Bankkonto ohne Wohnung

Alles zum Thema Leben, Arbeiten, Studieren etc. in Frankreich. (Keine Annoncen)
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jacques63
Beiträge: 14
Registriert: Freitag 19. November 2004, 04:55

Freitag 19. November 2004, 13:27

Salut!
Ich ziehe am 1.12. in den Großraum Paris.Die Wohnungssuche war bislang noch nicht erfolgreich,sodaß ich ersteinmal in einer Pension wohnen werde.Die Problematik der Wohnungssuche,wurde ja desöfteren schon beschrieben und ist mir auch aus früheren Aufenthalten bekannt.
Allerdings brauche ich ein Bankkonto,damit mein salaire überwiesen werden kann.
Wird dies auch mit der Bestätigung meines Arbeitgebers ausreichen,ein Konto zu eröffnen?

Gruß Klaus
Eve
Beiträge: 183
Registriert: Dienstag 11. Juni 2002, 20:33
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Freitag 19. November 2004, 19:54

Salut!
Es gibt sicher Ausnahmen, aber nach allem was ich gehört und erlebt habe sind die Banken ganz schön anspruchsvoll wenn es um eine Kontoeröffnung geht.

Schau mal hier:

http://217.175.224.197/thwb/showtopic.p ... =bankkonto

und hier:

http://217.175.224.197/thwb/showtopic.p ... =bankkonto

Ich selbst bin damals zu meinem Freund gezogen und daher hatten ich eine Stromrechnung (Perso wird bei den Banken nicht als Beweis für einen festen Wohnsitz angesehen, du brauchst eine EDF (also Strom) oder Telecomrechnung.

Und hier schliesst sich natürlich der Teufelskreis, da ich "gehört" habe, dass in Paris die Vermieter so dreisst sind, dass sie 2 bis 3 Monatsgehälter im Vorraus wollen (als Sicherheit)...

Falls du Kontakte in Paris hast, geh mit einem Freund dessen Bank, wenn er ein guter Kunde ist, lassen die evt mit sich reden...

Vielleicht solltest du dich direkt an die Leute im Forum wenden, die in Paris leben (Tipps zur Wohnungssuche etc)

Viele Grüsse und bon courage
eve
jacques63
Beiträge: 14
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Freitag 19. November 2004, 20:19

Salut Eve und Danke ersteinmal vorab,für Deine Tips.
Ich habe mich hier im Forum schon gewundert,weshalb man für die Eröffnung eine Strom- oder Telefonrechnung benötigt.
Wenn die Banken diesbezüglich auf Nummer sicher gehen wollen,werde ich mit meinen Chef darüber reden.Für ihn ist soweit nichts unmöglich.Ansonsten habe ich ja noch in Deutschland ein Konto.Da dauert die Überweisung ein wenig länger.
Was Paris anbetrifft,so werde ich ca. eine dreiviertel Stunde entfernt im Norden arbeiten.Genauer gesagt in St. Maximin.Ich glaube nicht,daß mir diesbezüglich weiter geholfen werden kann,was die Wohnungssuche anbelangt.Bis dahin bemüht sich die Geschäftsleitung um ein Appartement.
Ging auch alles ein wenig schnell.Im Sommer hieß es Richtung Lyon,dann Belgien und jetzt eben definitiv St. Maximin.
Eve
Beiträge: 183
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Freitag 19. November 2004, 23:45

Salut!
Als ich nach Frankreich zog, war mir nicht klar, dass man immer eine EDF oder Telefonrechnung braucht. (Ist mehrere Male vorgekommen dass ich wieder nach Hause zurückmusste und einen neuen Termin machen musste, weil mal wieder ein Dokument fehlte :( ...)
Es gibt in Frankreich keine Verpflichtung sich in der neuen Stadt nach einem Umzug zu melden wie in Deutschland. Dass heisst, dass auf deinem Perso eine ganz andere Adresse steht, als dein aktueller Wohnsitz. Deshalb brauchst du einen anderen Nachweis...

Wenn dein Chef dir weiterhilft ist das natürlich super...

bonne soiree
eve
textspecht
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Samstag 20. November 2004, 21:18

Salut, Klaus,

aufs deutsche Konto würde ich mich nicht verlassen, den mit Überweisungen haben die Franzosen so ihre Probleme, sowas kennen sie kaum, hier regiert der Scheck.

Steck Dir genügend Bares (gut vierstellig) zur Einzahlung in die Tasche, dazu Deinen Anstellungsvertrag bzw. eine schriftliche Empfehlung Deines Arbeitgebers. Damit solltest Du bei fast jeder Sparkasse oder "Bauernbank" in F ein Konto eröffnen können — notfalls auf die Postadresse Deiner Firma (bis Du selber EDF- oder Telecom-Rechnung vorweisen kannst).
Ein Scheckheft kriegst Du eh erst, wenn Guthaben auf dem Konto ist. Aber dann laß Dich nicht erwischen, daß Du Dein Konto überziehst! Sowas ahnden die Franzosen mit einigen Monaten Kopfab (Verwaltungsgeldstrafe, Sperre für den Scheckverkehr und andere Kontoeröffnungen).

Gruß, Heinz-Günter
jacques63
Beiträge: 14
Registriert: Freitag 19. November 2004, 04:55

Sonntag 21. November 2004, 21:42

Salut Eve und Heinz-Günter!

Hört sich doch recht positiv an.Nur weshalb nicht ummelden oder die Verpflichtung zur Ummeldung?Vielleicht meinst Du die gesetzlich vorgeschriebene Frist.Ich kann mir nicht vorstellen,daß man sich in Frankreich nicht anmelden muß.Hier werde ich mich ja abmelden müssen,da ich nicht mehr in Deutschland wohne.Der Gesetzesgeber sieht dies ja auch vor,wenn ich dort offiziell nicht mehr wohne oder länger,wie in vorgeschrieben,von meinem alten Wohnsitz abwesend bin.
Aus der Schweiz weiß ich,daß sich Schweizer im Elsass niederlassen und sich dort nicht anmelden.Allerdings auch nicht mehr in der Schweiz gemeldet sind.So verdienen sie ihren Lohn in der Schweiz,werden dort aber nur mit einer 10 prozentigen Quellensteuer belegt und zahlen keine weiteren Steuern,da sie als Grenzgänger gelten.In Frankreich sind sie nicht erfasst und zahlen keine Steuern.
Sollte ich nicht in Frankreich gemeldet sein,fragt sich der deutsche Fiskus,er lebt in Deutschland,zahlt keine Steuern;wovon lebt er dann?
Natürlich kann ich mich abmelden.Da ich einen Pass und keinen Perso habe,steht auch keine Adresse drin.Nur in dem Fall wäre ohne festen Wohnsitz.
Ich betrachte das aus einer für mich plausiblen Rechtsverständlichkeit heraus.
Sicher würde ich Probleme bekommen,wenn ich in Frankreich wohne und dort nicht angemeldet bin.
Pariser
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Wohnort: Von der Seine an die Elbe

Montag 22. November 2004, 09:44

jacques63 schrieb
...Nur weshalb nicht ummelden oder die Verpflichtung zur Ummeldung?Vielleicht meinst Du die gesetzlich vorgeschriebene Frist.Ich kann mir nicht vorstellen,daß man sich in Frankreich nicht anmelden muß.Hier werde ich mich ja abmelden müssen,da ich nicht mehr in Deutschland wohne.
Bonjour,

Ich empfehle einfach mal diesen Punkt hier im Forum nachzulesen da er bereits mehrfach diskutiert wurde.

Gruß, Pariser
Inga
Beiträge: 3
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Wohnort: Paris

Montag 22. November 2004, 10:23

Hallo!
Ich bin mit meinem Freund hier, auf dessen Namen die EDF- und Telefonrechnung laeuft. Er stellt mir immer eine Bestaetigung aus (wenn benoetigt), dass ich bei ihm wohne. Das hat bei uns immer geklappt.
Gruss,
Inga
miss_varna
Beiträge: 189
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Montag 22. November 2004, 14:23

jacques63 schrieb
Sollte ich nicht in Frankreich gemeldet sein,fragt sich der deutsche Fiskus,er lebt in Deutschland,zahlt keine Steuern;wovon lebt er dann?
Hallo Klaus,

das interessiert das Finanzamt nicht. Du machst noch Deine Steuererklärung für 2004 ganz normal und schreibst ihnen formlos, daß Du ab 1.12. in Frankreich wohnst und in Deutschland keinerlei Einkünfte mehr hast (sofern dies denn der Fall ist, ich weiß ja nicht, ob Du nicht evtl. Miet- oder Kapitaleinkünfte hast). Ab Dezember 2004 hast Du Deinen ständigen Aufenthalt nicht mehr in Deutschland und bist nunmehr nicht mehr in Deutschland steuerpflichtig, sondern in Frankreich. In Deutschland wirst Du "von der Steuer abgemeldet". Bei uns hat dies so reibungslos geklappt, unabhängig davon, ob man in DE noch gemeldet ist oder nicht.

Der Tipp von Inga ist gut, so habe ich das anfangs auch gemacht, als ich noch in einer WG wohnte und mein Name nicht auf der Strom- bzw. Telekomrechnung fungierte.

Viel Erfolg!
Tatjana
jacques63
Beiträge: 14
Registriert: Freitag 19. November 2004, 04:55

Montag 22. November 2004, 16:39

Also vielen Dank für die umfangreiche Hilfe von euch.Damit werde ich ersteinmal nach Frankreich ziehen und bin mir sicher,daß ich mit dem einen oderen Tip Erfolg haben werde.
Ihr seid nun schon länger da und kennt die Tücken der Bürokratie.

A bientôt
Klaus
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