Hier einer meiner Klassiker, den ich bereits anderweitig mit Erfolg unters Volk gejubelt habe, drum lasse ich den Originaltext einfach mal so stehen:
BOUILLABAISSE
Vorbedingung:
Möglichst viel netten (!!) Besuch haben, der Fisch mag. Sonst wird's ein Flop. Total. Ein Teil des Besuchs sollte außerdem ein Minimum an Kochinteresse aufweisen, um zumindest zu Handlangerdiensten bei der Zubereitung herangezogen werden zu können, denn selbige nimmt – nunja – eine gewisse Zeit in Anspruch und sollte in harmonisch angenehmer Atmosphäre stattfinden. Die anderen können sich währenddessen unterhalten oder Scrabble spielen oder dem Kater den Bauch krabbeln...
Zutaten:
Frische Meeresfische verschiedener Größe (weißes Fleisch) je nach Angebot: Rötlinge, Seehecht, Rotbarsch, Krabben, kleine Tintenfische, Kabeljau, Meeraal, Seeteufel.... (keine Fische mit rotem Fleisch wie Thunfisch usw, auch keine Makrelen).
Gemüse: Kartoffeln, 1 Fenchelknolle, Karotten, weiße Rübchen (navets), Knoblauch, Zwiebel, gepellte Tomaten (frisch oder aus der Dose).
Gewürze: Bouquet garni (Kräutermischung: Thymian, Rosmarin, Lorbeer...), 1 Dosis Safran, Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Senf
1 Eigelb, ca. 10 cl Pastis oder Ricard oder Pernod (kann man auch weglassen, wenn man's nicht mag, gehört aber beim Original nun mal dazu), ca. ½ Liter trockenen Weißwein, ca. 1 Liter Wasser, geröstete Weißbrotscheiben.
Zubereitung:
Am Vormittag: Herben Weißwein in den Kühlschrank legen. Muscat eignet sich gut. Der wird später zum Essen getrunken.
So gegen 5 h nachmittags: In einem großen Topf eine kleingeschnippelte Zwiebel in Olivenöl anbraten. Von den im Ganzen gekauften Fischen die Köppe und Schwänze abschneiden, selbige in das Öl geben, außerdem das kleingeschnittene Gemüse: Fenchelknolle, Tomaten, Rübchen, 1 bis 2 Karotten, Knoblauchzehe und Kräuter, Lorbeerblatt, Safran. Salz und Pfeffer zugeben, sowie das Tomatenmark. Pastis, Weißwein und Wasser dazu und das Ganze bei kleinem Feuer ca. ½ Stunde zugedeckt köcheln lassen.
Anschließend das Gekochte mit dem Mixer zunächst pürieren und danach noch durch ein Sieb in einen großen Topf filtern. Damitti Gräten und anderes appetitverderbende Schmadderzeugs im späteren Verlauf nicht mehr mitspielen. Müssen. Dürfen. Oder so.
Jetzt in der eins-A durchgefilterten Suppe die zuvor geschälten Kartoffeln und, wer mag, noch ein paar in Stücke geschnittene Karotten garkochen. Selbiges Gemüse sodann herausfischen und in einer großen Schüssel zum Warmhalten am besten in den Backofen tun, bei entsprechend geringer Temperatur. Warmhalte-Temperatur eben.
Die Reste der Fische, ohne Köppe und Schwänze, und alle Teile, die noch nicht bei der Suppenherstellung mitgespielt haben, in handliche Stücke schneiden und mit den Tintenfischen und ähnlichem Meeresgetier, so vorhanden, in die nun wieder gemüsefreie Suppe tun und ebenfalls garziehen lassen.
Sodann auch rausfischen und zu den warmgehaltenen Gemüseteilen hinzugesellen.
Tisch decken. Inzwischen dürfte es mindestens 19h30 sein. Dem Kater nicht auf die Füße treten.
Aïoli bereiten:
aus einem Eigelb mit einem Esslöffel scharfem Senf, zwei zerquetschten Knoblauchzehen, etwas Salz und Pfeffer und nach und nach reingeträufeltem Olivenöl eine Knoblauchmayonnaise bereiten, das Aïoli.
Weißbrotscheiben rösten oder toasten.
An den Tisch setzen, der zuvor mit sowohl tiefen als auch flachen Tellern sowie entsprechend ausreichenden Besteckteilen gedeckt worden ist.
Etwas Aïoli auf eine geröstete Brotscheibe streichen, in einen tiefen Teller tun. Die Fischsuppe darübergießen. Essen.
Die gekochten Gemüse- und Fischstücke aus dem Backofen befreien, auf die flachen Teller verteilen und ebenfalls essen.
Muscat sec dazu trinken. Viel erzählen. Sich wohlfühlen. Kater streicheln.
Hernach ein Dessert anbieten, das niemand mehr schaffen wird.
Alle Reste platzsparend und kühl irgendwo verstauen und am nächsten Tag nochmal servieren – schmecken mindestens genauso gut.
Viel Spaß und guten Appetit!
Lennie