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Verfasst: Dienstag 9. Juli 2002, 10:46
von Uli Wenisch
Hallo
Suche Informationen über die Zecken-Problematik in Frankreich und speziell an der Atlantikküste (Aquitaine). (Will in vier Wochen dort - mit Hund - Urlaub machen). Vielen Dank.
Sonnige Grüße
Uli Wenisch

Verfasst: Dienstag 9. Juli 2002, 11:37
von Michael Kuss
Ich selbst hatte noch keine Zeckenprobleme, weil ich bei Wanderungen in der Provence hohe Schuhe udn lange Hosen trage, aber mein Hund holte sich Zeckenbisse, und das kam letztlich teuer, um die 200 Euro. Nachdem er beim Herumsträunen eine Zecke zwischen den Pfoten hatte, wurde das über Tage nicht bemerkt, dann humpelte er immer stärker. Tierarzt konnte nur noch operieren, Gift und Stachel waren zu weit vorgedrungen, das ganze Bein musste aufgeschnitten werden, Heilungsdauer mehrere Wochen. Wenn man es rechtzeigig (gleich) bemerkt, kann unten gleich rausgezogen werden, ansonsten wirds für Hund schmerzhaft am Bein und für Herrchen schmerzhaft am Geldbeutel. Rat vom Veterinär: "Nach jedem Freilauf, nach jedem Spaziergang in der Wildniss (hohe Gräser, Büsche, etc.), Hund und Pfoten kontrollieren, abtasten...!"
Michael

Verfasst: Mittwoch 10. Juli 2002, 14:08
von Stefan Cilimba
Unser Jimi Hendrix holt sich ständig, trotz Behandlung mit Frontline, im hohen Gras Zecken, die ich mit einer Zeckenzange entferne.
Trotzdem würde ich eine Behandlung mit Frontline sehr empfehlen.
Für Menschen habe ich gestern von einem Arzt, der hier auf dem Camping ist, den Tip bekommen, soviel Vitamin B1 zu schlucken, das der Urin richtig gelb wird, dann hat man sozusagen Schutz von innen heraus und wird nicht mehr von Mücken, Zecken u.ä.gebissen.
Vorsicht auch vor den hier verbreiteten "aouts" , das sind Grasmilben, die stark juckende Blasen verursachen, da hilft nur stark cortisonhaltige Salbe.
Viel Spass beim kratzen! :-))
Stefan

Verfasst: Mittwoch 10. Juli 2002, 14:59
von Uli Wenisch
Danke Michael, danke Stefan
für Eure Schilderungen - werde sie mir zu Herzen nehmen. Aber um vorzubeugen (evtl. zum Besuch beim Doc), heißt Zeckenbiss "la morsure de la tique" oder gibt es dafür einen Spezialausdruck?
Hoffe ja, dass es drüben am Atlantik weniger Zecken gibt, als bei uns hier in Bayern (!) oder in der Garrique im Süden.
Vielen Dank und sonnige Grüße (in Amberg/BY hat es zur Zeit tatsächlich 30 Grad, aber schwere Gewitter sind im Anmarsch)
Uli Wenisch

Verfasst: Mittwoch 10. Juli 2002, 16:01
von Wolfram Gagern
Uli Wenisch schrieb:
heißt Zeckenbiss "la morsure de la tique"
Eher "la morsure des tiques"

Hab einige Infos aus dem Internet zusammengestellt (teilw. mit Links):

FSME-Erkrankungen (häufig in Bayern) gibt es in Frankreich nur im Elsass.
Die in Frankreich (insbesondere im Mittelmeergebiet) verbreitete Zeckenart Rhipicephalus sanguineus (aber teilweise auch andere Zecken) überträgt verschiedenen Infektionskrankheiten (Babesiose = Piroplasmose: Ehrlichiose, Hepatozoonose).
Piroplasmose tritt wohl gleichmäßig in ganz Frankreich auf.
Außerdem wird Enzephalitis in ganz Frankreich von Zecken übertragen.
Am Mittelmeer kann dann noch Leishmaniose dazu kommen.

Trotzdem viel Spaß,
Wolfram