Nochmal Maut-Frage von Neuling

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lgt
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Dienstag 12. Juni 2007, 07:56

Hallo,

das Maut-Thema in Frankreich wurde zwar schon ein paar mal behandelt aber würde gern etwas genauer nachfrage. Und zwar werde ich demnächst meinen ersten Urlaub in Frankreich (Bretagne) machen. Leider spricht keiner von uns Französisch.
Deswegen bin nun etwas unsicher. Komme ich an den Maut-Stellen mit einem deutsch bzw. englisch weiter? Ich habe schon gelesen das es verschiedenen Fahrspuren dort gibt, welche sind mit Personen besetzt und andere mit Automaten. Wie genau kann man diese erkennen? Soviel ich weiß mittels Schilder über der Autobahn, oder?
Und wie genau funktioniert der "Maut-Vorgang" muss man der Person oder dem Automaten sagen wohin mal will und dann Bezahlen?

Vielen Dank für eure Hilfe,
Lars.
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Aperdurus
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Dienstag 12. Juni 2007, 08:12

Hallo Lars,

-sprechen mußt Du an der Péage kein Wort.

-Nicht durchfahren darfst Du an allen Spuren, über denen ein gelbes kleines "t" leuchtet. Sind meist ganz links.

-Nicht besetzt sind alle Spuren, über denen das "cb"- Zeichen angebracht ist. Das heißt " carte bancaire" und ist für alle Kreditkarteninhaber gedacht.

-Durchfahren kannst Du überall, wo ein grüner Pfeil leuchtet, auch wenn zusätzlich noch ein "t" angebracht ist.

-Beim Eintritt in das zahlungspflichtige Netz der Autoroutes ziehst Du aus dem Automaten eine Karte. Die mußt Du gut aufbewahren. Sie dient als Nachweis. wo Du eingefahren bist und damit zur Errechnung der Maut. Verlierst Du die, zahlst Du die höchstmögliche Maut für Deine Strecke.

-Bei der Ausfahrt (unter dem grünen Pfeil) reichst Du Deine Karte dem hübschen Mädchen an der Kasse, daraufhin wird der Preis meist an einem Display angezeigt und Du kannst bezahlen.

-Es gibt auch Zahlstellen, wo man sofort, meist einen kleinen Betrag, zahlen muß, ohne eine Karte zu ziehen. Dieser Betrag ist immer vorher auf Schildern an der Autoroute angekündigt. Da haben sich die Franzosen dann eine Péage eingespart. Hier gibt es auch Schalter, wo man den abgezählten Betrag in eine Art Trichter wirft, damit die Schranke geöffnet wird. Diese Spuren sind durch "fliegende Münzen" gekennzeichnet. Es gibt aber immer die Spuren mit dem grünen Pfeil.

So das wärs, alles kein Problem. Wichtig ist, daß man beim Zufahren auf eine Péage aufpaßt wie ein Schießhund, denn vor allem die Franzosen lieben es, durch abrupten Spurwechsel an die Kasse zu kommen, die die geringste Schlange aufweist.

Schönen Urlaub und Grüße aus der Drôme

Aperdurus
Zuletzt geändert von Aperdurus am Dienstag 12. Juni 2007, 08:14, insgesamt 1-mal geändert.
stinkerchen
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Dienstag 12. Juni 2007, 11:50

Perfekt erklärt, Aperdurus! ;)

Ich persönlich finde die Zahlung per CB am bequemsten. Aber Vorsicht, das geht wirklich nur mit Kreditkarten und NICHT mit unseren geliebten EC-/Maestro-Karten. Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass man nicht automatisch einen Beleg über die Zahlung bekommt. Man kann diesen zwar anfordern, aber ich habs dran gegeben, den Knopf zu drücken, ohne das was passierte. C'est la France ...
lgt
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Dienstag 12. Juni 2007, 13:43

Hallo,

erstmal danke für die vielen Infos!

Also ist das ein "Parkhaus-Prinzip", ranfahren, Ticket ziehen und beim rausfahren bezahlen.

Sind denn diese Fahrkartenautomaten eigentlich mehrsprachig oder selbsterklärend zu bedienen? Also Ticket rein, Kreditkarte rein, OK drücken und weiter gehts?

Lars
stinkerchen
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Dienstag 12. Juni 2007, 14:09

Hallo Lars,

das System ist wirklich selbsterklärend. Du musst nicht mal OK drücken ;)
Napoleon51
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Dienstag 12. Juni 2007, 23:34

Hallo lgt,

ich habe hier einen Link, leider nur zu einer französischen Seite, der Dir mal die Symbole zeigt, die Dich an den Zahlstellen erwarten. Diese Symbole hat Dir Aperdurus ja schon oben erklärt:

http://www.parisrhinrhone.com/vf/pratique/peage.asp

Aperdurus schreibt oben "...Hier gibt es auch Schalter, wo man den abgezählten Betrag in eine Art Trichter wirft, damit die Schranke geöffnet wird", dazu fällt mir noch eine kurze Geschichte ein:

Ich hole meine Schwiegereltern in Nizza vom Flughafen ab und komme bei Antibes an eine solche Zahlstelle, öffne das Fenster und werfe das vorher abgezählte Kleingeld in den Trichter (Korb). Meine Schwiegermutter, total überrascht: "Was machst Du denn jetzt, wirfst Du das Geld einfach aus dem Fenster..." :-))))))
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Aperdurus
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@lars

Es sind keine Fahrkartenautomaten. Du hast gar nicht die Chance zu wählen.
Es kommt meist vollautomatisch (manchmal noch auf Knopfdruck) eine Karte aus dem Automat, auf der elektronisch Deine Einfahrtsstelle vermerkt ist.
Bei der Ausfahrt wird dann die zurückgelegte Strecke errechnet und die entsprechende Gebühr erhoben.

Um große Städte herum ist meist die Autobahn gebührenfrei. Das heißt, wenn Du quer durch Frankreich fährst, zahlst Du immer mehrere Teilstrecken, die von Großstadt zu Großstadt reichen.

Noch eines: Die Geschwindigkeitsbegrenzungen werden scharf überwacht. Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit ist sehr teuer und es gibt keinen Pardon.
Manchmal ist im Sommer die Geschwindigkeit auf 110 km/h auf Grund der Schadstoffwerte begrenzt. Dies ist jeweils an jeder Einfahrt in die Autobahn vermerkt und wird auch auf den Schilderbrücken über der Autobahn angezeigt.

Die Kontrollen erfolgen mit Induktionsschleifen, Radarpistolen und normalen Radargeräten. Meist fast unsichtbar. Einige km weiter steht dann die Motorradstaffel, die die Sünder freundlich, aber bestimmt aus der Autobahn heraus und zur Dienststelle begleitet.

Bei wesentlichen Überschreitungen > 40 km/h wird der Führerschein einbehalten und an die ausstellende Behörde in Deutschland geschickt. Weiterfahrt unmöglich, wenn kein Ersatzfahrer dabei ist.

Viele Grüße aus der Drôme und schönen Urlaub

Aperdurus
Zuletzt geändert von Aperdurus am Mittwoch 13. Juni 2007, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
yarmad
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Donnerstag 28. Juni 2007, 14:59

Ich weiss es ist ein blöder Rat, aber man kann auf dem Weg in die Bretagne und zurück 100 Euro sparen: die Maut !

Indem man Landstrasse fährt. Ich kenne beide Routen in- und auswendig. Ca 60 Fahrten gesamt, davon mittlerweile 6 auf der route nationale. Auf der Autobahn brauch ich 12 Stunden, bestenfalls 11, auf der Landstraße 14-15 Stunden. Dafür sieht man bei weitem mehr, die Pausen sind attraktiver und ich werde nicht so müde. Die N4 und nach Paris die N12 sind zu einem hohen Anteil 4-spurig. Da es im Westen eine Stunde länger hell ist, kommt man auf der Hinfahrt immer noch bei Helligkeit an.

Die Mautstellen sind auch kein Problem. Als ich noch keine Kreditkarte hatte: einfach an das "Häuschen" ranfahren, der Betrag wird angezeigt => zahlen. Ansonsten ist alles schon beschrieben. Ticket, Höchstgeschwindigkeit etc.

Viel Spass in der Bretagne. Es gibt kein schöneres Ferienziel für mich, speziell Finistere, wenn man Rummel nicht mag und Natur erleben möchte. Manchmal ein bißchen einsam.

Claus
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