Frankreich brennt
- 
				Pariser
- Beiträge: 273
- Registriert: Dienstag 10. Dezember 2002, 11:30
- Wohnort: Von der Seine an die Elbe
.... unglaubliche (a?-)soziale Explosion ... kein Ende in Sicht?
Ist jemand aus dem Forum betroffen?
Bitte hier keine polemische Diskussion anzetteln (besonderen Gruss in die Ardèche), nur Infos wenn jemand dadurch persönlich Erfahrungen gemacht hat.
			
									
									
						Ist jemand aus dem Forum betroffen?
Bitte hier keine polemische Diskussion anzetteln (besonderen Gruss in die Ardèche), nur Infos wenn jemand dadurch persönlich Erfahrungen gemacht hat.
Das ist wirklich ein ganz schwieriges Thema... 
Aber leider nichts neues für Frankreich! Es brennt doch jeden Tag in unseren Banlieues, egal ob mit Provokation unserer Politiker oder nicht.
Nur man redet davon erst, wenn es richtig schlimm wird!
Es war vor ca. 15 Jahren die gleiche Situation. Nichts hat sich inzwischen geändert.
Aber kurz danach ist ein Film von und mit Mathieu Kassowitz in den Kinos rausgekommen : "La haine" - "Der Hass". Dies soll am besten das Leben der Kinder und Jungendliche in den Banlieues zeigen. Ist wirklich sehr interessant.
			
									
									
						Aber leider nichts neues für Frankreich! Es brennt doch jeden Tag in unseren Banlieues, egal ob mit Provokation unserer Politiker oder nicht.
Nur man redet davon erst, wenn es richtig schlimm wird!
Es war vor ca. 15 Jahren die gleiche Situation. Nichts hat sich inzwischen geändert.
Aber kurz danach ist ein Film von und mit Mathieu Kassowitz in den Kinos rausgekommen : "La haine" - "Der Hass". Dies soll am besten das Leben der Kinder und Jungendliche in den Banlieues zeigen. Ist wirklich sehr interessant.
- 
				Pariser
- Beiträge: 273
- Registriert: Dienstag 10. Dezember 2002, 11:30
- Wohnort: Von der Seine an die Elbe
Bonsoir,
Was ich nicht so recht verstehe:
Gehts immer noch ums Thema - soziale Ungerechtigkeit?
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass mittlerweile einige (hundert?) Trittbrettfahrer einfach die Gunst der Stunde nutzen, ihre vandalistischen Triebe mal so richtig (und ja leider wohl auch ungestraft) auszuleben?
Was hier jede Nacht im Sinne des Wortes "verheizt" wird ist doch wohl nicht mehr als das, oder?
Und ob Monsieur S. da (bei einigen) so falsch lag??
			
									
									
						Was ich nicht so recht verstehe:
Gehts immer noch ums Thema - soziale Ungerechtigkeit?
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass mittlerweile einige (hundert?) Trittbrettfahrer einfach die Gunst der Stunde nutzen, ihre vandalistischen Triebe mal so richtig (und ja leider wohl auch ungestraft) auszuleben?
Was hier jede Nacht im Sinne des Wortes "verheizt" wird ist doch wohl nicht mehr als das, oder?
Und ob Monsieur S. da (bei einigen) so falsch lag??
- 
				textspecht
- Beiträge: 506
- Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
- Wohnort: Ardèche Sud
Was Parisers Hinweis auf die Ardèche sollte, weiß ich nicht, obgleich ich hier lebe.
Hier brennt jedenfalls nichts, Monsieur, und ich habe auch nicht den Eindruck, daß Frankreich brennt. Was brennt, und zwar seit vielen Jahren, sind soziale Probleme im Umfeld vieler Großstädte auf allen Kontinenten. Das ist kein französisches Problem, das kann morgen in Berlin oder Dresden genauso entflammen wie in Paris oder Lyon, in Rom oder Bologna.
Es ist logisch, daß im Umfeld dieser unsäglichen Quartiere und ihrer fast chancenlosen Bevölkerung auch Anarchisten und andere politische Stimmungsmacher leicht ihre Anhängerschaft finden. Ebenso leicht wie Rechtspopulisten, die bei den nächsten Wahlen Gesetz und Ordnung einfordern. Das kennen wir doch inzwischen sattsam, auch in Deutschland.
Die Polemik, M le Pariser, beginnt doch wohl eher damit, daß man (wie Sie) diese Problematik als "unglaubliche (a?-)soziale Explosion" betrachtet. — Pardon, aber haben Sie je mitbekommen und gesehen, wie diese Menschen leben müssen? Vermutlich nicht, sonst wäre Ihre Fragestellung anders.
Nein, Frankreich brennt nicht. Denn Paris ist nicht Frankreich, auch wenn die Pariser das nie glauben wollen. Das eigentliche Frankreich schaut sich wieder einmal kopfschüttelnd an, was sich ein paar hundert Idioten in Paris erlauben. Und fragt sich erneut, warum die großen Städte das seit mindestens zwei Generationen bekannte Integrationsproblem nicht in den Griff bekommen haben. Aber darum brennt Frankreich noch lange nicht.
So wenig wie Deutschland brannte, nachdem Asylantenheime in Flammen aufgingen oder Menschen anderer Hautfarbe erschlagen oder aus der fahrenden Ubahn gestürzt wurden...
Heinz-Günter
			
									
									
						Hier brennt jedenfalls nichts, Monsieur, und ich habe auch nicht den Eindruck, daß Frankreich brennt. Was brennt, und zwar seit vielen Jahren, sind soziale Probleme im Umfeld vieler Großstädte auf allen Kontinenten. Das ist kein französisches Problem, das kann morgen in Berlin oder Dresden genauso entflammen wie in Paris oder Lyon, in Rom oder Bologna.
Es ist logisch, daß im Umfeld dieser unsäglichen Quartiere und ihrer fast chancenlosen Bevölkerung auch Anarchisten und andere politische Stimmungsmacher leicht ihre Anhängerschaft finden. Ebenso leicht wie Rechtspopulisten, die bei den nächsten Wahlen Gesetz und Ordnung einfordern. Das kennen wir doch inzwischen sattsam, auch in Deutschland.
Die Polemik, M le Pariser, beginnt doch wohl eher damit, daß man (wie Sie) diese Problematik als "unglaubliche (a?-)soziale Explosion" betrachtet. — Pardon, aber haben Sie je mitbekommen und gesehen, wie diese Menschen leben müssen? Vermutlich nicht, sonst wäre Ihre Fragestellung anders.
Nein, Frankreich brennt nicht. Denn Paris ist nicht Frankreich, auch wenn die Pariser das nie glauben wollen. Das eigentliche Frankreich schaut sich wieder einmal kopfschüttelnd an, was sich ein paar hundert Idioten in Paris erlauben. Und fragt sich erneut, warum die großen Städte das seit mindestens zwei Generationen bekannte Integrationsproblem nicht in den Griff bekommen haben. Aber darum brennt Frankreich noch lange nicht.
So wenig wie Deutschland brannte, nachdem Asylantenheime in Flammen aufgingen oder Menschen anderer Hautfarbe erschlagen oder aus der fahrenden Ubahn gestürzt wurden...
Heinz-Günter
Ein bisschen muss ich Ihnen da doch widersprechen...... denn bekanntermassen gab es nicht nur in Paris Randale, sondern in mehreren anderen Großstädten.... und ich befürchte, dass diese Randale sich auch noch in anderen Städten im Süden/Westen/Norden/Osten breitmachen wird.... es gibt ja nun leider in den meisten französischen Großstädten Ghettos in denen sich keine Polizei, Sozialarbeiter etc mehr blicken lassen und die von Banden beherrscht werden.... heute Toulouse und Marseille, morgen Montpellier und Nimes? Die genanten Probleme und Pulverfässer haben diese Städte auch..... und dann kann man wohl davon sprechen, dass Frankreich brennt.... oder es die ersten Randale-Toten geben wird 
und wie gesagt, Pariser fragte nach, ob es Augenzeugenberichte und/oder Betroffene hier im Forum gibt.... und das sind wir hier Schreibenden ja nicht... ergo sind alle unsere Beiträge eigentlich off-topic und eben dieses meinte Pariser evtl damit =) .....mal von den Mimositäten bestimmter Leute gegeneinander ( oder untereinander oder wie auch immer
 und eben dieses meinte Pariser evtl damit =) .....mal von den Mimositäten bestimmter Leute gegeneinander ( oder untereinander oder wie auch immer  ) abgesehen
 ) abgesehen  .... aber da Pariser ja mitdisskutierte, kann es ja munter weitergehen
 .... aber da Pariser ja mitdisskutierte, kann es ja munter weitergehen 
			
													
und wie gesagt, Pariser fragte nach, ob es Augenzeugenberichte und/oder Betroffene hier im Forum gibt.... und das sind wir hier Schreibenden ja nicht... ergo sind alle unsere Beiträge eigentlich off-topic
 und eben dieses meinte Pariser evtl damit =) .....mal von den Mimositäten bestimmter Leute gegeneinander ( oder untereinander oder wie auch immer
 und eben dieses meinte Pariser evtl damit =) .....mal von den Mimositäten bestimmter Leute gegeneinander ( oder untereinander oder wie auch immer  ) abgesehen
 ) abgesehen  .... aber da Pariser ja mitdisskutierte, kann es ja munter weitergehen
 .... aber da Pariser ja mitdisskutierte, kann es ja munter weitergehen 
					Zuletzt geändert von Bine am Sonntag 6. November 2005, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
									
			
									
						Die Randaleorte letzte Nacht:
Erstmals war auch das Zentrum von Paris betroffen. Neben Autos waren vor allem öffentliche Gebäude, Geschäfte und Schulen Ziel von Brandstiftungen.
In Evreux in der Normandie brannte nach Angaben der Behörden ein Einkaufszentrum, ein Postamt, zwei Schulen und drei Kindegarten.
Neben dem Pariser Umland kam es in Rennes und Rouen im Westen zu Ausschreitungen.
Im Norden wurden Krawalle aus Lille, Roubaix, Tourcoing sowie den Gegenden bei Dünkirchen und Valenciennes gemeldet.
Nordöstlich der Hauptstadt ging eine Sporthalle in Flammen auf, ebenso wie zwei Schulen in Grigny und mehrere Kindergarten.
Auch in Lyon, Toulouse und Pau im Süden gab es Unruhen. Zudem brannten in Clermont-Ferrand im Zentralmassiv Autos, Schulen und Kindergarten.
			
													Erstmals war auch das Zentrum von Paris betroffen. Neben Autos waren vor allem öffentliche Gebäude, Geschäfte und Schulen Ziel von Brandstiftungen.
In Evreux in der Normandie brannte nach Angaben der Behörden ein Einkaufszentrum, ein Postamt, zwei Schulen und drei Kindegarten.
Neben dem Pariser Umland kam es in Rennes und Rouen im Westen zu Ausschreitungen.
Im Norden wurden Krawalle aus Lille, Roubaix, Tourcoing sowie den Gegenden bei Dünkirchen und Valenciennes gemeldet.
Nordöstlich der Hauptstadt ging eine Sporthalle in Flammen auf, ebenso wie zwei Schulen in Grigny und mehrere Kindergarten.
Auch in Lyon, Toulouse und Pau im Süden gab es Unruhen. Zudem brannten in Clermont-Ferrand im Zentralmassiv Autos, Schulen und Kindergarten.
					Zuletzt geändert von Bine am Sonntag 6. November 2005, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
									
			
									
						- 
				Pariser
- Beiträge: 273
- Registriert: Dienstag 10. Dezember 2002, 11:30
- Wohnort: Von der Seine an die Elbe
Bonjour,
@textspecht: "Frankreich brennt" war eine Schlagzeile in einem Bericht eines grossen Internet-News Portals und ich stimme dem zu. Dass die Ardèche nicht Paris ist kann ich mit meinen geringen geografischen Kenntnissen vereinbaren; aber die Ardèche nimmt ja in mehrerlei Hinsicht gerne einen Sonderstatus ein
@bine: messerscharf analyisert - super
Es kann mir keiner sagen, dass die Randale den Zweck verfolgen, auf Elend hinzuweisen, denn sie schaffen Elend an anderer Stelle in dem sie Eigentum dritter vernichten, Arbeit und Einkommen anderer Personen bewusst zerstören.
Meine ursprüngliche Idee war ja auch, Betroffene zu identifizieren und ihnen ggf. zu helfen. In meinem Freundeskreis (jaja... ) wohnen jedenfalls einige in diesen "Kampfarenen" und ich stehe in Kontakt mit ihnen falls Not am Mann sein sollte.
 ) wohnen jedenfalls einige in diesen "Kampfarenen" und ich stehe in Kontakt mit ihnen falls Not am Mann sein sollte.
			
									
									
						@textspecht: "Frankreich brennt" war eine Schlagzeile in einem Bericht eines grossen Internet-News Portals und ich stimme dem zu. Dass die Ardèche nicht Paris ist kann ich mit meinen geringen geografischen Kenntnissen vereinbaren; aber die Ardèche nimmt ja in mehrerlei Hinsicht gerne einen Sonderstatus ein

@bine: messerscharf analyisert - super

Es kann mir keiner sagen, dass die Randale den Zweck verfolgen, auf Elend hinzuweisen, denn sie schaffen Elend an anderer Stelle in dem sie Eigentum dritter vernichten, Arbeit und Einkommen anderer Personen bewusst zerstören.
Meine ursprüngliche Idee war ja auch, Betroffene zu identifizieren und ihnen ggf. zu helfen. In meinem Freundeskreis (jaja...
 ) wohnen jedenfalls einige in diesen "Kampfarenen" und ich stehe in Kontakt mit ihnen falls Not am Mann sein sollte.
 ) wohnen jedenfalls einige in diesen "Kampfarenen" und ich stehe in Kontakt mit ihnen falls Not am Mann sein sollte.Hallo Pariser! 
Wie willst Du den Leuten, die in den "Brandzonen" leben helfen?
Tatsache ist,
- dass diese Zonen - wieder ein Mal - eine Plattform bekommen haben, auch wenn dies von Herrn S. nicht so beabsichtigt war.
- dass sich die Beamten in diesen Gebieten nie alleine Bewegen (man weiss ja, was in den letzten 10 Jahren passiert ist)
- dass diese Gebiete von der höchsten Arbeitslosenrate betroffen sind,
- dass Arbeitssuchende, die in diesen Gebieten wohnen, von vornherein abgelehnt werden, auch wenn Sie den Job-Kriterien entsprechen...
- dass 20% des Gesamtfranzösischen Haushalts für den Aufbau der "Zonen" nach Paris-Banlieu gewandert ist
- dass viele Baupropjekte dort schon durchgesetzt wurden
- dass in diesen Zonen seit Jahren ein "eigenes Gesetz" herrscht
Was willst Du tun? Unternehmer zwingen, Leute aus den banlieus anzustellen? Wieder irgendwelchen Versprechungen (der Politiker) vertrauen, damit sich schliesslich doch nicht viel ändert?
Das Problem ist doch wohl die Gethoisierung: Man hätte vor Jahren nicht alle Ausländer in die Randbezirke verfrachten sollen.
Hier mal ein Beispiel aus Berlin: Vor Jahren ist da Kreuzberg entstanden... kein Problem, es lag ja am Rand von Westberlin, weit weg vom Zentrum, etc... Nun nach Maueröffnung, befindet sich dieser Stadtbezirk so ziemlich im Zentrum, den Mitte, das neue "Hippe" Zentrum ist gleich nebenan... ja und nu? In den letzten Jahren hat man versucht wieder mehr Deutsche in diesen Stadtbezirken (nunmehr auch Wedding) unterzubringen.
Meine Meinung: Nur so klappts.
Im Moment sind die "Vandalen" der Banlieus nur auf Krawalle aus. Es ist die einzige Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen und das mit Erfolg (jede Nachrichtensendung ist voll davon).
Gibt S. jetzt nach und entschuldigt sich, hat das wahrscheinlich eine Linderung der Krawalle zur Folge ( jedoch keine Änderung der dortigen Situation) und in der nächtsen Wahlkampagne, wählen die Franzosen dann RECHTS.
Zieht Herr S. jetzt durch, wird es wohl einige Tote geben (auf beiden Seiten) ...
Und wieder die Frage: Was würdest Du tun?
alexa
			
									
									
						Wie willst Du den Leuten, die in den "Brandzonen" leben helfen?
Tatsache ist,
- dass diese Zonen - wieder ein Mal - eine Plattform bekommen haben, auch wenn dies von Herrn S. nicht so beabsichtigt war.
- dass sich die Beamten in diesen Gebieten nie alleine Bewegen (man weiss ja, was in den letzten 10 Jahren passiert ist)
- dass diese Gebiete von der höchsten Arbeitslosenrate betroffen sind,
- dass Arbeitssuchende, die in diesen Gebieten wohnen, von vornherein abgelehnt werden, auch wenn Sie den Job-Kriterien entsprechen...
- dass 20% des Gesamtfranzösischen Haushalts für den Aufbau der "Zonen" nach Paris-Banlieu gewandert ist
- dass viele Baupropjekte dort schon durchgesetzt wurden
- dass in diesen Zonen seit Jahren ein "eigenes Gesetz" herrscht
Was willst Du tun? Unternehmer zwingen, Leute aus den banlieus anzustellen? Wieder irgendwelchen Versprechungen (der Politiker) vertrauen, damit sich schliesslich doch nicht viel ändert?
Das Problem ist doch wohl die Gethoisierung: Man hätte vor Jahren nicht alle Ausländer in die Randbezirke verfrachten sollen.
Hier mal ein Beispiel aus Berlin: Vor Jahren ist da Kreuzberg entstanden... kein Problem, es lag ja am Rand von Westberlin, weit weg vom Zentrum, etc... Nun nach Maueröffnung, befindet sich dieser Stadtbezirk so ziemlich im Zentrum, den Mitte, das neue "Hippe" Zentrum ist gleich nebenan... ja und nu? In den letzten Jahren hat man versucht wieder mehr Deutsche in diesen Stadtbezirken (nunmehr auch Wedding) unterzubringen.
Meine Meinung: Nur so klappts.
Im Moment sind die "Vandalen" der Banlieus nur auf Krawalle aus. Es ist die einzige Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen und das mit Erfolg (jede Nachrichtensendung ist voll davon).
Gibt S. jetzt nach und entschuldigt sich, hat das wahrscheinlich eine Linderung der Krawalle zur Folge ( jedoch keine Änderung der dortigen Situation) und in der nächtsen Wahlkampagne, wählen die Franzosen dann RECHTS.
Zieht Herr S. jetzt durch, wird es wohl einige Tote geben (auf beiden Seiten) ...
Und wieder die Frage: Was würdest Du tun?
alexa
- 
				Günther Kagemann
- Beiträge: 82
- Registriert: Donnerstag 22. Mai 2003, 19:44
- Wohnort: Neuweiler
Alles was in F passiert ist mittlerweile gelenkt, das sind keine Proteste von Randgruppen mehr.
Seltsamerweise sprechen viele davon wir müssen mehr tun um Leute zu intregrieren, das ist in D genau so wie in F.
Wo sind aber die Bemühungen der Fremden zur Integration?
Ich habe sehr viel mit Leuten aus ganz Europa zu tun, mit fast allen komme ich gut aus.Also die bestimmte Ecke nach der das klingt ist nicht vorhanden,bei mir jedenfalls nicht.
Trotzdem muß man fragen dürfen.
Günther
			
									
									
						Seltsamerweise sprechen viele davon wir müssen mehr tun um Leute zu intregrieren, das ist in D genau so wie in F.
Wo sind aber die Bemühungen der Fremden zur Integration?
Ich habe sehr viel mit Leuten aus ganz Europa zu tun, mit fast allen komme ich gut aus.Also die bestimmte Ecke nach der das klingt ist nicht vorhanden,bei mir jedenfalls nicht.
Trotzdem muß man fragen dürfen.
Günther
Hallo Bine,
sag, wo hast du das gehört mit Valenciennes ?? Die Familie von meinem Mann lebt dort und ich finde leider im Netz nichts, was auf Valenciennes trifft... ich hab nur in der "Voix du Nord" gelesen, dass in Marly wohl Autos in Brand gesteckt wurden...
Liebe Grüße
Desmi
			
									
									
						sag, wo hast du das gehört mit Valenciennes ?? Die Familie von meinem Mann lebt dort und ich finde leider im Netz nichts, was auf Valenciennes trifft... ich hab nur in der "Voix du Nord" gelesen, dass in Marly wohl Autos in Brand gesteckt wurden...
Liebe Grüße
Desmi
Salut,Bine schrieb
Die Randaleorte letzte Nacht:
Erstmals war auch das Zentrum von Paris betroffen. Neben Autos waren vor allem öffentliche Gebäude, Geschäfte und Schulen Ziel von Brandstiftungen.
In Evreux in der Normandie brannte nach Angaben der Behörden ein Einkaufszentrum, ein Postamt, zwei Schulen und drei Kindegarten.
Neben dem Pariser Umland kam es in Rennes und Rouen im Westen zu Ausschreitungen.
Im Norden wurden Krawalle aus Lille, Roubaix, Tourcoing sowie den Gegenden bei Dünkirchen und Valenciennes gemeldet.
Nordöstlich der Hauptstadt ging eine Sporthalle in Flammen auf, ebenso wie zwei Schulen in Grigny und mehrere Kindergarten.
Auch in Lyon, Toulouse und Pau im Süden gab es Unruhen. Zudem brannten in Clermont-Ferrand im Zentralmassiv Autos, Schulen und Kindergarten.
die Ghettos in Toulouse kenne ich und es brennt nicht nur dort. Selbst bei uns um die Ecke in Tarbes. In Toulouse wurde am Abend ein Bus in Brand gesetzt und einige Autos. Ich habe gerade mit einer Freundin telefoniert, die dort wohnt. Sie kann im Moment nicht aus dem Haus. Es ist abends viel zu gefährlich, ja und es brennt dort wirklich.
Toulouse und Tarbes, das ist nicht Paris!!
Das Dilemma an sich sind die Ghettos. Wie sehen die Chancen aus, wenn Du dort wohnst. Versucht doch mal bei einer Agence eine Wohnung unter einem algerischen/Marok/nordafr/ Nachnamen zu mieten. Unmöglich! Nein Du wirst sofort in die Banlieues verwiesen. Und so kommen immer mehr Ausländer, die leider nur unter sich leben können, zusammen. Anstatt die Chance zu suchen , Integration durch Zusammenleben zu fördern und zu lernen , werden diese Menschen in Ghettos verfrachtet. Et Monsieur Nicolas Sarkozy notre Ministère de l'intérieur veut le nettoyage des cités "au Karcher" und benutzt das Wort "racaille". Wie kann ein Innenminister so sehr das Feuer legen. Einige Stimmen behaupten, er habe es extra gemacht, um …na ja kann man sich ja dann auch denken….
Es formieren sich nun auch in Toulouse, Tarbes uns Pau Bürger, die abends versuchen, Kontakt und Gespräche mit den Jugendlichen aufzunehmen. Das ist nicht ungefährlich, aber sehr bewundernswert und mutig. Wäre das nicht eine Chance? Es wäre eine , die etwas das „Feu“ rausnehmen könnte . Dann muss man mutig entscheiden, wie man sozialgerechte Vorschläge und TATEN folgen lassen könnte.
Auf dem Lande, wo ich wohne, sind auch einige algerische und marokkanische Familien, die zusammen mit den Franzosen und anderen Nationalitäten leben. Es gibt überhaupt keine Probleme, nein ganz im Gegenteil, es ist eine kulturelle Bereicherung für uns alle, weil wir keine Berührungsängste haben.
Es ist der hass, die Wut, die sich nun entleert und dies ist nicht mit einer Ausgangssperre oder Militär zu beheben und sie wird sich auch nicht in einer Woche beseitigen lassen.
Ich fahre morgen natürlich nur sehr ungern nach Toulouse. Habe um 17 Uhr Rendezvous, und werde hoffentlich gaaaaaaanz schnell fertig sein, um wieder nach Hause zu fahren.
Nach Hause auf’s Land !
Liebe Grüsse
.
					Zuletzt geändert von Elisa7 am Dienstag 8. November 2005, 00:20, insgesamt 1-mal geändert.
									
			
									
						Ich habe den gleichen Eindruck wie Elisa. Auf dem Land scheint die Situation entspannter zu sein. Durch die fehlende Möglichkeit zur "ghettoisierung" ist man gezwungen miteinander umzugehen.
Von den Unruhen in Perpignan im Mai/Juni hat man 10km weiter nichts mitbekommen.
Aber seien wir doch mal ehrlich - "Intgration" ist doch eine einzige Lachnummer. Es geht doch nicht um "Ausländer". Es gibt hier Dörfer mit einem Ausländeranteil von ca 25-30% auf 2500 Einwohner und - Oh Wunder - fast keinen Problemen.
Sind ja auch nur Engländer, Schweden, Deutsche, Belgier - keine Araber.
Es geht doch in Frankreich um "die Araber" oder "die Roma" und in Deutschland um "die Türken". Für diese Gruppen heisst unsere Integration doch nur : nervt nicht, stellt keine Forderungen, nehmt uns nicht unsere Arbeit weg und kostet kein Geld.
			
									
									
						Von den Unruhen in Perpignan im Mai/Juni hat man 10km weiter nichts mitbekommen.
Aber seien wir doch mal ehrlich - "Intgration" ist doch eine einzige Lachnummer. Es geht doch nicht um "Ausländer". Es gibt hier Dörfer mit einem Ausländeranteil von ca 25-30% auf 2500 Einwohner und - Oh Wunder - fast keinen Problemen.
Sind ja auch nur Engländer, Schweden, Deutsche, Belgier - keine Araber.
Es geht doch in Frankreich um "die Araber" oder "die Roma" und in Deutschland um "die Türken". Für diese Gruppen heisst unsere Integration doch nur : nervt nicht, stellt keine Forderungen, nehmt uns nicht unsere Arbeit weg und kostet kein Geld.
Ja heinblöd, wie wahr Dein Satz:Sind ja auch nur Engländer, Schweden, Deutsche, Belgier - keine Araber.HeinBlöd schrieb
Ich habe den gleichen Eindruck wie Elisa. Auf dem Land scheint die Situation entspannter zu sein. Durch die fehlende Möglichkeit zur "ghettoisierung" ist man gezwungen miteinander umzugehen.
Von den Unruhen in Perpignan im Mai/Juni hat man 10km weiter nichts mitbekommen.
Aber seien wir doch mal ehrlich - "Intgration" ist doch eine einzige Lachnummer. Es geht doch nicht um "Ausländer". Es gibt hier Dörfer mit einem Ausländeranteil von ca 25-30% auf 2500 Einwohner und - Oh Wunder - fast keinen Problemen.
Sind ja auch nur Engländer, Schweden, Deutsche, Belgier - keine Araber.
Es geht doch in Frankreich um "die Araber" oder "die Roma" und in Deutschland um "die Türken". Für diese Gruppen heisst unsere Integration doch nur : nervt nicht, stellt keine Forderungen, nehmt uns nicht unsere Arbeit weg und kostet kein Geld.
bin gerade nachhause gekommen. und ich freu mich auf dem Land zu sein.
Lieben Gruss
von Elisa
Hier in Berlin gibts jetzt sone Art Trittbrettfahrer, die auch ein paar Autos abfackeln... die Polizei sucht noch nach den Gründen, ob die F nachahmen oder ob es Zufall ist...
Letztendlich hat ja die Ausgangssperre diese Nacht nicht die erwünschte Wirkung gezeigt... da müssen sich Villepin und Konsorten wohl doch noch was anderes einfallen lassen...
Mich wundert, dass sich Chirac so völlig aus allem raushält ?! Lieber schickt er seinen Premier vor und lässt Sarkozy dumm rumlabern ?!
			
									
									
						Letztendlich hat ja die Ausgangssperre diese Nacht nicht die erwünschte Wirkung gezeigt... da müssen sich Villepin und Konsorten wohl doch noch was anderes einfallen lassen...
Mich wundert, dass sich Chirac so völlig aus allem raushält ?! Lieber schickt er seinen Premier vor und lässt Sarkozy dumm rumlabern ?!
Wozu Recht und Ordnung ?
Sind diese Begriffe "Pfui Teufel" oder nicht chic ?
Mein Nachbar (Offizier der Franz. Streitkräfte) lagerte jahrelang (trotz höflicher Bitten meinerseits es zu unterlassen) Baumaterial, Holz, zerbrochene Fensterscheiben, rostige Fahrräder, ein marodes Boot nebst Anhänger, Betonreste, Steine. Plastikmüll und Gras- und Heckenabschnitte auf meinem Grundstück ab. Zwei Versuche meinerseits, das Grundstück zu räumen endeten nach jeweils einem platten Reifen (beim beauftragten Landwirt). Auf dem kleinen geräumten Abschnitt legte sich die gnädige Frau ein kleines Gemüsegärtchen an. Gleichzeitig beschwerte sich der Herr Nachbar, daß von meinem nicht gesäuberten Grundstück Unkrautsamen auf sein Grundstück übergreift. Nebenbei legte er sich zwecks besserer Zufahrt (nur Geh-und Fahrtrecht) eine Bitumenzufahrt über das kleine landwirtschaftliche Grundstück einer Bauernwitwe und verbrannte seine Abfälle auf deren Grundstück.
Auch vor den zehn Geboten gabs schon Ordung im gemeinschaftlichen Zusammenleben.
Warum nur Aufmerksamkeit für die Täter und weniger für die Opfer ?
Medien ?
Briefträger beißt Hund klingt doch weit interessanter als umgekehrt.
Ach ja, in manchen Kulturen wird ja die Hand abgehackt, welche verbrecherische Handlungen begeht. Ein schöner Brauch, einfach wieder mal einführen. (Das war jetzt Ironie!!)
			
									
									
						Sind diese Begriffe "Pfui Teufel" oder nicht chic ?
Mein Nachbar (Offizier der Franz. Streitkräfte) lagerte jahrelang (trotz höflicher Bitten meinerseits es zu unterlassen) Baumaterial, Holz, zerbrochene Fensterscheiben, rostige Fahrräder, ein marodes Boot nebst Anhänger, Betonreste, Steine. Plastikmüll und Gras- und Heckenabschnitte auf meinem Grundstück ab. Zwei Versuche meinerseits, das Grundstück zu räumen endeten nach jeweils einem platten Reifen (beim beauftragten Landwirt). Auf dem kleinen geräumten Abschnitt legte sich die gnädige Frau ein kleines Gemüsegärtchen an. Gleichzeitig beschwerte sich der Herr Nachbar, daß von meinem nicht gesäuberten Grundstück Unkrautsamen auf sein Grundstück übergreift. Nebenbei legte er sich zwecks besserer Zufahrt (nur Geh-und Fahrtrecht) eine Bitumenzufahrt über das kleine landwirtschaftliche Grundstück einer Bauernwitwe und verbrannte seine Abfälle auf deren Grundstück.
Auch vor den zehn Geboten gabs schon Ordung im gemeinschaftlichen Zusammenleben.
Warum nur Aufmerksamkeit für die Täter und weniger für die Opfer ?
Medien ?
Briefträger beißt Hund klingt doch weit interessanter als umgekehrt.
Ach ja, in manchen Kulturen wird ja die Hand abgehackt, welche verbrecherische Handlungen begeht. Ein schöner Brauch, einfach wieder mal einführen. (Das war jetzt Ironie!!)
leider bekommen die täter generell immer mehr aufmerksamkeit, als die opfer... ob das jetzt in der situation in frankreich ist oder bei anderen "verbrechen" ! Täter haben heutzutage die besseren Rechte, als Opfer... diese geraten leider immer zu schnell in Vergessenheit, da die Medien dies unterstützen ! Und die Leute sich auch daran hochziehen und diese Zeitungen ja nur wegen der Schlagzeilen kaufen !
So richtig verstehe ich jetzt aber nicht, worauf du mit deiner nachricht hinaus willst petilui ???
			
									
									
						So richtig verstehe ich jetzt aber nicht, worauf du mit deiner nachricht hinaus willst petilui ???
Na ja, wenn schon so ein elitärer Bürger "sans Gene"( sagt/schreibt man das so ? ist, wie soll man dann von den "Unterschichten" (frei nach H.S.) erwarten, das diese so etwas wie Anstand entwickeln.
Vor einigen Jahren bekam ich auch von streikenden Fischern einen stinkenden Lachs gegen die Windschutzscheibe geknallt und die Fahrertür eingebeult. War mein Schaden, blieb er auch. Meine lieben franz. Freunde hatten für die Fischer aber ein großes Herz, bis ihnen ein streikender Bauer einen Strohballen auf das Autodach fallen ließ. Welche Empörung.
Bei allem Respekt. Da kann es mir gehen wie es will, anderer bzw. Unbeteiligter Leute Eigentum anzünden bzw. sonstigen Schaden zuzufügen rechtfertigt keine Strafttat.
			
									
									
						Vor einigen Jahren bekam ich auch von streikenden Fischern einen stinkenden Lachs gegen die Windschutzscheibe geknallt und die Fahrertür eingebeult. War mein Schaden, blieb er auch. Meine lieben franz. Freunde hatten für die Fischer aber ein großes Herz, bis ihnen ein streikender Bauer einen Strohballen auf das Autodach fallen ließ. Welche Empörung.
Bei allem Respekt. Da kann es mir gehen wie es will, anderer bzw. Unbeteiligter Leute Eigentum anzünden bzw. sonstigen Schaden zuzufügen rechtfertigt keine Strafttat.
Jeder sollte sich an die eigene Nase packen. Denken nicht viele von uns:
"....ich habe doch gar nichts gegen Ausländer,.....aber bitt´schön nicht in der Nachbarschaft....."
Folge: Ghettoisierung.
Folge: Gewalt
Und dann der Schrei nach den denkbar unfähigsten Menschen:die Politiker, den Staat.
Jeder einzelne von uns ist verantwortlich.
Ich selbst bin übrigens auch fast immer Ausländer, außer in Deutschland.
gerdcb
			
									
									
						"....ich habe doch gar nichts gegen Ausländer,.....aber bitt´schön nicht in der Nachbarschaft....."
Folge: Ghettoisierung.
Folge: Gewalt
Und dann der Schrei nach den denkbar unfähigsten Menschen:die Politiker, den Staat.
Jeder einzelne von uns ist verantwortlich.
Ich selbst bin übrigens auch fast immer Ausländer, außer in Deutschland.
gerdcb
- 
				textspecht
- Beiträge: 506
- Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
- Wohnort: Ardèche Sud
"Ich selbst bin übrigens auch fast immer Ausländer, außer in Deutschland." schrieb gerdcb.
Ohne jede Polemik: Messerscharf erkannt, aber darum geht es hier auch gar nicht. Denn eine sehr beachtliche Zahl der diskrimierten Personen aus den Ghettos (die ich keinesfalls mit den randalierenden Cliquen gleichsetze!) hat die französische Staatsangehörigkeit, spricht die Landessprache weitaus besser als ich, ist in diesem Land und seiner Kultur tiefer verwurzelt als ich, der erst vor drei Jahren mit einem deutschen EU-Paß und zwei großen Vorteilen eingewandert ist: Meine Hautfarbe ist weiß, und ich habe meine Existenzgrundlage mitgebracht bzw. hier selber geschaffen.
Was hier abläuft, erinnert mich teilweise an unselige Zeiten, als man (nicht nur) in Deutschland Mitbürger/innen gleicher Nationalität aufgrund von Herkunft, Glauben, Hautfarbe oder Rassengesetze ins grenzenlose Abseits schob. Damit meine ich nicht nur den Nationalsozialismus (der auch außerhalb Deutschlands willfährige Helfershelfer fand), sondern ebenso Geschehnisse der frz. Religionskriege und späterer Ereignisse.
Die vollmundigen Politiker-Erklärungen zu Integration und multikultureller Gesellschaft sind Müll, nicht recyclingfähiger Abfall.
Weite Kreise der Bevölkerung sind — in Frankreich wie in Deutschland und anderen Staaten — in Ghettos abgedrängt worden, aus denen es kaum ein Entkommen gibt. Auch wenn ein paar französische Spitzenfußballer nun mit Gruß an die Regierung das Gegenteil behaupten.
Diese Ghettos werden von genau jenen Gangs beherrscht, die nun die Flammen schüren. Gangsterbanden, die jede Frau, jedes Mädchen auf dem Weg von daheim zum Bus oder Einkauf fürchten muß. Gnadenlose Schläger, die auch anständige Männer und Jungen in ihre Dienste pressen. Kriminelle Vereinigungen, für die Bandendiebstahl, Überfälle, Erpressung, Prostitution und Rauschgifthandel zum Tagesgeschäft gehören.
In diesem Umfeld, in das sich längst kein Sozialarbeiter oder Polizist mehr hineintraut, mit "verstärkten Sozialprogrammen" zu antworten, beweist die komplette Unfähigkeit der Regierenden aller Ränge und Staaten, die Ursachen zu begreifen oder gar zu beseitigen.
Die einzige Möglichkeit besteht darin, die kriminellen Elemente zu isolieren und zugleich (!) bessere Bedingungen für die vielen bereitwilligen Menschen aus den Ghettos zu schaffen. Das aber ist nicht (nur) durch staatliche Maßnahmen zu erreichen, das verlangt nach breiter Solidarität in der Bevölkerung. Das bedeutet Arbeitsmöglichkeiten, Wohnungen und gute Schulen ohne Blick auf Herkunft, Hautfarbe etc. Nur so lassen sich das Bildungsniveau und die beruflichen Qualifikationen anheben.
Voraussetzung dafür ist aber, daß weitere Kreise der Gesellschaft ihre Vorbehalte ablegen. Denn nicht der Staat diskriminiert und ghettoisiert diese Menschen, sondern die Gesellschaft. Und das sind bekanntlich wir alle, jeder von uns höchstpersönlich!
Die Tatsache, daß in ländlichen Bereichen keine Gewalt und kein Haß aufkommen (obwohl auch hier oft ein sehr hoher Anteil an Menschen nordafrikanischer Herkunft lebt), zeigt doch unter dem Strich, daß Integration und gutes Zusammenleben möglich sind.
Ich bin weißgott kein Freund der bekannt rigiden Maßnahmen des CRS. Aber wenn es darum geht, die kriminellen Kräfte zu isolieren, um anständigen Menschen freien Lebensraum zu schaffen, sehe ich die Notwendigkeit zum unnachsichtigen Durchgreifen ein.
Es geht nicht an, daß ein Haufen Krimineller Abertausende andere Menschen in Mißkredit bringt und ein ganzes Land (oder mehrere...) zu terrorisieren versucht.
Heinz-Günter (Ardèche)
			
									
									
						Ohne jede Polemik: Messerscharf erkannt, aber darum geht es hier auch gar nicht. Denn eine sehr beachtliche Zahl der diskrimierten Personen aus den Ghettos (die ich keinesfalls mit den randalierenden Cliquen gleichsetze!) hat die französische Staatsangehörigkeit, spricht die Landessprache weitaus besser als ich, ist in diesem Land und seiner Kultur tiefer verwurzelt als ich, der erst vor drei Jahren mit einem deutschen EU-Paß und zwei großen Vorteilen eingewandert ist: Meine Hautfarbe ist weiß, und ich habe meine Existenzgrundlage mitgebracht bzw. hier selber geschaffen.
Was hier abläuft, erinnert mich teilweise an unselige Zeiten, als man (nicht nur) in Deutschland Mitbürger/innen gleicher Nationalität aufgrund von Herkunft, Glauben, Hautfarbe oder Rassengesetze ins grenzenlose Abseits schob. Damit meine ich nicht nur den Nationalsozialismus (der auch außerhalb Deutschlands willfährige Helfershelfer fand), sondern ebenso Geschehnisse der frz. Religionskriege und späterer Ereignisse.
Die vollmundigen Politiker-Erklärungen zu Integration und multikultureller Gesellschaft sind Müll, nicht recyclingfähiger Abfall.
Weite Kreise der Bevölkerung sind — in Frankreich wie in Deutschland und anderen Staaten — in Ghettos abgedrängt worden, aus denen es kaum ein Entkommen gibt. Auch wenn ein paar französische Spitzenfußballer nun mit Gruß an die Regierung das Gegenteil behaupten.
Diese Ghettos werden von genau jenen Gangs beherrscht, die nun die Flammen schüren. Gangsterbanden, die jede Frau, jedes Mädchen auf dem Weg von daheim zum Bus oder Einkauf fürchten muß. Gnadenlose Schläger, die auch anständige Männer und Jungen in ihre Dienste pressen. Kriminelle Vereinigungen, für die Bandendiebstahl, Überfälle, Erpressung, Prostitution und Rauschgifthandel zum Tagesgeschäft gehören.
In diesem Umfeld, in das sich längst kein Sozialarbeiter oder Polizist mehr hineintraut, mit "verstärkten Sozialprogrammen" zu antworten, beweist die komplette Unfähigkeit der Regierenden aller Ränge und Staaten, die Ursachen zu begreifen oder gar zu beseitigen.
Die einzige Möglichkeit besteht darin, die kriminellen Elemente zu isolieren und zugleich (!) bessere Bedingungen für die vielen bereitwilligen Menschen aus den Ghettos zu schaffen. Das aber ist nicht (nur) durch staatliche Maßnahmen zu erreichen, das verlangt nach breiter Solidarität in der Bevölkerung. Das bedeutet Arbeitsmöglichkeiten, Wohnungen und gute Schulen ohne Blick auf Herkunft, Hautfarbe etc. Nur so lassen sich das Bildungsniveau und die beruflichen Qualifikationen anheben.
Voraussetzung dafür ist aber, daß weitere Kreise der Gesellschaft ihre Vorbehalte ablegen. Denn nicht der Staat diskriminiert und ghettoisiert diese Menschen, sondern die Gesellschaft. Und das sind bekanntlich wir alle, jeder von uns höchstpersönlich!
Die Tatsache, daß in ländlichen Bereichen keine Gewalt und kein Haß aufkommen (obwohl auch hier oft ein sehr hoher Anteil an Menschen nordafrikanischer Herkunft lebt), zeigt doch unter dem Strich, daß Integration und gutes Zusammenleben möglich sind.
Ich bin weißgott kein Freund der bekannt rigiden Maßnahmen des CRS. Aber wenn es darum geht, die kriminellen Kräfte zu isolieren, um anständigen Menschen freien Lebensraum zu schaffen, sehe ich die Notwendigkeit zum unnachsichtigen Durchgreifen ein.
Es geht nicht an, daß ein Haufen Krimineller Abertausende andere Menschen in Mißkredit bringt und ein ganzes Land (oder mehrere...) zu terrorisieren versucht.
Heinz-Günter (Ardèche)
- 
				Uli Wenisch
- Beiträge: 113
- Registriert: Samstag 20. April 2002, 22:21
- Wohnort: Oberpfalz/Aude
Kann Heinz-Günter nur beipflichten. 
Komme gerade aus Frankreich zurück und habe dort (im Süden) mit vielen "Einheimischen" über die derzeitige Situation diskutiert. Entweder es herrschte totale Ignoranz ("solange sie mein Auto nicht abfackeln, ist mir das wurscht") oder sie zeigten unverblümt ihre Vorurteile gegen die "Pieds noir", die ja keine richtigen Franzosen seien. Nur bei wenigen Gesprächen zeigte sich die Einsicht, dass man wohl in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten etwas falsch gemacht habe bzw. der Staat.
Heute habe ich im Internet ein ganz aufschlussreiches tagesschau-Interview mit Ulrich Wickert gelesen.
Hoffe, die Vernunft und die Menschlichkeit kehren bald wieder zurück in das Land, das wir alle so lieben.
Sonnige Grüße
Uli Wenisch
			
									
									
						Komme gerade aus Frankreich zurück und habe dort (im Süden) mit vielen "Einheimischen" über die derzeitige Situation diskutiert. Entweder es herrschte totale Ignoranz ("solange sie mein Auto nicht abfackeln, ist mir das wurscht") oder sie zeigten unverblümt ihre Vorurteile gegen die "Pieds noir", die ja keine richtigen Franzosen seien. Nur bei wenigen Gesprächen zeigte sich die Einsicht, dass man wohl in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten etwas falsch gemacht habe bzw. der Staat.
Heute habe ich im Internet ein ganz aufschlussreiches tagesschau-Interview mit Ulrich Wickert gelesen.
Hoffe, die Vernunft und die Menschlichkeit kehren bald wieder zurück in das Land, das wir alle so lieben.
Sonnige Grüße
Uli Wenisch



