Deutsche Kneipen und Restaurants in Paris

Tipps & Fragen zu Restaurants, Wein, regionalen Spezialitäten, Rezepten etc.
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Michael Kuss
Beiträge: 85
Registriert: Dienstag 16. April 2002, 21:33
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Samstag 20. Juli 2002, 00:25

Also, da wollten wir eine Radio-Reportage über "deutsche" Kneipen und Restaurants in Paris machen, und was finden wir unter den drei oder vier sogenannten "echt bayrischen" Restaurants zwischen den Champs und Notre Dame: Die Speisekarte hat zwar Sauerkraut und Bratwürste aufzuweisen, aber keiner dort spricht Deutsch, Kunden sind vor allem Amerikaner und Japaner!!!
Frage: Kennt jemand Plätze oder Kneipen, wo sich Deutsche oder Deutschsprachige - zusammen mit Franzosen - in Paris mal treffen, essen gehen, oder so...?
Ich benötige vor allem Au-Pair-Treffs, aber auch andere Treffpunkte.
Danke und liebe Grüße
Pariser
Beiträge: 287
Registriert: Dienstag 10. Dezember 2002, 11:30
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Dienstag 10. Dezember 2002, 12:38

Tja,
das würde mich auch mal interessieren...
Ich kenne zwar ne' Menge Holländischer, Irischer, Ami-ähnlicher Bars und Lokale, aber Deutsch?
Andererseits bin ich ganz froh, nicht in deutschen "Kulturzentren" zu landen - mit den Frenchies feiert es sich einfacher.. (und das Bier schmeckt hier eh' nicht).

Tipp: im 17. Arrondissement gibt's in der rue Poncelet (kleine Marktstrasse, die von der Ave. des Ternes abzweigt) das kleine deutsch/österreichische "Kaffeestüble", das zumindest dem Angebot an Kaffee und Kuchen nach ein wenig an die Heimat erinnert. Zum Klientel kann ich allerdings nichts sagen, habe es bisher nur mit platter Nase durch die Scheibe angesehen...
couscous
Beiträge: 43
Registriert: Montag 21. Oktober 2002, 23:56
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Dienstag 10. Dezember 2002, 13:15

Danke für die Überlegungen. Es ging mir damals weniger bzw. überhaupt nicht darum, eine deutsche Kneipe oder ein Restaurant in Paris zu finden, um sie DEUTSCHEN als Treffpunkt zu empfehlen, sondern es ging um eine Serie von Radio-Reportagen, die generell zu den Themen "Deutsche in Frankreich", "Frankreich und die Franzosen", sowie "Deutsch-Französische Beziehungen" etwas aussagten. Neben (politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen) Gesprächen mit deutschen Büchereien in Paris, mit Handelsunternehmen, dem Konsulat u.a., wollten wir auch heraus finden, ob sich sowas wie eine deutsche Kneipenkultur in Paris etabliert hat, wo es doch sonst alles dort gibt, von Asia über Maghreb, Indien bis Lateinamerika. Und da waren wir schon etwas überrascht, dass das einzige sogenannte "deutsche" Restaurant von Franzosen geführt und von Japanern und Amis besucht wird. Da die Japse ja "Europe in five days" abstressen müssen und dabei nur eine Fotografierstunde für "Heidelberg" haben, hat der Reiseveranstalter noch mal ein "deutsches" Abendessen in Paris eingelegt.
Das zweite, früher an der Champs existierende, hat vor drei Jahren dicht gemacht, nicht genug Kunden (steht aber noch immer im Internet), aber an der Stelle befindet sich jetzt "Red Dragoon", ein pompöser Asia-Schuppen.
In dem von Ihnen genannten österreichischen Kaffeestübchen gibt es tatsächlich guten Apfelstrudel, aber nicht alle Wiener Kaffeespezialitäten, trotzdem gemütlich.
Fazit: Trotz zigtausend Deutsche (feste Residenten) und einer Million Besucher und dem enormen deutschen Engagement auf allen anderen Gebieten, ist die Kneipen-Szene Fehlanzeige. Aber wer bringt auch schon auf einer Reise Eulen nach Athen oder Wein und Käse mit nach Frankreich? Paris ist eben nicht Ballermann-Mallorca. Ein Glück...
angi res
Beiträge: 38
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Dienstag 10. Dezember 2002, 21:52

wirklich ein glück nicht ein zweiten ballermann entstehen zu lasen,oder ein ich weiss nicht wie vieltes bundesland deutschland...Bin zwar schweizer,möchte aber auch nicht ein willhelm Tell point haben......ich sag nur integrieren.............Habe mal ein schweizer getroffen in meinem departement der mich fragte ob ich schweizer kenne???Als ich ihm sagte neeee,war er ganz erstaunt und meinte er habe fast keinen kontakt zu franzosen...da müsse man schon sehr gut die sprache kennen........Ich spreche für meine verhältnisse aber nur genügend französisch,vielmehr denke ich das es die offenheit wie man den leuten begegnet und die akzeptanz dieser mentalität (nicht kultur,die ist ja fast ähnlich)die mann diesen leuten begegnet.....Wenn man das erreicht hat hat mans überhaupt nicht schwer sich in f zu integrieren,und man braucht auch nicht ein uni studium für ein hauserwerb wie gewisse leute behaupten....(war alles schon mal zu lesen..)einen guten rose oder roten tun da schon ihr übriges....gruss andreas
Pariser
Beiträge: 287
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Wohnort: Von der Seine an die Elbe

Mittwoch 11. Dezember 2002, 10:34

Trotzdem finde ich zumindest die Idee eines "deutschen Stammtisches" (auch wenn der Ausdruck an sich grottenschlecht ist) in Paris nicht schlecht.
Zumindest gäbe es Gelegenheit, für hiesige Anwohner, Zureisende oder einfach kulturell Interessierte einen kleinen Plausch über einem Glas französischen Wein zu machen.. Da könnten z.B. auch einfache organisatorische Hürden überwunden werden: wer fährt wann mal nach D und kann richtigen Kaffee oder eine Tüte Backmohn mitbringen, wer hat Transportkapazität für einen Schrank der noch fehlt, etc.

Ich weiss, dass es einen VDI France-Freundeskreis gibt, der sich regelmässig zum Schnack incl. Diner trifft und auch Ausflüge (allerdings meist mit ingenieur-technischem Hintergrund) organisiert. Auch gibt es an der "Maison Heinrich Heine" auf dem Campus der Cite Internationale der Universitaere de Paris im 14. Arr. einige Aushänge (zumeist von Studenten) bezüglich gemeinsamer Aktivitäten.

Ich fand es z.B. in diesem Jahr sehr schade, dass es keine spontane/organisierte/zufällige Aktivität der ...zig tausend Deutschen in Paris anlässlich der Fussbal-WM gab (in den Kneipen war man zumeist allein Fan der Deutschen Nationalmannschaft...) und dass wir Deutsche es nicht mal für angemessen (von nötig gar nicht zu sprechen) halten, an unserem NATIONALFEIERTAG (der mir persönlich zumindest viel bedeutet) einig zu feiern. Vielleicht muss man hier einfach mal unsere Herren und Damen Diplomaten sensibilisieren, bei anderen Nationen geht zu solchen Events in den Konsulaten oder Botschaften der Bär ab.
couscous
Beiträge: 43
Registriert: Montag 21. Oktober 2002, 23:56
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Mittwoch 11. Dezember 2002, 11:33

Bei meiner Anfrage ging es mir als Journalist zunächst um die bereits oben genannten reinen beruflichen Gründe und es beschränkte sich auf Kneipen und Restaurants. Es ging mir also nicht darum, wo sich Deutsche in Paris "treffen", sondern darum, ob Franzosen deutsche Angebote annehmen und es irgendwo zu Integrationen kommt.
Okay, das war also ein völlig anderes Thema (und die Radio-Sendung ist längst ausgestrahlt).

Jetzt scheint sich hier in den Beiträgen aber bemerkbar zu machen, dass (trotz der zahlreichen bereits bestehenden Möglichkeiten) auch deutschsprachige Treffpunkte aus praktischen Überlegungen in Paris gesucht werden. Davon gibt es allerdings bereits eine ganze Menge (teils kleine private Initiativen, teils organisierte regelmäßige Treffen), NUR: sie sind oft nicht bekannt; für Neuankömmlinge fehlt die Koordination, es dauert lange und läuft meistens nur über Mund-zu-Mund, bis jeder sein "Kätzchen in Paris gefunden hat".
Deshalb zwei Vorschläge: Ich setze mich nach den Feiertagen mal an die Aufstellung einer Liste der mir bekannten deutschsprachigen Aktivitäten in und um Paris.
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