Günstig Tanken

Für alle Themen, die mit Frankreich in Zusammenhang stehen und die in keines der anderen Foren passen.
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textspecht
Beiträge: 548
Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
Wohnort: Ardèche Sud

Freitag 1. November 2002, 18:46

Früher fuhren unsere französischen Nachbarn in Scharen über den Rhein, um in Deutschland günstiger zu tanken. Bis die deutschen Rotgrünen die sogenannte Ökosteuer (zur Finanzierung des Rentensystems) erfanden und weiter wachsen lassen.
Heute lassen sich Badener, Pfälzer, Saarländer beim Einkaufen in Frankreich (oder Urlauber auf der Heimfahrt) gleich noch den Tank stehkragenvoll füllen. Denn inzwischen ist der Pistensaft jeder Art in Frankreich deutlich billiger als in Deutschland.
Auf unserer Frankreich-Reise im Oktober 2002 haben wir für Diesel-Treibstoff an Total-Elf-Fina-Stationen zwischen Baden und Südfrankreich Preisdifferenzen bis zu 9 Cent ausgemacht. Die Differenz zwischen deutschen Tankstellen des französischen Konzerns und der Billigstationen an französischen Supermärkten betrug bis zu 12 Cent.

textspecht
Lilo
Beiträge: 444
Registriert: Freitag 30. August 2002, 21:03
Wohnort: Ardèche plein sud

Freitag 1. November 2002, 20:11

Tja, dies ist eines der zwei Dinge, die in Frankreich billiger sind als in Deutschland - das andere ist Wein!
Ich will gar nicht über die französischen Preise meckern, ich find mich halt damit ab. Aber verstehen kann ich nicht, daß letzte Woche in der FAZ stand, daß die Lebenshaltungskosten in Frankreich niedriger seien als in D. :?
Da wir gerade intensivst unterwegs sind und waren, konnten wir bei Preisvergleichen feststellen, daß diverse Baumaterialen und Einrichtungsgegenstände (interessiert uns z.Z.) in F deutlich teurer als in D sind.
Okay, mag dahinterstecken was will, aber trotzdem geht es mir nicht in meinen Kopf, daß IKEA einen großen Teil seiner Waren in F mit erheblichen Preisaufschlägen versieht (dabei ist der Transport aus den Herstellungsländern - Polen, Russland etc. doch wesentlich weiter). Aber auch hier gilt: nehmen wir das, was der Markt hergibt.
Mittlerweile ist mir auch klar, was die Beiladungssuche für Matratzen vor einigen Wochen im Forum bedeutete, denn Matratzen in F sind - bei gleicher Qualität- um ca. 100 % teurer als in D.
Ich will wirklich nicht meckern, vielleicht sollte ich etwas mehr vom preisgünstigen Rotwein trinken, dann kann ich auch auf einer etwas billigeren Matratze gut schlafen.

Also dann, gute Nacht =)
Lilo
Frankreichfreund
Beiträge: 69
Registriert: Dienstag 22. Oktober 2002, 15:49

Samstag 2. November 2002, 19:41

Hallo Lilo!

Also ich kann Hr. Specht nur zustimmen. Ich habe das gemerkt als ich im Juni in Nizza bzw. Juan les Pins war mit meinem eigenem Auto. Ich war überrascht wie günstig die Dieselpreise in Frankreich gegenüber denen in Österreich sind.


Frankreich nur weiter so!

Nur sollten halt gewisse andere Dinge auch billiger werden, so z.B. die Immobilienpreise welche an der Cote D' Azur die teuersten überhaupt sind.



gruß aus Österreich



Frankreichfreund
Kati
Beiträge: 39
Registriert: Mittwoch 6. November 2002, 09:11

Freitag 29. November 2002, 10:40

Ja, Frankreich ist mit Sicherheit in vielen Bereichen teurer als Deutschland, speziell an der Cote oder natürlich in Paris.

Das liegt zum einen natürlich an der höheren Mehrwertsteuer (19,6) und anderen höheren Verbrauchssteuern (Tabak, Luxus etc.). Dafür sind (außerhalb der Städte) Immobilien günstiger als in D, Mieten/Nebenkosten...
Kleinere und mittlere Einkommen in Frankreich sind aber auch mit wesentlich geringeren Steuern/Abgaben belastet.(Dafür die höheren Einkommen um so mehr....).
Der Hintergrund ist die "soziale" Steuerpolitik: Verbrauchssteuern hoch, EK-Steuer niedrig - d.h. wer viel konsumiert, zahlt mehr Steuern, Leute mit geringerem einkommen konsumieren nicht so viel...
Z.B. zahlt man in FRA seit einiger Zeit keine Vignette (vergleichbar Autosteuer) mehr, vorher musste auf "alte" Autos (5J) nur der halbe Satz gezahlt werden, je älter, je billiger... Grund: wer sich kein neues Auto leisten kann, kann sich auch nicht die Steuer leisten.... wahrscheinlich ein Grund, warum in FRA immer so viele alte Autos zu sehen waren! Durch die Abschaffung sollte der Neuwagenkauf angekurbelt werden.
Das ist auch das Problem, wenn in Deutschland ständig darüber nachgedacht wird, ob neue Verbrauchssteuern (Tabak, Öko, MWSt) erhoben werden sollen, um sich an "Europa" anzupassen: Deutschland hat bisher "relative geringe" Verbrauchssteuern, weil die Einkommensteuer sehr hoch ist (im Verhältnis bei mittleren Einkommen), daher erscheinen die Lebenshaltungskosten im Verhältnis zu anderen Ländern, speziell FRA, geringer. Wenn D. jetzt die Verbrauchssteuern anheben will, müßten sie konsequenterweise die EK-Steuer senken.

Bin vielleicht ein bisschen vom Thema abgekommen, wollte aber erklären, wieso in FRA alles so "teuer" erscheint!!
Kati
Frankreichfreund
Beiträge: 69
Registriert: Dienstag 22. Oktober 2002, 15:49

Freitag 29. November 2002, 12:46

Hallo Kati!

Du bist die erste in diesem Forum, von der ich höre das die Lebenserhaltungskosten in Frankreich niedriger sind als in Deutschland; das ist ganz was Neues.

Da ich in diesem Forum mit gewiessen herrschaften heftig über die Kosten in Frankreich diskutiert habe, wurde ich für einige tage gebannt; völlig ungerecht meiner Meinung nach.

Lt. gewissen Aussagen von gewissen leuten in diesem Forum ist in Frankreich so manches schlechter als in Deutschland. Aber du bist bis jetzt die einzige die mir aus der Seele spricht; aber mir glaubte ja keiner das es nicht so schlimm ist in Frankreich, wie manche hier in diesem Forum gejammert haben.

Tatsache sind: die Sozialleistungen in Frankreich gehören zu den umfassendsten und besten in der gesamten EU. ad2) der Sprit ist günstiger als in den meisten Staaten der EU. ad3) die Strompreise sind die niedrigsten in der EU usw.


das einzige wirklich "Negative" in Frankreich ist, das in gewissen regionen die Immobilien relativ teuer sind und die Mieten (können sich nicht viele leisten). ad2) die pinkelige Formular-Bürokratie.


Alles in allem, Frankreich ist besser als andere Staaten der EU auf dem gebiet der allg. Versorgung und lebenserhaltung. Besonders großer Wert wird auf die Vorsorgemedizin in Frankreich wert gelegt.

Es ist doch nicht so dramatisch, wie es hier immer geschildiert wird.


Gruß,

Frankreichfreund

Frankreichfreund
mcooper
Beiträge: 9
Registriert: Freitag 29. November 2002, 19:14

Freitag 29. November 2002, 19:34

Das ist natürlich eine schwierige Sache mit den Vergleichen der Lebenshaltungskosten. Wahr ist sicher, daß das Leben in Frankreich teurer ist als in Deutschland, schon alleine wegen der höheren Mehrwertsteuer. Wahr ist auch, daß z.B. die Einkommenssteuer niedriger ist, so daß man meinen könnte, irgendwie gleicht sich das wieder aus. Allerdings vergessen die meisten Leute, daß auch die Löhne und Gehälter um einiges niedriger sind in Frankreich. Nach meiner Erfahrung haben die Franzosen in der Regel weniger Kaufkraft zur Verfügung als die Deutschen. Der Kraftstoff ist auch erst seit diesem Jahr billiger und war vorher deutlich teurer. Immobilien sollte man vielleicht nicht zu diesem Vergleich heranziehen. Mal abgesehen davon, daß die Qualität nicht gleich ist, so gehört das doch eher in die Kategorie Investment und nicht zu Kosten. Was die Sozialleistungen angeht, so ist das Gesundheitssystem sicher nicht schlechter oder besser als in Deutschland (ist auch mind. genauso teuer) aber ansonsten sind die sozialen Sicherungssysteme nicht so dicht wie in Deutschland. Wer in Frankreich genug Geld verdient, der kann dort sehr gut leben, aber wer zu der ärmeren Schicht gehört hat es wesentlich schwerer.

mfg
mcooper
Frankreichfreund
Beiträge: 69
Registriert: Dienstag 22. Oktober 2002, 15:49

Sonntag 1. Dezember 2002, 15:15

Salut mcooper,

ja da haben Sie recht, die Mehrwertsteuer ist höher als in Deutschland! Aber! Sie ist niedriger als bei uns in Österreich; in österreich liegt sie bei 20 % !! jedoch muß ich betonen, das 20 % mehrwertsteuer auch nicht gerade ein Drama ist! ich finde die 20 % nicht hoch.

Also ich als Österreicher mußte in Frankreich feststellen, das man um einiges billiger Leben kann als in Österreich. In Deutschland kenn ich mich zuwenig aus, um hier mitreden zu können. Anscheinend muß ja Deutschland relativ günstig zu leben sein; was bestimmt auch nicht überall zutrifft.


gruß,

Frankreichfreund
couscous
Beiträge: 43
Registriert: Montag 21. Oktober 2002, 23:56
Wohnort: France

Sonntag 8. Dezember 2002, 00:09

Ich bekomme schon wieder einen Lachkrampf, wenn ich hier vereinzelt lese, die soziale Absicherung sei in Frankreich besser als in Deutschland. Wer das behauptet, hat keine Ahnung von der Praxis. Aber es sind ja immer die gleichen, die solchen Unsinn hier veröffentlichen. Nur ein paar Beispiele aus der Praxis: Es gibt in Frankreich keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Bei Krankheit verlieren Kranke erstmal drei Tage Karenzzeit, danach setzt das Krankengeld der gesetzlichen Krankenkassen ein, und die zahlen nur zwischen 60 und 70 Prozent. Wer also in Frankreich als ArbeitnehmerIn krank wird, hat Einkommensverluste bis zu 35 Prozent und muss sich warm anziehen (oder hat eine private Zusatzkrankenversicherung, die monatlich etwa 450 Euro kostet, was bei einem mittleren Verdienst für Arbeiter und kleine Angestellte von etwa 1,100 Euro wohl selten zu
verkraften ist, zumal davon die Hälfte schon für die Wohnungsmiete weg geht).
Zweites Beispiel: Im Gesundheitswesen ist der sogenannte "Kleine Mann" immer der Dumme. Arzneimittel, Ärzte, Heilbehandlungen und Krankenhauskosten werden (bei fest in Frankreich lebenden "Residenten", egal ob Franzose oder Nicht-Franzose) ebenfalls von der gesetzlichen nur zu etwa 65 Prozent getragen. Einige Medikamente werden überhaupt nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen, und pro Tag Krankenhausaufenthalt muss jeder, sogar Sozialhilfeempfänger, 10,83 Euro berappen. Ich kenne, auch an der Cote d'Azur, eine Menge einfacher Familien, die können deshalb nicht zum Arzt gehen, weil sie nicht genügend Geld haben, erstmal die 100 Prozent der Arztrechnung vorzulegen, und dann wochenlang auf die Rückerstattung der 65 Prozent warten muss. Und wer schon einmal in der nicht angenehmen Lage war, Arbeitslosengeld, Familienbeihilfen oder gar Sozialhilfe zu beantragen, auf den kommt eine Bürokratie zu, die so fürchterlich ist, dass es Leute gibt, die mussten erst betteln gehen oder sich sonst irgendwie durchwurschteln, weil die Antragstellung und die Formularbürokratie sich über Wochen und teilweise Monate hinzog, bis das erste (rechtlich zustehende) Geld eintraf.
Gut, ich gebe zu, das alles hat nichts mit dem glamourösen Image der Cote d'Azur zu tun und es passt auch nicht in das Wunschdenken einiger Leute, die Frankreich mal im Vorbeigehen als gelegentliche Touristen kennen, aber es ist leider mal Realität. Da beißt die Maus keinen Faden ab, auch wenn hier in diesem Forum von einigen Leute noch so viel unverantwortlicher Unsinn verzapft wird. Nachzulesen u.a. in offiziellen französischen Web-Seiten (z.B. http://www.service-public.fr).

Und vielleicht noch als Nachtrag: Es ist mühsam und bringt nichts, in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation mit allen sich daraus ergebenden sozialen Neuerungen (sprich: gesamteuropäischen Einbußen und Verschlechterungen) über solche Vergleiche zu reden, wo derzeit noch was besser oder schlechter ist. Die Entwicklung wird dahin gehen: Staaten mit einem noch guten Sozialsystem werden abbauen, also streichen, bzw. auf die privaten Schultern verteilen. Staaten mit schlechten Systemen werden etwas anheben, es wird also eine "Anpassung" erfolgen. Zum Schluss wird ein (fauler) sozialer Kompromiss heraus kommen, den wir in ganz Europa schlucken müssen, ob es uns passt oder nicht. Das sind heutzutage die Realitäten, und daran ändert auch das Wunschdenken einiger Frankreichfreunde nichts, die es immer wieder schaffen, hier im Forum Fakten aus ihren Zusammenhängen zu reißen und gelegentliche persönliche (Touristen)beobachtungen als allgemeingültig verkaufen wollen. Ich bleibe dabei, was ich schon immer dazu gesagt habe: Unverantwortliche und dreiste Ignoranz.
Frankreichfreund
Beiträge: 69
Registriert: Dienstag 22. Oktober 2002, 15:49

Sonntag 8. Dezember 2002, 09:09

Guten Morgen!

Das mit der Entgeltfortzahlung stimmt, da haben Sie recht. AUch in Östereicher wird erst ab dem 4. Tag der Arbeitsunfähigkeit Krankengeld bezahlt (ca. 80 %/) vom letzten Lohn; also es kommt immer auf das Einkommen an. Eine private Zusatzversicherung haben in Österreich nur die stinkreichen (5 %), da nach dem ASVG die Masse versichert ist, und es hier beim Arztbesuch und KH-Aufenthalt keine Selbstbeteiligung so wie in Frankreich gibt. Außer bei der Beamtenversicherung der gewerblich selbstädnigen gibt es auch eine 20 %ige Selbstbeeteiligung bei Arztbesuchen und Verordnungen. Obwohl Österreich das 2. Beste Sozialversicherungsystem in ganz Europa hat, und auf das können wir Österreicher stolz sein! Nur eines muß ich auch festhalten: die Arztkosten welche ein patient in Frankreich zahlt, sind die deutlich niedriger als in Österreich. die SV Beiträge in Frankreich sind etwas höher als in Österreich. Also gleicht sich das ganze doch aus. Darum finde ich ist das Franz. Sozialversicheurngssystem nur in ganz wenigen Punkten schlechter als das Österreichische. Das System der Sozialen sicherheit in Österreich liegt Europaweit als 2. Bestes Versorgungsnetz von ganz Europa.

Ich will hier bestimmt nicht wieder zum diskutieren anfangen, aber so dramamtisch ist das franz. System auch wider nicht. Kenne Sie die Sozialversicherungssysteme von Spanien und Portugal? Habe sie dort schon recherchiert. Diese sind wirklich eine Katastrophe!

P.S. Wie wäre es wenn Sie irgendwann mal was positives für diese leute im Forum schreiben würden. Was positives über gewisse Bereiche Frankreichs; Dinge die besser sind als in anderen EU-Staaten.

Gruß,


Frankreichfreund
couscous
Beiträge: 43
Registriert: Montag 21. Oktober 2002, 23:56
Wohnort: France

Sonntag 8. Dezember 2002, 12:20

Wie immer, erneut nur dummes Drumherumgerede.
Ich habe in meinem Leben mehrere hundert positive Zeitungsberichte und Bücher über Frankreich geschrieben und positive Radio- und Fernsehsendungen über Frankreich gestaltet. Dafür wurde ich u.a. von Konsulaten, Botschaften und Touristenbüros gelobt oder eingeladen. Das bedeutet aber nicht, dass ich deshalb in indifferenzierte Schönfärberei verfallen würde. Schönschwätzer und Ja-Sager gibt es doch bereits genug. Denn wenn ich in diesem Forum Negatives klarstelle oder kritisiere, dann nicht deshalb, um Frankreich dauernd zu kritisieren, sondern ausschließlich deswegen, weil ich IHRE FALSCHEN Darstellungen richtig stellen muss, um Leute vor Schaden zu bewahren, der ihnen durch Ihre unsinnigen und aus den Zusammenhängen gerissenen Behauptungen entstehen könnte. Wenn Sie also endlich damit aufhören würden, hier falsche und nur aus gelegentlichen touristischen Besuchen resultierende, rein subjektive Behauptungen aufzustellen, wäre eine Kritik erst überhaupt nicht notwendig.

Und noch eine Anmerkung: Jedesmal wenn man Sie bei einem Fehler erwischt, fangen Sie an drumherum zu reden und ein neues Sujet ins Feld zu führen (z.B. Spanien, Portugal oder Österreich. Warum eigentlich nicht auch noch in Kürze die neuen Mitglieder Tscheschei und Polen?). Das hier ist aber ein Frankreich-Forum, da interessiert es die TeilnehmerInnen einen feuchten Kehricht was in Spanien passiert. Dafür gibt es andere entsprechende Foren. Und um aus diesem Frankreich-Forum ein EUROPA-Forum zu machen, dazu fehlt Ihnen ja nun wirklich die Kompetenz.
Aber wahrscheinlich werden Sie's niemals lernen. Da hilft es auch nichts, dass sich hier im Forum niemand mehr mit Ihnen befasst oder Ihnen zustimmt. Trotzdem darf man den von Ihnen publizierten Mist nicht einfach hinnehmen, sondern muss reagieren und aufklären. Ob Sie es kapieren oder nicht, ist dabei drittrangig, wenn nicht sogar völlig unbedeutend; es geht mir nicht um Sie oder Ihre manische Besserwisserei, sondern um die User, die hier klare Frankreich-Infos suchen. Die muss man vor Ihnen schützen.
Frankreichfreund
Beiträge: 69
Registriert: Dienstag 22. Oktober 2002, 15:49

Sonntag 8. Dezember 2002, 12:53

Ich habe Ihnen nur Beispiele aus meinem land gebracht. Das man einen Vergleich anstellen kann zwischen Frankreich und anderen EU-Staaten. leider haben Sie mir auf die Fragen Spanien und Portugal nicht geantwortet. Nun gut, dann nehme ich an sie kennen nur das System in Frankreich. Bitte glauben Sie mir endlich, Frankreich's SV-System zählt innerhalb der EU zu den umfassensten bei der SV-Versorgung! Natürlich gibt es immer wieder Lücken in der Sozialversicherung und natürlich kann sich nicht jeder alles leisten. Das gibt es auch in Österreich. Der Staat kann sich nicht um jeden einzelnen Schicksal annehmen.

Nur zur Ihrer Info: ich habe 1 Jahr in nizza gelebt; hatte mich karenzieren lassen und wollte mal andere Länder bereisen und arbeiten. Aber so wie sie das schildern, so schlimm war es nicht. Nun ja, die Bürokratie in Frankreich ist etwas schlimmer als in Österreich. Aber wenn man geduld hat bekommt man auch alles was man will. Darum meine bitte, machen Sie doch den Aussteiger der nach Frankreich möchte auch etwas Mut!!

P.S. ich bin deswegen nach Österreich zurückgegangen, weil ich meinen sicheren Arbeitsplatz hier in Österreich nicht aufgeben wollte!


Salut,

Ronald
Kati
Beiträge: 39
Registriert: Mittwoch 6. November 2002, 09:11

Montag 9. Dezember 2002, 16:16

Olala - ich wollte mit meinem Beitrag nicht eine Diskussion auslösen, wer hat recht, wer nicht.
Ich lebe seit 8 Jahren in FRA und habe bewusst sämtliche Brücken in D abgebrochen, da ich das "Jammern auf höchstem Niveau" der Deutschen und die Vollkasko-Anspruchsmentalität nicht mehr ertragen konnte. Immer wird nach dem Staat gerufen, nie Eigeninitiative gezeigt.
Sicherlich gibt es in beiden Ländern Vor- und Nachteile, in Deutschland ist der Lebensstandard (materiell) mit Sicherheit höher, das Leben einfacher, selbst für die sozial Schwächsten (denen es hier in FRA eher schlecht bis sehr schlecht geht).
Aber die Frage ist doch, was erwarte ich persönlich von meinem Leben, inwieweit trage ich Risiko und Verantwortung selber und überlasse nicht alles dem Staat? Dies ist in FRA einfacher zu realisieren.

Wer das Paradies in Frankreich erwartet und nur an Käse und Wein und dolce vita denkt, ist sicherlich schlecht beraten. Fans von eigenständigen Handeln oder selbständigen Entscheidungen und von täglichen Improvisationen haben hier (zumindest auf dem Land!!) gute Chancen, sich wohl zu fühlen und mehr Spass zu haben.
Wer als Deutscher nach Frankreich kommt, darf nicht den gleichen Lebensstandard erwarten und nicht die gleiche soziale Absicherung in Notlagen, keine Discountmärkte à la Aldi an jeder Strassenecke und Verordnungen, die eingehalten werden (es gibt mindestens soviele Verordnungen in FRA wie in D, aber die wenigsten werden strikt befolgt, bzw. niemand wird denunziert, wie das durchaus in D manchmal der Fall ist).

Die Leute (über)leben trotzdem, weil sie hier Freunde/Netzwerke haben, und sich gegenseitig aushelfen und jammern nicht dauern und suchen nach sozialer Sicherheit wie die Deutschen es im übertriebenen Maße tun. On se debrouille!

Wer immer nach FRA auswandern will oder hier leben und arbeiten will (speziell auf dem Land), sollte sich über diesen großen kulturellen Unterschied im Klaren sein und wissen, was er erwartet. Niemand kann sagen, F oder D (oder A) ist besser, da jedes Land seine positiven und negativen Seiten hat.

Kati
Frankreichfreund
Beiträge: 69
Registriert: Dienstag 22. Oktober 2002, 15:49

Montag 9. Dezember 2002, 17:37

Hallo Kati!

gebe dir schon recht, aber was ich nicht verstehe ist dies, das Frankreich zu den reichsten Wirtschaftsnationen zählt und auf der andere Seite gewisse Leute fast verhungern müssen. Merkwürdig das ganze nicht war? Warum versorgt der Franz. Staat wo er anscheinend doch genügend Geld hat seine Bürger so schlecht? Warum ist die soziale Absicherung nicht so gut wie in Ö oder D. Obwohl Deutschland 80 millonen Einwohner hat und Frankreich nur 56 Millionen? Da stimmt doch mit wirtschaftlichen Umverteilung irgend was nicht?

Das ganze ist doch eine Überlegung wert. ich selber arbeite bereits 10 Jahre in der österr. Sozialversicherung, und kann dir versichern das Österreich europaweit das 2. beste Sozialversicherungssystem hinter den Skandinaviern hat. Auf das sind wir stolz; aber ich kann nicht verstehen warum alle in diesem Forum sagen, das meiste in F ist schlecht. Bis jetzt habe ich fast nur gejammer gehört. Die Lebenserhaltungskosten sin die hoch, die Mieten sind hoch, usw. . Dann ist doch der achso reiche französische Staat mal dran, um diesbezüglich endlich mal was zu erledigen und diese probleme aus der Welt schafft. Immerhin nimmt er alleine durch den Tourismus jährlich 8 Milliarden Euro ein. Wo geht bitte das ganze Geld hin??

In den 90 er Jahren wurde in F sehr viel von der


Vorsorgemedizin gesprochen; leider hört man jetzt nichts mehr
darüber.

Frankreich hat nach meinen bisherigen Wissen der Sozialversicherungssystemen der EU-Ländern eine ganz gut abesichertes System im gegensatz zu anderen Ländern (erwähne nur mal Spanien, portugal, italien) die weit nicht so gut versorgt sind wie in F.


gruß, Frankreichfreund



P.S. der franz. Staat bzw. die Regierung ist hier gefragt, um Verbesserungen bei der Versorgung durchzuführen.
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