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Verfasst: Montag 15. Mai 2006, 11:14
von Cori
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei mein erstes Auto in Frankreich anzumelden und ersticke in Formalitäten... Das meiste ist allerdings mittlerweile geregelt und nachdem noch eine kleine Reparatur gemacht ist, werde ich zur préfécture gehen und meine carte grise beantragen. Nun hat mir heute jemand gesagt, dass mein deutscher Führerschein dabei ein Problem darstellen könnte. Hat da jemand nähere Infos zu?
Danke im Voraus
Cori
Verfasst: Montag 15. Mai 2006, 11:52
von herbertp
Die Ummeldung meines deutschen Autos nach Frankreich war vor einigen Jahren eine Tragikomödie, zu der ich wohl irgendwann einmal das Drehbuch schreiben werde .. aber
mein deutscher grauer Führerschein ..
der hat dabei noch nicht einmal eine kleine Nebenrolle gespielt.
Grüsse an alle aus der Dordogne
herbert
Verfasst: Montag 15. Mai 2006, 12:19
von Cori
Hallo Herbert,
danke für die schnelle Antwort! Ich hoffe du hast recht und der Führerschein ist tatsächlich kein Hindernis. Es gibt ja jetzt den EU Führerschein, diese Karte, und ich war mir nicht sicher, ob man dazu mittlerweile verpflichtet ist. Ummeldung kam bei unserer alten Kiste nicht in Frage, da das ein Vermögen gekostet hätte...
Merci
Cori
Verfasst: Dienstag 16. Mai 2006, 00:25
von textspecht
Dein Führerschein kann überhaupt keine Rolle spielen. Denn zur Anmeldung eines Kfz (= als Halter) ist in der gesamten EG kein Führerschein erforderlich — nur zum Betrieb (= als Fahrer).
Zum Führerschein würde ich Dir allerdings die gängige Version im Scheckkarten-Format empfehlen, und zwar die deutsche Ausgabe, weil die bei der Übertragung der alten in die neuen Konditionen am besten Deine "Besitzrechte" wahrt (z. B. das Recht, Lkw bis 7,5 t zu fahren etc. pp.).
Ein derartiger in D ausgegebener FS muß in F NICHT umgetauscht oder umgeschrieben werden, er ist ein EU-Dokument. Daran gibt's nichts zu wackeln.
Gruß, Heinz-Günter
Verfasst: Freitag 16. Juni 2006, 16:14
von gittachen
Cori schrieb
Auto in Frankreich anzumelden und ersticke in Formalitäten...
entschuldigt bitte, ich lese hier immer den gleichen!!!!!!""""M"""
Ich habe bisher drei Autos in Frankreich zugelassen. Es war in keinem Fall ein Problem.
Bei neueren Autos sowieso nicht, das kann locker!!! in einem TAg erledigt werden.
Problemchen gibts es bei alten Autos, für die es in Frankreich keine Konformitätsbescheinigung gibt. / d.h.. die nur Teil-KOnform sind.
Ein richtiges Problem ist das auch nicht, es dauert nur.
Verfasst: Montag 27. November 2006, 19:10
von gabrielle
Die Ummeldung eines deutschen, älteren Autos ist tatsächlich
eine längere Aktion. Ich könnte einen kleinen Roman schreiben
wenn demnächst alles erledigt ist. Auf jeden Fall mußte ich zuallererst ein " Attest" vom deutschen Autohersteller, in diesem Fall " BMW Group France" in Strasbourg beantragen.Dafür mußte ich ein zweiseitiges Formular ausfüllen.Diese Daten stehen allerdings auch im KFZ-Schein, der selbstverständlich sowie KFZ-Brief, Pass, Rg.des Autokaufs und die übliche hiesige Telefonrg. ( als Nachweis des Wohnsitzes) in Kopie beigefügt werden mußten.Dann suchte ich "La Mairie" in unserem neuen Wohnort auf, die nur einmal in der Woche für eine Std. geöffnet hat! Nun bekam ich sämtliche Unterlagen wieder mit, da ich für die "Sous-Prefecture" in Beziers (zuständig für das Departement Herault ) einen Scheck - den ich von meiner Bank noch nicht hatte - in Höhe von sage und schreibe € 372,-- ausschreiben mußte !Eine Woche später, oder nein zwei Wochen erhielt "La Mairie" die Unterlagen wieder zurück mit dem Vermerk, daß noch drei Dinge vervollständigt werden mußte, nämlich :
1. Controle technique (Auto älter als 4 Jahre !)
2. Steuerbescheid w/Befreiung
3. Consulat d'Allemagne w/Bestätigung /Montpellier
So, kann mir bitte, bitte einer sagen, welche Bestätigung soll das sein ???
Und überhaupt kann sich jemand vorstellen, daß ich dort in der Tiefgarage die Schilder abmontieren soll, sie dort mit ins Büro trage, anschließend wieder anbringe und dann nur einen Tag damit fahren darf ?Wie soll das gehen, wenn ich nach Rückgabe der Unterlagen an die Sous-Prefecture in Beziers um den franz. KFZ-Schein inkl. Nummer zu erhalten doch wohl auch noch Zeit ins Land geht.Gem Telefonat mit dem Consulat soll es so sein, kann ich mir einfach nicht vorstellen.Hat jemand diesbezüglich aktuelle Erfahrungen ?
verzweifelter Hilferuf einer norddeutschen (Hamburg) Bankangestellten
gabrielle kruse
Verfasst: Montag 27. November 2006, 20:10
von Gero
gabrielle schrieb
372,-- ausschreiben mußte !Eine Woche später, oder nein zwei [SNIP]
1. Controle technique (Auto älter als 4 Jahre !)
2. Steuerbescheid w/Befreiung
3. Consulat d'Allemagne w/Bestätigung /Montpellier
So, kann mir bitte, bitte einer sagen, welche Bestätigung soll das sein ???
Und überhaupt kann sich jemand vorstellen, daß ich dort in der Tiefgarage die Schilder abmontieren soll, sie dort mit ins Büro trage, anschließend wieder anbringe und dann nur einen Tag damit fahren darf ?Wie soll das gehen, wenn ich nach Rückgabe der Unterlagen an die Sous-Prefecture in Beziers um den franz. KFZ-Schein inkl. Nummer zu erhalten doch wohl auch noch Zeit ins Land geht.Gem Telefonat mit dem Consulat soll es so sein, kann ich mir einfach nicht vorstellen.Hat jemand diesbezüglich aktuelle Erfahrungen ?
verzweifelter Hilferuf einer norddeutschen (Hamburg) Bankangestellten
gabrielle kruse
.genau so ist es aber. .denn dort waren wir auch mal so verblüfft

Du bekommt die Schilder entwertet (und bekommst eine " attestation de levée des sceaux") und darfs sie wieder ans Auto schrauben. Deine dt. Versicherung gilt dann allerdings nur noch bis 24 UHR !!
ALSO bemühe dich zuerst dringend um eine franz. Versicherung, die dein Auto im Anschluss versichert. Vorerst werden die auch dein dt. Kennzeichen als Versicherungskennzeichen führen, bis du deine frz. Nummer bekommst. Die dt. Papiere werden dir erst auf der Prefecture im Tausch gegen die carte grise eingezogen.
bon courage
Gero
...das werden wohl dann die letzten 34er Nummern >sniff< ...ab Januar gibts das dann nicht mehr.
Verfasst: Montag 27. November 2006, 23:20
von gabrielle
Hallo Gero,
vielen vielen Dank für deine Info!! Endlich für mich eine präzise deutsche Auskunft dieser Sache. Ich schließe dich heute in mein Nachtgebet ein und werde dir auf jeden Fall die letzten Schritte dieser Aktion berichten.
nochmals herzlichen Dank
a bientot
gabrielle
Verfasst: Samstag 9. Dezember 2006, 01:28
von gabrielle
Hallo Gero,
du hast ja sooo recht!!!
Wir waren in der Tiefgarage "Polygone" in Montpellier, schraubten unsere Nr.-Schilder ab und schlenderten mit diesen unterm Arm in Richtung "Corum" zum Consulat d'Allemagne. Dort wurde der KFZ-Brief als auch der Schein entwertet, wir erhielten "Attestation de Levee des Sceaux ", bekamen den Hinweis, daß wir mit den deutschen abgekratzten Nr.schildern nur 24 Std. fahren dürfen,dieses aber kein Problem darstellt, wenn wir französisch versichert sind. Dieses haben wir selbstverständlich vorher erledigt.
Am Tage drauf gab ich die jetzt endlich vollständigen Unterlagen bei unserer "Mairie" ab und werde so Gott will nächste Woche hoffentlich eine Info der Sous-Prefecture in puncto "Carte Grise" erhalten. Ich hoffe Ende des Jahres mit einem franz. Nr. Schild fahren zu können. Im Moment sind wir schon etwas bekannt mit den den Worten :ach, ihr seid die Deutschen mit dem flotten BMW !!!
vielen Dank nochmals für die aktuellen Infos
bonne nuit
gabrielle
Verfasst: Samstag 9. Dezember 2006, 07:18
von Jutta
Hei Gabrielle,
wenn Du selbst zur Sous Prefecture gefahren wärst, hättest Du deine Schilder schon!!!!
Na ja, man muss aber ja auch etwas haben, auf dass man sich freuen kann.
Gruss Jutta
Verfasst: Samstag 9. Dezember 2006, 11:52
von Gero
hallo Gabrielle
ja dann ist ja alles bestens! als wir das 98 gemacht haben, durfte man noch vier Monate mit den dt. Schildern rumfahren (!). Da das aber so viele betrieben haben und auch verkehrsdelikte nicht mehr nachvollziehbar waren, hat man das dann drastisch verkürzt.
na dann mal viel Glück, vielleicht bekommt ihr ja noch eins der letzten 34 er Schilder

Gruß
Gero
Verfasst: Samstag 23. Dezember 2006, 23:05
von JoachimF
Jutta schrieb
wenn Du selbst zur Sous Prefecture gefahren wärst, hättest Du deine
Hallo,
den Gang dahin kann ich auch nur empfehlen.
Hat man das Antragsformular 'falsch' ausgefüllt, wird es sofort am Schalter korrigiert und der zeitraubende Versand 'Marie - Prefecture' bleibt einem erspart.
Nervig ist nur die Warterei auf der Prefecture.
Verfasst: Sonntag 24. Dezember 2006, 13:13
von gabrielle
Hallo,
beim zweiten Mal wäre ich auch schlauer. In meinem Fall kommt leider hinzu, daß "La Mairie" hier im Languedoc mitten im Nationalpark nur einmal die Woche für eine Std. geöffnet hat !!!
Um nicht extra nach Beziers zu fahren riet man mir : geh doch zu deinem kleinen Rathaus, die machen das schon ! Somit nahmen die Dinge seinen Lauf. Auf jeden Fall werde ich dieses Jahr keine Schilder mehr bekommen, da die Unterlagen noch nicht von der Prefecture hier eingetroffen sind und das kleine Rathaus nächste Woche Urlaub hat.
Naja, also bis dann
gabrielle
Verfasst: Donnerstag 15. Februar 2007, 21:29
von Jutta
Hei Gabrielle,
hast Du nun endlich Deine Nummernschilder??? Wäre schön, wenn man etwas erfahren würde!!
Viele Grüsse
Jutta
Verfasst: Samstag 17. Februar 2007, 11:54
von gabrielle
Hallo Jutta,
stell Dir vor, leider n o c h n i ch t !!!!!!!!
Ich werde wahnsinnig, aber langsam gewöhne ich mich daran. Jedenfalls hat die Dame von der "Mairie" mit dem "Regisseur" ( Chef de Service) der Sous-Prefecture telefoniert, um es zu beschleunigen. Irgendwie scheinen die dort nicht zu kapieren, daß wir in Frankreich unseren Wohnsitz haben und ein deutsches Auto anmelden wollen. Man sagt selbst, es seien zu viele Unterlagen oder es liegt vielleicht an Flensburg ???
Wer weiß es schon, egal, jetzt kann es wohl wirklich nicht mehr lange dauern, puh ...........
Wir haben auf jeden Fall eine Fahrerlaubnis erhalten und das Auto ist französisch versichert. Cèst la vie !!!
bis bald
gabrielle
Verfasst: Samstag 17. Februar 2007, 14:58
von cassis
Flensburg ?
Kann ich mir nicht vorstellen.Ich denke,daß Deine Unterlagen auf dem bürokratischem Weg liegengeblieben sind und Flensburg ist da eine Ausrede.
Es ist immer leicht,den schwarzen Peter weiterzugeben.
Viele Unterlagen ?
Egal,wo man in Frankreich etwas vertraglich macht,wird man mit Formularen und Papier geradezu erschlagen.Kein Wunder,daß es solange dauert.
Alleine für den Erhalt meiner Bankunterlagen dauerte es 4 Wochen.
Der französische Verwaltungsweg ist zwar gründlich,allerdings auch anachronistisch in seinem Ablauf.
Ich wünsche Dir viel Erfolg,einen Teilerfolg hast Du ja bereits und bleib hartnäckig.
Ein altes Sprichwort sagt,geh nicht zum Chefchen,wenn Du zum Chef mußt.
Gruss Klaus
Verfasst: Samstag 17. Februar 2007, 20:51
von sebi
wenn jemand aktuelle fragen hat zum thema: habe mein auto gestern von D nach F umgemeldet und kann dazu rede und antwort stehen.
wichtige info: nach der abmeldung mit abgekratztem siegel fahren kann man wohl auf keinen fall, weder für zwei wochen noch für 24 stunden, denn die kennzeichen werden von der botschaft einbehalten... zumindest in paris. vielleicht verfahren die diversen konsulate da noch anders...
Verfasst: Sonntag 18. Februar 2007, 00:54
von gabrielle
Also, einen Moment . . . . !!!!!!!!!!!
Ich habe es ja gerade kürzlich am eigenen Leib erfahren !!!!!!!!!!
Man kann sehr wohl mit abgekratzten Siegel fahren ! Die Kennzeichen werden n i c h t einbehalten, die Schilder kann man wieder anmontieren und wenn man französisch versichert ist, ist alles kein Problem. Man hat seine grüne Vers.karte an der Windschutzscheibe als auch die TüV-Plakette kleben und im übrigen erhält man von der entsprechenden Behörde, wie z. B. in meinem Fall von der "Mairie" eine Fahrerlaubnis, also : wo ist das Problem ? Wahrscheinlich wie überall Großstadt "Paris",
München, Hamburg, Berlin oder so oder ganz bestimmt !!!!!!!!!!
bis demnächst
gabrielle
Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 21:22
von sebi
dann wird es anscheinend wirklich regional unterschiedlich gehandhabt... die botschaft in paris behält die kennzeichen definitv ein (zumindest meine) und so steht es auch auf den merkblättern auf deren homepage amb-allemagne.fr
wenn du allerdings zu einem konsulat in der provinz und anschließend zu einer mairie in hintertupfing gegangen bist, hast du wahrscheinlich glück gehabt, dass dir a) die schilder wieder ausgehändigt wurden und du b) nicht in der fourrière gelandet bist.
leuchtet doch auch irgendwo ein, dass man mit einem nicht zugelassenen fahrzeug nicht fahren darf ?!?!?
Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 22:14
von Gero
nein.
Das Kfz ist zwar dann nicht mehr zugelassen, aber man kann - auch in D - noch bis 24 Uhr fahren, und zwar auf den kürzesten Weg nach Hause.
Die Versicherung gilt noch an dem Tag bis 24 Uhr, also ist man gedeckt. Dennoch gebe ich zu, dass man sich das etwas in einer Grauzone bewegt...
Gruß
Gero
Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 22:40
von gabrielle
Nein, nein und nochmals non !!!!!!!!!!!
Ich denke Montpellier kann man nicht gerade als Provinz bezeichnen.
Wir haben am 30.11.2006 eine franz. KFZ-Versicherung abgeschlossen, waren am 5.12.2006 in Montpellier beim Consul d`Allemagne und haben die abgekratzten Dt.Nummernschilder wieder mitbekommen als auch das wichtige Dokument "Attestation de Levee des Sceaux ". Im Übrigen sind wir französisch mit den deutschen Kennzeichen versichert. Da wir immer noch nicht die "Carte Grise" erhalten haben, weiß ich inzwischen - mon Dieu - ( der Spruch : geh nicht zum Chefchen, wenn du zum Chef gehen kannst - wirklich sehr sinnig und wohl wahr !!!!!!!!!!!!
Stellt Euch vor : Le mere de la mairie hatte das oberaus wichtige Dokument: "Attestation d´Identification d´un Vehicule usage importe, Conforme . . . .
vergessen zu fotokopieren !!!!!!!!!!!!
Ich hatte sämtliche Unterlagen beisammen !!!! Muß ich denn wirklich auch hier einer "Beamtin" über die Schulter sehen, ob sie auch alles richtig macht, das kann es doch wohl nicht sein, oder ????????????
Naja, lange Rede kurzer Sinn : la prochaine semaine, so Gott will !!!!!!!!!!!
bis demnächst
gabrielle
Verfasst: Montag 26. Februar 2007, 23:05
von sebi
seufz...
Verfasst: Mittwoch 28. Februar 2007, 19:35
von gittachen
da muss ich mich doch glatt melden:
( bin gerade aus Portugal zurück- kalt und regen)
als ich vor einem halben Jahr mit einem Bekannten beim Konsulat in Perpignan sein Auto abgemeldet habe, wollten die das Kennzeichen auch einbehalten.
Auf Nachfrage sagte die nette Frau dann, sie sei von Ihren Vorgesetzten dazu angehalten worden, weil zuviel Missbrauch mit den alten Platten getrieben wird.
Wir haben aber dann darauf bestanden, die Nummernschilder wieder mitzunehmen und haben sie dann auch erhalten.
Verfasst: Donnerstag 1. März 2007, 12:33
von salchow
Oh das mit dem "über die Schulter schauen" kenn ich…
Als ich mein erstes Auto von D nach F umgemeldet habe hat man mich erst drei mal zwischen CT und Préfecture hin und her geschickt, weil keiner der erste sein wollte (Kein kennzeichen ohne CT, kein CT ohne französisches Kennzeichen).
Die Papiere zum Ausfüllen waren die dritte Kopie einer Kopie, und weil auf EINEM Blatt unten das Feld "Unterschrift" verschwunden war, und auch die Dame am Schalter nix gemerkt hatte, bekam ich nach DREI WOCHEN Post: ich hätte EINE Unterschrift vergessen… Super eh?
Und der ganze Spaß ging von vorne los.
Courage!
Christian / Palaiseau (91)
Verfasst: Sonntag 4. März 2007, 17:25
von hixxxxx
Hallo erfolgreiche Autoanmelder,
mir steht naechste Woche das Vergnuegen bevor, ein Auto anzumelden, was insbesondere aufgrund meiner maessigen Franzoesischkenntnisse sicher ein Spass wird. Ich habe eine gute Beschreibung des Ablaufs gefunden:
http://www.grenzgaenger-forum.de/wiki/i ... Frankreich
Es gibt aber 3 Sachen die ich nicht verstehe und ausserdem widerspricht sich das was ich in diesem Forum gefunden habe mit den infos aus obigen Link anscheinend:
1) Der obige Link geht wohl davon aus, dass man sein Auto in Deutschland abmeldet, weil man direkt an der Grenze wohnt. Hier im Forum haben aber anscheinend einige Leute ihr Auto in Frankreich abgemeldet. Wie geht das und wo kann ich das tun? Ich wohne in der Naehe von Nizza
2) Kann man eine Versicherung in Frankreich nur dann abschliessen, wenn das Auto abgemeldet ist??? Das sagt der obige Link (Schritt 3) aber das scheint falsch zu sein denn anscheinend haben hier im Forum Leute eine Versicherung vor dem abmelden abgeschlossen. Stimmts?
3) Wie ist das mit der Bestaetigung vom Finanzamt (Quitus Fiscale)? Ich habe gelesen, den gibt es nur fuer Neuwagen. Stimmt das und muss ich mit einem nicht mehr ganz so neuen Auto ueberhaupt aufs Finanzamt?
Liebe Gruesse und vielen Dank im Vorraus fuer eure Hilfe
Verfasst: Sonntag 4. März 2007, 18:20
von herbertp
Hallo hixxxx
Punkt 3
Ja, Du musst zum Finanzamt!
Ich geh zum Finanzamt und die charmante "Dame" verlangt die Kaufbelege aus Deutschland fûr meinen damals fuenf Jahre alten Espace.
... da kommt Freude auf. Also ... und nach vier Wochen hat es meine Familie in Deutschland immer noch nicht geschafft, mir Kopien zuzuschicken. Also gehe ich wieder zum Finanzamt und die nette Kollegin der oben genannten fragt, wie alt ist das Auto? Was hat es jetzt für einen Wert. Fûllt ein Blatt aus, ich unterschreibe und gehe glücklich mit meinem Papier nach ...
zu 2
Mein Auto war also jetzt in Frankreich angemeldet und ich fuhr von der Prefecture zum Cordonnier und bekam schoene Schilder und ging zu meinem Versicherungsmenschen und machte die Versicherung ..
nur
Punkt 1
mein Auto war in D noch nicht abgemeldet. Und nach der Controle technique und und dem Besuch bei der DRIRE, wo ich den Kraftfahrzeugschein abgab, schliesslich wollte ich doch mit meinem Auto weiterhin fahren und dazu braucht man nun mal die Zulassungspapiere, und überhaupt, in F hat man keinen Fahrzeugbrief als Zeichen des Besitzes, also weg damit, was brauche ich zwei Papiere fûr ein Fahrzeug. Und die DRIRE schickt die Unterlagen an die Prefecture und irgendwann erhalte ich von der Prefecture eine Einladung und ... zahle einige hundert euro und bekomme meine GRAUE KARTE ... siehe oben Punkt 2
Aber jetzt Punkt 0:
ja und dann in Deutschland:
Abmelden eines Fahrzeuges von dem ich die frz Papiere hatte und meinen KFZ-schein und keinen KFZ-Brief mehr. Riesiger stundenlanger Verwaltungsakt! ... anderer Sachbearbeiter.. Treppe hoch .. Dienststellenleiter ... Auf meine Angaben, dass der Franzoesische Staat meinen Brief einbehalten und gestohlen haette, wusste man nicht, wen man als Dieb anzeigen sollte .... Der KFZ-Brief wurde schliesslich als verloren gemeldet. Eidesstattliche Erklaerung, dass ich nicht mehr im Besitze des Briefes sei .. dreifache Ausführung ... Nach Stunden bekam ich die Abmelde-Papiere.
das war also mein! franzoesischer (KFZ-ummelde-leidens)weg
salut Herbert
Verfasst: Sonntag 4. März 2007, 19:09
von wolle
Hallo Hixxxxx
hier noch ein link zu Frage 1
http://www.marseille.diplo.de/Vertretun ... =Daten.pdf
salut wolle
Verfasst: Sonntag 4. März 2007, 19:32
von gittachen
ich habe vor 3 Monaten mit einem Freund ein rel. neues Auto umgemeldet:
Die Conformitätsbescheinigung gibt es ja inzwischen für jedes Auto ab 2000(==?????) oder in der Richtung.
Also 1. Schritt Versicherung abschliessen, und TÜV /bei Auto unter 4 Jahren nicht nötig
zum Konsulat abmelden, zum Finanzamt Bescheinigung holen und dann zur Prefäktur anmelden.
Telecom oder Elektrorechnung zum Wohnsitznachweis.
Es hat im ganzen ca 4 Stunden gedauert.Davon 1/2 Stunde Consulat gesucht( die ziehen dauernd um) und 2 Stunden Wartezeit auf der Präfekture.
Verfasst: Sonntag 4. März 2007, 19:38
von gittachen
apropo Kaufbeleg:
Dieser ist nur notwenidig, wenn das Auto nicht!!!! auf den eigenen Namen angemeldet war.
Ansonsten gilt die Ummeldung als Umzug-kein Nachweis nötig
Verfasst: Montag 5. März 2007, 15:25
von anjstr
Hallo,
und viel Spaß beim Ummelden
zu 1:
Die Abmeldung kannst Du ganz elegant per Post regeln. Den entsprechenden Link mit allen Infos vom für Dich zuständigen Konsulat in Marseille hast Du ja schon. Nummernschilder & Co. schickst Du inkl. Scheck für die Bearbeitung per Einschreiben (!) nach Marseille. Normalerweise geht das in Marseille recht fix, so dass Du schon wenige Tage später die Abmeldepapiere per Einschreiben übersandt bekommst.
Wobei die Abmeldung definitiv einer der letzten Schritte ist, da die Konformitätsbescheinigung schon mal etwas Zeit in Anspruch nehmen kann und Du ja sonst keine Nummernschilder mehr hast.
zu 2:
Ob das Auto an- oder abgemeldet ist, interessiert den Versicherer nicht. Hauptsache er bekommt sein Geld. Wir hatten aufgrund von zeitlichen Überschneidungen unsere Fahrzeuge kurz doppelt versichert.
Was die deutsche Versicherung angeht, kannst Du natürlich erst kündigen, wenn das Fahrzeug abgemeldet ist (Stichwort: außerordentliche Kündigung).
Noch nebenbei:
Falls Du in der Zeit zwischen Abmeldung beim Konsulat und Anmeldung bei der Prefecture absolut und überhaupt gar nicht auf Dein Auto verzichten kannst, kannst Du eine über eine provisorische Carte Grise (2 Wochen gültig und verlängerbar) provisorische Nummernschilder bekommen. Kostet natürlich alles extra, ist ja klar. In diesen zwei Wochen könntest Du dann die Nummernschilder zum Konsulat schicken und dann abmelden, wenn Du die Abmeldebestätigung bekommen hast.
Viel Spaß ...

und viele Grüße aus dem Hinterland von Nizza
Anja
Verfasst: Montag 5. März 2007, 16:38
von wolle
Hallo Hixxxxx (merci fuer die mail:) ),
das kling doch alles plausibel und logisch, oder?
Aber wehe du besitzt ein Wohnmobil.... ich kaempfe jetzt schon 8 Monate mit der Ummeldung

Hab alle Papier zusammen, aber keiner will mein liebes Auto abnehmen... weder die controle technique noch die DRIRE!
Dazu droht die Gendarmerie mit erhobenen Finger hinter mir her, weil sie meinen abgelaufenen TUV kennt und das Strassenverkehrsamt in D hat ein Bussgeldverfahren eingeleitet weil ich mein Auto nicht abmelde

Wahrscheinlich fliegt einer hier runter und kratzt die Plaketten ab
Wenn ich's geschafft.... ich hoffe in diesem Jahr noch... mach ich einen neuen Threat auf und berichte
salut wolle
Verfasst: Montag 5. März 2007, 22:57
von hixxxxx
Hallo Zusammen,
Vielen Dank fuer all eure Tips und Hinweise, was man vermeiden sollte (Die Story mit dem Diebstahl es Franz Staates find ich stark

). Ich blick jetzt durch. Viel Spaß noch weiterhin in diesem (trotz Bürokratie) schoenen Land, G.
Verfasst: Donnerstag 29. März 2007, 09:29
von Ulli13
Hallo,
Seit einiger Zeit habe ich dieses Forum nicht mehr besucht und vielleicht kommt mein Beitrag zu diesem Thema zu spät. Da ich aber beruflich schon mehrmals Wagen umgemeldet habe, kenne ich den Ablauf ganz gut, selbst wenn es ab und zu kleine Änderungen gibt. Zugegeben, das erste Mal, und für 5 Wagen, war es spannend

Jetzt schaffe ich es an einem halben Tag (wohne in der Nähe von Aix und das zuständige Konsulat in Marseille ist nicht weit :
Hiernach der Ablauf und die nötigen Unterlagen zur Ummeldung Ihres Kfz:
1. Schritt : Ihr Wagen muss durch den französischen TÜV (contrôle technique), wenn er älter als 4 Jahre ist (deutscher TÜV ist nicht ausreichend) (ca. 60 Euros)
2. Schritt : Anmelden bei einer französischen Versicherung
• Original-Fahrzeugbrief
• Bescheinigung Ihrer deutschen Versicherung
• Ausweis
3. Schritt : Mehrwertssteuerbefreiung (Quittus Fiscal) beim Finanzamt (kommt auf den Wohnsitz an):
• Originalrechnung oder Kaufvertrag des Wagens
• Wohnsitznachweis (Stromrechnung und Versicherungsnachweis)
• Ausweis
• Original-Fahrzeugbrief
• Original-Fahrzeugschein
• Kilometerstand
• Wenn der Wagen älter als 6 Monate ist und mehr als 6.000 km hinter sich hat ist dieser schritt kostenfrei, wenn nicht, wird die französische MWSt (19.6% auf den Kaufpreis) fällig !!!
4. Schritt : Abmelden beim deutschen Konsulat Avenue du Prado 13008 Marseille - 9 Uhr bis 12 Uhr
(nach diesem Schritt ist der Wagen nicht mehr zu benutzen und darf auch nicht mehr in der Strasse stehen):
• die amtlichen deutschen Kennzeichen
• Ausweis
• Scheck über 50 Euros auf den Namen des Generalkonsulats Deutschlands (oder Bargeld)
• Personalausweis oder Reisepass
• Original-Fahrzeugbrief
• Original-Fahrzeugschein
Nach einer knappen Stunde erhalten sie eine Abmeldebescheinigung und den entwerteten Fahrzeugbrief
5. Anmelden bei der Prefektur (kommt auf den Wohnsitz an):
• Entwerteter Fahrzeugbrief mit Abmeldebescheinigung
• Ausweis
• Ausgefülltes und unterschriebenes Anmeldeformular (Demande de certificat d'immatriculation d'un vehicule CERFA 10672*03, kann auf Internet heruntergeladen werden oder bei der Prefektur abgeholt werden)
• Zertifikat des französischen TÜVs (Contrôle Technique)
• Wohnsitznachweis (Strom- oder Telefonrechnung oder Versicherungsnachweis, Mietvertrag reicht nicht aus)
• EWG-Übereinstimmungsbescheinigung (Certificat de conformité européen entweder von Ihrem deutschen Autohändler, oder von der französischen Hauptniederlassung, nach Anfrage ca. 1 Monat, ca. 100/120 €)
• Mehrwertssteuerbefreiung vom Finanzamt
• Scheck oder Bargeld (27€ per franz. PS - Durchschnittswagen 255€)
6. Nummernschilder:
• Ihr neuer französische Fahrzeugbrief (Carte grise) ca. 25 Euros
So, das müsste alles sein!
Versicherung : Kommt auf Ihren deutschen Versicherungsprozentsatzes an, aber selbst wenn hier die Versicherungen nicht unter 50%, sind die Beiträge allgemein nicht teurer als in Deutschland. Zu beachten: wenn Sie wieder nach Deutschland zurückgehen, wird Ihre deutsche Versicherung den franz. Prozentsatz als Grundlage nehmen, und nicht den, den Sie früher in Deutschland hatten.
EWG-Übereinstimmungsbescheinigung : Das Original erhalten Sie von der Präfektur nicht zurück, so dass Sie eine neue Bescheinigung bei der Rückkehr nach Deutschland benötigen.
Für einen Neuwagen läuft es etwas anders.
Gruss,
Ulli13
Verfasst: Mittwoch 4. April 2007, 13:46
von jochem
Hi,
Horror! Beim Lesen der für eine Anmeldung erforderlichen Aktionen!
Was ist denn eigentlich der Vorteil eines frz. Kennzeichens?
Wir leben hier seit fast 10 Jahren, haben allerdings noch einen dt. Wohnsitz wegen Kranken- und Autoversicherung (niedrige Prämie) und haben unsere Autos stets in BRD zugelassen. Damit hat man - bisher - manche Vorteile bei Nichtbefolgung der hiesigen Verkehrsgesetze, aber Nachteile habe ich noch nicht erkannt.
Kann mich jemand aufklären?
Verfasst: Mittwoch 4. April 2007, 14:27
von herbertp
Man zahlt beispielsweise keine deutsche KFZ-Steuer

und diese ist fûr einen aelteren Diesel schon eine beachtliche Einsparung.
salut Herbert
Verfasst: Mittwoch 4. April 2007, 14:34
von jochem
Ich weiß, aber das macht den hohen Freiheitsrabatt, den ich in der dt. Versicherung habe, nicht wett.
Und diese bürokratischen Hürden - da kann man ja verrückt werden. Ich habe schon genug zu tun mit einer Wohnungsanmietung für unsere Tochter ohne Verdienstbescheinigung (anderer Thread!).
Verfasst: Mittwoch 4. April 2007, 22:12
von wolle
@ jochem
...Und diese bürokratischen Hürden - da kann man ja verrückt werden...
Hallo? Bin zur Zeit auch mit der Ummeldung eines Wohnmobils beschaeftigt und kenn die Formalitaeten!
TUV (controle technique)
Versicherung
Mehrwertsteuerbefreiung
Abmeldung in D
Anmeldung in France
... bitte, wo sind die buerokratischen Huerden zum verrueckt werden?
Das ist doch alles logisch... oder?
Die gleichen Huerden muss auch ein Franzose in Deutschland nehmen wenn er sein Auto anmelden will!
Ok, wenn man noch einen deutschen Wohnsitz hat kann man alles so lassen... wenn nicht, so wie bei mir, meldet man eben um!
Hat auch etwas mit der Eingliederung.. und der Liebe zu diesem Land zu tun... also ich kann es garnicht erwarten die franz. schilder an meinem Wohnmobil zu schrauben!
salut wolle
PS: merci an Ulli13... tolle Aufzaehlung, selbst die Kosten stimmen

Verfasst: Mittwoch 4. April 2007, 22:36
von jochem
Hi,
1. die Hürden sind doch wohl in diesem Thread exzessiv beschrieben!
2. was hat es mit Liebe zu diesem Land zu tun, wenn ich frz. Nummernschilder montiere? Diese Liebe kann ich anders besser dokumentieren.
Verfasst: Mittwoch 4. April 2007, 23:26
von wolle
....was hat es mit Liebe zu diesem Land zu tun, wenn ich frz. Nummernschilder montiere?...
Mon dieu, muss ich dir den Begriff Liebe erklaeren
(ganz einfach, ich fuehl mich sauwohl hier.... hab nur Franzosen um mich herum... so das die deutschen Nummernschilder nur stoeren und es eine Fete gibt wenn endlich die neuen Schilder an meinem Bus geschraubt werden)
....Diese Liebe kann ich anders besser dokumentieren....
erzaehl...
salut wolle
Verfasst: Donnerstag 5. April 2007, 16:15
von jochem
Ja, erklär´ mir doch, was Nummernschilder mit Liebe zu tun haben.
Wenn Deine dt. Nummernschilder die Beziehung zu den Franzosen um Dich herum stören, ist es ja nicht weit her mit der Liebe...
Ich bin mir nicht sicher - da ich Dich nicht kenne - ob Du das ernsthaft meinst, aber ich finde es recht kindisch, die "Liebe" (ein großes Wort) an Nummernschildern festzumachen.
Ich dokumentiere meine Zuneigung zu diesem Land durch mein Hiersein. Damit zeige ich, daß mir Klima, Essen und Trinken, Landschaft und last not least die Lebensweise der Menschen gefallen, d´accord?
Und mit meinen dt. Nummernschildern zeige ich nicht mangelnden Integrationswillen, sondern nur, daß es aus verschiedenen Gründen praktischer ist, sie zu behalten, nichts weiter...