Garantie Décennale Versicherung Neubau 2003

Renovieren, Kaufen, Mieten, Bauen, Grund- und Hausbesitz in Frankreich
bergbisca
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Sonntag 14. August 2011, 15:52

Liebes Forum,

wir haben im März 2003 unseren "Neubau" in 40600 Biscarrosse bezogen. Ist obige Versicherung obligatorisch für jeden Häuslebauer? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich an irgendeine Versicherung bezahlt habe.
Die 10 jährige Gewährleistung bezieht sich auf auf Schimmelbefall an Mauern Abfahrt Tiefgarage?
Kann mir da jemand helfen? Freue mich auf zeitnahe Antworten.

Gruß
Michael
Biscarrosse
Yoyo
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Sonntag 14. August 2011, 16:47

Hallo Michael,

die Décennale ist Pflicht für die am Bau beteiligten Firmen.
Humboldt
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Sonntag 14. August 2011, 18:17

Wenn ich mein Waschbecken sowie den Syphon und das Toilettenbecken in meinem neuen Haus nie reinige, kann ich keinen plombier dafür in Regress nehmen bzw. dessen Berufshaftpflichtversicherung.
Da hier "Schimmelbefall" nicht näher spezifiziert wird, lege ich nahe, an einen "défaut d'entretien" des Eigentümers oder Mieters zu denken.

Wenn auf einer Terrasse nach 2 Jahren unterlassener Pflege Moose, Flechten und Algen wachsen, ist dies auch nicht der Baufirma anzulasten.
bergbisca
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Sonntag 14. August 2011, 19:05

Hallo Herr Humboldt,

Du kannst mir glauben dass wir unser Haus mehr als pflegen, habe eine eigene "Haus-Nanny", Gärtner , und, und, und.
Es geht mir lediglich darum, ob beim Hausbau die Mauern unprofessionell gestrichen wurden, also ohne einen Isolieranstrich, wie sich das normalerweise gehören würde!!!

Gruß
Michael
Biscarrosse
Humboldt
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Sonntag 14. August 2011, 19:38

bergbisca hat geschrieben:Liebes Forum,

wir haben im März 2003 unseren "Neubau" in 40600 Biscarrosse bezogen. Ist obige Versicherung obligatorisch für jeden Häuslebauer? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich an irgendeine Versicherung bezahlt habe.
Die 10 jährige Gewährleistung bezieht sich auf auf Schimmelbefall an Mauern Abfahrt Tiefgarage?
Hier ist es "Mauern Abfahrt Tiefgarage", im letzten Beitrag sind es "Mauern [...] ohne eine Isolieranstrich"

Isolieranstriche macht man unter der Erdoberfläche. Meinen Sie Tiefgrund zur"imperméabilisation"?

Ist die Mauer verputzt, ist sie aus Naturstein, wie sollen wir das erraten? Wie ist der evtl. Putz, rau(h)?
Dazu fehlen die Details.
Ist es Schimmelbefall, so ist der Untergrund (also die Mauer) feucht und bietet zuviel Nährboden für die Schimmelsporen (Aspergillus niger?) Das hat gewöhnlich nichts mit Farben oder Untergrundanstrich zu tun. Es kann die Qualität = Preis der Farbe Einfluss auf die Schimmelbildung haben, zu wenig Fungizide in der Farbe. Aber gewöhnlich ist es ein Frage der Pflege.
Abkärchern mit gesäuertem Wasser oder mit Essig waschen und immer schön die Haus-Nanny kontrollieren, die darf nicht auf dem Sofa Bénedictine-trunken einschlafen, sondern muss ackern bzw. der Gärtner "Omar".
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Bine
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Sonntag 14. August 2011, 22:19

Kleiner Einwurf des Moderators:
Könnten wir bitte ein bisschen die agressive Schreibweise in diesem Thread drosseln?
Lennie
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Montag 15. August 2011, 08:50

Hallo, bergbisca

hier ein bisschen Lektüre, ich hoffe, sie hilft dir weiter:
http://www.juriste-immobilier.com/article=283
http://www.pratique.fr/reception-maison-neuve.html

Es ist der Konstrukteur eines Hauses, der eine "assuranc de responsabilité civile décennale" abschließt, die im Schadensfall eventuell Ersatz leistet, nicht der Käufer.
Die Art der Schäden, die von dieser Versicherung abgedeckt werden, sind limitiert und müssen die Solidität der Konstruktion erheblich beeinträchtigen:

Il s'agit de dommages qui
- compromettent la solidité de l’ouvrage ou qui affectent la solidité des éléments d’équipement d’un bâtiment lorsque ceux-ci font indissociablement corps avec les ouvrages de viabilité, de fondation, d’ossature, de clos ou de couvert ;

- soit rendent l’ouvrage impropre à sa destination en l’affectant dans l’un de ses éléments constitutifs ou dans l’un de ses éléments d’équipement.
Bei Schimmelbefall, der 8 Jahre nach der Lieferung an Mauern auftritt, bin ich sehr skeptisch, dass es sich um ein Problem handelt, das von der Versicherung akzeptiert wird. Du kannst es deiner Baufirma zwar melden (per Einschreiben mit Rückschein - recommandé avec accusé de réception) - aber vermutlich wird dir nichts anderes übrigbleiben, als tatsächlich zu kärchern.

Gruß, Lennie
bergbisca
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Montag 15. August 2011, 09:33

Danke Dir!!!!
Man sollte sachlich bleiben.

Michael
Bine hat geschrieben:Kleiner Einwurf des Moderators:
Könnten wir bitte ein bisschen die agressive Schreibweise in diesem Thread drosseln?
Humboldt
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Montag 15. August 2011, 10:17

bergbisca hat geschrieben:Hallo Herr Humboldt,

Du kannst mir glauben dass wir unser Haus mehr als pflegen, habe eine eigene "Haus-Nanny", Gärtner , und, und, und.
[...]
ohne einen Isolieranstrich, wie sich das normalerweise gehören würde!!!

Gruß
Michael
Biscarrosse
Lieber Herr Biscarosse, ich, geprägt durch meine unendliche Güte und mein Verständnis, dass wir nicht in einer Einheitsverschnittgesellschaft leben wollen, habe Ihre Art zu schreiben
keinesfalls etwa als aggressiv wahrgenommen. "Sachlichkeit" ist eben ein weites Feld - siehe die Tendenz zur NEUEN SACHLICHKEIT in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Das "Könnten wir"[/color] beim Moderator kennt man ja aus den Schwarz-Weiss-Filmen der 50er Jahre, wenn Polizisten kleine Gauner erwischten und sprachen: "Was machen wir denn da"! Eine grammtisch interessante Funktion des "WIR" - es gibt Ähnliches in Gebrauch des französischen "ON", das für jede Person stehen kann.

Die Polizisten wussten aber noch, dass man "aggressiv" mit zwei "g" schreibt.

In diesem Sinne eine schöne Börsenwoche!
Humboldt aus Berlin-Tegel
bergbisca
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Montag 15. August 2011, 12:53

Gruß in die Hauptstadt,


Börse wird zur Zeit nur beobachtet, habe vor dem Mini?crash alles an die Wand gedrückt. Jetzt wird erst einmal ein paar Wochen abgewartet und dann neu investiert?

Bis dahin geniessen wir hier noch die Sonne. Mein "Mäuerlein" werde ich selbst in Angriff nehmen, "kärchern" hält leider nur kurzfristig, ich muss hier dann wohl selbst ran.
Man(n) nehme:

-erst mit fassadenreiniger oder ähnlichem einstreichen muss fungizid eingestellt sein.
-dann gut nachwaschen, einige reiniger sollen nicht nachgewaschen werden.
-2x mit fassadenfarbe am besten eine die sehr gut fungizid eingestellt ist Evtl. auch eine mischsilikatfarbe wie z.B. Hersteller Keim, Produkt Soldalit oder
auch eine siloxanfarbe wie z.b Alligator Miropan fassadenfarbe fungizid eingestellt.

So die Meinung meines Malers aus HH

Diese "Zutaten" werde ich mir wohl im Frühjahr aus HH mitbringen!

Sonnige Woche auch nach Berlin

Michael
Humboldt hat geschrieben:
bergbisca hat geschrieben:Hallo Herr Humboldt,

Du kannst mir glauben dass wir unser Haus mehr als pflegen, habe eine eigene "Haus-Nanny", Gärtner , und, und, und.
[...]
ohne einen Isolieranstrich, wie sich das normalerweise gehören würde!!!

Gruß
Michael
Biscarrosse
Lieber Herr Biscarosse, ich, geprägt durch meine unendliche Güte und mein Verständnis, dass wir nicht in einer Einheitsverschnittgesellschaft leben wollen, habe Ihre Art zu schreiben
keinesfalls etwa als aggressiv wahrgenommen. "Sachlichkeit" ist eben ein weites Feld - siehe die Tendenz zur NEUEN SACHLICHKEIT in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Das "Könnten wir"[/color] beim Moderator kennt man ja aus den Schwarz-Weiss-Filmen der 50er Jahre, wenn Polizisten kleine Gauner erwischten und sprachen: "Was machen wir denn da"! Eine grammtisch interessante Funktion des "WIR" - es gibt Ähnliches in Gebrauch des französischen "ON", das für jede Person stehen kann.

Die Polizisten wussten aber noch, dass man "aggressiv" mit zwei "g" schreibt.

In diesem Sinne eine schöne Börsenwoche!
Humboldt aus Berlin-Tegel
Lennie
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Montag 15. August 2011, 14:15

bergbisca hat geschrieben:Diese "Zutaten" werde ich mir wohl im Frühjahr aus HH mitbringen!
Michael
Och? Wozu denn der Umstand? (Wirkt ja fast wie der legendär bewitzelte holländische Tourist, der sogar nur mit einheimischen Konservendosen in die Fremde reist - ob's stimmt???)
Auch hier in Fronkreisch gibt es gut ausgestattete Baumärkte... :wink:
Wirkungsvoll zur Fassadenreinigung: Acide chlorhydrique (in der richtigen Verdünnung und mit entsprechender Vorsicht angewendet - hat bei mir Wunder gewirkt), Liter zu 98 cents in jedem Supermarkt zu bekommen.
http://fr.wikipedia.org/wiki/Acide_chlorhydrique
Und zur Fassadengestaltung (nach dem Kärchern): http://www.weber.fr/ und ein Ausflug zu Point P....

Voilà, ce fut un conseil gratuit de Madame Lennie
(toujours la même, celle qui vous veut du bien...)
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Aperdurus
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Montag 15. August 2011, 14:56

Boah! Lennie Du gehst aber ran! Acide chlorhydrique habe ich immer für Salzsäure gehalten und entsprechend damit gearbeitet.
@ Michael:
Mein Mittel der Wahl wäre "Eau de Javel" Natriumhypochlorit bzw. Chlorbleichlauge. Da kosten 2 l 98 ct bei Géant, Casino und Co. Das Zeugs wird verdünnt, dann aufgepinselt oder aufgesprüht und einwirken gelassen. Wie von Zauberhand verschwindet der Belag - die Mauer bleibt. Nicht nachspülen, das garantiert Langzeitwirkung. Mit dem Rest kannst Du Dein Schwimmbad chloren, oder den Wasserbehälter Deiner Kaffeemaschine gründlich entkeimen, den Küchenboden putzen, die Mülltonne ent"duften", verfärbte Wäsche bleichen --- kurz dies ist ein sehr nützliches Teufelszeug, das keine schädliche Spuren hinterlässt, wenn man es richtig anwendet.
Schönen Gruß aus der Drôme, nach 7 Tagen Zentralfrankreichquerung per Rad mit Ankunft im Alptraum Arcachon (derzeit!), endlich wieder daheim
Aperdurus
bergbisca
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Montag 15. August 2011, 15:40

Hi Lenni,

besten Dank, Du hast mir sehr geholfen. Nur, wer ist Point p.??

Lieben Gruß aus 40600

Micha
Lennie hat geschrieben:
bergbisca hat geschrieben:Diese "Zutaten" werde ich mir wohl im Frühjahr aus HH mitbringen!
Michael
Och? Wozu denn der Umstand? (Wirkt ja fast wie der legendär bewitzelte holländische Tourist, der sogar nur mit einheimischen Konservendosen in die Fremde reist - ob's stimmt???)
Auch hier in Fronkreisch gibt es gut ausgestattete Baumärkte... :wink:
Wirkungsvoll zur Fassadenreinigung: Acide chlorhydrique (in der richtigen Verdünnung und mit entsprechender Vorsicht angewendet - hat bei mir Wunder gewirkt), Liter zu 98 cents in jedem Supermarkt zu bekommen.
http://fr.wikipedia.org/wiki/Acide_chlorhydrique
Und zur Fassadengestaltung (nach dem Kärchern): http://www.weber.fr/ und ein Ausflug zu Point P....

Voilà, ce fut un conseil gratuit de Madame Lennie
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Montag 15. August 2011, 15:43

Hallo,

besten Dank für Deinen Tip, werde mir das "Zeug" mal kaufen.
Arcachon kannst Du mir in der Hochsaiosn auch "schenken". Wir leben hier in himmlischer Ruhe!!!!


Lieben Gruß aus 40600

Micha
Aperdurus hat geschrieben:Boah! Lennie Du gehst aber ran! Acide chlorhydrique habe ich immer für Salzsäure gehalten und entsprechend damit gearbeitet.
@ Michael:
Mein Mittel der Wahl wäre "Eau de Javel" Natriumhypochlorit bzw. Chlorbleichlauge. Da kosten 2 l 98 ct bei Géant, Casino und Co. Das Zeugs wird verdünnt, dann aufgepinselt oder aufgesprüht und einwirken gelassen. Wie von Zauberhand verschwindet der Belag - die Mauer bleibt. Nicht nachspülen, das garantiert Langzeitwirkung. Mit dem Rest kannst Du Dein Schwimmbad chloren, oder den Wasserbehälter Deiner Kaffeemaschine gründlich entkeimen, den Küchenboden putzen, die Mülltonne ent"duften", verfärbte Wäsche bleichen --- kurz dies ist ein sehr nützliches Teufelszeug, das keine schädliche Spuren hinterlässt, wenn man es richtig anwendet.
Schönen Gruß aus der Drôme, nach 7 Tagen Zentralfrankreichquerung per Rad mit Ankunft im Alptraum Arcachon (derzeit!), endlich wieder daheim
Aperdurus
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Montag 15. August 2011, 15:55

@: Aperdurus: Stimmt, eau de javel geht u.U. auch (dass es nicht schädlich ist, stimmt allerdings nicht so ganz...), kommt auf die Art und den Umfang der Verschmutzung an. Kuckstu hier:
http://fr.wikipedia.org/wiki/Eau_de_Javel

Die Verwendung von acide chlorhydrique ist im Baugewerbe weit verbreitet, ich benutze es seit Jahren bei der Herstellung meiner Mosaike. Natürlich ebenfalls nicht ungefährlich, deshalb wies ich ja auf die Notwendigkeit der korrekten Verdünnung hin. Vor einem zu euphorischen Gebrauch lese mannfrau sich schlau, im eigenen Interesse :wink:

@bergbisca:
Schaustu hier, findstu Point P:
http://www.pointp.fr/
Kuckstu rechts, findstu Rubrik: "où nous trouver"
:lol:
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Aperdurus
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Montag 15. August 2011, 21:10

Ich denke, dass Javelwasser geeigneter ist zur Entfernung organischer Beläge, wie Algen, Moos, Schimmel etc. und dass man besser Salzsäure nimmt, wenn es um Entfernung mineralischer Beläge, wie Kalkschleier etc. geht.

Ganz wichtig natürlich, dass man beide Chemikalien verdünnt ( Chemikalie in Wasser schütten, nicht umgekehrt) und dass man niemals beide Chemikalien mischt. Da entsteht nämlich gasförmiges Chlor.

Gruss aus der Drôme
Aperdurus
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Dienstag 16. August 2011, 18:29

So,

war heute bei Bricolage Leclerc Biscarrosse. Leider gabs nur noch einen 20 Liter Kanister 9,6% Extrat (also Konzentrat).

Nun noch einmal für "Dummies": erst kärchern, dann das Zeug rauf? Wie am besten? Mit Bürste aufbringen, sprühen?
Muss ich Schutzkleidung an den Fingern tragen? (Gummihandschuhe)??

Merci

Gruß aus der Sonne Biscarrosse's
Micha
Aperdurus hat geschrieben:Ich denke, dass Javelwasser geeigneter ist zur Entfernung organischer Beläge, wie Algen, Moos, Schimmel etc. und dass man besser Salzsäure nimmt, wenn es um Entfernung mineralischer Beläge, wie Kalkschleier etc. geht.

Ganz wichtig natürlich, dass man beide Chemikalien verdünnt ( Chemikalie in Wasser schütten, nicht umgekehrt) und dass man niemals beide Chemikalien mischt. Da entsteht nämlich gasförmiges Chlor.

Gruss aus der Drôme
Aperdurus
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Dienstag 16. August 2011, 21:34

Wenn es sich wirklich bei dem Produkt um Eau de Javel handelt (Sie nennen keinen Namen, was ich nicht aggressiv meine), dann reicht ein grober Schuss (Gluck, Gluck, Gluck, also wirklich nur 3 mal Gluck) aus dem Kanister bei der angegebenen Konzentration auf einen 10 l Eimer kaltes oder miniminiwarmes Wasser. Verrühren!
Vorheriges Kärchern, oder mit scharfen Strahl aus dem G.Schlauch, ok.
Dann mit Bürste, Schwamm drüber; von Vorteil ist eine strukturarme Oberfläche.
Ursache sicher verwehte Keime und Schlagwasser vom Regen, das bis zu 35 cm hoch springen kann. Deshalb stellt man Holzbalken von Hangaren auch auf die Sockel ("les dés" = die Würfel, auch wenn sie rund sind = ausgegossene Betonrohre)

Man kann dieses Zeug auch zum Desinfizieren von Wunden nehmen, z B. bei Klauenproblemen von Ziegen oder Schafen zur Keimabtötung, da sollte die Verdünnung weniger konzentriert sein und der Boden des Eimer nur etwas mehr als bedeckt, weil die Tiere kein Wasser mögen. Dann schwenkt man das Bein einige Minuten (zwei) in der Tunke, zweimal täglich, an mehreren Tagen. Tierärztlich ist diese "Medikation" nicht mehr zugelassen für Tiere, die zum Verzehr bestimmt sind. Da steckt aber sicher die Pharma-Lobby hinter.

Wir desinfizieren damit einmal wöchentlich unseren Brunnen, falls eine tote Ratte den Pestvirus vom Nachbarn überbringen soll :mrgreen: Das Wasser ist köstlich.

P.S. Keine Schutzkleidung o. Handschuhe erforderlich (müsste eigentlich draufstehen).
Aber bitte keine Spritzer in die Augen oder an Schleimhäute
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Aperdurus
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Dienstag 16. August 2011, 22:04

Schutzhandschuhe auf jeden Fall, besser auch eine Schutzbrille. Ein Spritzer Eau de Javel auf der Kleidung trocknet unsichtbar ein und nach der nächsten Wäsche ist an der Stelle die Farbe weg oder ein Loch im Gewebe.

Ich würde vielleicht 100 ml auf 10 l Wasser nehmen und die Wand gut damit tränken. Eine sog. Deckenbürste geht gut, auch ein Spritzgerät aus dem Baumarkt, das man sonst zum Pflanzenschutz verwendet, ist gut geeignet. Es darf kein Teil aus Metall sein und man sollte mit Rücksicht auf die Lunge großtropfig spritzen. Dann heißt es Stunden abwarten. Die Wand sollte natürlich solange wie möglich benetzt bleiben. Also vielleicht abends behandeln. Danach - am nächsten Morgen - abspritzen oder abkärchern. Darauf nochmals die Wand mit dem Mittel tränken und eintrocknen lassen. Fertig.

Das Mittel heißt ganz schlicht Eau de Javel und ist in 2l Plastikflaschen in jedem Supermarkt erhältlich. Die Konzentration beträgt zwischen 1,9 und 2,2 % . Man nimmt es auch, wie Maurice schreibt, zur Trinkwasserentkeimung, ebenso in Schwimmbädern zur Chlorung. Zur Desinfektion von Böden, Räumen etc. ist es das Mittel der Wahl.
Eine Lösung mit 9,6 % Chlor gibt es, sie ist aber nicht stabil und bei langer Lagerung schwindet die Konzentration.
Früher hat man in den Dörfern bei Maul- und Klauenseuchegefahr meterbreite Sägemehlschwellen über die Straßen gelegt und mit Javelwasser getränkt, um die Ausbreitung der Keime zu verhindern.
In einem Thermalbad in Budapest musste man sich als Badegast über ekelhafte mit Javel getränkte, putzlumpenartige Fußlappen von einem Raum in den anderen bewegen.
Aber das nur nebenbei, um die Nützlichkeit und relative Ungefährlichkeit von Bleichlauge, bzw. Eau de Javel zu beschreiben.

Gruß aus der Drôme
Aperdurus
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Mittwoch 17. August 2011, 07:26

Die 9,6 %ige Lösung ist eben für industrielle Zwecke, Stallgebäude usw.

Unseres ist 2,6 %ig , 5 Liter, Supermarkt: 1 Euro.
In Deutschen Landen kennt man das Zeug praktisch nicht.

Als Desinfektionsschiene im Thermalbad? Hervorragend gegen Übertragung von resistenten
Fusspilzkeimen an engen Passagen! Deshalb kann Aperdurus heute noch radfahren. :D

Danken wir dem heiligen Nepomuk!

Das Spritzgerät müsste er mehrmals nachspülen, da ist doch immer ein Metallstab und die Düsen dran.
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