen Freund kennen gelernt... Nach 3 Jahren (habe erst meine Ausbildung beendet) bin ich dann zu ihm gezogen und wohne seitdem in der Normandie.
(so wie lilo Anfang 2003 ;)

Während den (fast) 3 Jahren haben wir eigentlich täglich telefoniert und ich war einmal im Monat dort, somit habe ich die Sprache gelernt. Hatte auch einen Kurs bei der IHK gemacht (kaufmännisches Französisch), aber des meiste habe ich durch "die Praxis" gelernt...

Das Schwierigste war eigentlich sich am Anfang für die Beziehung zu entscheiden. Ich hatte eine Wohnung in Deutschland, die Ausbildung sicher... und Freunde und Familie dachten, dass das nur ein "Urlaubsflirt" wäre... gut dass ich auf mein Herz gehört habe ;)
Nach 2 Jahren war dann für mich klar, dass ich nach Frankreich ziehen werde. Mir liegt die Lebensart (vor allendingen die "Essensart" ;) hier in der Normandie, ich denke im Süden hätte ich evt. mehr Schwierigkeiten.

So Roch, dann plauder du auch mal aus dem Nähkästchen ;)))


viele Grüsse,
eve
vigneredonne
Beiträge: 61
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Donnerstag 18. März 2004, 22:43

Salut,

@eve
Dir liegt die Essensart in der Normandie? Außer dem "trou normand" finde ich den Rest nicht so besonders.
Hier im Süden ist das Essen eher mediterran geprägt (Spanien und Italien lassen grüßen!), somit fast schon neu-deutsch.
Die Lebensart ist vermutlich etwas "träger" als im Norden, aber wohl das, was man sich gemeinhin unter "Frankreich, dem Süden, alles außerhalb Deutschlands" vorstellt.

@J+O
wenn man "auswandert", d.h., sein ganzes Leben umkrempelt, geht das in der Regel nicht von heute auf morgen und wenn man gar wie ich im deutlich reiferen Alter ist, überlegt man sich die ganze Geschichte doppelt und dreifach.

Gruß
Lilo
phinic
Beiträge: 7
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Freitag 19. März 2004, 10:20

Hallo Jan & Olaf,

bis 1998 kannte ich Frankreich nur von der Durchreise.Dennoch zog es mich nach meiner abgeschlossenen Ausbildung als Au Pair nach Frankreich.Warum kann ich nicht genau sagen,aber vielleicht hängt es damit zusammen,daß unsere Familie-laut Erzählungen-in der Zeit Napoleons nach Deutschland kam...
Meine Sprachkenntnisse waren mittelmäßig (Schulfranzösisch ist halt nicht wirklich alltagstauglich),aber ich war festentschlossen!!
November 1998 war es dann soweit und ich flog als Au Pair nach Cognac.Zuerst war ich entsetzt,denn dieser kleine Ort an der Charente war so gar nicht das Frankreich,daß ich aus den Medien kannte...
Meine Liebe zu Frankreich wuchs allerdings schnell,als ich nach kurzer Zeit meinen Freund (einen Franzosen kennenlernte).Also blieb ich in Frankreich und lernte Land und Leute zu lieben.
Wie bei Eve auch,war die Entscheidung nicht leicht,zumal dadurch nach und nach alle Freundschaften in Deutschland "einschliefen",aber ich habe es nicht bereut!!
Ich mag vor allem die gemütlichen langen Essen.Zudem muß ich immer wieder feststellen wie schnell man von den Franzosen aufgenommen wird,obwohl viele Deutschen immer meinen,Franzosen wären stur.
So,nun bin ich mal gespannt,was die anderen noch so zu ihren Beweggründen berichten werden!!

MfG
phinic
Roch
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Freitag 19. März 2004, 14:34

Hallo phinic
Gerade das Freunde zu Hause lassen stelle ich mir sehr schwer vor,wie hast Du das gefühlsmäßig auf die reihe bekommen?
phinic
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Montag 22. März 2004, 17:12

Hallo Jan & Olaf,

ich bin lange Zeit zwischen Deutschland und Frankreich hin und her gependelt und habe versucht so-und per Mail-Kontakt zu meinen Freunden zu halten.
Leider mußte ich aber feststellen,daß die Freundschaften trotz aller Bemühungen nach und nach einschliefen,nicht zuletzt dadurch,daß sich jeder in andere Richtungen entwickelt hat.
Da die Freundschaften nach und nach einschliefen war das nicht so schwer zu verkraften und man findet ja auch schnell neue Freunde in Frankreich.

MfG
Nicole
Eve
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Montag 22. März 2004, 17:20

Salut!

"Freunde zu Hause lassen"... hm
als ich noch in Deutschland wohnte ist eine Freundin nach München gezogen. Dortmund - München ist ungefähr die gleiche Entfernung wie Dortmund - Caen (Normandie).

Ich glaube es ist sehr schwierig umzuziehen, wenn man in dem Ort wo man lebte sehr integriert war. Ich bin in Deutschland einige male umgezogen und war es gewohnt "nur" per Telefon oder Mail Kontakt zu halten.
Studium bedingt sind meine Freunde in Deutschland und auch Europa verteilt... aber "wahre" Freundschaften bleiben bestehen. Eine gute Freundin wohnt in Florenz, wir sehen uns zwei mal im Jahr, Weihnachten und im Sommer. Wenn wir uns wiedersehen ist es, als hätten wir uns gestern erst getroffen, nur gibt es viel viel mehr zu erzählen... :)

Schwieriger finde ich es, die Familie sehr wenig zu sehen. Meine Grossmutter ist nicht mehr die jüngste und ich würde gern mehr Zeit mit ihr verbringen. Aber als 2001 klar war, dass ich nach Frankreich möchte, haben wir die Zeit viel intensiver genutzt.
Noch viel schwieriger ist, dass ich eine Nichte und zwei Neffen habe (Alter zwischen 4 Monaten und 5 Jahren). Die wachsen sooo schnell und ich würde gerne mehr davon mitbekommen! Aber dank Email schickt mir mein Bruder öfter Fotos oder mp3s mit ihren Stimmen...
Ich schicke auch oft Postkarten (vorzugsweise mit den Kühen aus der Normandie ;)))
Meine Nichte hat mir jetzt zum ersten Mal zurückgeschrieben, ganz krakelig und bunt. Das war richtig toll :)

viele Grüsse
eve
Roch
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Montag 22. März 2004, 17:21

Hallo Nicole,
das will mir nicht in den Kopf,das Menschen sich als Deine Freunde fühlen und dann den Kontakt abreißen lassen,das ist so schade...mhm
Vielleicht geht es mir ja auch mal so,ich kanns mir nicht vorstellen...
phinic
Beiträge: 7
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Dienstag 23. März 2004, 20:47

Hallo Jan & Olaf,

der Kontakt zu meinen Freunden ist nur langsam abgerissen.Ich denke,daß das normal ist,weil man sich doch nicht immer alles erzählen kann und somit langsam die Vertrautheit aus der Freundschaft weg ist.Und dann lebt man schließlich in einer anderen Umgebung mit anderen Begebenheiten und so kommt eins zum anderen.
Der Kontakt zur Familie ist bei mir auch mit manchen Familienmitglieder intensiver geworden.Da tut der Abstand dann teilweise doch sehr gut und man lernt sich mehr zu schätzen.
Sicher ist man traurig sie weniger zu sehen,aber das kann man bei Besuchen wieder nachholen und dann hat man viel interessanten Gesprächsstoff!!
Ich weiß nicht,ob es bei Euch genauso sein wird,aber ihr dürft nicht vergessen,daß man auch wieder viele viele neue Freunde dazugewinnt!!

MfG
Nicole
Danny
Beiträge: 39
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Wohnort: Celle

Donnerstag 25. März 2004, 18:34

Roch schrieb
Mich würde mal die Geschichte und der Werdegang intessieren,wie Ihr auf Frankreich bekommen seit,wie lange es bei Euch´gedauert hat,wie lange bis ihr die Sprache konntet(hier gelernt,oder in Frankreich),was der Auswanderungswunsch kam und dann der tatsächliche Weggang?
Also bei mir steht der Termin des Umzuges ja noch frisch bevor. Wir haben nun den "Befehl" erhalten und kommen zum 1.1.2005 an die Cote d´azur. Wir ziehen in die unmittelbare Nähe von LE LUC. Ich hatte eigentlich nie eine starke Bindung zu Frankreich. Bei mir liegen die Verbindungen da absolut im spanisch sprachigen Raum - allein schon vom Tanzen und der Musik her (tanze seit ein paar Jahren leidenschaftlich Salsa & Co). Nun hat mein Partner aber die Möglichkeit bekommen für die Dienste des deutschen Vaterlandes 3-6 Jahre in F. ausgebildet zu werden. Wir haben die Chance einfach nur genutzt und zugesagt. Nun lerne ich seit wenigen Wochen wieder französich und knüpfe somit meinem Schul-Franz. an! Bisher war ich nur in Paris und in der Champagne! Keinen Plan wie die Cote ist. Ich lasse mich überraschen! Werden Mitte des Jahres mal rüberkommen um eine geeignete Immobilie zu buchen.
So isset bei uns!
Roch
Beiträge: 69
Registriert: Freitag 16. Mai 2003, 00:30

Sonntag 28. März 2004, 15:54

Interessant was da so für Beweggründe sind und ich bin gespannt ob ich das alles auch mal so hinbekomme
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