Nochmal Parken in Paris

Die Reise selbst: Routen, Flug & Zug, Autostop, Etappenunterkünfte etc.
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Michaela25
Beiträge: 1
Registriert: Sonntag 23. Januar 2005, 21:03

Sonntag 23. Januar 2005, 21:21

Eine trotz aller Schreiben verunsicherte Kurzzeitpariserin ist sich noch immer nicht sicher...
Es geht um ein gutes Monat zur Ueberbrueckung...Hab ein deutsches Kennzeichen und wohne im 12. Arrond.
Kann ich die Strafzettel ignorieren und einfach oefter umparken???
Trotz neuer EU-Regelung??Und mich einfach auf die Payant-Zonen stellen?
Gibts schon neue Erkenntnisse???
Vielen lieben Dank und liebste Gruesse
Michaela
Pariser
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Sonntag 23. Januar 2005, 23:07

Klar kannst Du das!!!

Ob und wann dann später vielleicht mal was kommt...?

Nur solltest Du den Bogen nicht zu weit überspannen:
entweder kann Dir der Wagen bei zu häufiger Ignoranz mal eben ganz schnell mit einer "Kralle" ausser Betrieb und dann nur gegen Begleichung aller angesammelten Knöllchen erst wieder hergegeben werden,

oder

wenn Du mal in die Verlegenheit kommst eine frz. Steuererklärung zu machen, dass Dir dann die Behörde sämtliche Un- und Un-unkosten mit in Rechnung stellt....;)

Ich denke der bessere und nervenschonendere Weg wäre, einfach in ein "Tabac"-Lädchen zu gehen, für 5 oder 10 Euro eine Karte für die Parkautomaten zu holen und wenigstens ab und an mal einen Schein zu lösen.

Gruss aus dem 16.,

Pariser
textspecht
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Sonntag 23. Januar 2005, 23:10

Salut,

offiziell werden Verkehrs-Strafmandate von F nach D (und umgekehrt) inzwischen an die Heimatbehörden weitergeleitet. In der Praxis dürfte das aber recht fragwürdig sein, zumindest von Dépt. zu Dépt. recht unterschiedlich gehandhabt werden. Allerdings mußt Du damit rechnen, daß die Kosten drastisch steigen, wenn Du nicht umgehend zahlst und man Dir später doch auf die Spur kommt.

Daneben ein anderer Aspekt: Warum gibt es Bereiche mit Parkverbot oder kostenpflichtigen Parkplätzen? — Doch wohl, um den Verkehr sicher und flüssig zu halten und möglichst vielen Menschen für kurzfristige Besorgungen eine Parkmöglichkeit zu schaffen. Richtig?
Ist es dann fair und sozial, im Parkverbot bzw. einer limitierten Zone zu parken?
Wenn Du kurzfristig in Paris lebst und arbeitest brauchst Du in aller Regel überhaupt kein Auto (es ist eher hinderlich, wie Du ja selber siehst). Wenn es irgendwo in Frankreich ein sehr gutes, hochentwickeltes ÖPNV-System gibt, dann zweifellos im Großraum und Stadtgebiet von Paris.

Gruß, Heinz-Günter
Pariser
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Sonntag 30. Januar 2005, 02:50

textspecht schrieb
Wenn es irgendwo in Frankreich ein sehr gutes, hochentwickeltes ÖPNV-System gibt, dann zweifellos im Großraum und Stadtgebiet von Paris.
Wow.
Das aus dem Mund von Heinz-Günther....:D
Eve
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Sonntag 30. Januar 2005, 23:18

Salut!
Strafzettel werden nur ins Ausland verschickt, wenn der Betrag über 70 euros ist.

Dieseleb Diskussion gab es im Forum für Franzosen die in Deutschland leben:

http://www.connexion-francaise.com/Foru ... ht=pv#3575

Petite observation: La condition pour pouvoir procéder au recouvrement forcé d'une amende francaise en Allemagne est la transposition législative par le législateur allemand de l'accord européen passé en la matière en mai 2003.

Or, d'après le ministère fédéral de la justice, la transposition se fera encore attendre. Une date n'a pas encore été envisagée. Laughing Par ailleurs, ne seront concernée que les amendes dont le montant dépasse les à 70 EUR.


Viele Grüsse,
eve

PS: In Holland ist das nicht so, in den Grenzgebieten funktioniert die "internationale" Zusammenarbeit sehr gut.
textspecht
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Montag 31. Januar 2005, 00:05

Gruß nach Paris:
Dieser Heinz-Günter (Günter weiterhin ohne "h") war seit den 1980er Jahren sehr maßgeblich an den allerersten Maßnahmen beteiligt, die dem ÖPNV in Deutschland zu seiner heutigen Bedeutung, man kann sagen: zu seiner heute weltweit hohen Selbstverständlichkeit verholfen haben. Das ist durch zahllose Arbeitsbeispiele und Presse-Kommentare aus dem In- und Ausland belegt.
Was viele Menschen in Deutschland heute gar nicht mehr wissen: Ihren Start hatte die große und rasch wachsende Idee der erfolgreichen Umwelt-, Netz- und Verbundkarten 1980-82 in Basel und endgültig in der reizvollen Universitätsstadt Freiburg/Breisgau (Deutschland). Nach der erfolgreichen Einführung der Basler Netzkarte beschloß der Freiburger Stadtrat einen ähnlichen Versuch.
Der Freiburger Graphic-Designer Joseph Pölzelbauer und der freie PR-Konzeptioner Heinz-Günter Specht entwickelten daraus die später vielfach kopierte Erfolgsidee einer sogenannten Umweltschutz-Karte als praktische Alternative zum individuellen Auto-Verkehr. Über Jahre hin, in Freiburg wie in Karlsruhe, Baden-Baden, Heidelberg und vielen anderen Städten und auch flächenübergreifend bis zur ersten "Regio-Karte" im deutschen Südwesten.

Soviel, lieber Pariser, zu meiner Kenntnis der ÖPNV-Systeme von Moskau über Paris bis New York in Theorie und Praxis. Sogar die von Dir heute genutzten Transport-Unternehmen im Pariser Raum haben von uns dies gelernt: Möglichst wenige Tarifzonen und klare Konditionen (Tarife) steigern die Akzeptanz.
Ein Grundsatz, der früher stets bestritten wurde, den erst Pölzelbauer und ich aktiv durchgesetzt haben, der heute zum Grundwissen in der weltweiten ÖPNV-Arbeit gehört.

Beste Grüße,
Heinz-Günter
textspecht
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Montag 31. Januar 2005, 00:28

Eve schrieb
Salut!
Strafzettel werden nur ins Ausland verschickt, wenn der Betrag über 70 euros ist.
Toi-toi-toi, aber darauf würde ich mich nicht verlassen, denn da haben wir bei Gästen auch schon Anderes erlebt.
Außerdem sind die "Preise" für Falschparken oder zu schnelles Fahren drastisch gestiegen, so daß 70 EUR heute praktisch schnell erreicht sind.

Wir empfehlen jedem, der in F zur Kasse gebeten wird, umgehende Zahlung (falls kein Irrtum oder ernsthafter Grund zum Einspruch vorliegt), weil jede Verzögerung die Sache verteuert und verkompliziert (u.U. kommen sogar noch deutsche Kosten und Punkte hinzu!). Mit der EU wird auch der "Arm des Gesetzes" immer mehr zum flächendeckenden Großen Greifer, dem man kaum noch entkommt. Macht Euch keine Illusionen.

Gruß, Heinz-Günter
Eve
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Montag 31. Januar 2005, 03:44

Salut!
In Caen kostet ein PV wegen nichtzahlens der Parkuhr 11 Euros.
Und die sind meistens noch nicht mal richtig ausgefüllt. Ich hab mich sogar einmal mit einem Polizisten unterhalten, was die mit meinem Strafzettel machen. Naja, er grinste halt als Antwort.

Andere Strafzettel bekomme ich nicht, da ich weder Falschpakerin noch Zuschnellfahrerin bin ;)

eve*
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