Perros Guirec in der Bretagne

Reiseziele, besondere Urlaubsformen (z.B. FKK, Reiterferien), Sehenswürdigkeiten...
Beachy
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Donnerstag 3. Oktober 2002, 19:42

Hallo!

ich bin ganz neu hier und wir (mein Mann, mein Sohn und ich) werden nächstes Jahr unseren ersten Frankreichurlaub machen. Noch sind wir in der Planungsphase und schwanken noch sehr zwischen Normandie/Bretagne oder Languedoc. Was empfehlt ihr? Die Strände sollten nicht zu voll sein. Wer kennt Perros Guirec? Wie ist der sTrand dort. war vielleicht schon jemand auf le ranolien?

DAnke für jede Info!
Beachy
Lilo
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Freitag 4. Oktober 2002, 05:48

Bonjour Beachy,
sowohl Bretagne/Normandie als auch das Languedoc habe ich besucht, allerdings war ich nie in Perros Guirec.
Es kommt darauf an, was Ihr von Eurem Urlaub erwartet, bzw. welche Aktivitäten Ihr vorhabt und nicht zuletzt zu welcher Jahreszeit Euer Urlaub geplant ist. Wenn wir etwas mehr wissen, können andere Forumsmitglieder bzw. ich mit Sicherheit hilfreiche Informationen geben.
Ein Tip: die leersten und schönsten Strände findet man an der Atlantikküste nördlich und südlich von Arcachon.
Gruß,
Lilo
Beachy
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Freitag 4. Oktober 2002, 07:14

Hallo Lilo!

Wir sind leider auf die Sommerferien angewiesen. Das heisst, wir können nur im August fahren.
Was wir vom Urlaub erwarten: Natürlich möchten wir ein bißchen Sonne tanken, aber vorallem lieben wir schöne Natur, nette Dörfer und Städte zum bummeln und irgendwo einen guten Kaffee zu trinken ;o). Wir möchten Frankreich kennenlernen und nicht nur in einer Hotelanlage "vergammeln".
Unser Sohn ist nächsten Sommer fast 7, also brauchen wir auch einen feinen Sandstrand, wo er buddeln kann. Das Hinterland sollte auch was zu bieten haben, also Wälder, Dörfer und nicht nur Hotel an Hotel.

Würde mich total über Antwort freuen
Danke Beachy
Stefan Cilimba
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Freitag 4. Oktober 2002, 08:54

Hallo, schau doch mal auf unsere Website.
Dort findet ihr viele Informationen zu unserer Region.
Viele Grüsse aus dem Grünen Perigord
Stefan
Lilo
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Freitag 4. Oktober 2002, 14:56

Bonjour Beachy,
schade, daß Ihr auf die Sommerferien angewiesen seid, aber dieses Problem hat ja jeder mit schulpflichtigen Kindern (hab ich selbst auch durchgemacht). Denn in den 2 Monaten französischen Sommerferien hat man den Eindruck, daß 3/4 aller Franzosen am Meer sind, dann ist alles natürlich ein bißchen voller und teurer als zu anderen Zeiten.
Der oben erwähnte Strand an der Atlantikküste ist riesig und das Publikum verläuft sich, selbst in der Hochsaison; allerdings ist es mit dem Hinterland nicht so weit her, nur weite Pinienwälder. Höchstens die Gegend um Arcachon bzw. nördl. Biarritz bietet etwas Abwechslung.
Die nächsten schönen Sandstrände findet man dann im Languedoc ungefähr zwischen Montpellier und Perpignan. Das Hinterland Richtung Berge ist auch recht hübsch, es gibt auch einige nette Städte. Aber, meine persönliche Meinung: die Urlaubsorte sind eine reine Katastrophe, grottenhäßlich, Frittenbude an Frittenbude und auch sonst all das, was so ein "Urlauberherz" begehrt.
Sehr schöne Strände gibt es auch in der Normandie, ein angenehmes Hinterland, hübsche Dörfer. Allerdings ist hier grundsätzlich das Wetter nicht so gut wie im Süden (manchmal so ein bißchen dänisch). Etwas geschützter und familienfreundlicher ist die Westküste der Halbinsel Cotentin, vor allem um Granville herum ganz angenehm, hier hat man auch viele Ausflugsmöglichkeiten. An der normannischen Nordküste ist es teilweise sehr teuer und belebt, die Invasionsküste (grob gesagt zwischen Caen und Cherbourg) ist ein wenig trist, vor allem für Deutsche (wg. der vielen Erinnerungen an den 2. Weltkrieg).
Dann wären wir schon in der Bretagne, wo grundsätzlich gilt, daß das Klima an der Nordküste rauher ist, als an der Südküste, ebenso verhält es sich mit den Stränden, also mehr Felsen an der Nordküste und mehr Sand an der Südküste. Auch hier ist ebenfalls ein schönes Hinterland mit vielen Möglichkeiten vorhanden.
Es gibt noch weitere Gegenden am Meer, die reizvoll sind, das sind meist kleinere Gebiete, bspw. um La Rochelle, auch die Inseln dort, aber vor allem auch hier gilt: da tobt im J/A der Bär!
So das wär's fürs Erste
für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung
Gruß,
Lilo
textspecht
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Freitag 4. Oktober 2002, 17:28

Bonjour,
die angenehmsten Erfahrungen für August-Urlaub an einer französischen Küste habe ich — wiederholt — am Atlantik zwischen Arcachon und Bayonne (Biarritz) gemacht. Dort verlaufen sich die Touristenströme am Strand wie im Hinterland weit besser als an den nördlicheren Küstenstrichen oder der Mittelmeerküste.
Verschiedene Versuche in der Bretagne, Normandie oder der westlichen Mittelmeerküste (Montpellier—Perpignan) haben jedesmal dazu geführt, daß wir nach wenigen Tagen wieder im Auto saßen und auf der Suche nach einer reizvollen, ruhigeren Küste mit beständigem Sonnenschein wie zufällig wieder am Atlantik zwischen Arcachon und Bayonne landeten.
Solche Hinweise sind natürlich zwangsläufig sehr subjektiv, da hat eben jeder seine persönlichen Vorlieben.
Was ich an der Atlantik-Küste zwischen Arcachon und Bayonne schätze:
+ recht zuverlässige Wettersituation
+ endlos langer, weiter Strand, auch in der Hochsaison viel Platz für alle
+ dezente Bebauung, keine Hotelburgen
+ weites, durchaus interessantes Hinterland (les Landes) mit Wäldern,
Dörfern, Städtchen, Ausflugszielen ohne Massentourismus
+ sehr gute Möglichkeiten für Radtouren in der Ebene, befestigte Radwege im
Wald und in der Dünenlandschaft
Nachteil:
- recht lange An-/Abfahrt

Sie finden dort praktisch nur kleine Hotels, Gästehäuser, Ferienwohnungen und (durchwegs gepflegte) Campingplätze, die meist auch Bungalows und vollausgestattete, große Ferienzelte anbieten. Sehr frühzeitige Anmeldung ist darum unerläßlich.
Persönliche Empfehlung: die Ferienbungalows (verschiedene Größen) auf dem weitläufigen, komfortablen Campingplatz von Contis-Plage (die Gemeinde ist entweder Saint-Julien-en-Borne oder Lit-et-Mixe); mehrsprachige Rezeption, sehr gute Infrastruktur, Kinderprogramme, eigenes Schwimmbad, Restaurant, Fußweg-Nähe zum Ort und Strand.
Da finden Sie dann auch ungestörte Stunden für sich selbst, wenn Ihr Filius mit anderen Kindern oder den offiziellen Kinderprogrammen beschäftigt ist — da stören Eltern nur... Und Kinder untereinander haben meist auch keine Sprachprobleme.
Solche Ferienbungalows (mit Dusche/WC) oder auch voll ausgestatteten, festen und geräumigen Ferienzelte auf Campingplätzen sind meines Erachtens ideal für Paare mit Kindern: Sie können die Infrastruktur der Plätze nutzen, haben keine hotelüblichen Zwänge und festen Tischzeiten, können selber kochen oder auswärts essen etc. pp.
Unterm Strich ist das eine preiswertere Lösung als ein Hotel. Und wenn Sie z.B. mit einem befreundeten Paar den (größeren) Bungalow teilen, wird es nochmal günstiger.

Viel Spaß, beste Grüße — Heinz-Günter Specht
Lilo
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Freitag 4. Oktober 2002, 19:08

Bonjour,
nicht umsonst habe ich die Atlantiküste am Golf von Biscaya als erste Wahl vorgeschlagen. Ich habe dort zwar absolut keine Campingplatzerfahrung, aber durchaus nette kleine Hotels, teilweise très français, erlebt. Außerdem kann man dort hervorragend Fisch und Krustentiere essen - abgesehen davon sind die Austern meiner Meinung nach die besten Frankreichs.
Auch der Strand nördlich Arcachon ist wunderschön, der Ort Lacanau-Océan hat sogar fast Atmosphäre.
Was ich vergessen hatte: es gibt dort sehr schöne Binnenseen, wenige Kilometer im Landesinneren, die einen ruhigen Kontrast zum gewaltigen Atlantik bieten.
Im Übrigen kann ich dem Beitrag zuvor in fast allen Punkten zustimmen, aber nur fast!
Denn das was ich persönlich an Frankreich so sehr schätze, den kleinen, gewachsenen Ort, die Natursteinhäuser, das Café auf dem Dorfplatz, das habe ich in dieser Gegend nie gefunden. Auch eine "liebliche" Landschaft sucht man dort vergebens. Aber wahrscheinlich muß man eben Prioritäten setzen, bzw. Kompromisse schließen.
Als Frankreich-Einsteiger sollte man sich behutsam ranpirschen. Es gibt für jeden etwas, für jede Alterstufe, für alle Interessen. Man wächst einfach rein, das habe ich aus der eigenen Erfahrung gelernt. Und immer wieder hat man den Wunsch, seinen Urlaub in Frankreich zu verbringen, weil es noch so wahnsinnig viel zu sehen und zu erleben gibt (vielleicht sollte ich dafür ein Honorar vom französischen Fremdenverkehrsamt verlangen?!).
Gruß,
Lilo
textspecht
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Freitag 4. Oktober 2002, 20:30

Lilo schrieb:
(...)was ich persönlich an Frankreich so sehr schätze, den kleinen, gewachsenen Ort, die Natursteinhäuser, das Café auf dem Dorfplatz, das habe ich in dieser Gegend nie gefunden. Auch eine "liebliche" Landschaft sucht man dort vergebens.(...)
Salut,
logisch, daß man in einer Gegend, die ausAtlantik, Sand und Holz besteht, keine Natursteinhäuser provençalischer Art findet. Die gewachsenen Orte mit dem Café am Dorfplatz gibt es aber ganz selbstverständlich, auch wenn sie in Aquitanien etwas anders aussehen als im Luberon. Und natürlich ist der Charme dieser Landschaft ein anderer als in der unvergleichlich vielfältigen Region rund um Banne/Ardèche, die für Sie, Mme Lilo, das Mass der Dinge ist. Aber sehen Sie, wenn keiner mehr nach Aquitanien führe, wäre es doch in der südlichen Ardèche bald unerträglich voll. =)
Übrigens gibt es dort unten im Südwesten (Soll ich nachsehen, wo genau?) eine der reizvollsten Schmalspur-Waldeisenbahnen, die ich je erlebt habe. Allein das ist doch für Vater und Sohn schon ein solider Grund, dorthin zu fahren. =)

Aber mal ernsthaft: Her mit den guten Vorschlägen für Familie Beachy, die ihren ersten von hoffentlich vielen Frankreich-Urlauben plant!

Gruß von Heinz-Günter Specht
Uli Wenisch
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Freitag 4. Oktober 2002, 22:54

Hallo Beachy und alle anderen
Die Entscheidung, Frankreich als Urlaubsland zu wählen, ist schon mal eine ganz hervorragende. Aber es fällt wirklich schwer, aus den vielen herrlichen Gegenden eine auszuwählen.
Wir fahren seit mehr als 15 Jahren im Sommer immer an den Atlantik (Camping municipal Le Porge Ocean – http://www.leporge.fr - ein toller Platz, 500 m vom Meer entfernt – herrlich unter Pinien – sehr weitläufig – auch eine ganze Reihe von Mobilhomes mit allem Komfort - aber im Sommer auch sehr voll, so dass Voranmeldung unbedingt notwendig ist). Der Atlantik ist einfach herrlich, aber auch gefährlich – Baden, noch dazu mit Kind, empfiehlt sich nur in den gekennzeichneten und von Pompeurs überwachten Badestränden. Das Hinterland ist meiner Meinung nach (Sorry Lilo) doch sehr interessant (da sind die Weinfelder des Medoc, unzählige Chateaus – auch zum Besichtigen – ,die Gironde, Bordeaux selber, nette kleine liebeswerte Orte wie Andernos am Archachon, Lesparre, Paulliac ... – es gibt Freizeitparks (wer sie mag) .... ausgedehnte Radwanderwege, viel Natur usw.)
Languedoc hat natürlich auch seinen Reiz (wir haben uns dort ein Häuschen gekauft!) – der Strand ist schön und weitläufig, aber mit dem Atlantikstrand nicht zu vergleichen, dafür viel kinderfreundlicher – und das Wetter ist doch beständiger (im Sommer aber doch sehr heiß) – und das Hinterland bietet enorm viel Abwechslung (die Katharer-Burgen und Ruinen, malerische Orte, Grotten, Schluchten, Weinfelder und Chateaus, Naturschutzgebiete z.B. La Clape bei Narbonne usw.) – aber im Sommer tanzt da wirklich der Bär, da braucht man auf alle Fälle eine ruhige Unterkunft. Dafür gibt es jede Menge Freizeitaktivitäten in den Urlaubsorten.
Und zum Norden: Eigentlich ist die Bretagne (Finistere) meine heimliche Liebe, wenn nur das Wetter nicht so wechselhaft, oft auch regnerisch und kühl wäre. Die Menschen dort sind unheimlich nett und die Landschaft herrlich.
Nun Beachy, mehr will ich jetzt nicht erzählen. Anbei noch die ULRs von zwei unserer Homepages (wird hoffentlich jetzt nicht als Werbung gesehen). Auf beiden finden sich viele Informationen zu Frankreich und speziell zu Languedoc und Aquitaine.
Sonnige Grüße aus dem kalten Bayern
Uli Wenisch
http://www.wenisch-sued.de
http://home.t-online.de/home/ulrich.wenisch/
PS: Wunderschön ist es auch im Grünen Perigord auf Stefan Cilimbas Campingplatz (Gruß an Stefan und Doris!!! – Melde mich demnächst)
Beachy
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Samstag 5. Oktober 2002, 07:52

Hallo an euch alle!

Erst mal vielen vielen Dank für die tollen Informationen. Ich bin ganz sprachlos, dass es bereits soviele Antworten gibt. Ihr seid toll!
Als Unterkunft kommt für uns eigentlich nur ein Mobilheim auf einem Campingplatz in Frage. Wohin es nun wirklich gehen wird, ja nach dieser Informationsflut ist die Entscheidung nicht unbedingt leichter - wobei ich aber seeeehr dankbar für JEDE Info bin!!!

Am meisten würde uns schon die Bretagne reizen, nur wäre es schon schade, wenn es uns dann den halben Urlaub verregnen würde. Ich werde euch auf alle Fälle berichten, wofür wir uns letztendlich entscheiden !

Danke an alle - und wenn euch noch was einfällt - nur zu ;)

liebe Grüsse
Beachy
textspecht
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Samstag 5. Oktober 2002, 18:46

Salut,
im Verteilen guter Tipps für neue Frankreich-Freunde sind wir hier doch alle unermüdlich. Endlich wieder eine Gelegenheit, unser "geballtes Wissen" loszuwerden... ;)
Aber ernsthaft: Falls Sie in einem deutschen Bundesland mit ausführlichen Pfingst- oder Herbst-Ferien leben, könnte das eine interessante und preiswerte Alternative zum Hochsommer sein. An der südlichen Atlantikküste und am Mittelmeer können Sie Ende Mai/Anfang Juni schon oder im Oktober noch mit sehr ordentlichem Wetter rechnen.
Allerdings haben viele Campingplätze an den Küsten im Mai noch und im Oktober schon geschlossen bzw. bieten nur reduzierte Infrastruktur. Ähnliches gilt auch für etliche Ortschaften und ihre Geschäfte, Restaurants etc.

Wenn Sie sich ohnehin auf (guten) Campingplätzen wohlfühlen, lohnt ggf. auch der Gedanke an ein gemietetes Wohnmobil — vor allem, wenn Sie einen längeren Anfahrts-/Heimweg haben, der Zwischenübernachtungen erforderlich macht. So ein Alkoven-Mobil der Klasse bis 2,5 t (Renault Master, Fiat Ducato, Ford Transit usw) fährt sich relativ handlich, schluckt viel Gepäck, ist von privat recht günstig zu mieten (Kleinanzeigen, Internet). Für 2 Erwachsene und ein Kind sind die Dinger groß genug, selbst wenn es mal regnet. Außerdem könnte es Ihrem Junior vielleicht auch großen Spaß machen, bei längerem Aufenthalt neben dem Wagen sein Iglu-Zelt aufzubauen und "ganz allein in der Wildnis" zu übernachten (Zelt, Isomatte, Schlafsack gibt’s zu Weihnachten, Geburtstag usw.).
Auf jeden Fall die Fahrräder mitnehmen! Es ist kein Vergnügen, für jeden Weg, der zum Laufen etwas weit ist, gleich alles zusammenzuräumen, um mit dem Zweieinhalbtonner ein frisches Baguette zum Frühstück zu holen. Außerdem können Sie dann auch einen weniger überlaufenen Campingplatz 2-3 km von der Küste entfernt wählen, radeln einfach zum Baden. Derartige Plätze finden sich auch in der Hochsaison am Atlantik durchaus noch.

Sie reisen ohne Voranmeldungen, und wenn das Wetter am Ziel nicht nach Ihren Wünschen ist, fahren Sie einfach weiter. Ein entsprechender Stellplatz mit Stromanschluß (Kühlschrank, Licht, ggf. Klimaanlage) dürfte heute um 20-25 Euro/Nacht kosten (fragen Sie Stefan Cilimba, der ist hier im Forum der Camping-Experte mit eigenem Platz im Grünen Perigord). Für Zwischenstopps zur An-/Abreise habe ich mit preiswerten Gemeinde-Campingplätzen (Camping municiplal) oft sehr gute Erfahrungen gemacht. Außerdem gibt es etliche Kommunen, die Wohnmobil-Stellplätze mit Ver-/Entsorgungseinrichtungen gratis oder gegen Minimalgebühr bereitstellen (der Hinweis mußte jetzt sein, damit ich einmal mehr die wunderschöne, sehenswerte Gemeinde Banne/Ardèche und ihre Umgebung empfehlen kann...) ;)

Und noch ein Tipp: Benutzen Sie die Autobahn nur, um möglichst rasch und einfach die erste lange Anfahrtstrecke und große Knotenpunkte (Paris, Lyon etc) zu überwinden. Gegen Sie danach auf die Landstraßen. Dort sehen Sie mehr, Ihr Urlaub fängt früher an, hört später auf. Beim Reisen mit dem Wohnmobil sehen und erleben Sie einfach viel mehr von Land und Leuten, Ihr Urlaub reduziert sich nicht ausschließlich auf einen einzigen Zielpunkt.
Die einzige Steigerung, die es dann noch gibt, ist das Reisen mit dem Tourenmotorrad und die Übernachtung auf dem alten Mas, das meine Frau und ich bei Banne/Ardèche gerade zu einem anspruchsvollen Gästehaus ausbauen. Als Quintessenz aus 35 Jahren Erleben, Reisen, Arbeiten, Denken in und rund um Frankreich... =)

Wo & wie auch immer — viel Freude beim Planen und viel Vergnügen in Frankreich,
Heinz-Günter Specht
Beachy
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Samstag 5. Oktober 2002, 19:04

@ Heinz-Günter Specht

Vielen Dank für die ausführliche Information. Wir leben in Österreich und können weder Pfingstferien (3 Tage!!) noch Herbstferien (gerade mal eine Woche) geniessen. Noch erschwerend hinzu kommt, dass wir einen eigenen Betrieb haben und uns glücklich schätzen können, die 2 Wochen im August freimachen zu können.

Wir wollen den von Ihnen vorgeschlagenen Urlaub mit gemietetem Wohnmobil in einem der nächsten Jahre auch ausprobieren, der Sommer 2003 soll unsere Testphase sein. Wir sind noch nie mit dem Auto in Urlaub gefahren, geschweige denn an einen Campingplatz. Ich bin aber jetzt schon überzeugt, dass es uns gefallen wird - besonders natürlich unserem Spatz!

ICh wünsche euch allen einen schönen Sonntag !
Danke
Beachy
textspecht
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Samstag 5. Oktober 2002, 21:12

Salut,

von Österreich aus 2 Wochen Ferien im August, Ziel Atlantik, Bretagne, vorher noch nie mit dem Auto in Urlaub oder auf einem Campingplatz gewesen — uff! Da haben Sie sich ja ein volles Programm vorgenommen.
Warum haben Sie das nicht einfach vorher gesagt? Dann hätte man sich selber einigen Atem ersparen und Ihnen weitaus passendere Tipps geben können.
Bei dem, was Sie da vorhaben, dürfte der wahre Genuß, das echte Frankreich-Erlebnis ziemlich auf der Strecke bleiben. Wer sich keine Zeit nimmt, wird Frankreich nie wirklich erfahren und genießen können. Schade für Sie.
Gruß, Heinz-Günter Specht
Beachy
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Sonntag 6. Oktober 2002, 10:07

Hallo!

Ich denke, dass kein bisschen Atem umsonst war, Herr Specht. Ich habe jede Information voll aufgenommen und werde sie auch brauchen, denn ich bin überzeugt, dass wir nicht nur einmal nach Frankreich reisen werden. Ich brauche nur Entscheidungshilfe, wohin beim ersten Mal. Ich dachte, hier wäre ich richtig ?!

Ich glaube, dass es mehrere Leute gibt, die leider nicht mehr Zeit für Urlaub haben als 2 Wochen. (Ich habe da allerdings nicht die 2 TAge vor und 2 Tage nachher mitberechnet, die wir auf alle Fälle für Zwischenübernachtungen einplanen und so wirklich 14 Tage in Frankreich sein werden.) Leider haben wir nicht das Glück Zeit in Massen zu haben und noch dazu nur ein paar Stunden von unseren Urlaubszielen entfernt zu leben.

Also ich hoffe, ich darf das obige Posting nicht so verstehen, wie es hier leider ankommt, dass ich das richtige Frankreich gar nicht kennenlernen will und aufgrund von Mangel an Zeit es gar nicht geniessen werde??!!

Trotz allem einen schönen Sonntag

P.S. es gibt genug Menschen aus Deutschland, die es in Kauf nehmen für nur ein verlängertes Wochenende an die 10 STunden zu fahren, um in unserem schönen Tirol Urlaub zu machen, und ich wäre noch nie auf die Idee gekommen, Ihnen zu unterstellen, dass sie sich nicht genug Zeit nehmen !!
Lilo
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Sonntag 6. Oktober 2002, 10:38

Bonjour,
vielleicht darf ich da auch noch meinen "Senf" (siehe Bedeutung an anderer Stelle) dazugeben.
Mein erster Familien-Frankreich-Urlaub führte uns in die Bretagne: 2 Erwachsene, 2 Kinder, viel Gepäck inkl. Wäsche fürs gemietete Haus. 2 Tage hin, 2 Tage zurück, 17 Tage vor Ort. Die Fahrt war ein einziger Streß, trotz Zwischenübernachtungen, aber der Urlaub war super, und noch heute schwärmen meine Kinder davon.
In diesem Sinne, Beachy, viel Vorfreude auf den Urlaub und viel Spaß in Frankreich, den Streß unterwegs vergißt man schnell
Gruß,
Lilo
Beachy
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Sonntag 6. Oktober 2002, 11:24

Danke Lilo!
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Bine
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Sonntag 6. Oktober 2002, 11:29

Beachy,
lassen Sie sich hier bloss nicht von selbsternannten Profi-Frankreichliebhabern verunsichern oder verärgern.....

Um Frankreich zu lieben muss man nicht notwendigerweise immer abseits der Urlaubszeiten monatelang durchs Gelände pirschen oder sich seit Jahrzehnten damit beschäftigen.....
sonst wäre ich wohl ein extremer Frankreichprofi, fuhr ich doch das erste Mal im Bauch meiner Mutter nach Frankreich und danach mind. einmal im Jahr dorthin in den Urlaub..... ;-)

....man muss nur die Schönheit und den Charakter dieses Landes und seiner Einwohner durch die touristische Kulisse erkennen können und voila Sie werden begeistert sein ;-)

Nur wie schon erwähnt sollten Sie möglichst an den ersten 2 Augustwochenenden nicht samstags auf der Autobahn unterwegs sein, denn sonst könnten Sie ein unvergessliches Stauerlebnis haben,wenn Halbeuropa auf diesen Autobahnen unterwegs ist :-((

Ich denke, wenn man eine lange Fahrt vorher gut organisiert, für den Kleinen einige Spiele und Ablenkungsmöglichkeiten (es gibt an vielen Rastplätzen Möglichkeiten zum Rumtoben) einplant, dann muss auch eine lange Fahrt nicht automatisch Stress bedeuten.....

Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall schon bei der Planung viel Spass :-)

Bine
Uli Wenisch
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Sonntag 6. Oktober 2002, 12:25

Hallo Beachy
Es lohnt sich auf alle Fälle – auch nur für 14 Tage – nach Frankreich zu fahren. Man lernt doch schon auf der Fahrt allerhand französisches Lebensgefühl kennen (und sei es nur den Fahrstil vieler Franzosen, war jetzt ein Joke). Nein im Ernst, wenn man ein wenig abseits der großen Touristenrouten fährt (viele routes nationales sind nicht nur kostenlos, sondern oft hervorragend auch vierspurig ausgebaut) kommt man durch wunderschöne Städtchen und Dörfer, kann mal schnell beim Bäcker ein Baguette oder frische Croissants einkaufen, sieht tolle Landschaften usw.
Also nicht davon abhalten lassen, nach Frankreich zu fahren, und wer einmal da war, der kommt immer wieder.
Sonnige Grüße
Uli Wenisch
PS: Wir fahren auch für eine Woche die 1300 Kilometer nach Narbonne-Plage in unser Häuschen und sagen jedes Mal wieder: es lohnt sich.
Beachy
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Sonntag 6. Oktober 2002, 13:24

@ Bine @ Uli

Vielen Dank euch beiden!!

Wir werden auf alle Fälle an einem Wochentag fahren, und freuen uns jetzt schon darauf - wie Uli vorgeschlagen hat - abseits der Touristenrouten ein bißchen französische Luft bereits auf der Anreise zu schnuppern.

Ich werde euch auf alle Fälle danach mit einem Bericht "beglücken".

Danke nochmal
Beachy
Bonzo
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Montag 7. Oktober 2002, 11:41

Salut Beachy,

für Kinder hervorragend geeignet sind die Campings an der südlichen Atlantikküste. Ich selbst war bisher dort in Moliets-Plage im Departement Landes auf den Plätzen St. Martin und Les Cigales. Beide Campings haben über 600 Stellplätze und vermieten auch Chalets und Wohnwagen. Auf St. Martin ist zudem noch ein großer Pool. Bis zu den endlosen Sandstränden brauch man nur die Dünen runter zu kugeln. In der Nähe von Moliets gibt es viele reizvolle Dörfer im Hinterland, in denen man einen Ausgleich für den Trubel am Strand findet. Bis nach Bayonne, Biarritz und St. Jean de Luz ist es nicht weit, und wer auf spanischer Seite San Sebastian besuchen möchte, brauch auch nur eine Stunde im Auto einzuplanen. Die Dorffeste mit Feuerwerk sind ein wahrer Genuss für Jung und Alt und die unblutigen "Kuhkämpfe" in den Arenen um Moliets können jeden begeistern.
Wer einen Wanderurlaub in traumhaft schöner Gegend machen möchte, ist dort nicht so gut aufgehoben, da die Gegend im Hinterland nur aus Pinienwäldern, Mais- und Spargelfeldern und Seen besteht.

Bis dann

Bonzo
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