Welche Getränke gehören auf die Getränkekarte

Tipps & Fragen zu Restaurants, Wein, regionalen Spezialitäten, Rezepten etc.
Günther Kagemann
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Montag 14. Mai 2007, 19:28

Hallo Bine
Ich gehe mal davon aus das Du die derzeitigen und zukünftigen Probleme der deutschen Gastronomie kennst.
Allerdings sind mir einige Sachen aufgefallen.
Da anscheinend nur französische Gerichte auf der Karte stehen wird sicher irgendwann jemand fragen ob es nix richtiges zu essen gibt.
Es sind nicht alle die Essen gehen auch gewillt fremdes zu probieren.
Also auch an deutsche Kost denken.
Wer sein Essen genießen will ist sicher bei Dir richtig,aber wer hat tagsüber schon die Zeit dazu.Zeit hat man nach Feierabend,Deine Öffnungszeiten solltest Du noch einmal überdenken.

Täglich wechselde Gerichte sind schön setzen aber vorraus das alles verkauft ist.Mach da lieber einen größeren Zeitabstand,vielleicht alle 2 Tage.
Eventuell weggeworfene Speisen kosten ein Heidengeld.

Ich möchte Dir den Mut nicht nehmen aber das sind halt Dinge die mir aufgefallen sind.

@ Carola
Niemand wünscht sich oder anderen schlimme Zeiten.
Das Du Deinen Frust aber derartig raus läßt ist schon schlimm.
Es ist anmaßend alle Deutschen als Geizhälse zu beschimpfen und ihnen vorzuwerfen das sie vom Leben keine Ahnung haben.
Du selbst lebst in Frankreich wo angeblich alles so toll ist. Warum hast Du dann schlechte Zeiten hinter Dir?
Die tolle Mentalität und das angeblich so schöne Leben der Franzosen,die,wie wir ja alle wissen zu Leben verstehen hast Du doch vor der Haustür.
Vor die solltest Du aber mal gehen,nicht alle Franzosen haben ein schönes lockeres Leben.
Viele kämpfen ums überleben und wissen abends mit hungrigem Magen nicht woher das Geld für ein Baguette am nächsten Tag kommen soll.Aber macht ja nix,ich bin Franzose und verstehe zu leben.Warum gibt es immer mehr Discounter? Hat vielleicht auch der Franzose nicht genügend Geld und muß sparen?
Bei Frust soll holzhacken helfen.
Ist auch besser als alle Deutschen (bist Du keine mehr?) zu beleidigen.

Günther
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Aperdurus
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Dienstag 15. Mai 2007, 09:51

Salut,
Günther Kagemann schrieb:
Ich gehe mal davon aus das Du die derzeitigen und zukünftigen Probleme der deutschen Gastronomie kennst.
Wie war das mit den Verallgemeinerungen?:D
Es gibt jede Menge Lokale, die brummen. Denen ist gemeinsam, dass sie auf jeden Fall eine „Philosophie“ zum Lokal anbieten.
Bei Bines zukünftigem Lokal ist das gut gewählt. Mit Camargue verbindet der Besucher Ferien, Weite, Lebensart, Lockerheit.......

Die zweite Gemeinsamkeit aller gut gehenden Lokale ist Qualität, Qualität und nochmals Qualität. Und das nicht nur, was die Gerichte oder Getränke anbelangt.
Nein, das muß durchgehend sein vom Ambiente über das Personal, Öffnungszeiten, Sauberkeit, Konstanz der Angebote, Ideen auf der Karte usw. Der Gast muß sich darauf verlassen können.
Und gerade das ist sehr schwer durchzuhalten. Schwierigkeiten sehe ich einfach darin, dass bei Hochbetrieb die Gäste zu lange warten müssen, wenn die Wirtin alles macht, also berät, kocht, serviert und ausschenkt.
Ein Lokal kannst Du fast immer daran messen, wie schnell Speisekarte, Besteck, Carafe d’eau und Brot auf dem Tisch stehen. Und ob es vielleicht eine winzige „mise en bouche“ gibt, um Wartezeiten zu überbrücken.
Günther Kagemann schrieb:
Es sind nicht alle die Essen gehen auch gewillt fremdes zu probieren.
Also auch an deutsche Kost denken.
Das halte ich für ganz verkehrt. Ich gehe davon aus, dass Bine den gemeinen Schnitzel- und Pommes- Esser gar nicht haben will. Und auch nicht braucht, denn in Nürnberg wird es mit Sicherheit mehr Gourmets geben, als Bine für ihr Bistro benötigt.
Günther Kagemann schrieb:
Wer sein Essen genießen will ist sicher bei Dir richtig,aber wer hat tagsüber schon die Zeit dazu.Zeit hat man nach Feierabend,Deine Öffnungszeiten solltest Du noch einmal überdenken.
Dürfte auch von der Lage des Lokals abhängen. Es gibt einen Mangel an pfiffigen, kleinen Lokalen des Bistrotyps, wo man mittags schnell etwas Gutes essen gehen kann. Wenn es in der Nähe Büros, Firmen, Banken u.ä. gibt, kein Problem. Da wird es mittags immer voll sein. Da wird dann auch nicht auf den € geguckt.
Günther Kagemann schrieb:
Täglich wechselde Gerichte sind schön setzen aber vorraus das alles verkauft ist.Mach da lieber einen größeren Zeitabstand,vielleicht alle 2 Tage.
Wenn frisch gekocht wird, ist der tägliche Wechsel kein Problem. Salat, Gemüse roh halten sich doch. Ebenso wie Fleisch, Fisch in der TK.

@Bine
Ich bin sicher, das Bistro hat Erfolg, wenn Du Deine Liebe zu Frankreich Deinen Gästen über das, was Du anbietest, vermitteln kannst.

PS: Ein fondant au chocolat“ gehört unbedingt zu den Desserts. Dies lässt sich wunderbar sogar Tage vorher vorbereiten und kommt dann in 7 min auf den Tisch. Lauwarm und innen schmelzend. Hmmh. Rezept gerne von mir.


@Günther

Ich denke, Du tust Carola unrecht. Klar klingt alles, was man aus dem Ausland über die zuhause Gebliebenen sagt, verallgemeinernd. Aber wo ist denn der dümmste Spruch aller Zeiten „Geiz ist geil“ erfunden worden? Doch in Deutschland.
Und wo ist denn die Geburtenrate am niedrigsten in Europa? In Deutschland.

Das hängt doch damit zusammen, dass viele in D gar nicht mehr genießen können, obwohl wir doch alles haben. Sie leben, um billig einzukaufen. Und davon möglichst viel.
Im Gegensatz dazu die Franzosen. Da ist das Genießen üblicher. Schau Dir die Leute an, die genussvoll über die Märkte schlendern. Die gehen nicht wegen des niedrigsten Preises dorthin, sondern sie suchen sich den schönsten Salat, das prallste Poulet, den besten Käse aus. Hier ist Schmecken alles, der Preis ist (fast) Nebensache.
Klar gibt e s genügend arme Leute. Hüben wie drüben. Das soll nicht der Maßstab sein.
Die „haute cuisine“ ist in Frankreich erfunden worden. Was liegt dann näher als zu vermuten, dass eben auch hier die entsprechenden „Konsumenten“ in genügender Anzahl zu finden sind.
Deshalb ist es sicher keine Verallgemeinerung, wenn man feststellt, dass der Durchschnitt der Franzosen besser zu leben versteht, als der Durchschnitt der Deutschen.
Dafür gibt es Indizien: die vielen guten Restaurants - selbst auf dem kleinsten Dorf -, die Märkte, die vielen „Hofläden“, die Traiteure, die Chocolatiers ...
Wo findest Du das in Deutschland? Nirgendwo.
Günther Kagemann schrieb:
Warum gibt es immer mehr Discounter?
Das ist neben vielen anderen eins der „Trojaner Pferde“, von denen Sarkozy gesprochen hat. Die über die EU eingeschleust werden und die Sitten verderben.

Die Leute werden fortschreitend dümmer. Sie verstehen nicht mehr zu kochen, wissen nicht mehr, was sie essen, wissen nicht mehr, was zu welcher Jahreszeit im Land wächst, wollen nicht möglichst gut, sondern möglichst viel. Also geht man zum Discounter und nicht mehr auf den Markt.
Dieser Trend ist leider auch in Frankreich erkennbar.


Übrigens: wenn ich an der Côte wohnen müsste, würde ich sicher zu manchen Jahreszeiten auch den vollen Frust kriegen.
Aber die Côte ist zum Glück nicht Frankreich.

Viele Grüße vom Main

Aperdurus
Zuletzt geändert von Aperdurus am Dienstag 15. Mai 2007, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
wolle
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Dienstag 15. Mai 2007, 12:17

Hallo Aperdurus,
du schreibst mir aus der Seele... das sind auch meine Erfahrungen hier.
Spaetestens bei der Empfehlung ...auch an deutsche Kost denken... habe ich gemerkt, das Guenther die Idee von Biene nicht verstanden hat, denn dann muesste sie, um in die Zukunft zu investieren, auch Doener anbieten :D

Nur, Aperdurus, moechte ich dich auf einen kleinen Tippfehler hinweisen.
Im letzten Satz muss es nicht heissen ...wohnen muessen... sondern "duerfen" :)

salut wolle
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Bine
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Dienstag 15. Mai 2007, 12:29

Hallo Günther und Aperdurus :)

die Antwort von Aperdurus hätte von mir "diktiert" sein können, da sie exakt meine Meinung wiederspiegelt :)
Ich kann und will nicht deutsche Gerichte auf die Karte setzen, den langweilige Bistros mit den typisch deutschen Snacks gibt es zur Genüge, auch im Umfeld meines zukünftigen Bistros......nur mit dem Nischenprodukt "Camargue/Provence-Küche" kann ich wirklich auf Umsatz hoffen.
Dazu gehören wie von Aperdurus beschrieben, dass ich für konstant guten Service und Küche sorge, dass die Einrichtung diesem Stil entspricht und mein Mitarbeiter, der dahingehend von mir einer intensiven Kopfwäsche unterzogen wird ( oder eventuell mit mir für meinen Einkaufstrip mit runter in die Camargue muss) und vorallem ich als "Gallionsfigur" meine Liebe und Begeisterung, aber auch mein Wissen über die Gegend überzeugend, herzlich und charmant zum Gast bringe.....(notfalls trage ich Rückenausschnitt, dann sieht jeder die Camargue auf meinem Rücken :D )
aber eben um überzeugend zu sein, muss sich dies auch in der Speisen- und Getränkekarte zeigen, muss authentisch sein.
Ich bin bereit zu einem Kompromiss in Sachen Bier, einfach mangels vergleichbarer französischer Qualität, aber in Sachen Essen kann ich das nicht machen.
Und was ich ja nochmals betonen möchte.... ich bin kein Restaurant! Bei mir gibt es wirklich nur die 3 tgl. wechselnden Tagesgerichte (Quiche, Salatteller und "Plat du jour" und wenn diese Gerichte "aus" sind, dann muss man aus den Standard-Snacks wählen. Wenn ich sehe, dass der Laden läuft, dann wird dementsprechend in grösserer Menge gekocht, aber ich gehe die ganze Sache vorsichtig und kostenbewusst an. Und Samstags gibt es Ratatouille oder eine Gemüsequiche, da lässt sich übriges Gemüse soo schön verarbeiten :)
Zur Lage lässt sich noch sagen, dass ich in der Stadt nahe dem Pegnitz-Ufer bin, für Shopper noch bequem zu erreichen , auch nahe Sehenswürdigkeiten und einem Parkhaus, aber trotzdem etwas abgelegen. Man muss durch Flyer oder Mundpropaganda auf mein Bistro aufmerksam gemacht werden, was mir aber auch ganz lieb so ist ;)

Und klar weiss ich, was in der deutschen und speziell in der Nürnberger Gastronomie und Hotellerie läuft, ich bin ja schliesslich seit knapp 20 Jahren dort tätig..... ich habe den Beruf von der Picke auf gelernt.....von den Kneipen-/Diskotheken-/Restaurantaushilfsjobs über die Hotelfachlehre, Rezeptionistin, stellvertretende Geschäftsführerin eines Bistros, Empfangschefin und Direktionsasisstentin bis dann letztes Jahr den Hotelbetriebswirt und ganz ehrlich.... noch vor 1 1/2 Jahren hätte ich bestimmt nichts aufgemacht =)
aber ich denke, dass es sich in den letzten Jahren eben auch gezeigt hat, wer wirklich auch kaufmännisch mitdenkt und eben nicht nur "Wer nichts wird, wird Wirt" mal eben was aufmacht ohne grosses Nachdenken..... ich bin sehr vorsichtig, klar auch oft zweifelnd, ob ich es wirklich wagen soll..... aber dafür ist es nun eigentlich schon zu spät, da ich spätestens am 01.07. öffne und ab morgen am Totalrenovieren bin :/
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Bine
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Dienstag 15. Mai 2007, 12:41

Ach ja ............ und klar bin ich säääähr dankbar für jedes Rezept :D :D .......... gerne auch an die Adresse : cabane-de-gardian@arcor.de

Und in den nächsten Woche entsteht dann hoffentlich auch auf http://www.cabane-de-gardian.de eine kleine Homepage =)
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Aperdurus
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Dienstag 15. Mai 2007, 12:46

@Bine

Dann hab ichs doch richtig kapiert. Viel Glück und mich siehst Du bestimmt einmal dort.

@wolle

Ich nehme den Tippfehler zurück und beschränke das "Müssen" auf 3 Monate und das "Dürfen" auf die restlichen 9.
Wir genießen in der Drôme die 365 Tage der unverschlossenen Haustür, putzen unsere Autoscheiben selber, können uns neben der Miete nochn Pastis leisten, müssen allerdings auf Meeresrauschen verzichten.:D

Gruß Aperdurus
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Bine
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Dienstag 15. Mai 2007, 12:58

Aperdurus schrieb
@Bine
Dann hab ichs doch richtig kapiert. Viel Glück und mich siehst Du bestimmt einmal dort.
Gerne :)
Obere Kreuzgasse 15 in Nürnberg


Axo...... weil wir gestern eine fruchtlose Disskussion hatten, frage ich jetzt mal euch....

Was genau "beinhaltet" eine Brasserie und wie unterscheidet sich Brasserie zu Bistro?

Für mich kam die Brasserie immer von der Brauerei und bedeutete eigentlich für mich, dass es da auf jeden Fall Bier vom Fass gibt....
les cigales
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Dienstag 15. Mai 2007, 15:57

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Bine
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Dienstag 15. Mai 2007, 16:00

Vielen Dank =)

mhhhhmmmm, also dürfte ich quasi mein Objekt auch ohne schlechtes Gewissen Brasserie nennen....
les cigales
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Dienstag 15. Mai 2007, 16:03

Salut Bine,

Habe da noch ein schönes Andenken aus der Camargue,was sicher bei Dir Platz hätte.
Ist allerdings schon vom Alter in die Jahre gekommen.Ob ich einmal so alt werde,weiß ich nicht.
Würde es Dir gerne anstatt Salz und Pfeffer zur Einweihung schicken.
Wenn Du eine genaue Anschrift mitteilst,schicke ich es Dir gerne.

Gruß
Klaus
Zuletzt geändert von les cigales am Dienstag 15. Mai 2007, 16:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Aperdurus
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Dienstag 15. Mai 2007, 16:28

Salut,

Die berühmten Brasserien in Paris, Flo, Lipp, Bofinger z.B. sind Gründungen von Elsässern und führen auf jeden Fall auch heute noch deftige Speisen, wie sie halt im Elsass so üblich sind.

Ich meine, Brasserie paßt nicht zu einem provenzalischen Bistro,
obwohl das Wort schön klingt.
Ein Franke kann natürlich leicht eine phonetische Ähnlichkeit mit "prassen" empfinden. Was ja für ein Lokal nicht schlecht wäre.

Rezept für Fondant au chocolat ist unterwegs.

Schöne Grüße Aperdurus
wolle
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Dienstag 15. Mai 2007, 18:52

@ Aperdurus
...Ich nehme den Tippfehler zurück und beschränke das "Müssen" auf 3 Monate und das "Dürfen" auf die restlichen 9.
Wir genießen in der Drôme die 365 Tage der unverschlossenen Haustür, putzen unsere Autoscheiben selber, können uns neben der Miete nochn Pastis leisten, müssen allerdings auf Meeresrauschen verzichten...

ja, ja, ich kenn die kauzigen Leute aus der Drôme.
Haben weder Geld fuer ein vernuenftiges Schloss an der Haustuer noch lassen sie sich gegen ein kleines Trinkgeld ihre Autoscheiben an der Ampel verkratzen.... da bleibt ja nur noch der Pastis :D :D

Gruesse aus einem kleinen Ort an der côte ohne Meeresrauschen, das mich immer mehr an das Doerfchen von Asterix und Obelix erinnert :D

salut wolle
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Aperdurus
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Dienstag 15. Mai 2007, 22:06

wolle schrieb:
..........da bleibt ja nur noch der Pastis..........
....und selbst den müssen sie noch verdünnen, die hibous aus der Drôme!:(

Grüße aus dem Clos des chouettes

Aperdurus
Yoyo
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Samstag 19. Mai 2007, 17:54

Bine schrieb
Und klar weiss ich, was in der deutschen und speziell in der Nürnberger Gastronomie und Hotellerie läuft, ich bin ja schliesslich seit knapp 20 Jahren dort tätig..... ich habe den Beruf von der Picke auf gelernt.....von den Kneipen-/Diskotheken-/Restaurantaushilfsjobs über die Hotelfachlehre, Rezeptionistin, stellvertretende Geschäftsführerin eines Bistros, Empfangschefin und Direktionsasisstentin bis dann letztes Jahr den Hotelbetriebswirt und ganz ehrlich.... noch vor 1 1/2 Jahren hätte ich bestimmt nichts aufgemacht =)
aber ich denke, dass es sich in den letzten Jahren eben auch gezeigt hat, wer wirklich auch kaufmännisch mitdenkt und eben nicht nur "Wer nichts wird, wird Wirt" mal eben was aufmacht ohne grosses Nachdenken..... ich bin sehr vorsichtig, klar auch oft zweifelnd, ob ich es wirklich wagen soll.....
Oh, danke für die Info - hatte schon Angst, da will sich mal wieder jemand ohne Kenntnisse in das "kinderleichte" Abenteuer Gastronomie stürzen... Ich hatte schon zwei Restaurants in Frankreich und kann Laien davon nur abraten - insofern bin ich erleichtert und freue mich für Dich.

Und eine ganz persönliche Bitte: Achte darauf, dass die französischen Namen richtig geschrieben sind. ;-)
Zuletzt geändert von Yoyo am Samstag 19. Mai 2007, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Samstag 19. Mai 2007, 18:57

Yoyo schrieb
Und eine ganz persönliche Bitte: Achte darauf, dass die französischen Namen richtig geschrieben sind. ;-)
Da ich mich nur ungern blamiere, hat einer meiner ehemaligen Lehrer an der Hotelfachschule, der praktischerweise Franzose ist, schon den Auftrag bekommen die Speisekarte abzusegnen... und da ich ja eh immer ein Zweifler bin, bekommt dann noch meine ehemalige Französischlehrerin das Ganze ebenfalls zum korrigieren ;)

An Alle:
Ich möchte mich nochmals ganz herzlich bei Euch bedanken für das ganz ganz tolle Feedback !!!! =) :D
stinkerchen
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Samstag 19. Mai 2007, 19:44

Na, Gott sei Dank. Sauce Bernaise wird es dann ja nicht auf der Karte geben ;). Champions sind auch immer sehr hübsch anzusehen :D
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Aperdurus
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Mittwoch 23. Mai 2007, 07:48

Salut Bine,

gestern als floc beim Ratespiel "Cerval" erwähnte, fiel mir gleich die Spezialität der Großregion Lyon ein "Cervelle des canuts".
Das Hirn der Canuts. Canuts waren die Weber an den Jacquard- Maschinen (Schiffchenweber).

Die bekamen von ihren Frauen zum Essen auf Arbeit einen fromage blanc (faisselle) mit, der gewürzt war mit Schalotten, Schnittlauch, Koriander, Petersilie, etwas Senf, piment de l´espelette und Knoblauch.
Von morgens bis zur Mittagspause waren die Aromen der Kräuter dann so richtig durchgezogen.

In vielen Lokalen hier südlich von Lyon, wo es früher ja auch eine Unzahl von allerdings "Seiden"webern gab, ist das cervelle des canuts auf der Speisekarte zu finden........ und zwar unter Desserts!

Gestern abend habe ich es mir gleich zubereitet. Köstlich!
Da dachte ich an Dein Lokal. Cervelle des canuts geht sowohl als Nachspeise, wie auch als amuse bouche.

Grüße aus dem Feinschmeckerdépartement Drôme

Aperdurus
Zuletzt geändert von Aperdurus am Mittwoch 23. Mai 2007, 07:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Bine
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Mittwoch 23. Mai 2007, 07:55

mhhhm, das klingt lecker =) .... habe ich mir gleich notiert...vielen Dank :)

Momentan stehe ich ein bisschen auf der Stelle, da meine Vorpächter gerade ein bissle rumspinnen und nicht zum vereinbarten Termin rausehen wollen <:(
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Floc
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Mittwoch 23. Mai 2007, 18:23

Immer wenn ich diesen Tread lese bekomme ich 'ne Pfütze auf der Zunge.
Napoleon51
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Donnerstag 24. Mai 2007, 00:36

Jetzt brauchen wir ja nur noch einen, der uns "einen ausgibt" wenn Bine eröffnet, das wär's. Wir alle an einem Tisch und Bine hätte den Umsatz ihres Lebens - bei den Anreisekosten käme es auf einen Pastis auch nicht mehr an.
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