Restaurants in Frankreich

Tipps & Fragen zu Restaurants, Wein, regionalen Spezialitäten, Rezepten etc.
HOG
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Sonntag 19. August 2007, 17:09

Hallo, ich bin neu hier im Forum und habe einige Fragen zum Thema des Stellenwerts der Restaurants in Frankreich.

Zunächst einmal würde ich gerne wissen, ob Franzosen öfter essen gehen als die Deutschen. Daran knüpft die Frage, ob die Franzosen durchschnittlich in "besseren" Restaurants essen gehen als die Deutschen.

Als ich in Frankreich war habe ich in einem Restaurant erfahren dürfen, wie viel Mühe sich bei der Zubereitung des Essens gegeben wird und dass es in mehreren Gängen serviert wird. Anders als in Frankreich besteht in Deutschland ein Essen, wenn man in ein gewöhnliches Restaurant geht, eigentlich nicht aus so vielen Gängen und auch die Zubereitung sieht nicht so "mühevoll" aus. Oder kann ich dieses französche Restaurant nicht mit einem deutschen "Standardrestaurant" vergleichen? Gibt es auch in Frankreich "einfache" Restaurants wie in Deutschland, wo es lediglich einen Hauptgang und gegebenenfalls noch ein Dessert gibt?

Über die Bantwortung meiner Fragen würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank im Voraus!
Yoyo
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Sonntag 19. August 2007, 18:45

Oh je, HOG, das ist ein weites Thema und ich habe nicht viel Zeit...

Also so kurz es geht (über Frankreich kann ich nur reden, nicht über Paris ;) ):

Der normale Franzose geht nicht so oft essen, wie der Deutsche. Es gibt natürlich eine Menge Leute, die während/wegen der Arbeit mittags etwas essen gehen, vor allem in den Städten. Das kann man eigentlich meistens leider nicht (mehr) als Restaurants bezeichnen: Steack frites und ähnliche meist lieblos hergestellte und hingeknallte Magenfüller. Manchmal findet man noch akzeptables und nicht sehr teures Essen bei Lokalen, an denen ein "repas ouvrier" beworben wird oder die die Routier-Tafel draußen angeschlagen haben. So ganz allgemein gesehen würde ich allerdings sagen, dass man in der Billig-Kategorie oft in Deutschland besser isst.

Die diversen Fastfoods und Kebabs etc sind wohl von der Frequentation her mit den deutschen Pendants zu vergleichen.

Was immer mehr ausstirbt, ist das normale einfache Restaurant, in dem man zu akzeptablen Preisen lecker isst und nicht nur Fertigfraß - ich weiß, wovon ich rede, ich hatte 10 Jahre Restaurants in Frankreich.

Viele "ländliche" Franzosen gehen überhaupt selten aus und wollen dann meist das gleiche wie zu Hause essen und möglichst viel. Wenn man nach einem Restaurant fragt kommt sehr oft: "Ja, das ist nicht schlecht und Riesenportionen für das Geld."

Dann gibt es die richtig teuren (relativ, wenn man das Preis-/Leistungsverhältnis betrachtet) Restaurants. Dort geht - wie in Deutschland - nur eine Minderheit hin, obwohl sie verglichen mit dem Preisniveau in Deutschland im Durchschnitt billiger sind.

Es ist wie mit der Gesellschaft: Irgendwann gibt es nur noch die ganz gehobenen oder die ganz billigen Restaurants - der Mittelstand verschwindet.

Wer sich wundert, dass in touristischen Gegenden in den letzten Jahren immer häufiger gerade kleinere Restaurants im Juli/August einen Tag oder so pro Woche zu machen: Das tun sie nicht, weil sie nicht mehr wissen, wohin mit dem Geld, sondern weil sie sich seit Einführung der 35-Stunden-Woche zusätzliches Personal einfach nicht leisten können.

Ein recht interessanter Artikel dazu befindet sich hier:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 86,00.html

Kein Wort ist übertrieben.

Hm, warum funktioniert das mit url nicht?
Zuletzt geändert von Yoyo am Sonntag 19. August 2007, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
HOG
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Sonntag 19. August 2007, 19:11

Vielen Dank für diese sehr ausführliche Antwort!
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Kimba2
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Sonntag 19. August 2007, 19:52

Hier im Sueden, find ich, gibt es aber noch ne ganze Menge "Standardrestaurants", wo man tollen Service und reichhaltige Platten fuer kleines Geld kriegt :).

Fuer schlappe 7 Euro gibts nen grossen Teller Pasta, Pizza oder Fleisch/Fischgericht, dazu ne Karaffe Wasser und ein Koerbchen Brot.
Die Bedienung ist sehr aufmerksam und freundlich, und es macht auch nichts, wenn man die offizielle Oeffnungszeit um 2 Stunden ueberschreitet, solange alle happy sind.

In der Normandie ist das sicher ganz anders....aehem... (*hust*raeusper), lol ;)
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Elisa7
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Mittwoch 22. August 2007, 12:41

Yoyo schrieb
Ein recht interessanter Artikel dazu befindet sich hier:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 86,00.html

Kein Wort ist übertrieben.

Hm, warum funktioniert das mit url nicht?
stimmt :(
...... aber es tut sich auch an vielen Orten etwas. Hier bei uns entsteht so etwas wie: "Wir wollen kulinarisch kochen, wir wollen, das unsere Papillen wieder Freude haben, an dem was über sie hinwegleitet" Und es gibt nun auch hier auch vermehrt Kochseminare, ganz so wie im Fernsehen .
Alles in allem vielleicht ein Weg zu einer positiveren Entwicklung.
Wenn dann auch der Kunde das kulinarische Feingefühl hat und das bezweifele ich bei dem was sich die Leute in ihre Einkaufswagen stecken . DAS IST OFT DER PURE GRAUS!!! >:( Und oft ist dem Kunden im Restaurant die Quantität wichtiger als die Qualität. Leider :(
Elisa
Yoyo
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Mittwoch 22. August 2007, 13:42

Kimba2 schrieb
Hier im Sueden, find ich, gibt es aber noch ne ganze Menge "Standardrestaurants", wo man tollen Service und reichhaltige Platten fuer kleines Geld kriegt :).

Fuer schlappe 7 Euro gibts nen grossen Teller Pasta, Pizza oder Fleisch/Fischgericht, dazu ne Karaffe Wasser und ein Koerbchen Brot.
Pasta und Pizza haben für mich in einem französischen Standardrestaurant nichts zu suchen. Und Pizza und Nudeln für 7 Euro bringen dem Wirt ein gigantisches "bénéfice", da die Zutaten fast gar nichts kosten. Fischgerichte für 7 Euro sind nur möglich mit billigstem Tiefgefrorenen (69 cts pro Portion im Einkauf - aus den schwimmenden Fischfabriken, die alles leer fischen), frischen Fisch kann kein Wirt zu diesem Preis liefern. Auch das Fleisch kann dann nur billigstes Batteriefleisch sein.

Aber die Leute lassen sich ja gerne vera...n, weil sie keine Ahnung haben (wollen), dass...
...im Großmarkt die Batterie-Eier per 240-Stück-Kiste um ein paar Cent pro Stück zu haben sind (die dann auch gerne von den kleinen Gemüseläden offen verkauft werden, denn im Korb angeboten sehen sie doch so "nature" aus - oder kennt jemand die Aufdruckbestimmungen für die Eier?),
...fertiges Taboulé oriental 2,30 Euro/kg kostet,
...aus Resten zusammengesetzter "Schinken" für Pizzerien für 2,30 Euro/kg (der auch in Deutschland auf 80% aller Pizzen ist) kostet,
...jeder "Restaurateur" ein Fertiggericht/Sauce/Nachtisch/Dessert weitaus billiger einkaufen kann, als alleine nur die Zutaten für das gleiche Gericht selbst gekocht.

Den Restaurantbesitzern ist kein Vorwurf zu machen:
- Sie wollen ja leben können von ihrer extrem stressigen Arbeit.
- Der Kunde (im Allgemeinen) will ja billig essen und dafür schön viel auf dem Teller haben. Auch wenn es manchmal nur billig aussieht, denn wer überlegt schon, dass die Marge auf Fritten, die man in die Friteuse schmeißt oder Pizzen, die 5 Minuten Arbeit brauchen, per se schon dreimal so groß ist, wie auf ein mit wirklicher handwerklicher Arbeit zubereitetes Essen.

Und leider nähert sich Frankreich inzwischen im Verlust der Esskultur bedenklich an Deutschland an.

Der Kunde ist König und solange dem Kunden zu über 90% die Qualität der Zutaten egal ist, wird sich an dieser Entwicklung nichts ändern.

Wenn einem ein Mercedes - funkelnagelneu - für 5000,00 Euro angeboten wird, sagt sich jeder: Da kann doch was nicht stimmen! Wenn das Kilo Hühnerkeulen oder Schweinefleisch 1,98 Euro kostet, findet das jeder angemessen und freut sich über das Schnäppchen.
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Bine
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Mittwoch 22. August 2007, 14:57

;) Yoyo, Danke!
Endlich Jemand, der das genauso drastisch sieht wie ich.... und es auch ausspricht!
Lilo
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Mittwoch 22. August 2007, 20:49

Salut,

leider habe ich seit langem schon festgestellt, daß auch hier in Frankreich eine galoppierende, kulinarische Schwindsucht herrscht (schon in früheren Threads habe ich mich darüber ausgelassen).

Mit Sicherheit liegt es an der "Sucht" alles noch billiger und noch schneller zu haben - dies bemerkt man vor allem in touristischen Zentren während der Saison. Selbst in meiner normalerweise akzeptablen Auberge um die Ecke bekommt man im Sommer nicht die Qualität geboten, wie im Winter, wo dann die Einheimischen kommen, die einen anderen Anspruch haben.

Andererseits sehe ich selbst (ich koche für meine Gäste) wie teuer richtig gute Zutaten im Einkauf sind. Da ich nur frisches Gemüse verwende, meine Saucen selbst herstelle etc. kommt eine ungeheure Arbeitsintensität hinzu - entsprechende Preise muß ich dann für ein Menü verlangen.

Klar, eine TK-Pizza oder ein Teller Pasta wären deutlich billiger und praktisch ohne Arbeit zu servieren - aber wer möchte das schon in seinem Urlaub in Südfrankreich essen?
Ich denke, daß solche "Küchenchefs" der französischen Küche vollends den Garaus geben.

Trotzdem, jedem das Seine
Guten Appetit

Lilo
Zuletzt geändert von Lilo am Mittwoch 22. August 2007, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Wolfgang Peschel
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Mittwoch 22. August 2007, 21:12

Hallo, Lilo....

Sehe ich ganau so...

Wir kennen Lacanau seit ca. 30 Jahren... haben auch u.a. einen Freund dort, der, seit dem wir ihn kennen, Restaurants betreibt....

Vor 5 Jahren hatte er noch 2 von 4 Lokalen, in denen man gut essen konnte (Fisch, Fleisch, Geflügel... was man wollte....)
Die Preise waren auszuhalten...

Dann eröffnete er ein neues Restaurant.... Sauerkraut... Elsass... für Deutsche... ging in die Hose....
Nun hat er eine Tagesbar (6 Austern 12 EUR).... einen Eisverkauf (Kugel 2,50 EUR)... und verkauft in 3 Buden Pizzen..... er verdient jetzt richtig.... ;(

Anspruch? Hat er keinen mehr. Obwohl er wirklich kochen kann und das auch gelernt hat..... schade! :(

In Lacanau sind zur Hauptsaison viele junge Leute da (Surfen),
die wohl wirklich wenig Geld haben... daher ist für mich das Angebot jedes Tages bezeichnend:

Baguette mit Fritten gefüllt....

Kein Witz.

Wir kochen während der Saison selbst..... :)

Wolfgang
Zuletzt geändert von Wolfgang Peschel am Mittwoch 22. August 2007, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
Lilo
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Mittwoch 22. August 2007, 22:43

Baguette mit Fritten gefüllt....

...hmm, können eigentlich nur Belgier sein!


Um noch mal auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen:
grundsätzlich besteht in Frankreich das Essen aus einem kompletten Menü - im Gegensatz zu Deutschland.
Früher (-oder in guten Restaurants noch heute) legte man großen Wert auf die Zutaten und die Zubereitung - und erhob außerdem noch einen ästhetischen Anspruch!
Während meines ersten längeren Aufenthaltes bei meiner französischen Brieffreundin vor -zigtausend Jahren war ich von den kulinarischen Köstlichkeiten vor meiner Nase fast erschlagen.

Hier auf dem Land gehen regelmäßig die französischen (Groß-)Familien am Wochenende essen. Die Kinder sind "feingemacht", wie die Erwachsenen - insgesamt ist es ein Ereignis.
Sehr bemerkenswert finde ich es, daß es keine Kinderteller gibt (eigentlich nur für Ausländer!). Die französischen Kinder essen ganz normal das Menü mit (in kleineren Portionen) - aber da gibt es kein Gequengel von wegen Pommes Rot/Weiß.
Tja, nur so lernt man richtig essen!

In städtischen und touristisch erschlossenen Gebieten verschwindet dies leider immer mehr - und die Neuzeit und Mackdo halten Einzug.
Kein Wunder, daß die Herdstelle der Neuzeit "micro-ondes" heißt.

Gruß
Lilo
Zuletzt geändert von Lilo am Mittwoch 22. August 2007, 22:44, insgesamt 1-mal geändert.
Napoleon51
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Mittwoch 22. August 2007, 23:14

Na ja, ich komme ja schon 45 Jahre in den Süden und möchte auch noch gerne mein 50-jähriges erleben.

Aber nach 25% Netto-Lohn-Verlust und neuerdings täglich 120km längerer An-/Abreise zum/vom Arbeitsplatz muss ich auch das so geliebte 4-Gang-Menu mal ausfallen lassen und durch eine "Pizza quatre formage" ersetzen. Und leider geht es nicht nur mir so. Deshalb ist man natürlich über jeden Tipp dankbar, den wir hier erhalten. Denn Qualität ist leider nicht durch einen hohen Preis erkennbar. Aber die Aussage "Was nichts kostet, taugt auch nichts" hat immer noch, oder immer mehr, seine Berechtigung.
Yoyo
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Mittwoch 22. August 2007, 23:15

Lilo schrieb
Baguette mit Fritten gefüllt....

...hmm, können eigentlich nur Belgier sein!
Nein Lilo, das nennt man einen "Américain" (haben unsere früheren Nachbarn sehr gut verkauft) oder noch schlimmer Pain frites. Das ist ein Baguette, gefüllt mit:

...avec pain du boulanger
Américain steak haché, frites 4,00€
Américain kebab lamelles de kebab, frites 6,00€
Pain frites frites, emmental râpé 3,80€

Kopiert aus einer Webseite. Superqualität, da "avec pain du boulanger". ;)

Bon appétit.
Yoyo
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Mittwoch 22. August 2007, 23:31

Napoleon51 schrieb
Deshalb ist man natürlich über jeden Tipp dankbar, den wir hier erhalten. Denn Qualität ist leider nicht durch einen hohen Preis erkennbar. Aber die Aussage "Was nichts kostet, taugt auch nichts" hat immer noch, oder immer mehr, seine Berechtigung.
Napoléon 51, wenn Du nicht teuer essen willst und trotzdem gut, empfehle ich, selbst zu kochen. Auch im Urlaub ist schnell gegrillt, auch gemüse. Oder ein toller Salat dazu.

Ansonsten ein paar Tipps:

Bist Du am Meer? Meeresfrüchte kann man sich wunderbar im Leclerc zubereiten lassen (hier zumindest) und dann kosten sie nicht mal die Hälfte vom Restaurant-Preis - und man hat die Meeresfrüchte, die man will.

Oder auf altbekannte gute Lokale in Deiner Urlaubsgegend zurückgreifen - aber da dann zumindest keine Eier essen, weil selbst die meisten Sterneköche keine Bio-Eier nehmen.

Einen befreundeten Restaurateur fragen, wo er denn Essen geht, wenn er mal zu hat und ausgeht.

Wenn Ihr einen richtig guten Bäcker in der Nähe habt: Die machen auch oft Quiches und Fougasses, die nicht ganz voller Chemie und Mist stecken.

Auf die Geldfallen achten: Apéritif, Wasser aus Flaschen, Digéstif, Kaffee (da verdienen die Lokale am meisten dran - relativ gesehen, irgendwo müssen sie ja auch verdienen). Man kann ihn auch in einer Bar auf dem Heimweg trinken, ist billiger als in Restaurants.

So jetzt fällt mir gerade nix mehr ein...
made
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Donnerstag 23. August 2007, 13:10

Hallo,
ich denke dass zu einem Urlaub in Frankreich unweigerlich gutes (im Sinne von appetitlich) Essen dazugehört..und das mit mindestens 3 Gängen :-). Mit 25-40€ ist das angemessen und wenn ich hervorragende Qualität bekomme bin ich auch bereit mehr zu zahlen. Wenn es aus Einkommensgründen nicht mehr geht..breche ich den Urlaub lieber kurzfristig ab und fahre Heim...Tütensuppe schmeckt eh nur daheim :-)
Was mir häufig jetzt aufgefallen ist-habe viele Franzosen -auch Pärchen - in den Restaurants gesehen die sich nur Hauptgang "reinziehen" (ca.30Min) und wieder verschwinden. Ist hier die Kultur mittlerweile im Umbruch ""oder ist das auch eine EU Richtlinie die in nationale Gesetze übergehen muss "" ? Auch der Stil..Turnschuhe, Jeans etc. hat sich geändert-spreche jetzt von Restaurants und nicht vom Imbiss oder Macdo. Ziehe Abends zwar keinen Anzug an aber zumindestens bemühe ich mich "ordentlich" auszusehen :-)
Gruß
Zuletzt geändert von made am Donnerstag 23. August 2007, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
Lilo
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Donnerstag 23. August 2007, 14:16

Salut,

@Yoyo:
na ja, solche Baguette-Perversitäten gab es schon früher, wenn man aus finanziellen Gründen "kreativ" sein mußte. Ich erinnere mich an ausgehöhlte Baguettes, gefüllt mit Apfelmus, Rotwein etc. - ist letztendlich auch nichts anderes.

Deine "günstig-Essen-gehen" - Tips sind ja recht informativ, aber ein wenig unfair finde ich den Geldfallen-Hinweis. Es ist ja häufig so, daß nur daran verdient wird, wenn diese Einnahmequelle versiegt, wird der kleine Resto-Besitzer (der noch selbst und gut kocht!) gezwungen, seinen Laden dicht zu machen oder sich dem allgemeinen fast-food-Trend anzuschließen.

@made:
endlich mal jemand, der bereit ist, mehr als 25 € für ein gutes Essen auszugeben!
Bei einem längeren Urlaubsaufenthalt mit Familie kann das zwar ganz schön ins Geld gehen, aber man muß es ja nicht jeden Tag machen. Ein schönes Picknick irgendwo in der freien Natur ist doch eine gute Abwechslung.

Jeans und Turnschuhe sind durchaus "ausgehfein" geworden. Es kommt darauf an, welche Jeans und welche Turnschuhe und was man dazu trägt - vor allem WIE man es trägt. Bei den hiesigen Französinnen habe ich schon die wagemutigsten Kreationen gesehen - ich war begeistert!

Gruß
Lilo
correze
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Donnerstag 23. August 2007, 16:47

Ich gehe im Urlaub lieber einmal weniger essen und gut., Dafür bin ich dann aber auch bereit, etwas mehr zu bezahlen. Wie made, geschrieben hat bekommt man für 25 Euro in ländlichen Gebieten auch ein ordentliches Essen. Ein Tipp, wenn man sparen will, statt abends, mittags zum essen gehen, denn da ist es in der Regel billiger als am Abend.
In unserem Lieblingsrestaurant , das ganz idyllisch an der Dordogne liegt und zur Kette " Logis de France " gehört bekommt man mittags ein Menue für 16 Euro, das aus 3 Gängen besteht. Die anderen Menues liegen zwischen 25 - 45 Euro. Das Restaurant wird von 3 Frauen geführt, Grossmutter und Enkelin kochen, die Mutter bedient.
Eben ein Familienbetrieb, da fallen dann die Personalkosten nicht so stark ins Gewicht.

Corrèze
Toscho
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Donnerstag 23. August 2007, 16:51

Hallo Frankreichfreunde,

ich lese schon seit einiger Zeit mit, habe mich aber
erst heute (wg. des Themas) registrieren lassen.
Seit gut 20 Jahren ist mein (unser) Lieblingsreiseziel
Frankreich, vornehmlich die Cote d´Azur. Am liebsten
natürlich im Frühling/Herbst und auch im Januar, wegen
unserer jetzt eingeschulten Tochter werden wir nun
leider in die Ferien gepresst. Bitter
Aber zum Thema:
Unser bisheriges Lieblingsrestaurant (bei Ramatuelle, Restaurant La Ferme, leider jetzt geschlossen) bot in tollem
Ambiente immer ein Menue für 35 Euro. Beim letzten Besuch
habe ich dort nach dem üblichen Küchengruß als Vorspeise
eine sehr gute Fischsuppe verspeist. Als Hautgang gabs ein
Rinderfilet an fois gras, mit Gemüsen der Saison; als Nachtisch habe ich einen (ich weiß: ungewöhnlich, aber lecker) einen Sommersalat mit in Honig glasiertem Ziegenfrischkäse verspeist. Meine Frau hatte als Vorspeise eine Gemüseterrine, als Hauptgang Entenbrust mit Gemüse, als Nachtisch eine Creme brulee mit Walderdbeeren.
Wenn ich hier das Preis-/Leistungsverhältnis betrachte und das
mal mit dem "Griechen" bei uns zu Hause vergleiche, wo ich
für ne kleine Vorspeise, Grillteller und als Nachtisch 2 Kugeln Eis locker zusammen 23 Euro hinlege, finde ich mich in F. deutlich besser bedient. Nebenbei, der dort zum Menue verschnackelte Sancerre von der Domaine Vacheron kostete 21 Euro, Ladenpreis in D. liegt bei 12 Euro. Find ich insofern auch in Ordnung, wobei der offene Rose mit 10 Euro/L zu haben gewesen wäre.
Klar, man muß in F. auch Restaurants mit gutem Angebot suchen, aber man findet sie immer noch.
vg
Toscho
Lilo
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Donnerstag 23. August 2007, 21:11

Salut Toscho,

Du begibst Dich in Preisregionen, die mich begeistern!
Ja, ehrlich!
Auch hier, wo ich wohne gibt es richtig gute Restaurants, die zu solchen Preisen richtig gute Menüs in einer richtig guten Umgebung servieren.

Das Problem liegt wohl darin, daß ein solches Essen für zwei Personen mal locker 100 € kostet! - und das ist ein Batzen!
Das gönnt man sich in der Regel nicht jeden Abend. - wer kann das schon?

Jedenfalls: gute Qualität hat ihren Preis, ganz besonders in Frankreich.
Aber nicht jeder ist bereit, für gute Qualität einen guten Preis zu zahlen. Aus diesem Grunde wird dann eben für einen schlechten Preis eine schlechte Qualität geboten - und dies auch in Frankreich!

Grüße von der "Lecker-Schmecker-Front"
Lilo
Napoleon51
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Donnerstag 23. August 2007, 23:29

made schrieb
Wenn es aus Einkommensgründen nicht mehr geht..breche ich den Urlaub lieber kurzfristig ab und fahre Heim...Tütensuppe schmeckt eh nur daheim :-)
Gruß
Hallo,
danke für Deinen hilfreichen Hinweis.
Ich hatte, glaube ich, geschrieben, dass man für Tipps dankbar ist. Ich meine, so haben es die Meisten auch verstanden. Wenn Du meinst, dass jeder Frankreich- Urlauber jeden Abend über 25 Euro für sein Essen ausgeben sollte, wirst Du für Dich sicherlich reichlich Platz in Deinen Restaurants finden.-Aber vielleicht esse ich ja auch meine Tütensuppe daheim, denn ich habe zwei "Daheim";)
Toscho
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Freitag 24. August 2007, 06:19

Hallo Lilo,

der Preis muß eben im Verhältnis zur Leistung/Qualität
stehen. 35 Euro für das beschriebene Menue sind
völlig iO., ich verweigere mich aber hier einem
"Schnitzel Wiener Art" (also Schweineschnitzel) mit
Fritten, wenn ich dafür im gutbürgerlichen Gasthof
mal eben 9,5 Euro auf den Tresen legen soll.
Gute Lebensmittel sind halt was teurer, das bekommt
ja nun jeder von uns beim täglichen Einkauf mit.
Wir kaufen unser Fleisch beim Bauern um die Ecke, das ist zwar
was teurer, dafür hab ich dann aber auch kein Stück, das beim Kontakt mit der Pfanne um 40% schrumpft.
Lieber seltener, dafür besser. Wir freuen uns schon jetzt
wieder auf den Herbsturlaub an der Cote, der unterwegs
noch mit einem Abstecher nach Tain l´Hermitage zum
Schoko-Einkauf bei Valrhona verbunden wird.
vg
Toscho
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