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Re: Hufprobleme

Verfasst: Freitag 9. März 2012, 13:17
von Carola&Carola
Amadeus hat geschrieben:
. Ich spreche immer nur für meinen Bereich, Umfeld, und berichte meine persönlichen Kenntnisse. Die Abholung z.B. durch den A kann mehrere Tage dauern; ganz besonders schlimm wird die Abholung des Kadavers. Das kann bis zu 8 Tage währen, wobei verlangt wird - was man teils nachvollziehen kann - dass der Kadaver Lkw-tauglich "vorne" am Grundstück platziert wird.
(.......)
Meine Erfahrung, für meinen kompetent von mir bewerteten Bereich, ist anderslautend und es sollte, im glücklichen Fall, einiges mehr von der best practice der Pferdehaltung bei diesem sensiblen Thema zu Gunsten des Pferdes angewandt werden.

Mir ging es einzig und allein, da der Threadverlauf es hergab, darum, vor einem Euthanasie-Mittel, T61, eindringlich zu warnen und Alternativen aufzuzeigen.
@ Amadeus
Vieles ist ja sicher gut gemeint, jedoch hier nun die Wirklichkeit.
Ihr gepriesenes Mittel ist nicht mehr auf dem Markt, war in Frankreich sicher auch nicht zugelassen.
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm ... halt_c.htm

Ich weiß nicht, bei wieviel Fällen von Tier-Euthanasie Sie zugegen waren, bei mir waren es im Laufe der Jahre ca 25 bis 30 (Pferde, Ziegen, Schafe, Hunde, Katzen).
In nur einem Fall gab es Probleme, weil die Tierärztin entgegen meinem Rat und Ansinnen einem Schaf nicht die Wolle abrasierte, so daß sie nicht die Vene fand.

T 61 wird sogar immer wieder diskutiert als Gift für die Spritze für die Todesstrafe in den USA, weil es viel geringere Nebeneffekte hat als die hier verwendeten Mittel.

T61 wird von Tierärzten "gern" für den Suizid benutzt. Hier Erläterungen zu dem Mittel:

http://gruselleponsardroth.e-monsite.co ... l/t61.html

Pferde als Lebewesen (êtres vivants) sind tierethisch nicht mehr wert als eine Schildkröte
oder ein Regenwurm.
Natürlich wären ein Sachkundenachweis, eine Kontrolle der finanziellen Mittel des Pferde"liebhabers", Vorhandensein von Traktor für den Kadavertransport wünschenswerte Forderungen.

So hätte nicht jeder die Möglichkeit, Macht über die Kreatur zu bekommen, der sonst im Leben nichts zu sagen hat und hier geheime (im Sinne von "unbewußte") Bedürfnisse ausleben kann.

So aber sind unsere Gesellschaften nicht gestrickt.

In Frankreich ist die Abholung durch das Tierkadaverbeseitigungsunternehmen auch streng geregelt. Ruft man freitags an, ist die Tour schon unterwegs, dann kommen sie am Montag, ansonsten stets am nächsten Tag. "8 Tage" dauert es, wenn sie nicht informiert werden, diese Fälle kenne ich auch noch. Das wird behördlich streng penalisiert, Sie brauchen sich nur an die DSV zu wenden (Direction des Services Vétérinaires), die wenden sich an die Mairie und der Bauer wird zur Rechenschaft gezogen, er verliert seine Aides.

Ein Hobby-Halter (Wir sind ja alle so "tierlieb", haben aber keine Ahnung und meist kein Geld) sollte in solchen Fällen lebenslanges Tierhaltungsverbot erhalten.

Aber: so sind unsere Gesellschaften nicht gestrickt. Siehe oben.

Ihre verlinkte Webseite fällt auf durch die Frakturschrift und bezieht sich nur auf Pferde, seltsam!
Ich lese "unser Kenntnisstand 8/2004" steht dort. Kenntnisse erarbeitet man sich seriös, man übernimmt nicht aus der Pferdeszene, die meist aus Laien besteht. Als Frau muß ich leider sagen: zudem noch oft aus inkompetenten Frauen.

Ferner ist immer nur von Berichten die Rede, über deren Sachkompetenz nichts bekannt wird.
Rechnen Sie mal die Menge des dort gepriesenen Mittels EUTH77 für einen Kaltblüter aus: 1 ml für 4,5 kg KG macht bei 900 kg KG 200 Milliliter. Ganz schön, oder?

Bei der Postleitzahl der Seitenbetreiber mit 88xxx und der Frakturschrift kamen mir bestimmte Gedanken.
Bei der 77 in EUTH77 denke ich an den sieben Buchstaben im Alphabet 7 für G, 8 für H. Dann könnte 77 bedeuten: Grüß Gott.

Wenn der Tierarzt - auch Tierärzte schläfern nicht gerne ein - spät, zu spät gerufen wird, herrscht schon oft eine hysterische Stimmung, was sich auf die anderen Tiere überträgt.

Insbesondere Pferde sind nicht dumm. Man darf nicht vergessen, Pferde sind
Fernwandertiere und Fluchttiere. Pferdehaltung auf kleinen Parzellen ist letztlich die Hölle, Guantanamo, Sinneseindruckdeprivation.

Ich habe schon ein junges Pferd zähnefletschend hinter einem TA her rennen sehen, der dessen Halbbruder eingschläfert hatte, ohne daß das Pferd das hatte beobachten können. "Dr. TOD" riecht nach Tod. Auch der TA hat dann besondere Stress-Emanationen duch seine Emotionen.
Wenn das T61 injiziert wird und dies nicht zu schnell, habe ich nichts dagegenzusetzen.

Zuckungen nach dem Herzstillstand können auftreten, so wie wir im Schlaf zucken, dies sind letzte Nervenreaktionen, wir sind ein ORGANISMUS.
Natürlich gibt es die Möglichkeit von effets paradoxaux bei falscher Handhabung, die gibt es bei Vetranquil auch.
Ich bin Ihnen aber dafür dankbar, daß Sie das Thema aufgegriffen haben.

Re: Hufprobleme

Verfasst: Montag 12. März 2012, 16:54
von Amadeus
Nur ganz Weniges:

T61 : erfordert zwingend eine vorgehende Narkose, um die von mir oben nur linde erwähnten Probleme, um es freudlich zu formulieren, zu verhindern.

Die von mir eingestellte Website ist nicht "meine" Website.
Die von mir eingestellte Website gibt sehr gute Hinweise zu einem Euthanasie-Mittel.

Mein Hinweis zu T61 ist als von mir als wichtig eingestufter Hinweis gemeint.

Eutha77 ist ohne Probleme beschaffbar. Ich "preise" auch kein Mittel an, sondern gab eine Information. Derzeit ist die wässrige Lösung ohne Schwierigkeit erhältlich, allerdings - und das ist gut so - muss der Veterinär den Wirkstoff nachfragen. Das Pharmazeutische Unternehmen ist ebenfalls leicht zu finden.

Ansonsten bitte ich um Nachsicht, wenn ich nicht weiter dazu poste. Das Notwendige -in Sonderheit zur Problematik von T61 - ist von meiner Seite aus gesagt. Ein Meinungsbeitrag, ein Erfahrungsbeitrag.

Re: Hufprobleme

Verfasst: Montag 12. März 2012, 22:19
von Carola&Carola
Im Internet findet man, daß das von Ihnen genannte Pentobarbital in Mexico frei verkäuflich sei.
Ich hatte Ihnen verlinkt, daß EUTHA 77 nicht mehr hergestellt wird.
Daß es in Frankreich nicht zugelassen ist.
Bei Betäubungsmitteln gelten besonders starke Bestimmungen.
Der Wirkstoff ist außerdem nicht sehr stabil:

http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00000007/6744__F.htm

Die dänische Fa. verwahrt sich dagegen, daß es in den USA als Todesspritze eingesetzt würde:
http://www.peinedemort.org/document.php?choix=5169

Wenn Nahrungsergänzungsmittel für Pferde wie Equistro Artphyton - früher in Münster für Vetoquinol produziert - nun nicht mal von der Schweiz, wo es neuerdings von Vetoquinol hergestellt wird, nach Deutschland verbracht werden dürfen (also keine Medikament), wie glauben Sie, sollte in Frankreich ein nicht zugelassenes Euthansiemittel beschafft werden können?

Ich wies auch schon darauf hin, daß auf der von Ihnen genannten Webseite Behauptungen aus dritter Hand stehen, also nichts Greifbares.
Dies kann nur der Verunsicherung dienen, nicht dem Wohl der Tiere.

Re: Hufprobleme

Verfasst: Dienstag 13. März 2012, 04:28
von Tonton
Hier wurde jetzt sehr viel über Medikamente, zulassungsvorschriften, und Nebenwirkungen gefachsimpelt

Da wunder ich mich nur, dass niemand mal Stellung zu meinem Vorschlag mit dem Schlachter genommen hat, wobei ich solch einen natürlichen Tod auf jedem Fall einer medikamentösen Lösung bevorzugen würde.

Re: Hufprobleme

Verfasst: Montag 9. Juli 2012, 17:07
von Virginie
Hallo Herbert,
ich wollte Dich als Eselspezialist mal fragen... wir sind jetzt hier so weit, dass der Esel uns mag und wir ihn sowieso. Wir wollen mal mit den Nachbarn in Kontakt gehen, denn der arme Typ steht da seit ZWANZIG Jahren allein auf der Wiese. Er ist so um die 35 und ein Junge (ob kastriert oder nicht, dass muss ich nochmal gucken). Wen kann man denn da dazugesellen? Wallachgruppen klappt bei Pferden ja ganz gut, aber bei Eseln?? Und kennst Du eine gute Tierschutzorganisation, wo man einem Esel-Oldie noch einen Lebensabend ermöglichen kann?

Mille fois merci,
Virginie

Re: Hufprobleme

Verfasst: Mittwoch 11. Juli 2012, 20:30
von herbertp
Hallo Virginie,
als Eselspezialist kann ich mich wirklich nicht bezeichnen. Ich habe ja nur eine Eselin und versuche, so viel wie moeglich ueber diese tollen Tiere zu lernen, zu lesen und in Erfahrung zu bringen. Equide sind Herdentiere und ich denke, es ist unfair, so ein Wesen als Einzeltier zu halten. ( aber gestern kam etwas in den Nachrichten. Jeder 5te Deutsche lebt als Single... aber das sind ja nur Menschen, ...)
Zu Beginn haben Nachbarn mir gesagt, ein Esel und ... Schafe. Glaube nicht, dass das eine zu gute Idee ist. Schafe haben sehr schnell Floehe und Laeuse und damit wurde diese Idee von meiner Mitbewohnerin erfolgreich blockiert.
Esel und Ziege ... aber Ziege hat die Angewohnheit saemtliche Baeume zu killen, indem sie die Rinden abnagen und so meinen schoenen Kastanienwald gefaehrden wuerden. Hinzukommt, dass die (manchmal sehr gefaehrlich aussehenden) Hoerner einer kleinen Ziege genau in Bauchhoehe eines halbwegs grossen Esels sind ... also ebenfalls abgelehnt.
Esel und Pony ... habe ich einige Zeit versucht. Dann aber wollte das Pony Eseline dominieren, hat Kontakt Mensch Eseline versucht zu behindern. usw. Ponies sind sowieso -glaube ich- eine besondere Art von Pferd. Weil sie klein und schwaechlich sind, versuchen viele, durch Brutalitaet gegenueber ... Menschen ... sich hervorzutun. Vielleicht war das ja eine notwendige Ueberlebensstrategie dieser Spezies .
Meine Eselin ist - denke ich- gluecklich mit ihrer etwas klein geratenen Traberstute. Eselin hat sehr gut das Traben und Sulkyziehen gelernt. Und Traberstute hat eine ganze Menge von der Ruhe, Gelassenheit, und ... Intelligenz der Eselin gelernt.
Am besten aber duerfte bestimmt ein weiterer Esel sein. ...

à bientôt
Herbert

Re: Hufprobleme

Verfasst: Freitag 20. Juli 2012, 08:38
von Virginie
Danke Herbert,
also wir haben jetzt sogar zwei mögliche Eselkumpel aufgetan in Tierrettungsstationen in der Nähe. Nun geht es "nur" noch darum, die Nachbarn rumzukriegen. Du kannst gerne ein Däumchen drücken, wenn Du mal eines frei hast... Ich liebe ja die französische Art, seine Nachbarn in Ruhe zu lassen, aber wenn ich höre, dass dieser Esel 20 Jahre alleine lebt und dass angeblich NIEMAND aus dem Dorf je versucht hat, denen mal noch ein anderes Tier anzudrehen oder den Esel zu kidnappen ;-) dann wird mir schon etwas flau. Man mischt sich hier eben nicht in die Angelegenheiten anderer Leute... Aber ich hoffe, dass ich mich da irgendwie reinschleimen kann - Ausnahmen gibt es immer!
Einen Krauler für Madame Flauschohr,
Virginie

Re: Hufprobleme

Verfasst: Freitag 20. Juli 2012, 09:02
von herbertp
zwei mögliche Eselkumpel
nein, nicht zwei :!: dann steht Dein Patient wieder allein. Drei Equide halte ich fuer eine ganz schlechte "Herde". Entweder zwei, mit dem Problem, dass diese irgendwann fast unzertrennlich werden, oder vier, 5, 6 , .....
aber nicht drei
salut
Herbert

Re: Hufprobleme

Verfasst: Dienstag 24. Juli 2012, 10:20
von Virginie
Das war ein Missverständnis! Ich bin doch nur begeistert, dass ich schon zwei zur Auswahl gefunden habe, die nicht so weit entfernt stehen und eben auch "Esel in Not" sind. Man muss eh gucken, wer sich versteht mit wem. Das eine ist eine kleine Rettungsstation, die haben eine 17jährige Eselin und machen das glaube ich sehr gut, die schauen immer, ob die sich nach ein paar Tagen eingekriegt haben und zu mögen beginnen oder ob man die wieder trennen muss. Keine Sorge, wir wollen uns ohnehin nicht noch mehr ans Bein binden als einen weiteren, das reicht. Aber Danke für den Hinweis, man weiß ja nie!
Virginie