Eure Meinung zur Tour de France 2007!

Für alle Themen, die mit Frankreich in Zusammenhang stehen und die in keines der anderen Foren passen.
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Jasmin'e Nacken
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Donnerstag 12. Juli 2007, 08:59

Hallo ihr Lieben!

Da ich auf Frankreich-Info ein Tourspecial erstellt habe und mich dieses Jahr das erste mal so richtig mit der Tour de France auseinander gesetzt habe, möchte ich nun von euch wissen, wie ihr über das ganze Geschehen rund um die Tour denkt.

Interessiert euch die Tour überhaupt noch nach all den Vorfällen oder findet ihr dass, der Kult um die Tour de France vorbei ist?

Bin jetzt schon auf eure Gedanken gespannt.

Viele Grüße,

Jasmin'e
stinkerchen
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Donnerstag 12. Juli 2007, 10:28

Jasmin'e Nacken schrieb
Interessiert euch die Tour überhaupt noch nach all den Vorfällen oder findet ihr dass, der Kult um die Tour de France vorbei ist?
Hallo Jasmin'e,

mein Interesse ist deutlich gesunken und fast ausschließlich noch landschaftlicher Art.

Ich weiß, dass das zweischneidig ist. Immerhin sollen ja die aktuellen Teilnehmer "sauber" sein. So "sauber", wie alle anderen in den Jahren zuvor?! Hier ist durch kriminellen Beschiss Vieler (wohl nicht aller) viel kaputt gemacht worden. Das läßt sich nicht einfach abhaken, es wird Zeit brauchen, Vertrauen zurückzugewinnen.
correze
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Donnerstag 12. Juli 2007, 12:52

Hallo Jasmin'e,

mit geht es ähnlich wie Micha, wenn ich Zeit habe schaue ich mir die Übertragungen, hauptsächlich, wegen der Lndschaftsaufnahmen an.

Corrèze
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salchow
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Donnerstag 12. Juli 2007, 19:37

Na denn mal genau hingucken !!!

Wenn die in den letzten Zügen (oder besser auf den letzten Drahteseln) liegen, kommen gar nicht mal so weit von mir weg vorbei ;-)))

A+
wolle
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Donnerstag 12. Juli 2007, 20:21

Also ich bin auch kein Fan...... mehr
mein Interesse fuer die Tour geht gegen Null :(
Aber das hat nichts mit den juengsten Enthuellungen zu tun sondern damit, das ich nie geglaubt habe das die Tour mit rechten Dingen zugeht.

Wer schon mal den Col du tourmalet befahren hat und auf den letzten kilometer seinem Auto alles versprochen hat, neues Oel, Wagenwaesche jede Woche, nur damit er die letzten Meter schafft, der weiss von was ich rede.

Ausserdem hat vor langer Zeit ein Franzose, ich glaub ein Politiker, gesagt.... die Tour ist eher ohne Fahrrad zu gewinnen als ohne Doping...

wie wahr... schade, ich hab leider den Namen vergessen... kann jemand helfen? :)

salut wolle

achja, bin recht froh das unser pubertierende Jan keine grosse Rolle in den franz. Medien spielt.... sonst muesste man sich wieder fremdschaemen :D
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Jasmin'e Nacken
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Freitag 13. Juli 2007, 08:03

Ja, ihr habt schon recht. Nach dem letzten Jahr dachten ja wohl eigentlich alle, es kann dieses Jahr nur besser werden!

Auf der einen Seite bin ich froh um die Ehrlichkeit der Fahrer! Das zeichnet Sie in meinen Augen zumindest nachträglich ein wenig aus, auch wenn es nicht die Dinge verschönt die nun mal passiert sind.

Schade finde ich allerdings, dass dieser ganze Sport durch diese Vorfälle sein Angesicht verloren hat... Es stellt sich nur die Frage, ob die Tour jemals wieder das werden kann was sie irgendwann mal war. Dies bezweifle ich aber...

Ich bin auch gespannt ob ARD & ZDF ab 2008 noch übertragen oder ob die Tour in Deutschland nicht mehr gezeigt wird - dies steht noch zur Diskussion, berichten zumindest die Medien.

Ich finde dass die bisherigen Vorfälle gezeigt haben, dass man in den vergangenen Jahren viel zu viel geduldet hat und das mit Sicherheit der ein oder andere weggeschaut hat wenn es um das Thema Doping ging. Wie Wolle schon so schön sagt, wenn man den Col du tourmalet mit seinem Auto erreicht hat nach sämtlichen Versprechungen an sein Auto, dann frage ich mich wie ein paar Sportler dies in so geringer Zeit erreichen konnten... Und das die körperlichen Grenzen bei den vorherigen Touren überschritten wurden, kann man ja an der diesjährigen bereits erkennen..
amifritz
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Samstag 21. Juli 2007, 14:04

An Wolle :
Das hat der (1986 tödlich verunglückte) Kabarettist Michel Colucci alias Coluche irgendwann mal gesagt.
Er hat auch gesagt, die Fahrer sollten - ungedopt - schon an Weihnachten losfahren, wollten sie rechtzeitig am 14. Juli auf den Champs-Elysées ankommen...
Als Insider (Franzose UND Radfahrer) möchte ich hinzufügen, dass es den meisten Franzosen vollkommen egal ist, ob die Fahrer sich dopen oder nicht. Dabei wissen sie sehr wohl, dass es nicht mit rechten Dingen gehen kann.
Solche Enthüllungen wie die von Jacksche oder Zabel wären bei uns ganz und gar unmöglich (es sei denn, stichfeste, unwiderlegbare Beweise lägen vor) und wären in Frankreich gar als obszön empfunden...
Eh oui, c'est aussi ça, la France!
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Aperdurus
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Samstag 21. Juli 2007, 17:34

Salut,

da muß ich amifritz Recht geben: Wem schadet es denn, wenn gnadenlos gedopt wird? Doch nur den Fahrern selber. Dafür haben sie die Chance auf ein bißchen Ruhm!
Soll keiner sagen, der an der Tour teilnimmt, er wisse nicht, daß gedopt wird!
Auch ein Außenstehender, der nur ein bißchen selbst Rad fährt, kann ermessen, daß Leistungen, wie sie bei der Tour erbracht werden, normales menschliches Leistungsvermögen ungedopt bei weitem übersteigen.
Unter den Fahrern gab es sicher ein stillschweigendes Übereinkommen, darüber nicht zu reden. Wozu auch?
Was die deutschen "Enthüller" getan haben, ist einfach schlechter Stil und absolut "unsportlich". :D

Immerhin haben die Doper die Leistungen trotzdem selber erbracht und was das bedeutet, braucht man -glaube ich- keinem erklären, der nur ein bißchen Ahnung vom Radsport hat.

Gruß aus der Drôme
Aperdurus
Lilo
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Samstag 21. Juli 2007, 17:41

Salut,

wer von Euch kennt das Buch "Salz im Kaffee" von Hans Blickensdörfer?
Es wurde schon 1980 geschrieben und ist immer noch erstaunlich aktuell.

Gruß
Lilo
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Aperdurus
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Samstag 21. Juli 2007, 17:51

Salut,

"Salz im Kaffee" und auch die "Baskenmütze" haben wir damals geradezu verschlungen.

Er war ja sehr frankophil und ein Sportreporter und Kolumnist bei der Stuttgarter Zeitung. Seine Beiträge waren kurzweilig, tiefgründig und für uns Pflichtlektüre

Was die Tour anbelangt, nach wie vor aktuell.

Grüße aus der Drôme

Aperdurus
cassis
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Samstag 21. Juli 2007, 18:44

Es ist wohl ein Übel, daß kaum eine Sportart ohne Doping auskommt, weil einfach das Geld und der daraus resultierende Erfolg die treibende Kraft ist.

Doping hat im Sport nichts zu suchen, weil es die Leistungsgrenze verzerrt und die Realität unwirklich erscheinen läßt.
Bei allem Respekt, doch hat die heutige Tour de France nichts mehr mit der ursprünglichen Geschichte dieses Radrennens zu tun.
Ein Sportler sollte seine Grenzen kennen und sie durch seine Leistung auch aufgezeichnet bekommen. Ohne sich unerlaubt einen Vorteil zu verschaffen.
Egal ob Geständnissse oder Unterzeichnungen für einen sauberen Sport, diese Tour ist ebenso eine Farce, wie die letztjährigen, auch wenn das Interesse weiterhin ungebrochen ist.
Nichts ist schlimmer, wie ein Makel, der haften bleibt. Und was ist schlimmer, wie einen zweifelhaften Erfolg zu haben, welches im Nachinein auch noch bestätigt wird. Doch frei nach der Devise, ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ungeniert.
Die Mediziner und Sponsoren werden neue Möglichkeiten finden, um den Sport auch weiterhin in dieser Form praktizieren zu können.
Es lebe der Sport.

Gruss Klaus
correze
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Samstag 21. Juli 2007, 19:58

Hallo Lilo,

habe die " Baskenmütze" und " Salz im Kaffee" gelesen.
Ist immer noch hochaktuell.
Mir haben seine Bücher recht gut gefallen. Schade, dass er nicht mehr lebt.

Gruß
Corrèze
wolle
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Samstag 21. Juli 2007, 22:30

...Ausserdem hat vor langer Zeit ein Franzose, ich glaub ein Politiker, gesagt.... die Tour ist eher ohne Fahrrad zu gewinnen als ohne Doping...

@amifritz
...Das hat der (1986 tödlich verunglückte) Kabarettist Michel Colucci alias Coluche irgendwann mal gesagt...

Danke amifritz fuer die Info... da lag ich mit dem Politiker ja gar nicht so verkehrt :D
Immerhin hat Coluche mal fuer das Praesidentenamt kandidiert und damit den etablierten Politikern einen mordsschreck eingejagt :)

@Aperdurus
... Wem schadet es denn, wenn gnadenlos gedopt wird? Doch nur den Fahrern selber. Dafür haben sie die Chance auf ein bißchen Ruhm!...

Da hast du Recht, aber nur wenn der gedopte Fahrer seine Tour mutterseelen alleine macht. In einer Manschaft, wo es Mann gegen Mann geht halte ich das dopen fuer eine Katastrophe!
Auch ist das beschaffen von diversen Mitteln ja nicht billig und so gewinnt der mit der meisten Kohle, den besten Beziehungen und dem kleinstem Scrupel seinem Koerper gegenueber.

Das ist ungefaehr so, als wenn ich bei deiner geplanten naechsten Radtour mit einem alten Hollandrad mitmache und verzweifelt bin, immer erst dann im Hotel anzukommen, wenn ihr beim Dessert seid... und das nach einem 4 Stunden Menue :(

Beim Segelsport, zumindest in meiner Kategorie, wird auch versucht zu dopen... nicht den Skipper (vom Alkohol mal abgesehen :) ) sondern beim Material.

Deswegen gibt es strenge Auflagen welche Ausruestung und welches Material benutzt werden darf... und das wird auch kontrolliert. Mit Stichproben vor der Regatta und natuerlich nachher bei den Erstplazierten. Da kann es schon mal vorkommen das die schnellste Mannschaft am Strand gefeiert und mit Champagner bespritzt wird aber dann ploetzlich zu den Disqualifizierten gehoert. Bravo!

salut wolle
SeaDevilsHamburg
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Sonntag 22. Juli 2007, 10:04

@ Jasmin'e Nacken
Zitat: Ich bin auch gespannt ob ARD & ZDF ab 2008 noch übertragen oder ob die Tour in Deutschland nicht mehr gezeigt wird - dies steht noch zur Diskussion, berichten zumindest die Medien.

ARD & ZDF werden keine Tour de France mehr zeigen. Sie haben Ihre Lizenz, die bis 2009 galt, zurück gegeben. Nun überträgt die kurz vor der Pleite stehende Sendergruppe Sat1/ ProSieben Media AG die Tour um Ihre verlorenen Zuschauer wieder zurück zu gewinnen, was aber wohl fehlschlägt. Hier in den Medien schreibt man, dass keiner das Dopingfernsehen mehr mitverfolgen will.


Gruß aus Nürnberg
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Jasmin'e Nacken
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Montag 23. Juli 2007, 09:23

Hallo Sea :)

Ja, darüber haben wir bereits im Frankreich-Blog geschrieben :)

Es stand ja noch zur Diskussion bis vor einer Woche - bis Sinkewitz unter Verdacht geriet bzw. seine A-Probe negativ ausfiel.

Ich finde es traurig, doch leider ist es wahr was ihr sagt: Es gibt keine Sportart die sich vom Doping wirklich freisprechen kann.

Ja selbst der Reitsport ist nicht dopingfrei. Dort werden zwar nicht die Reiter, sondern die Pferde dedopt, aber trotz allem...

Ich finde, man sollte jede Sportart in der mit Doping die Leistung auf ein maximales, für eine "normalsterblichen" Mensch, nicht erreichbares Ziel getrimmt wird, verbieten und alle Fördermittel streichen. Es gibt viele andere Dinge in Deutschland und natürlich vor allem weltweit, die das Geld viel nötiger hätten.

Schade, dass so vieles nicht echt ist, von dem wir glauben, es ist echt...
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