"getürkte" Motorradzulassungen in Frankreich

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textspecht
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Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
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Freitag 1. November 2002, 19:30

Deutschen Motorradfahrern drohen steigende Kosten durch amtliche Überlegungen zu Lautstärke und Abgasverhalten ihrer — völlig legalen! — Maschinen. Seit das Thema durch die Presse geht, häufen sich die Anfragen, ob/wie man dem durch die Zulassung im benachbarten Frankreich entgehen könnte.
Kurz und knapp: so gut wie gar nicht. Es sei denn, die Maschine wird nicht auf den eigenen, sondern auf den Namen einer regulär und ständig in Frankreich ansässigen Person registriert. Aber auch dann sind diverse Dokumente vorzulegen, nicht zuletzt Kaufvertrag, Mehrwertsteuer-Bestätigung und technische Konformitätsbescheinigung des französischen (!) Marken-Importeurs oder -Herstellers.

Für die Kfz-Zulassung (Moto wie Auto) ist ein fester Wohnsitz in Frankreich erforderlich, d.h. daß dort auch die Einkommensteuer und Sozialabgaben gezahlt werden müssen. Den Wohnsitz-Nachweis führt man nicht über einen Meldezettel oder Ausweis-Eintrag, sondern über die Stromrechnung (EDF) oder ähnliche Dokumente, die auf reale Präsenz im Lande schließen lassen.

Trifft das nicht zu, ist man zunächst einfach mal Tourist, für den die Behörden im Heimatland zuständig sind, basta, der Nächste bitte.
Mit der vorgeblichen Untermieter-Adresse bei französischen Freunden ist (gerade im Grenzgebiet) nichts zu löten. Ausnahmen sind denkbar, wenn man per Mietvertrag oder Eigentumsnachweis ein ständiges Zweit- oder Feriendomizil nachweist und glaubhaft macht (z.B. aufgrund der Entfernung zum Heimatort in D), daß das Fahrzeug seinen festen Standort in F hat, sozusagen als Zweit- und Ferienfahrzeug vor Ort.
Aaaber...: Wer dann mit solch einem Fahrzeug ständig daheim in Deutschland herumgeigt, hat den wachen Blick und den langen Arm deutscher Behörden unterschätzt. Die interessieren sich nämlich sehr für immer wieder auftauchende Auslandsfahrzeuge. Vor allem, wenn sie nicht deutschen Vorschriften entsprechen. Da ist schon mancher Schlaumeier auf beiden Seiten der Grenze zugleich komplett eingebrochen.
textspecht
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