Jobangebot bei Paris, Leben mit kleinen Kindern

Alles zum Thema Leben, Arbeiten, Studieren etc. in Frankreich. (Keine Annoncen)
Nawaranga
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 16. August 2007, 21:05

Donnerstag 16. August 2007, 21:19

Hallo Zusammen

Ich habe mich auf einen Job in Creteil bei Paris beworben, weiss allerdings nicht viel über das Leben dort. Deshalb würde ich mir gerne mit euer Hilfe ein Bild davon machen, wie es dort wäre.

Angemmen ich verdiene dort 50.000 Euro brutto. Ich ziehe mit meiner Frau und meiner dann 20 Monate alten Tochter dorthin und sie wird dann bald wieder schwanger. Wir möchten in einer 3-4 Zimmerwohnung leben und einigermaßen Lebensqualität geniessen.

Welche Vorstädte würden sich eignen? Müssen wir uns auf Hochhaussiedlungen einstellen?

Was bleibt netto vom Gehalt übrig?

Müssen wir Geld für den Kindergarten / Vorschule einplanen?

Hat jemand Erfahrung, wie Kinder in dem Alter die Sprache lernen? Wir sprechen nicht besonders gut Französisch, von uns könnte sie nur einzelne Worte lernen.

Ich bin für alle Tipps und Erfahrungen sehr dankbar!

Viele Grüße
Benutzeravatar
Kimba2
Beiträge: 133
Registriert: Montag 30. Juli 2007, 13:43
Wohnort: Narbonne

Donnerstag 16. August 2007, 21:48

Nawaranga schrieb
Angemmen ich verdiene dort 50.000 Euro brutto. Ich ziehe mit meiner Frau und meiner dann 20 Monate alten Tochter dorthin und sie wird dann bald wieder schwanger.
Klingt sehr nach Zukunftsvision.....ist das (denn angenommene) Kind schon auf der Welt, oder ward Ihr nur bei einer Handleserin? :)
Man kann sich dann besser auf die Fragen einstellen.
Nawaranga
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 16. August 2007, 21:05

Donnerstag 16. August 2007, 22:27

Genau, es geht um eine Zukunftsvision, wobei die Tochter, Ort und Gehalt jetzt mal die bestehenden Rahmenbedingungen sind, die weitere Familienplanung eher der grobe Plan ;-)
Benutzeravatar
Kimba2
Beiträge: 133
Registriert: Montag 30. Juli 2007, 13:43
Wohnort: Narbonne

Donnerstag 16. August 2007, 22:36

Hehe, nein, ich frage auch deshalb, weil du sagst, du hast dich beworben - aber noch keine Zusage!?
Es wuerde mich etwas wundern, da Ihr beide kaum franzoesisch sprecht, wie du sagst.
Prinzipiell wuerde ich da leicht schwarz sehen, will dir aber nicht die Illusion nehmen :).
Es geht auch ganz ohne Kenntnisse, z.B. als Traubenleser....

Hoffe, du verstehst, was ich meine....;)
Nawaranga
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 16. August 2007, 21:05

Donnerstag 16. August 2007, 22:52

Ok, danke für den Hinweis. Da es sich um eine internationale Firma handelt in der englisch gesprochen wird, ist die Sprache für den Job kein Thema. Für das Privatleben reicht unser Französisch für den Anfang, man lernt ja auch schnell dazu.
Benutzeravatar
Kimba2
Beiträge: 133
Registriert: Montag 30. Juli 2007, 13:43
Wohnort: Narbonne

Donnerstag 16. August 2007, 23:19

Ja, aber genau da liegt ja der Knackpunkt.
Okay, spielen wir's mal durch......:)
Ihr sucht ne Wohnung....Wie wollt Ihr euch denn verstaendlich machen? Ihr koennt nicht davon ausgehen, dass euer zukuenftiger Vermieter gut englisch spricht. Vor allem muesst Ihr erst mal telefonieren, euch auf Inserate melden, das ist sehr schwer, ehrlich, wenn man die Sprache nicht so gut kann.
Selbst, wenn Ihr einen Makler nehmt, das persoenliche Gespraech ist das wichtigste, und dann trefft Ihr unweigerlich auf einen franzoesisch sprechenden Franzosen ;).
Desweiteren stehen Behoerdengaenge an.....usw.

Wenn ein Franzose nicht gut englisch kann, dann sagt er lieber, er koenne gar keins, als dass er sich blamiert, was ihn beschaemen wuerde.
Und, ehrlich, es ist unhoeflich, es zu verlangen.

Ich wuensch euch jedenfalls, dass es mit der Stelle klappt :)!
Und dann empfehle ich euch nen Turbo-Sprachkurs ;)!
Viel Glueck ersma......und wenn alles unter Dach und Fach is, gehn wir dann ins Detail.....:D
Yoyo
Beiträge: 718
Registriert: Freitag 12. August 2005, 09:04
Wohnort: Südwest-Frankreich

Freitag 17. August 2007, 08:24

Hallo Navaranga,

die Pariser Gegend kenne ich nicht gut, aber wenn Dein zukünftiger Arbeitgeber viele Ausländer beschäftigt, haben die dort sicher auch Verbindung zu Maklern etc. Hier in der Gegend sind die Europaniederlassungen der ganzen großen Surffirmen. Dort habe ich auch einige Leute gesehen, die kein oder nur sehr schlecht Französisch sprechen.

Da Du ja konkret nichts unternehmen kannst, bevor der Arbeitgeber zugesagt hat, würde ich versuchen, allgemeine Infos über Créteil und Umgebung zu bekommen.

Deine Tochter wird sicher sehr schnell französisch lernen, die école maternelle bewirkt da Wunder. Und auch Deine Frau wird es über den Kontakt zu anderen Kindern und deren Eltern leichter haben als Du.

Was von Deinem Gehalt übrig bleibt, kann ich Dir nicht sagen, da ich praktisch nie fest angestellt war. Du brauchst jedenfalls eine Zusatzkrankenkasse (complémentaire).
Benutzeravatar
Kimba2
Beiträge: 133
Registriert: Montag 30. Juli 2007, 13:43
Wohnort: Narbonne

Freitag 17. August 2007, 11:04

Ich empfehle bei Kindern immer (egal wie alt sie sind), dass man als Familie gemeinsam lernt, sich gegenseitig abfragt, und das ganze auch nicht zu trocken gestaltet.

Es gibt da sehr schoene Hilfsprogramme, wir hatten "bonjour les amis", mit dem Kater Moustache und RonRon, es ist nicht nur, dass man neue Woerter lernt, sondern auch typisch franzoesische Braeuche kennenlernt, Kinderlieder und -reime, und so weiter und sofort...:).
Um den Kids dann auch bei den Hausaufgaben helfen zu koennen, mit den Erziehern sprechen zu koennen, finde ich es sehr wichtig, dass die Eltern fit in der Sprache sind.

Man erlebt leider taeglich, dass Leute es sich ein wenig zu einfach machen. Ich bin der grosse...Immigrant ;), hab keine Ahnung, hab auch keine Lust mich um irgendwas selbst zu kuemmern, koennen die anderen ja mal machen.....dafuer bin ich mir zu schade, muss ja im Gegensatz zu den anderen Arbeitslosen, die genuch Zeit fuer sowas haben, Geld verdienen und habe wichtigeres tun.

Die Forensuche beantwortet schon die meisten Fragen, und wenn man sich partout nicht zurechtfindet, dann gibts auch hier immer sehr liebe Menschen, die sich um einen kuemmern, kein Thema! :)
Man merkt doch meist sehr schnell, wer sich schon mit der Thematik auseinandergesetzt hat, und wer nicht.

Wenn man nicht (gut) franzoesisch spricht, auch kein Beinbruch - aber man kann es lernen....sofern man den Willen aufbringt, dem Land, indem man seine Zukunft verbringt, auch etwas zurueckzugeben: Respekt!
Man darf nie vergessen, WIR wollen etwas von den Franzosen - und nicht umgekehrt. Nicht SIE sollen sich UNS anpassen, sondern umgekehrt. :)
Zuletzt geändert von Kimba2 am Freitag 17. August 2007, 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
salchow
Beiträge: 324
Registriert: Donnerstag 1. März 2007, 11:58
Wohnort: DE30559 Hannover; 52.3728°N,9.86134°E

Freitag 17. August 2007, 14:15

Meine Güte, da hats dich aber gepackt, was ? :)

Achtung, dass der erhobene Zeigefinger nicht zu weit in die Luft ragt. Ich habe nicht den Eindruck, als dass Nawaranga sich die Sache SOOOO einfach macht…
Benutzeravatar
Kimba2
Beiträge: 133
Registriert: Montag 30. Juli 2007, 13:43
Wohnort: Narbonne

Freitag 17. August 2007, 14:51

salchow schrieb
Meine Güte, da hats dich aber gepackt, was ? :)
War ich zu hart, Chris? ;)

Na gut, dann nehm ich die mangelnde Eigeninitiative zurueck....halbwegs :D
Moeglicherweise bin nur ich wieder so euphorisch :), man stelle sich vor, man zieht in ein fremdes Land.....mensch, da wuerd' bei mir der Rechner heiss laufen, lol! Wuerd ich alles drueber wissen wollen, logo, und zwar dalli, hehe.

Aber abgesehen davon, hab ich heut sowieso nicht den besten Tach.....
'tschuldigung.....aber musste trotzdem ganz allgemein raus, klingt mal anders als "googeln!" ;)
made
Beiträge: 12
Registriert: Donnerstag 2. August 2007, 16:15

Freitag 17. August 2007, 15:36

Hallo,
Mach dir nicht so viel sorgen wegen der Sprache, vor 30 Jahren wurde man noch als deutscher als Nazi und sale Boch beschimpft :-) Heutzutage hat sich das relativiert..es gibt sogar Deutschunterricht in französische Schulen :-)))

Ich kenne Leute die seit 35Jahren in Paris wohnen und quasi genauso wenig verstehen wie am Anfang. Die noch zu machende Tochter kann in St.Cloud in die DSP gehen...Kindergarten bis kombi Abitur/Bac..und viele Arbeitgeber zahlen sogar die Schulgebühr wie IBM o.ä. Ich bin erst dahin um erstmal deutsch zu lernen..und der Besuch in der crèche und école maternelle hat mir nun nicht wirklich geschadet...meine ich jedenfalls.

Mieten und Wohnungskauf ist allerdings zumindestens im Südwesten sehr teuer...erstmal im Internet schauen was bezahlbar ist und dann abwägen was möglich ist. Auch die Taxe d´habitation berücksichtigen...zum Lohn kann dir salchow sicher helfen da er in Paris arbeitet und wahrscheinlich Lohn bezieht :-)
Viele Grüße
Nawaranga
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 16. August 2007, 21:05

Freitag 17. August 2007, 17:37

Hallo made

An eine deutsche Schule denke ich ja erstmal noch nicht, bis es so weit ist, habe ich mich ja dann auch langsam in F orientiert ;-)

Aber Du sprichst crèche und école maternelle an, alle schwärmen ja auch davon, daß in F die Kinderbetreuung so gut wäre. Was ist gut daran? Weisst Du zufällig, ob man als Ausländer seine Kinder in die staatlichen Krippen und Kindergärten stecken kann? Fallen da nennenswerte Gebühren an?

An Wohnen im (Süd-)westen habe ich auch erstmal nicht gedacht, das kommt mir doch schon sehr sehr teuer vor.
Hat vielleicht jemand einen Tipp, welche Stadtteile im Süden zu empfehlen sind. Viele Junge Leute, bezahlbare Mieten, so eine Art Geheimtipp?
Yoyo
Beiträge: 718
Registriert: Freitag 12. August 2005, 09:04
Wohnort: Südwest-Frankreich

Freitag 17. August 2007, 19:13

made schrieb
Mach dir nicht so viel sorgen wegen der Sprache, vor 30 Jahren wurde man noch als deutscher als Nazi und sale Boch beschimpft :-) Heutzutage hat sich das relativiert..es gibt sogar Deutschunterricht in französische Schulen :-)))
Das empfinde ich als falsche und unfaire Verallgemeinerung: Grundsätzlich kann man das auf keinen Fall sagen. Boche schreibt sich außerdem mit e am Ende.
stinkerchen
Beiträge: 249
Registriert: Mittwoch 12. April 2006, 08:41
Wohnort: linksrheinisch

Freitag 17. August 2007, 19:47

Ich mache seit fast 40 Jahren Urlaub in Frankreich (Paris, Bretagne, Süden) und bin nie beschimpft worden. Im Gegenteil. :)
Benutzeravatar
salchow
Beiträge: 324
Registriert: Donnerstag 1. März 2007, 11:58
Wohnort: DE30559 Hannover; 52.3728°N,9.86134°E

Freitag 17. August 2007, 19:50

Is' ja wohl bald wieder soweit, was? ;)
stinkerchen
Beiträge: 249
Registriert: Mittwoch 12. April 2006, 08:41
Wohnort: linksrheinisch

Freitag 17. August 2007, 19:56

salchow schrieb
Is' ja wohl bald wieder soweit, was? ;)
Geduld, Christian. :D

Wir fahren am 22. September. Ich bekomme bald eine neue Handy-Nummer, dann geb ich sie dir weiter ;)
made
Beiträge: 12
Registriert: Donnerstag 2. August 2007, 16:15

Montag 20. August 2007, 11:04

Hallo Yoyo,

ich habe in Paris bis 1985 gelebt , das sind meine persönlichen Erfahrungen und keine falschen und unfairen Verallgemeinerungen. Mittlerweile hat sich das ja auch gelegt.

Zu Nawaranga, wenn du in Frankreich lebst und deine Steuern bezahlst bist du den Franzosen gleichgestellt und hast die gleichen Möglichkeiten wie die Franzosen selbst. Kosten weiss ich nicht , denke es ist staatlich bzw. von der Stadt und kostenfrei..aber ich habe die beiden Schulen damals selber besucht.. :-)
Was an den Schulen gut ist...ich war immer den ganzen Tag sinnvoll beschäftigt und die Eltern hatten mich aus den Füssen :-)
Viele Grüsse
Yoyo
Beiträge: 718
Registriert: Freitag 12. August 2005, 09:04
Wohnort: Südwest-Frankreich

Montag 20. August 2007, 20:04

made schrieb
das sind meine persönlichen Erfahrungen und keine falschen und unfairen Verallgemeinerungen. Mittlerweile hat sich das ja auch gelegt.
Hallo made, tut mir leid, aber persönliche Erfahrungen zu verallgemeinern, das sind Verallgemeinerungen - und Verallgemeinerungen sind eigentlich immer falsch und unfair.
Benutzeravatar
Kimba2
Beiträge: 133
Registriert: Montag 30. Juli 2007, 13:43
Wohnort: Narbonne

Montag 20. August 2007, 22:58

Nee nee nee, jetz muss ich Made aber auch mal entlasten :)!

Was vor 30 Jahren in Paris abging, koennen erstens nur die wenigsten hier beurteilen, und persoenliche Erfahrungen sind und bleiben persoenliche Erfahrungen.

Dieses Hitler-Ding gabs und gibts in so ziemlich jedem Land, und solange es Menschen gibt, die den Krieg noch miterlebt haben, wirds auch so bleiben.

In Frankreich leben sehr viele Juden, grade in der Bordeaux-Kante, ich hab auch schon mal von einer (Deutschen) gehoert, die was negatives erzaehlte, ueber ihre franzoesischen Urlaubserlebnisse diesbezueglich.

Ich selbst wurde noch nie damit konfrontiert, im Gegenteil, alle waren sehr deutschfreundlich.

Ich war Anfang der Achtziger in Israel, und wir haben dort auch nur positive Erfahrungen gemacht, muss jedoch dazu sagen, dass viele dort vom Krieg erzaehlt hatten - ja, es ist immer noch Thema.
Es totzuschweigen bringt auch nicht weiter, es ist eben passiert, was passiert ist - und ich kann ein Liedchen davon singen, wie unertraeglich dieses Gerede ist...in der englischen Provinz tun die grade so, als waers erst gestern passiert. Deshalb haben wir auch die Insel verlassen.
Napoleon51
Beiträge: 612
Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:27
Wohnort: Westfalen & (oft) FR83700 Saint-Raphael
Kontaktdaten:

Montag 20. August 2007, 23:35

Ich habe 1962 erlebt, wie ein Taxi- Fahrer vor dem Bahnhof in Saint- Raphael zu meinem Vater sagte "Ich befördere keine deutschen Schweine". Aber danach nie wieder. Das war 18 Jahre nach dem Ende des Krieges in der Provence und nun sind wir noch einmal 45 Jahre weiter. Ferner hat auch Frankreich gelernt, dass es eine eigene Vergangenheit hat, auf die man nicht unbedingt stolz sein kann, auch im Bezug auf die Nazi- Zeit.

Gedenken und Nicht-Vergessen, ja. Aber der Alltag lebt ohne diese Erinnerungen. Ich fühle mich in Frankreich immer wie bei Freunden.
Gesperrt