Komme ich ohne französchisch in Paris zurecht?

Für alle Themen, die mit Frankreich in Zusammenhang stehen und die in keines der anderen Foren passen.
Antworten
airam
Beiträge: 3
Registriert: Sonntag 8. Mai 2005, 20:51

Montag 9. Mai 2005, 09:33

Stimmt es wirklich, daß die Franzosen nicht gerne Englisch oder Deutsch sprechen?
Ich spreche nämlich leider kein französchisch! Komme ich dennoch in Paris mit meinen englisch Kenntnissen zurecht?
Mistress Finesse
Beiträge: 4
Registriert: Freitag 6. Mai 2005, 17:09

Montag 9. Mai 2005, 12:00

Es ist nicht nur so, daß viele Franzosen es nicht gerne sprechen. Viele Franzosen können es einfach auch nicht. Das beste Beispiel bin ich selbst. Ich bin Französin und kann auch wirklich so gut wie gar kein Englisch.

Aber desto jünger Deine Gesprächspartner, desto höher Deine Chancen, daß sie wenigstens etwas Englisch sprechen und verstehen.
Klaus
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 25. November 2004, 09:53
Wohnort: St Martin le Beau

Donnerstag 19. Mai 2005, 12:04

Salut !

Mag sein, daß ich hier an der Loire in einer Touri-Ecke lebe und mit Kontakten in eine internationale Firma nicht unbedingt die typischsten Franzosen kenne.
Aber ich finde tatsächlich häufiger Franzosen, die englisch können und sich auch trauen, es zu sprechen, als ich dachte.
In der Tat tut man aber gut daran, erst mal einen "Erstkontakt" auf Französich herzustellen - wenn man dich in einer fremden Sprache ansprechen würde und vorausetzte, das du verstehst und anworten kannst, wärst du wohl auch nicht wirklich glücklich, oder ?

Grüße von der Loire,
Klaus
oui
Beiträge: 35
Registriert: Samstag 4. Juni 2005, 11:58

Dienstag 26. Juli 2005, 22:09

guten tag airam

warum lernst du nicht einfach eine internationale hilfssprache. es gibt eine, die so durchdacht wurde, dass sie jeder westlicher mensch sie (mehr oder weniger leicht) spontan versteht! spontan bedeutet im klartext: wenn der empfänger guten willens ist, dann versteht er diese sprache, ohne sie erlernt zu haben. mehr oder weniger soll so verstanden sein, dass sie auf bildung beruht: um so gebildeter der mensch ist (dabei denkt man an klassische bildung, an humanistische werte, so latein, französisch, italienisch, englisch und co.), um so weniger wörter er nicht an anhieb kennen wird. der mensch mit sehr grossen bildung, wird spontan so gut wie alles verstehen. der andere wird etwas mehr mühe haben. die sprache nannte sich selbst "demokratisches latein". also sind vorkenntnisse in romanischen sprachen noch wertvoller. die grammatik ist für alle westlichen menschen (alle amerikaner, australier, alle afrikaner, die noch kolonialsprachen kennen, ganz westeuropa, viele asiaten, die englisch sprechen) absolut spontan begreifbar und sehr einfach, deshalb

lesen kann man sie ohne sie erlernt zu haben (wie in der muttersprache bei ungewohnten texten, u.u. unter hinzuziehen des wörterbuchs)

sie ist extrem regelmässig und daher extrem leicht und schnell zu erlernen, und wird als sehr natürlich empfunden. nachdem die wörter sich nur selten verändern und keine irregelmässige wörter benützt werden, kann man übersetzungsprogramme wie ways, oder wizard maker, einsetzen. dann kann man sie manchmal schon am 1. tag (!) sehr korrekt (fast vollkommen korrekt) schreiben... man muss nur ein dieser programme haben, und einen finden, der ein passenden datenbestand abtreten kann, bzw. selbst ein bei null angefangenen ways-wörterbuch anlegen (geht wirklich! habe selbst mehrere für mich angelegt. geht sogar relativ schnell... schneeballeffekt! ways: alte vobis-computer! vobis hat 1 million exemplare der software ways mit vollen lizenzrechten in deutschland verkauft. die software war also überhaupt nicht selten! sie geht nicht mit windows NT, 2000, XP und auch nicht mit linux. man braucht also mindestens eine kleine partition mit windows 95 oder 98), und texte, die man im internet vorfindet, von der software "schlucken" lassen (eintippen, einscannen, etc.)

diese sprache wurde von einem deutsch-russischen balte, edgar von wahl, erfunden (professor in tallin, heute lettland). er hat wohl die interessen der sprecher von germanischen und slavischen sprachen nicht nur berücksichtigt, sondern voll integriert.

(obwohl ein sprecher einer rom. sprache zweifels ohne es eine spur leichter hat)

es ist eine der 4 künstlichen sprachen, die von der ISO-norm berücksichtigt wurden (ie, ia, io, eo).

es ist "ie", InterlinguE (ex occidental).

siehe http://ie.wikibooks.org/wiki/Resume_de_ ... idental%29

und mehrere anderen internetsite, sowie:

http://groups.yahoo.com/group/occidental/

teilnehmer der gruppen können kostenlos umfangreiche grammatiken, wörterbücher, texte im "files"-ordner der beiden gruppen downloaden, d.h. man muss gar nichts kaufen, und hat keine arbeit damit.

man kann aber auch über die fernausleihe der deutschen büchereien werke kommen lassen und selbst fotokopieren.

salut

oui
Mimi
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 27. Mai 2004, 13:46

Donnerstag 18. August 2005, 22:14

Hallo,
es stimmt das viele Franzosen gar kein englisch sprechen können. Viele sind aber sehr bemüht mit händen und Füßen um einen weiter zuhelfen wenn man was von ihnen möchte.
Kati
Beiträge: 39
Registriert: Mittwoch 6. November 2002, 09:11

Freitag 19. August 2005, 12:37

Es kommt sehr darauf an, wo du in Frankreich sein wirst. In Paris oder in größeren Städten findest du bestimmt den ein oder anderen (jüngeren) Franzosen, der bereit ist, englisch zu sprechen. Bei Leuten über 30 wirds dann schon schwieriger. Auf dem Land spricht so gut wie NIEMAND eine andere Sprache. Deutsch ist so gut wie unmöglich (außer natürlich im Elsass). Hier im Südwesten sprechen einige Leute Spanisch.
Aber: wo ein guter Wille ist, kann man sich schon irgendwie mit Händen und Füßen und Zeichensprache und Kauderwelsch verständigen. Wichtig ist, guten Willen zu zeigen, d.h. wenigsten Bonjour, Merci etc. als Basiswörter auf der Platte zu haben... ;-)
Kati
oui
Beiträge: 35
Registriert: Samstag 4. Juni 2005, 11:58

Montag 19. September 2005, 23:29

bonjour kati

das ist nicht ganz richtig so:

erstens spielt eine rolle, das in deutschland nur 15 % der deutschen funktionelle analphabeten sind, bei den franzosen 40 % (bestätigte sogar chirac im fernseh!): bei analphabeten ist es sehr gewagt, fremdsprachen zu erwarten...

dann lernt man traditionnel, im gegensatz zu deutschland, die sprachen der 4 angrenzenden ländern ziemlich gleichberechtigt: so haben sie nur noch 25 % von 60 % erwartungen...

in meiner kindheit, sofort nach dem krieg, lernte man im osten von paris deshalb deutsch (so kommt es, das meine mutter, diesjahr 80, die eine englische grossmutter hatte, nie englisch lernte, sondern deutsch), im norden, englisch, im südwesten spanisch, und im südosten italienisch. heute kann man noch in den grosstädten noch chinesisch, arabisch, russisch für's abitur erlernen. heute werden die deutschen klassen wieder sehr gut besucht, aber nur weil man dort selten afrikaner antrifft, zugegeben, nicht um deutsch mit durchsetzungswillen zu erlernen. man nimmt sogar noch latin und griechisch oben drauf aus dem gleichen grund... schadet vielen kindern, die der anforderung gar nicht gewachsen sind. am schluss retten sich sich mit den anderen fächer, und gelten als sprachunbegabt...

viele deutschen sind ausgesprochen schwer für untrainierte ausländer zu verstehen. sogar nach 40 jahren leben in deutschland und bei den eigenen kindern, die eine hiesige kaugummisprache, für meine ohren völlig verwaschen, hat man probleme damit! weil die deutschen mit ihrem mundartkult selbst einen sprach-stacheldraht um sich herum aufgebaut haben. trägt unter sich zur aufwärmung, zur gemütlichkeit, ist aber international gesehen eine absolute unsitte zumal es viele und sehr unterschiedliche davon gibt. ich habe nie das deutsche "h" gehört. der buchstabe existiert für mich gehörmässig nicht... ich bemühe mich, ihn beim sprechen zu bilden, obwohl er für mich so nützlich wie ein kropf ist. auch gibt es unzählige störfaktoren aus dem dialekt (guel? das kätzele, usw.) - sie wissen: sie untertiteln selbst die schweizerischen sendungen, obwohl es noch die gleiche sprache ist! sogar fernsehsendung, wo die bilder das meiste schon erklären...

danach tut der ausländer so, als wenn er ganz blöd wäre, und gar keine fremdsprache gelernt hätte! so blamiert er sich nicht und der deutsche tourist muss selber schauen wie er klar kommt...

die hälfte in etwa lernte nur eine fremdsprache und latein, weil auf dem land die realschulen verbreiteter waren. ich nahm wie meine mutter griechisch dazu statt einer zweiten fremdsprache. ich habe in der tat nie englisch systematisch gelernt, obwohl es die sprache eines teils der verwandschaft war. wenn wegen defekten in Ihrer aussprache, bei "mir" (stellvertretend für andere franzosen) die klappe zufällt, nachdem heute keiner versucht in latein oder griechisch zu kommunizieren (ich könnte es gar nicht mehr... aber wirklich gar nicht! russisch eher, obwohl ich mir russisch selbst beigebracht habe in den pause als ich noch im gymnasium war. sie errinern sich sputnik, leika glaube ich hiess die hündin, die bemannten flüge, das hatte mir imponiert. aber ich habe russisch nicht ein einziges mal benützen können, in 40 jahren...).

das franzosen sprachbehindert sind, ist eine andere tatsache. damals schon mussten sie latein auf dem kopf stellen, um damit klar zu kommen! englisch liegt den sprechern von lateinischen sprachen wesentlich weniger als den sprechern von germanischen sprachen: da holen sich die deutschen die rosinen aus dem kuchen ("das was mir liegt, möchte ich zum gesetz aufwerten, die anderen können gucken, wie sie damit klar kommen..."), wo sie sonst mit ausnahme von französisch gar keine nachbarsprache hier unterrichten. und seit latein im niedergang steht, wird französisch viel weniger bis zum abitur behalten - fast gar nicht mehr! noch mehr wegen numerus clausus, weil man sich auf französisch eher als sonst wo ohne lateinischen kenntnissen "nur eine 3" holt.

versuchen sie mal, ihre mundart abzulegen, und langsamer zu sprechen, und machen sie einfache sätze:

vielleicht finden sie dann mehr ansprechpartner, die oh wunder etwas deutsch können. dann werden sie feststellen, dass viele leute, auch wo sie es bislang nicht wahrnahmen, deutsch gelernt haben (aber immer noch nur 25 % von 60 %, bestenfalls!), und sich nur bis heute nicht trauten, und sich regelrecht versteckten/verstellten. nur erwarten sie nicht, dass jemand, der sich seit 40 jahren diesbezüglich versteckt, von heute auf morgen so schreibt oder spricht wie ich heute! das wäre natürlich illusorisch...

ausserdem hat meine generation, die von meiner mutter, fast gar keine gelegenheit gehabt, je an einem schüleraustausch oder sonst was teil zu nehmen, d.h. die sprachkenntnisse in praxis umzusetzen. deshalb bin ich hier heute: ich habe mich freiwillig für den militärdienst in deutschland gemeldet, um etwas praxis zu bekommen, und kam leider in eine winzige kleinstadt mit einer riesigen französischen garnison und daher gar kein kontakt. auch lernte man die sprache der deutschen klassik, nicht das was im alltag erforderlich wäre. die starke dm verhinderte alle nachbarländer lange, deutschland als touristikreiseziel ernsthaft zu betrachten, und damit es etwas bringt, müssten alle franzosen konsequent nach hannover reisen, eine gegend, die nicht ein mal unter deutschen als touristikziel gilt!

ich habe eine dutzen junger nichten und neffen (unsere verwandschaft ist nicht besonders gross: es ist eine grosse zahl, und ich bin nicht die ursache), die von engländern teils abstammen und dennoch deutsch gelernt haben, davon welche die in paris, eins davon ist sogar ein gelehrter der deutschen sprache aus liebe geworden, und kann den meisten unter ihnen vieles über althochdeutsch, kathedralenbau in deutschland in deutsch bestimmt beibringen, in bordeaux, ist nicht gerade ostfrankreich, in lyon, und in osten von paris.

aber selbst unser gelehrter (war gymnasiallehrer für franz. litteratur mit beamtenstatus, aber heute hauptberuflichsänger spezialisiert in mottets aus bildungsfanatismus, und expert in latein) würde vermutlich keine basis finden, viele worte mit jemanden zu wechseln, der sich in keiner weise bemüht, seine eigenen sprache bestens zu artikulieren. er hat sich bemüht, sich auf dem kulturellen niveau eines deutschen früh oder klassikkünstlers zu bringen, um deutsche lieder anderer zeiten so korrekt wie möglich zu verstehen und darzubieten: man lernt nicht nur eine sprache, schon gar nicht unter hohem aufwand als ausgesprochenes nebenfach, sein fach war franz. litteratur zuerst, und dann musik, und dann latein, und erst dann deutsch, um ein paar touristen einige informationen zu geben...

ich glaube, viele leute, die über verständigungsprobleme meckern, sollten sich zuerst im spiegel anschauen, und sich fragen: wie komme ich dazu, diesen anspruch zu haben? kann man mich so gut verstehen (aus ausländersicht natürlich)?

dass ein engländer einen deutschen versteht, wenn er mit ihm englisch spricht ist einleuchtend. dass ein franzose einen deutschen versteht, wenn er mit ihm französisch spricht wird auch oft der fall sein ;-) !

das problem kommt erst dann vor, wenn ein deutscher mit einem franzosen oder umgekehrt anfangen mit dem anderen englisch zu reden! haben sie wirklich die gleiche sprache gelernt, mit den gleichen lernzielen? mir wurde gesagt, die deutschen würden mit leichtigkeit ein sehr schlechtes gesprochenes englisch sprechen, was ich nicht prüfen kann. ich kenne den englischunterricht in frankreich nicht, dafür habe ich den deutschunterricht durchgemacht: man brachte uns nur die klassische sprache bei (stundenlang abwechselnd auch in authentischen textpassagen "obgleich", "obwohl", "obschon" zu üben, weil Goethe und Schiller noch abwechselnd diese 3 wörter benützten), sprich eine schriftsprache. ist es falsch? das hängt vom bildungsauftrag ab, nicht von der opportunität später ab und zu einem ausländer behilflich sein zu können.

salut

oui
Zuletzt geändert von oui am Montag 19. September 2005, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.
SHnee
Beiträge: 18
Registriert: Donnerstag 22. September 2005, 10:47
Wohnort: Vincennes

Donnerstag 22. September 2005, 13:28

@oui:

mammamia, Du musst ja Zeit haben; oder hört Dir sonst keiner zu? würd mich nicht wundern...
wolle
Beiträge: 552
Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:05
Wohnort: Var, Esterel

Donnerstag 22. September 2005, 14:38

SHnee schrieb
@oui:

mammamia, Du musst ja Zeit haben; oder hört Dir sonst keiner zu? würd mich nicht wundern...
...doch, ich!
Da ich mich oft in Frankreich aufhalte, ist es schon informativ die Sprachprobleme und Kultur aus Sicht eines Franzosen der in Deutschland lebt geschildert zu bekommen. Siehe auch an anderer Stelle im Forum ..wie klingt das französisch der Deutschen für französische Ohren..

und die Länge des Artikels? wo ist das Problem... die Franzosen sind eben kommunikativer als wir!

salut wolle
Zuletzt geändert von wolle am Donnerstag 22. September 2005, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.
oui
Beiträge: 35
Registriert: Samstag 4. Juni 2005, 11:58

Donnerstag 22. September 2005, 18:09

bonjour wolle

lang nichts mehr von dir gelesen... was sagst du zu den wahlen? bringt es europa und deutschland weiter. europa? deutschland? ich bin weniger auf dem forum von lara, weil derzeit auf dem forum der waz einiges zu erledigen hatte!

zum glück läuft auf dem figaro nur noch türkei, türkei, türkei, und natürlich die enttäuschenden deutschen wahlen...

wird man sehen wenn die verhandlungen zur türkei abgeschlossen sind, und deutschland wieder regierbar ist.

die schlechte laune in deutschland macht das forumleben in den anderen ländern mau!

salut

oui
wolle
Beiträge: 552
Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:05
Wohnort: Var, Esterel

Donnerstag 22. September 2005, 21:35

...Wahl? Sorry, ich habe sie diesmal verpasst! Darf also auch nicht meckern!

Ist aber auch nicht einfach seine Stimme einer Partei zu geben, wenn man z.Bsp. die Irakverweigerung gut findet, die Aufnahme der Türkei in die EU ablehnt, die liberalisierung der Gentechnik nicht verteufelt und strikt gegen ein Dosenpfand ist!

Vielleicht sollte man nächstes Mal Koalitionen wählen, dann hätten unsere Eliten jetzt nicht so ein Problem :D

salut wolle
Antworten