Protection universelle maladie (Puma)

Alles zum Thema Leben, Arbeiten, Studieren etc. in Frankreich. (Keine Annoncen)
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urrugnebasque
Beiträge: 2
Registriert: Montag 31. Mai 2021, 17:36

Montag 31. Mai 2021, 18:02

Hallo,
ich habe mich hier angemeldet, da ich beim Durchlesen des Forums bemerkt habe, daß sich doch einige Spezialisten
mit z.T. großer Fachkenntnis hier tummeln, die gute Ratschläge geben können.
Wenn auch das Forum recht schwach besucht ist, hoffe ich daß mir der eine oder andere bei meiner Suche weiterhelfen kann.
Ich bin EU-Bürger 56 Jahre alt und wohne seit 25 Jahren im Elsass, arbeite in Deutschland. In näherer Zukunft möchte ich die franz. Staatsbürgerschaft annehmen,
da ich wahrscheinlich auch meinen Lebensabend in F verbringen werde.
Ich bin in D privat krankenversichert und trage mich schon lange mit dem Gedanken da rauszugehen und mich in F zu versichern.
Seit einiger Zeit gibt es jetzt die PUMA, da kann man sich als in Frankreich lebender versichern auch wenn man nicht in Frankreich angestellt ist.
Ich hab mich da mal etwas erkundigt, aber die Recherche ist langwierig, deshalb hab ich gedacht, ich frag mal in die Runde vielleicht hat schon jemand Erfahrung mit der PUMA gemacht.
1. Wie hoch ist der Beitrag? ich hab gelesen 8% und seit neuestem anscheinend 6,5%, aber von welcher Basis? Lohn und Gehalt, zu versteuerndes Einkommen, versteuertes Einkommen? und gibt es einen Deckel?Kann man den Beitrag mit einer Formel rechnen?
2. Wenn ich in die PUMA einzahle, bin ich dann nach den französischen oder den elsässischen Regeln versichert, wahrscheinlich gibt es da kein régime local?
3. Kann ich auch zur PUMA eine Zusatzkasse dazubuchen?
4. Komm ich aus der PUMA auch wieder raus?

Vielen Dank für eure eventuellen Antworten, falls man eine interessante Frage kommt hauptsächlich zum Thema Grenzgänger kann ich sicher auch mal weiterhelfen.
Grüße
Piroschka
Beiträge: 284
Registriert: Sonntag 15. Juli 2012, 16:20

Samstag 5. Juni 2021, 17:43

Die französische Staatsbürgerschaft nimmt man nicht an, sondern man kann sie beantragen, muß dafür eine kostenpflichtige und zeitaufwendige Schulung durchlaufen (u. a. die blutrünstige Nationalhymne lernen) und erhält sie dann in einem nationalistisch ausgeschmückten Festakt "verliehen". Trara!

Im heutigen Europa hat man Residenzfreiheit und Anspruch auf Gleichbehandlung, außer teilweise beim Wahlrecht. Das hat auch mit dem Nationalismus zu tun.
In Deutschland hat die Stadt Rostock einen DÄNEN als Bürgermeister, in Frankeich unmöglich.

Hinsichtlich der Krankenversicherung fragen Sie am besten bei der PUMA nach, am besten an zwei verschiedenen Orten, weil oft Falschauskünfte wegen Inkompetenz ergehen. Im Hinterkopf muß man immer haben, daß sich alles ändern kann.
So ist ja in F. die Selbstbeteiligung bei Krankenhausaufenthalt von 10 auf 20 € pro Tag erhöht worden, weil die Kassen leer sind.

Sicher brauchen Sie eine Mutuelle, weil staatlich nicht alles abgedeckt ist - nochmals: die Kassen sind leer.

Die Pro-Kopf-Verschuldung im PIB Frankreichs ist doppelt so hoch wie die des viel geschmähten Griechenland. Aber das sagt keiner laut. Frankreich ist pleite.

Die Mutuelles werben aggressiv im Fernsehen, Rundfunk der Eigentümer-Milliardäre um neue Mitglieder, aber auch am Telefon.
Alle wollen Ihr Geld.
urrugnebasque
Beiträge: 2
Registriert: Montag 31. Mai 2021, 17:36

Montag 7. Juni 2021, 17:14

Hallo Herr Piroschka,

duzt man sich nicht in einem Forum? Ich kenne das eigentlich nur so.
Ist aber egal, siezen geht auch.Erst mal danke für Ihre schnelle Antwort und die Mitteilung Ihrer Meinung, hat mir zu meiner Frage leider nicht sehr geholfen.
Natürlich kann ich bei Ameli oder PUMA nachfragen, aber da muß man erstmal wissen wo und wie. Fragt man per mail, bekommt man so gut wie keine Antwort,
habe ich gehört, habs noch nicht probiert und Telefonnummern raussuchen und eine Stunde dann warten bis man mal einen dran hat der was weiß ist auch nicht mein Ding.
Deshalb dachte ich, ich frag einfach mal in die Runde ob einer was weiß. Hätte sich ja jemand melden können, der sich gut auskennt, scheint aber leider nicht der Fall zu sein.
Was die franz. Staatbürgerschaft betrifft, muß man die natürlich erst beantragen, wenn man sie nachher annehmen will. Die Beantragung erfordert bestimmte Vorraussetzungen, die würde ich meiner Meinung nach erfüllen, wenn sie mir dann angeboten wird kann ich sie annehmen. Das ist etwas spitzfindig, was Sie schreiben.
Mir persönlich sind Nationalitäten vollkommen wurscht aber leider braucht eben jeder einen Pass. Und 2 Pässe zu haben ist meiner Meinung nach besser als keinen zu haben.
Meine Sorge ist, man weiß nie was kommt, daß ich irgendwann im Alter mal ohne Einkommen dasitze und mich die Franzosen dann rausschmeißen. Man hat zwar als EU Bürger Niederlassungsfreiheit in der gesamten EU aber nur, wenn man in den Staat einzahlt und ihm nicht auf der Tasche liegt. Dann kanns schnell ungemütlich werden.
Deswegen der franz. Pass als letzte Absicherung. Ob die Nationalhymne nun blutrünstig ist und die Franzosen Nationalisten sind ist mir auch hoch wie breit.
Es sind nicht alle so und in anderen Ländern ist die Soße mindestens genau so braun.
Was die Staatsschulden betrifft, beneide ich die Franzosen sogar ein wenig.
Die deutschen z.B. zerbrechen sich den Kopf mit Schuldenbremsen und wie sie die 2,5 Billionen je zurückzahlen wollen, haben eine super Bonität und ächzen unter der Steuerlast. Die Franzosen wissen ganz genau, daß sie ihre Schulden niemals zurückzahlen können, so wie der Ami auch und machen deswegen fröhlich immer weiter.
Solange die Zinsen einigermasen bedient werden, alles easy. Entweder der Weltbankchef oder der EZB Chef ist ja immer ein Franzose, was soll da schiefgehen?

Freundliche Grüße
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