Leben in Frankreich - Arbeiten in Deutschland

Alles zum Thema Leben, Arbeiten, Studieren etc. in Frankreich. (Keine Annoncen)
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Daniel
Beiträge: 2
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Freitag 27. September 2002, 16:15

Salut und Bonjour,

ich spiele mit dem Gedanken aus privaten Gründen nach Frankreich(Elsass) zu ziehen (französische Lebenspartnerin/ bessere Betreungssituation für unsere beide Kinder). Weiterhin arbeiten will
ich allerdings in Deutschland (prima Job, vernünftig bezahlt und in der IT-Branche sieht´s eh nicht gut aus). Nun stellt sich die Frage:
Wo bezahle ich Steuer? Wenn in Deutschland: Kann ich dennoch meine Kinder in französische Schulen/Krippen schicken? Wir wollen kaufen/bauen, erhält ein Steuerausländer Förderung? Wie sieht es überhaupt mit Familienförderung dann aus, das Kindergeld in D wird wahrscheinlich wegfallen. Fragen über Fragen. Ich erwarte nicht unbedingt detailierte Antworten, aber vielleicht stand schon mal von Euch vor dieser Situation und kann Tipps geben. Merci schon mal im Vorraus.

Würd´mich sehr freuen

Daniel

P.S: Ich wäre Wochenendpendler, hätte meinen Erstwohnsitz also in Frankreich
Zuletzt geändert von Daniel am Freitag 27. September 2002, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
textspecht
Beiträge: 548
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Freitag 27. September 2002, 22:06

Salut, Daniel,
Ihre Situation ist relativ einfach (weil häufig hier im deutsch-elsässischen Grenzgebiet). Etliche Ihrer Hintergrundfragen zu Arbeit, Familie, Schule usw. kann Ihnen die INFOBEST beantworten, die z.B. an den Rheinbrücken in Kehl/Strasbourg oder Breisach/Neuf-Brisach (westlich Freiburg) Informations-Büros unterhält. Außerdem finden Sie INFOBEST auch (z.B. über Google) im Internet, deutsch und französisch.

Wenn Sie in Frankreich leben und in Deutschland als Angestellter arbeiten, zahlen Sie Ihre Steuern in Frankreich, profitieren damit deutlich vom bisherigen Gefälle zwischen unseren beiden Ländern (was sich sicher einmal ändern wird).
Sie wollen bauen und haben Kinder: Der französische Staat unterstützt junge Familien in hohem Maße. Möglicherweise könnte es dazu sehr sinnvoll sein, daß Ihre französische Partnerin und Sie zuerst eine Ehe (oder ein legalisiertes PACS — eheähnliches Verhältnis) eingehen.
Für die Kinder in Frankreich lebender Eltern besteht eigentlich Schulpflicht in Frankreich. Aber einige deutsche Grenzgemeinden dulden zunächst auch stillschweigend die deutschen Schüler/innen aus dem benachbarten Grenzland. Sinnvoller wäre es sicher, die Kinder gleich auf frazösische Schulen zu schicken und daheim die Zweisprachigkeit zu pflegen.

Ich bin kein Experte, auch nur ein Deutscher, der sich seinen Weg nach Frankreich ertastet (oft mit einigem Grimm, siehe Forum...!). Aber ich denke, gegenseitig können wir alle uns helfen.
Wenn Sie zu Ihren Überlegungen weitere konkrete Fragen haben, Daniel, können Sie sich gern auch über "persönliche Nachricht" hier im Forum oder direkte eMail an mich oder meine Frau Lilo wenden.
Wir leben seit vielen Jahren hier in Deutsch-Südwest, vis-á-vis zu Elsaß und Vogesen (die dürfen für uns als Motorradfahrern natürlich nicht fehlen!).
Mit besten Grüßen
Heinz-Günter Specht
Zuletzt geändert von textspecht am Freitag 27. September 2002, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
Daniel
Beiträge: 2
Registriert: Freitag 27. September 2002, 15:48

Montag 30. September 2002, 09:48

Bonjour M. Specht,

Danke für den Tipp, diese Anlaufadresse kannte ich noch nicht.
Ich werde mich an Bestinfo wenden, schaden kann´s nicht.

Die von Ihnen geschilderte Situation als Grenzpendler war mir
schon einigermaßen geläufig. Ich habe auch schon Jobs im
Breisgau gesucht. Nur sind diese in meinem Berich nicht allzu
breit gestreut. Für´s Arbeiten in F ist mein Französisch nicht
gut genug, da bin ich selbstkritisch ( vor allem schriftlich ist nicht
so mein Ding). Aber wozu habe ich meine Frau ;-)

So wäre ich also nur am Wochenende in F, unter der Woche arbeite
ich in der Nähe von Stuttgart. Bleibt herauszufinden ob es sich
mit der Besteuerung in F wie von Ihnen geschildert verhält oder ob ich doch
in D versteuern muss (181-Tage-Regelung).

Mal schauen. Falls Ihnen, oder der/dem einen anderen, dazu noch
etwas einfällt, würde ich mich freuen.

Freundlich grüsst

Daniel
textspecht
Beiträge: 548
Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
Wohnort: Ardèche Sud

Montag 30. September 2002, 21:05

Bonjour, Daniel,

da sehe ich schwarz für Ihre Chancen, in Frankreich zu versteuern. Denn bei der Distanz Elsaß — Stuttgart können Sie natürlich kaum glaubhaft machen, daß Sie jeden Abend heim nach Frankreich fahren. Da fragen Sie wohl wirklich besser mal die Infobest-Leute an der Rheinbrücke.
Aber vielleicht können Sie (für begrenzte Zeit) auch in Deutschland ein paar Steuer-Euros einsparen, wenn Sie doppelte Haushaltsführung geltend machen. Dafür wäre allerdings der Nachweis erforderlich, daß Sie nicht nur aus Jux und Dollerei Ihren Hauptwohnsitz in Frankreich haben, sondern mit Ihrer Herzdame per Ehe oder PAC oder durch gemeinsame Kinder verbunden sind.

Bonne Chance,
Heinz-Günter Specht
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