Was droht in F bei Führerscheinentzug wegen Trunkenheit?

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LEA23
Beiträge: 2
Registriert: Dienstag 25. Juni 2013, 16:33

Dienstag 25. Juni 2013, 16:43

Hallo liebe Forums-Mitglieder,

mein Freund, der in Straßburg lebt hat vor kurzem seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer verloren. Meine Frage an euch (weil ich kaum glaube, dass man laut seiner Aussage seinen Führerschein einfach nachmachen kann):

Wie wird sowas in Frankreich geahndet? Droht dem "Straftäter" auch eine MPU wie hier in DE?

Vielen Dank schonmal
mathe
Beiträge: 86
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Donnerstag 27. Juni 2013, 10:48

Guten Tag,

ich gehe zwar nicht direkt auf Ihre Frage zurück, weil ich die Regelung nicht kenne.

ich finde aber unverschämt, dass Leute, die getrunken haben, sich ans Steuer setzen. ich habe meinen älteren Bruder am Heiligabend wegen eines betrunkenen Autofahrers verloren. Mein Bruder hat nicht den Autounfall verursacht und saß in einem anderen Auto. Seine junge Frau hat überlebt. Sie war aber über 2 Jahre im Krankenhaus.

Für meinen Geschmack sollten die Strafen noch härter werden. Ein Auto ist kein Spielzeug!

Claude
Volkmar
Beiträge: 114
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Wohnort: Ingolstadt

Donnerstag 27. Juni 2013, 12:52

Hallo mathe,

ich gebe Ihnen durchaus recht und verurteile die besoffenen Autofahrer genauso wie Sie. Wenn ich mir aber die rücksichtslosen Motards hier ansehe, so gibt es wenig Unterschied. Die Einen sind enthemmt wegen ihres Alkoholkonsums und die anderen sind völlig enthemmt und bar jeder Rücksicht aufgrund ihres Egos.
Besoffene treffe ich weing an, aber die Motorradfahrer sind allgegenwärtig und der Blick in den Rückspiegel ist oft wichtiger als der nach vorne. Aber das mag alles sehr subjektiv sein.
Gruß
Volkmar
mathe
Beiträge: 86
Registriert: Dienstag 19. Februar 2008, 09:44

Donnerstag 27. Juni 2013, 13:55

Hallo Volmar,

Ich fahre jeden Tag ca. 100 KM im Ruhrgebiet. Auf den Autobahnen unserer Region haben wir ausserdem das Problem mit den gestressten LKW-Fahrern, die agressiv werden oder einfach einschlafen und übersehen das Stauende. Folge: Sperre der Autobahn, Toten und Verletzten täglich, kilometerlange Staus. Die Politik scheint aber keine Lösung finden zu wollen.

Wir haben auch richtige Roadies au den Strassen, die jede Geschwindigkeitskontrolle ignorieren und die einfachsten Verkehrsregeln mißachten.

Meistens junge Fahrer, die leider unter Drogeneinfluß Auto fahren!!!!

Motorradfahrer sind auch in tourischen Regionen wie die Auvergne oder die Côte d'Azur eine wahre Pleite. Schon allein wegen des Lärms!
Vorbei mit der Idylle. Aber ohne Lärm scheint es keinen Spass zu machen.
Im Ruhrgebiet sind die Strassen für die Motorradfahrer nicht so interessant
wie die Bergstrassen.

Also viele Beispiele, die zeigen, wie egoistisch unsere Gesellschaft geworden ist. Jede Geldstrafe bedingt durch die Verkehrsordnung wird als Abzocke empfunden. Jeder meint, ich kann machen, was ich will.

Claude
Tonton
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Samstag 29. Juni 2013, 03:30

Volkmar hat geschrieben: ich gebe Ihnen durchaus recht und verurteile die besoffenen Autofahrer genauso wie Sie.
Na, halte mal den Ball flach !

Man muss erst einmal die Hintergründe durchleuchten.
Ich mag auch keine besoffenen Autofahrer - trotzdem fahre ich manchmal (bewusst !) angetrunken.
Ich habe ja auch gar keine andere Alternative !

Dieses ***zensiert***-Taxen-Lizensen System in Frankreich führt schon dazu, dass man (ausser in städten) kein Taxi bekommen kann ! Bus oder so, nach 18h00, bitte denkt nicht dran.

Bei mir im Ort gibt's 3-4 Taxilizensen - und keiner von denen macht Taxi !
Die substituiren sich für die (auch mangelhaften) Busse: sie haben Kleinbusse (so 8 Plätze schätze ich), und fahren schmarotzerweise auch noch 5 Minuten vor den Busabfahrten die gleichen strecken ab, und sammeln die Leute zum Buspreis auf.

Abends sind die dann hundemüde und wollen auch keinen mehr rumfahren. Und wenn, dann nur für einen 50er... (oder noch mehr).

Hey, ich lasse mich nicht einsperren, und mein soziales Leben wegen den (Geistes-??) Krankheiten eines dubiosen Systems aufgeben.

Nein, ich gehe gerne mal Freunde besuchen, und trinke auch mal ein Glas mit denen. Oder auch in einer Bar.
Gibt's dann keine vernünftige Alternative: dann setz ich mich ans Steuer.

Die alte Regierung wollte (auch auf Druck der EU) die Taxi-Lizensen Regulung aushebeln. Das ist nun abgesagt. Pech gehabt, lebt selbst damit.

Diese (kranke) Lizensen Regelung stammt übrigens vom Vichy System, dass die Sozialisten nun fortsetzen.
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Bine
Moderator
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Samstag 29. Juni 2013, 06:58

Tonton hat geschrieben: Man muss erst einmal die Hintergründe durchleuchten.
Ich mag auch keine besoffenen Autofahrer - trotzdem fahre ich manchmal (bewusst !) angetrunken.
Ich habe ja auch gar keine andere Alternative !
[...]

Hey, ich lasse mich nicht einsperren, und mein soziales Leben wegen den (Geistes-??) Krankheiten eines dubiosen Systems aufgeben.
Nein, ich gehe gerne mal Freunde besuchen, und trinke auch mal ein Glas mit denen. Oder auch in einer Bar.
Gibt's dann keine vernünftige Alternative: dann setz ich mich ans Steuer.
Selten so einen ausgemachten Blödsinn gelesen! Alkohol zu trinken ist eine bewusste Entscheidung eines hier vermeintlich mündigen Erwachsenen. Es gibt immer eine Alternative zu Alkohol bei gesellschaftlichen Anlässen und sei es auch nur, dass man eben nur ein kleines Glas Wein (falls keine 0,0 Promille Regelung herrscht) statt der ganzen Flasche trinkt oder dass man eben vorher einen Fahrer ausmacht, der dieses Mal alkoholfrei verbleibt und das nächste Mal Alkohol trinken kann oder man sich später vom Partner, Nachbarn etc abholen lässt.
Zu sagen " *Jammer, Jammer* Böses korruptes Taxen- und/oder Bussystem ist daran schuld, wenn ich betrunken Auto fahre", ist doch nur eine fadenscheinige Ausrede!
Tonton, Du hast irgendwann einen Führerschein gemacht und wurdest damit über das Verbot von Fahren eines Fahrzeugs unter Alkoholeinflusses aufgeklärt und aufgrund Deiner von Dir immer hier geäusserten Lebenserfahrung dürftest Du auch informiert sein über die Gefahren, die furchtbaren Unfälle und die vielen vielen Opfer!
Wer sich be- oder angetrunken ans Steuer setzt, muss auch bestraft werden! :evil:
LEA23
Beiträge: 2
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Sonntag 30. Juni 2013, 10:44

@ Claude:
Mein herzlichstes Beileid für deinen Bruder. Kann deine Wut vollkommen nachvollziehen, allerdings muss ich den Vorwürfen (in meinem Fall bzw. im Fall meines Freundes) widersprechen.
Er würde es nie wagen,sich wirklich sturzbetrunken ans Steuer zu setzen. In der Hinsicht hat er noch genug Anstand und ich kenne ihn mittlerweile gut genug, dass ich sicher behaupten kann, er würde so etwas nie tun.

Mit "Trunkenheit" meinte ich, dass er einfach die Promillegrenze um 0,25 überschritten hatte. Da er noch in der Probezeit war, lautete für ihn die strikte Grenze 0.00!

Meine Frage hat sich vermutlich geklärt, da er letztens meinte, er hätte einen Test absolvieren müssen. Handelt sich scheinbar um sowas ähnliches wie ein MPU:
herbertp
Moderator
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Montag 1. Juli 2013, 06:14

Hallo Lea
Willkommen im Forum

Nachdem nun genauer der Fuehrerscheinverlust geklaert ist, kann man auf die Frage antworten.
mein Freund, der in Straßburg lebt hat vor kurzem seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer verloren. Meine Frage an euch (weil ich kaum glaube, dass man laut seiner Aussage seinen Führerschein einfach nachmachen kann):
Es gibt in Frankreich den Führerschein auf Probe. Dieser Führerschein wurde für ungÛltig erklärt und nun muss Dein Freund einerseits eine medizinisch-psycho.. Untersuchung machen und nach einer Wartezeit von einem Jahr, kann er seinen Führerschein erneut machen. In seinem Fall wird es reichen, nur die Theorie noch mal zu machen. Dazu muss er aber den Zeitrahmen einhalten und sich innerhalb von 3 Monaten nach der Wartezeit erneut zur Prüfung anmelden.
Bonne chance
Herbert

http://www.permis-apoints.com/
Que faire en cas de perte totale des points ?

Lorsqu’il ne lui reste plus de points, le conducteur perd le droit de conduire. Si le conducteur perd la totalité des points de son permis, son permis de conduire n'est plus valide (retrait de permis). Pour conduire à nouveau, il devra :

attendre au moins 6 mois pour se présenter une nouvelle fois aux épreuves du permis de conduire (1 an en cas de nouveau retrait total des points dans les 5 ans suivant le précédent).
être reconnu apte à la conduite après une visite médicale et un examen psychotechnique effectué à ses frais. Le conducteur titulaire du permis depuis au moins 3 ans pourra passer l’examen théorique uniquement, à condition qu’il s’inscrive au plus tard 3 mois après la date à laquelle il est autorisé à le faire.
Yoyo
Beiträge: 718
Registriert: Freitag 12. August 2005, 09:04
Wohnort: Südwest-Frankreich

Dienstag 2. Juli 2013, 09:49

Salut,

beim permis probatoire kommt es drauf an, wie lange jemand den Führerschein schon hat. Im ersten Jahr hat man sechs Punkte auf seinem Konto und bei Trunkenheit am Steuer sind die weg und der Lappen wird annuliert. Im zweiten Jahr hat man 8 Punkte und da wird er nicht annuliert (von schweren Verstößen abgesehen, wo es vor Gericht kommt), sondern ihm bleiben nur noch 2 Punkte. Dann muss er einen "stage de sensibilisation" machen und kann Punkte wieder zurückbekommen.
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