Essen gehen in Frankreich

Tipps & Fragen zu Restaurants, Wein, regionalen Spezialitäten, Rezepten etc.
Humboldt
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Donnerstag 12. März 2009, 20:23

wolle hat geschrieben::
Was fuer ein Gelaechter...
salut wolle!
Das waren sicher dieselben Franzosen, die damals glaubten, die Tschernobyl-Wolken mit radioaktivem Fall-out blieben am Rhein stehen!
Selbst die erhöhten Raten an Leukämie und Lymphdrüsenkrebsarten im Süden Frankreichs bei den heutigen Mitzwanzigern, die damals in den Buddelkästen spielten,
brächten sie nicht zum Umdenken.
Es ist das ûbliche Problem von Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung und vor allem Erörterungstaubheit.
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Aperdurus
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Donnerstag 12. März 2009, 21:00

Salut Humboldt,

allmählich kommst Du mit Deinem Biertischgeschwafel vom Hundertsten ins Tausendste. Sprich mal mit Deinem Andrologen über Deine depressive Weltsicht.
Du schriebst:......Zu den "Garnelen" weiter oben: Das kommt doch alles aus den Zuchtstationen aus den Kloaken im Golf von Hongkong, aus Ecuador, Brasilien, Lachs aus den Riesennetzen
vor Schottland , Norwegen, Kanada und Hummer von der Ostküste der USA.
Wildfänge gibt es kaum noch, sie sind unbezahlbar.
Das Zeug enthält Eiweiss, Salz(wasser) und Gifte. Meist matschig durch Überalterung.
Ohne Dressing (noch so ein Wort) kein Geschmack.
Nordseecrevetten werden bis Marokko zum Pulen (Lohnfrage) gekarrt und kommen dann zurück.
Was hat denn das mit französischen Restaurants zu tun? Das betrifft doch die Gastronomie global. Und Auslöser für solche Auswüchse sind mit die Schnäppchenjäger, wie Carola richtigerweise schrieb.

Ein Witz ist, daß Du Rückgriffe auf vermeintliche Skandale von vor 34 Jahren nehmen mußt, um Deine Behauptungen und Theorien zu stützen. Beleg doch bitte mal Deine Behauptung über den Konsum von Psychopharmaka in Frankreich und Europa. Leg Zahlen vor über Fastfood- Gewohnheiten ebenda. Und schwafle nicht nur.

Bist Du denn so nachtragend, daß Dich das Berechnen von "Couverts" im Jahre 60 (!) heute noch belastet.
In Italien werden die Copertos heute noch berechnet.

Ich war jetzt einige Tage in Alpe d'Huez, habe selbst in den vielen Höhenrestaurants hervorragend gegessen und war erfreut über die Vielfalt, die sich allein schon durch die Mehrgänge- Menüs bot.

Allerdings war ich noch nie ein Jägerschnitzelesser und brauche mein Fleisch im Restaurant auch nicht "bien cuit".

Gruß aus der gastronomisch wohlorganisierten Drôme

Aperdurus
Humboldt
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Freitag 13. März 2009, 08:22

Aperdurus hat geschrieben:Salut Humboldt,
Biertischgeschwafel . Sprich mal mit Deinem Andrologen über Deine depressive Weltsicht.
....solche Auswüchse .
vermeintliche Skandale ....Deine Behauptungen . .... schwafle nicht nur.
Profiler würde sagen: Bayer, der sich an der Chicagoer Warenterminbörse mit Kontrakten verzockt hat!
Die "Auswüchse" werden laufend in LE MONDE besprochen. Skandale in der Weltpresse und in der wissenschaftlichen Literatur. Zu den Psychopharmaka mal bei Google eingeben: Psychopharmakaverbrauch; auch getrennt schreiben. Da finden sich genug Artikel, Statistiken und Vergleichszahlen.
Das kann man aber auch jeden Arzt und Dorfapotheker fragen.
Und wenn der Verbrauch hier fûnfmal höher und die Bevölkerungszahl viermal geringer ist als in den USA, ergibt das im Durchsschnitt 20mal mehr pro Kopf.
Ich würde mir auch mal die Selbstmordraten bei Schülern, Jugendlichen, Polizisten, in den Knästen und neuerdings den leitenden Angestellten (etwa eines Automobilkonzerns) ansehen. Haben die alle versäumt, ihren Andrologen zu befragen???
Gute Suchwörter zur französischen Küche sind auch "gavage" und "chaponnage"; Gavage zum Herstellen von Fettleber (foie gras), das Tier wird geschlachtet, bevor es ins Leberkoma fällt (die Leber ist 11fach vergrössert und gelb, das schaffen Sie selbst mit Rotwein nicht). Chirac hat es kurz vor seinem Abgang noch ins "kulturelle Erbe" mit Verfassungsrang aufnehmen lassen, damit Brüssel es nicht als Tierquälerei verbieten kann. Beim Chaponnage werden den Hähnchen bei Bewusstsein nach Bauchschnitt die Hoden entnommen, inzwischen den Hennen die Eierstöcke (die heissen dann chaponnette). Gut die Hälfte überlebt, dennoch ein gutes Geschäft. Dégueulasse!

Und wenn ein mir bekannter Hufpfleger ohne aussergewöhnliches Bildungsniveau schon sagt: "Ils nous font bouffer de la merde!", glauben Sie dann, dass Ihre Lebensmittel auf einem anderen Planeten für Sie angebaut werden?
Carola
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Freitag 13. März 2009, 10:44

Mehr und mehr schüttele ich den Kopf über die Ausführungen des Herrn „Humboldt“ zu allen möglichen und unmöglichen Themen. Das Leben ist schwer genug, aber so viel Schwarzmalerei, allein in Bezug auf gastronomische „Auswüchse“ ist mir noch nicht untergekommen. Leider wieder ein prägnantes Beispiel für die deutsche Mentalität. Denn Menschenverachtung, Herablassung, Arroganz, Besserwisserei, Geltungssucht (die Liste wäre noch erweiterungsfähig...) habe ich bisher in erheblichem Ausmaß und am eigenen Leibe nur bei den deutschen Landsleuten erlebt. Und dann ballert in Deutschland ein 17-jähriger in einem Amoklauf mehrere Menschen ab, als ob es "normal" ist, mit Waffen zu hantieren! Ja, das ist Deutschland! Und da regt sich ein Deutscher über „gavage“ und „chaponnage“ auf. Wie steht das im Verhältnis zu einander?

Grüße aus der Sonne, die man hier trotz allem immer noch genießen kann!
Carola
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Manfred Heger
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Freitag 13. März 2009, 14:44

Hallo hallo - langsam, langsam und tief durchatmen!

Hier wird jetzt aber von einigen vieles durcheinander gebracht, oder bin ich im falschen Film? :mrgreen:
fo_tassefrosch.jpg
fo_tassefrosch.jpg (16.5 KiB) 9007 mal betrachtet
Ich bleibe allerdings bei meiner hier geäußerten Meinung und meinen Erfahrungen, die zunehmend negativ sind. - Gerade auf dem Land geht die Qualität in vielen vermeintlich guten Restaurants flöten - wahrscheinlich aufgrund des hohen Kostendrucks. Der ist natürlich in Deutschland auch nicht niedriger, aber im Gegensatz zu Frankreich gibt man sich hier zur Zeit offensichtlich mehr Mühe, das aufzuholen, was man früher vernachlässigt hat. In Frankreich ist es manchmal umgekehrt.
Klar gibt es nach wie vor Top-Restaurants mit Top-Qualität. Die kann ich mir aber leider nicht jeden Tag leisten ( auch nicht jede Woche :oops: )

Ansonsten: brat mir doch einer einen Storch o. ä.:
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fo_donald.jpg (34.44 KiB) 9002 mal betrachtet
bonne journee à tous ( und vertragt Euch wieder )

Euer eigentlich gar nicht so typisch deutscher Manfred
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Aperdurus
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Samstag 14. März 2009, 20:24

Salut,

gestern abend in der "Epicerie" in Valence:

-Amuse bouche: Foie gras mit Streifen von viande séchée und Selleriestroh
-Entrée 1: Langoustines auf Topinambur- Mus mit fritierten Lauchstreifen und Safran- Sauce
-Entrée 2: in Sesam gebratene St. Jacques auf Erbspürée mit grünen Spargelspitzen
-Hauptgang 1: Loup de mer auf der Haut gebraten mit Ratatouille und Wildreis auf Chataignesauce
-Hauptgang 2: Entenleber gebraten auf violetten Kartoffeln mit Morcheln und Balsamico- Sauce
-Fromage sec
-Soufflé von Zitrone oder Schokolade
Wir haben die Speisen, ohne sie mit Teststreifen und Geigerzähler examiniert zu haben, auch ohne Besichtigung der Küche zu uns genommen und freuten uns über diesen Genuß. Wir haben nicht an die armen, gestopften Enten, nicht an die im Brack- und Abwasser dahinvegetiert habenden St. Jacques gedacht. :(

Es war schlicht hervorragend.
Im Zweifelsfall haben wir außer uns auch unser Immunsystem gestärkt. :D
Derartige Lokale kenne ich in meinem Umkreis wenigstens 5-8. Erstklassige Küche zu raisonnablen Preisen.

Ich denke, ein Problem ist die hohe Fluktuation in der Restaurantszene. Was heute hervorragend war, kann morgen mies sein. Wir habens oft erlebt. Da gilt nur: Nicht über Vergangenes jammern, sondern Alternativen ausprobieren. Mit ein bißchen Übung kann man auf Grund der Speisekarte die Qualität der Küche vorhersagen.

Gruß aus der Drôme
Aperdurus
Humboldt
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Mittwoch 18. März 2009, 10:50

Vor allem das Ende des folgenden Textes ist interessant:

http://www.lebensmittellexikon.de/s0000640.php
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Aperdurus
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Mittwoch 18. März 2009, 21:33

Hallo Humboldt,

Surimi ist ja nicht unbedingt eine französische Spezialität :D . Das Zeug sieht ja schon nach Plastik aus. Also was solls: ein bewußter Esser geht da sowieso nicht dran.

@Manfred Heger
Ich bleibe allerdings bei meiner hier geäußerten Meinung und meinen Erfahrungen, die zunehmend negativ sind. - Gerade auf dem Land geht die Qualität in vielen vermeintlich guten Restaurants flöten - wahrscheinlich aufgrund des hohen Kostendrucks. Der ist natürlich in Deutschland auch nicht niedriger, aber im Gegensatz zu Frankreich gibt man sich hier zur Zeit offensichtlich mehr Mühe, das aufzuholen, was man früher vernachlässigt hat. In Frankreich ist es manchmal umgekehrt.
Gerade wenn man nur sporadisch in eine bestimmte Region kommt, hält man sich häufig an einmal gemachte gute Erfahrungen mit Restaurants. Daß sich die Kneipenszene in F ebenso rasch ändert, muß man einfach berücksichtigen und eben dann nach den neuen "Sternen" suchen. Und die gibt es mit allergrößter Wahrscheinlichkeit.
In meiner Region kenne ich mich relativ gut aus und man ist versucht zu meinen, daß für jedes untergegangene gute Lokal mindestens eines, manchmal aber auch zwei neue (gute) eröffnen.

Gruß Aperdurus
hennerjordan
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Sonntag 12. April 2009, 16:47

Humboldt hat geschrieben:Vor allem das Ende des folgenden Textes ist interessant:
http://www.lebensmittellexikon.de/s0000640.php
Hallo,
ich bin neu hier und verfolge interessiert und etwas verwundert diese Diskussion. Der zitierte Artikel von Humboldt hat mich beruhigt: Wer vor diesem Zeug meint warnen zu müssen, der hat keine wirklichen Probleme, allenfalls einen leichten Verfolgungswahn. Mit so was befasst sich wohl ein ernsthafter Esser und Kocher gar nicht erst, das ist so, als wollte ich anhand von minderwertigem Billigjoghurt oder künstlichem Käse aus Holland den kulinarischen Untergang des Abendlands nachweisen.

Es gibt aber immer noch und sogar immer öfter gute Produkte, man muss nur etwas suchen und diese Produzenten und Händler auch unterstützen. Gute Informationen gibt es z.B. hier: http://www.slowfood.de/. Allerdings kostet das auch etwas mehr. Wenn ich in Frankreich in einem gewöhnlichen Supermarkt nur das Angebot an Geflügel sehe, vom Billigpoulet bis zum Poulet fermier und das mit unserem Einheitsbilliggeflügel vergleiche, dann fühle ich mich dort immer noch besser versorgt. Der Anteil des Einkommens, der in Frankreich für Lebensmittel ausgegeben wird, liegt wohl immer noch deutlich über dem, was unserer Landsleute für ihre Ernährung übrig haben (wollen). Und damit ist auch für Qualität gesorgt, es liegt nämlich nicht zuletzt am Konsumenten, was angeboten wird.

Zum Ausgangsthema: Ich habe voriges Jahr im Luberon äußerst preiswert (12,- Euro für drei Gänge!) und gut gegessen - allerdings nicht an den Touristenmeilen, sondern in Nebenstraßen. Dass man auch in Frankreich geneppt wird, ist nun mal der Lauf des Lebens und sicher nicht neu. Da muss man einfach mal schauen wo die Einheimischen ihre Mittagspausen verbringen. Ein gutes Zeichen für Qualität gibt ein Blick auf die Speisekarte - wenn sich das Angebot außerhalb der Standardgerichte bewegt, wird meist auch ordentlich gekocht - dann macht sich nämlich jemand am Herd Gedanken.

So viel mal zum Einstand.

Cordialement
Henner
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Floralys
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Dienstag 14. April 2009, 15:55

Liebe Leute,

können nicht mal "alle" wieder runterkommen?
Ich dachte, in diesem Forumsbereich geht es um essen und trinken? Für mich die schönste Nebensache er Welt. :D Meine Frau sagt mir das auch immer, wenn sie mich ansieht :twisted: . Muß man alles so platt machen? Dazu brauchen wir nicht in die belle cuisine zu greifen, da reicht der eigene Herd!!! Oder glaubt hier wirklich irgend jemand dass der Salat vom Biobauern wirklich bio ist, obwohl dieser in den letzten Jahren noch konventionell angebaut hat? :lol: Lob und Kritik alles wichtig, aber so?
Klar ist das Nepp, wenn ich im Strandkaffee oder eigentlich jedem Kaff das auch nur irgend was zu besichtigen hat 2,80€ für einen Kaffe bezahlen muß. Das gleiche gilt für dieDüsseldorfer Kö. Aber ich will !! doch dort sitzen.
So, jetzt habe auch wieder meinen Senf dazu gegeben.
Machts gut bis demnächst

Floralys
martini
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Dienstag 20. Oktober 2009, 08:49

Bonjour a tout le monde!
Ich gehe nächste Zeit nach Paris und will da natürlich auch mal gut essen gehen...ich hab zwar grad gelesen, dass ihr hier etwas ausgeschweift seid, aber könnten wir wieder zum eigentlichen Thema des Threads "Essen gehen in Frankreich" zurückkommen? :)
Hat jemand Empfehlungen zum Essen gehen in Paris, nicht all zu teuer, bin Student, aber würde hald trotzdem gern mal mit meinem Freund abends essen gehn!
Merci schon mal im Voraus für eure Tips! :)
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sportkegler
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Registriert: Donnerstag 14. Februar 2008, 16:42
Wohnort: F-44600 St. Marc sur Mer + D-40764 Langenfeld

Donnerstag 29. Oktober 2009, 16:22

wir waren im sommer im "bistrot champetre beaugrenelle"
Adresse: 107 Rue St Charles, 75015 Paris
Telefon: +33 1 45 77 85 06
wir waren sehr zufrieden, und würden jederzeit wieder hingehen
gruß
christian
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