Fragen zum Daueraufenthalt in Frankreich

Alles zum Thema Leben, Arbeiten, Studieren etc. in Frankreich. (Keine Annoncen)
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Schröder
Beiträge: 2
Registriert: Montag 14. April 2003, 06:18
Wohnort: Kerpen

Montag 14. April 2003, 06:36

Ab 2005 möchten wir ganz nach Frankreich.
Wie ist das mit der gesetzlichen Krankenversicherung?
Muß ich dafür in Deutschland gemeldet bleiben?
Wie ist das mit Vermietung? 2-3 Zimmer als Bed&Breakfast
muß man da Steuern zahlen?
Wer kann mir auf diese Fragen eine Antwort geben????
Salut
Doris
Stefan Cilimba
Beiträge: 186
Registriert: Samstag 13. April 2002, 22:38
Wohnort: St. Jory de Chalais Perigord Dordogne

Freitag 18. April 2003, 08:48

Hallo,
ich würde hier ins Sozialsystem gehen und nicht in D gemeldet bleiben. Aber es hängt davon ab, wie ihr euren Lebensunterhalt verdient. Bis zu sieben Zimmer sind nach meinen Informationen Steuerfrei, wenn die Einnahmen eine bestimmte Summe nicht überschreiten.
Viele Grüsse
Stefan
textspecht
Beiträge: 548
Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
Wohnort: Ardèche Sud

Dienstag 1. Juli 2003, 22:39

Was das Sozialsystem angeht, bin ich einer Meinung mit Stefan: Das französische ist nicht das optimale, aber wenn Ihr ohnehin ständig hier leben und arbeiten wollt, kommt Ihr sowieso nicht drum herum, hier Eure Sozialabgaben und Steuern abzudrücken.

Die Obergrenze für chambres d'hôtes liegt unseres Wissens bei sechs Zimmern, darüber läuft es steuerlich und insgesamt als Hotel, was eine weitaus schwierigere Registration bedeutet.

Beste Gruesse von Mas de Vigneredonne.
TextSpecht
Zuletzt geändert von textspecht am Dienstag 1. Juli 2003, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
jensk
Beiträge: 80
Registriert: Sonntag 1. Juni 2003, 18:43

Donnerstag 3. Juli 2003, 20:51

Hallo,

halb in Dt halb in Fr geht nicht.

Entweder Ihr bleibt 100% in Dt gemeldet und seid in Frankreich offiziell nur als Touristen bzw Zweitferienhausbesitzer (da wirds aber schnell illegal mit Euren Plänen..) oder Ihr verlagert den Wohnsitz ganz von Dt nach Fr.

In dem Fall werdet Ihr komplett steuer- und sozialversicherungspflichtig.
Es kommt darauf an, unter welcher Berufskategorie Ihr Euch niederlassen wollt.
Von der Berufskategorie ist abhängig, in welche Krankenkasse und Rentenversicherung Ihr einzahlen müßt.
Krankenkasse ist gegenüber Deutschland immer ein Gewinn - Rentenkasse ist Geld zum Fenster raus geworfen :-(

Evtl. habt Ihr Glück und Ihr könnt Eure Unternehmensanmeldung über die URRSAF abwickeln, die melden an alle Behörden weiter - samt Finanzamt. Außer Einkommensteuer zahlt man noch so schöne andere Sachen wie Gewerbesteuer, SGC , CDRDS, Ausbildungsabgabe....

Achtung: Im Gegensatz zu Deutschland wird das immer fällig, auch für Freiberufler etc.

Anschließend müßt Ihr eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Was man da braucht, ist wohl von Präfektur zu Präfektur verschieden. Ich habe meine gerade verlängert - was die harmlose Veriante ist - und da waren u.a. fällig:
- Nachweis über regelmäßiges ausreichendes Einkommen (letzter Steuerbescheid).
- Nachweis einer Bank, daß man ein ordentlich funktionierendes Bankkonto hat !

Ihr müßtet mal genauer schreiben, was Ihr in Frankreich genau machen wollt, um Eure Brötchen zu verdienen, dann kann man besser sehen, unter welches Regime Ihr fallt.

Nur Mut!
Jens
textspecht
Beiträge: 548
Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
Wohnort: Ardèche Sud

Freitag 4. Juli 2003, 22:56

Jojo, so isses. Nur die Carte de Séjour entfällt künftig, ist doch auch schon mal was (obwohl der lästige Rest bleibt, z.B. KFZ-Ummeldung wie zu Charlemagnes Zeiten). Empfiehlt sich, vor Ort einen "expert comptable" zu suchen. Das ist so ein Mittelding zwischen Buchhalter und Steuerberater (nach deutschem Denken), hilft einem als Neuresident auf jeden Fall bei den bürokratischen Klippen und weiterhin gegen (teure!) Fehler aus Unkenntnis.
Und wie Jens schon schreibt: Mit der eine Backe im Honig, mit der anderen in der Marmelade — also in beiden Ländern gleichzeitig die besten Möglichkeiten wahrnehmen zu wollen — das läuft nicht. Jedenfalls nicht legal, und wer auffällt, zahlt meist bald teuer drauf.
Wenn Du magst, können wir uns da auch direkt austauschen. Wir eröffnen im August ein Gästehaus (chambres et table d'hôtes) mit vier DZ und einer Dreipersonen-Suite in der suedlichen Ardeche. Hotelmäßiger Komfort, aber rechtlich eben chambres d'hôtes. Kontakt unter info@vigneredom.com .

Gruß vom TextSpecht
jensk
Beiträge: 80
Registriert: Sonntag 1. Juni 2003, 18:43

Samstag 5. Juli 2003, 00:22

Moin,

>>>Nur die Carte de Séjour entfällt künftig


von dem Gerücht hab ich auch schon öfters gehört - aber noch nie was 100% konkretes in Erfahrung gebracht.
Weiß jemand was genaueres?
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist auch weiterhin eine Aufenthaltsgenehmigung nötig + Meldepflicht etc, nur der Antrag ist vereinfacht bzw. insbesondere eine automatische Verlängerung.
Aber für den Erstzuzug seh ich wenig "Verbesserungen"...

Sowieso alles graue Theorie: Schon seit Jahren ist es nicht gestattet, daß die EU Staaten Geldnachweis für die Aufenthaltsgenehmigung fordern - das kümmert die Franzosen hier gar nichts... Immerhin klappt inzwischen wählen...

grüße
jens k.
textspecht
Beiträge: 548
Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
Wohnort: Ardèche Sud

Samstag 5. Juli 2003, 21:31

Salut,

die Info zum Fortfall der Carte de Sejour für EU-Bürger habe ich über den Newsletter von Michael Kuss, und der hat sie aus dem Nachrichtendienst der frz. Botschaft in Berlin.
Hab's selber recherchiert: Stimmt, am 14 Juni 2003 wurde im Parlament eine Änderung des frz. Ausländergesetzes beschlossen, die Nicht-EU-Bürgern das Leben in F teilweise schwerer macht, für EU-Bürger aber Verbesserungen bringt.
Wann dieses beschlossene Gesetz nun auch in Kraft tritt, weiß ich nicht, aber lange kann das nicht dauern.

Gruß vom TextSpecht
jensk
Beiträge: 80
Registriert: Sonntag 1. Juni 2003, 18:43

Samstag 5. Juli 2003, 23:36

Moin,

das einzige , was mir bekannt ist, ist daß in Zukunft für EU Bürger die existierende (!) Aufenthaltsgenehmigung nach Ablauf der 5 Jahre automatisch verlängert werden soll. - ohne daß man den ganzen Papierkram neu beibringen muß.

Aber das die carte de sejour wegfallen soll hab ich noch nie gehört.
Kann ich mir auch nicht vorstellen. Sonst käme hier demnächst jeder ohne Einkommen und würde Sozialhife beantragen....

grüße
jens
Avocat
Beiträge: 3
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2003, 11:55

Mittwoch 16. Juli 2003, 16:38

Der Gesetzesentwurf ist zur Zeit vor dem Senat - also noch nicht in Kraft getreten (es kann noch Monate dauern). In der aktuellen Fassung des Entwurfes wird die Verpflichtung, eine carte de séjour zu haben, für EU-angehörige abgeschafft.

Was die versteuerung von Zimmern (B&B) angeht: natürlich wird die Miete versteuert ! Die Frage is eher: wie und wieviel ?

Gruss
Aurélien Condomines
Regina
Beiträge: 92
Registriert: Montag 3. März 2003, 23:03
Wohnort: Gers

Freitag 18. Juli 2003, 16:12

Zitat: "Was die versteuerung von Zimmern (B&B) angeht: natürlich wird die Miete versteuert ! Die Frage is eher: wie und wieviel ?"

Und wer weiss die Antwort darauf?
Wo melde ich die Zimmervermietung an?
Braucht man zur Anmeldung eines micro entreprise einen Ausbildungsnachweis in dem Metier (neben Zimmervermietung Renovieren, Restaurieren, Garten)?

Auch wir wollen unser Domizil nach Frankreich verlegen, müssen "nur" noch auf eine ausstehende "Finanzspritze" warten, und ein bisschen organisieren. Das Haus haben wir seit vier Jahren (wer mal gucken möchte: http://people.freenet.de/Betesta - selbstgebastelt und noch nicht ganz fertig...).

Unsere größte Frage im Moment ist eigentlich, ob wir uns in Frankreich privat krankenversichern müssen oder sollten oder ob man in eine gesetzliche reinkommt? Wie werden die Beiträge berechnet? Denn wir wissen ja erstmal nicht, wieviel wir verdienen können, zumal am Anfang. Wir gehen davon aus, dass wir erstmal eine Zeit in der Deutschen bleiben können, bis wir uns sozusagen vor Ort schlaugemacht haben?

Salut
Regina
Kati
Beiträge: 39
Registriert: Mittwoch 6. November 2002, 09:11

Montag 11. August 2003, 12:17

Hi Regine,
Privatversicherung wie in D gibt es in FRA nicht, schon eher so etwas wie eine Bürgerversicherung, d.h. jeder zahlt ein. Es gibt nur private Zusatzversicherungen zur regulären KV.
D.h. egal, ob du selbständiger oder angestellter bist oder ob du von deinen Zinsen lebst, du MUSST in die "gesetzliche" zahlen. Es gibt - je nach Lebenssituation - verschiedene Antragsformulare (über die CPAM = Caisse Primaire d'Assurance de Maladie, in jedem größeren Ort).
Soweit ich weiss gibt es eine Übergangsregelung, dass du max. 6 Jahre in D noch versichert bleiben kannst (nach Ummeldung in Fr), wenn deine Versicherung in D bestätigt, dass sie die Kosten im Krankheitsfall in F übernimmt (muss schriftlich in französisch eingereicht werden), bin mir aber nicht sicher, ob es dieses Gesetz noch gibt.
Grüss,
Kati
Regina
Beiträge: 92
Registriert: Montag 3. März 2003, 23:03
Wohnort: Gers

Montag 11. August 2003, 21:00

Hallo Kati,
vielen Dank für die Antwort!
salut
regina
Traudel
Beiträge: 8
Registriert: Dienstag 2. September 2003, 14:31

Dienstag 2. September 2003, 15:03

Sorry, bin neu im Forum und etwas schnell auf "Absenden" gekommen ...

Da ja einige Deutsche vorhaben, oder bereits dabei sind, sich in Frankreich mit einer Ferienhaus- bzw. Ferienwohnungsvermietung selbstständig zu machen, wollte ich mal wissen, ob jemand sinnvolle Lektüre (auch in französisch) zum Thema Besteuerung, Anmeldung bei bestimmten Ämtern etc. empfehlen kann? Kann jemand bereits aus Erfahrung berichten, welche "Fettnäpfchen" man möglichst vermeiden sollte etc.?
Zuletzt geändert von Traudel am Dienstag 2. September 2003, 15:08, insgesamt 1-mal geändert.
Pariser
Beiträge: 287
Registriert: Dienstag 10. Dezember 2002, 11:30
Wohnort: Von der Seine an die Elbe

Dienstag 2. September 2003, 15:57

Hallo Traudel,
Na, du bist mir vielleicht eine...
Warte nur bis ich dich in die Finger kriege - dann blüht dir aber was..!! ;-)))
Pariser
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