Bürgerbeteiligung

Für alle Themen, die mit Frankreich in Zusammenhang stehen und die in keines der anderen Foren passen.
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Uli Wenisch
Beiträge: 123
Registriert: Samstag 20. April 2002, 22:21
Wohnort: Oberpfalz/Aude

Mittwoch 5. November 2003, 22:21

Hallo
Gibt es in Frankreich eine Bürgerbeteiligung (z. B. bei Straßenbaumaßnahmen), ähnlich wie in Deutschland?
Sonnige Grüße
Uli Wenisch
paulo
Beiträge: 3
Registriert: Freitag 24. Oktober 2003, 15:02

Sonntag 9. November 2003, 09:36

Soviel ich weiß, gibt es keine Bürgerbeteiligung in Frankreich. Es würde mich auch interessieren wie es funktionniert in Deutschland. Jean-Paul.
textspecht
Beiträge: 548
Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
Wohnort: Ardèche Sud

Sonntag 11. Januar 2004, 21:33

Bonjour,
bin zufällig über das Thema gestolpert: Meint Ihr mit "Bürgerbeteiligung" die Anteile des Bürgers (Anliegers) an KOSTEN der Kommune oder an ENTSCHEIDUNGEN?
Die Kostenebene wird in D über die Grundsteuer, in F über die Wohnsteuer (taxe d'habitation) gedeckt. Zumindest im Normalfall.
Bei der Wasserversorgung unseres (bereits früher bewohnten, nun zum Gästehaus ausgebauten) Mas in der Süd-Ardèche erleben wir seit einem Jahr täglich neue Überraschungen. Wir haben zwar das gesetzlich verbriefte Recht auf einen kommunalen Wasseranschluß, doch die Kommune macht uns das gemeinsam mit dem regionalen Syndicat d'Eau (das über die Wasserrechte aller Kommunen der Region verfügt) so schwer wie nur möglich. Weil keine Instanz Geld oder Lust zum Arbeiten hat.
Sogar erweiterte Zuleitungen innerhalb des Kommunalnetzes bis zu unserer Grundstücksgrenze müßten wir selber zahlen.

Wir haben uns inzwischen selber geholfen und einen Brunnen boren lassen. Das kostet uns zum Start fast genausoviel wie der Kommunal-Anschluß, hat sich über die Verbrauchskosten in 2-3 Jahren aber bereits bezahlt gemacht.
Wichtig für alle, die ggf. auch an Brunnenbohrungen denken: NOCH ist das in F meist genehmigungsfrei. Aber man spricht (zumindest im wasserarmen Süden) bereits offen darüber, daß die Erschließung eigener Brunnen künftig genehmigungs- und steuerpflichtig werden dürften.

Gruß aus der südlichen Ardèche
jensk
Beiträge: 80
Registriert: Sonntag 1. Juni 2003, 18:43

Montag 12. Januar 2004, 00:19

Hallo Textspecht,

ja, ja, die Wasser- und Abwasserversorgung. Darüber könnte man in der Tat Bücher schreiben.

>>das gesetzlich verbriefte Recht auf einen kommunalen >>Wasseranschluß

Würde mich interessieren, wie das bei Euch geregelt ist bzw. wo das steht ? Gemeindeerlaß?

Was mich überrraschte: Ich dachte, es wäre wie in Deutschland. Monopolbetriebe müssen einen anschließen - auf deren Kosten.
Weit gefehlt. Zwar muß einen EdF anschließen, aber man muß selbst zahlen.Wir kennen einige Nachbarn, die uns voller Stolz "Ihre" Strompfosten zeigten.
Ansonsten machen die Gemeinden zusätzlich zur Taxe d'habitation, professionelle und foncière auch noch Umlagen.
Als bei uns Abwasser gelegt wurde, bekam jeder ne schöne Rechnung.

Brunne ist eine gute Idee, haben wir auch. Fällt inzwischen im Somemr aber trocken.
Hat Eurer denn Trinkwasserqualität? Das hat bei uns nicht mal das Leitungswasser :-(

Und solltet Ihr jemals Kanalanschluß bekommen: Während der Bauarbeiten auf der Straße übernachten: Bei unseren Nachbarn liegt der Abwasseranschluß höher als deren einziges Abwasserrohr, bei uns haben Sie den Kanalanschluß (Grundstücksgrenze am Hang hat zwei Abwasserrohre) am oberen Rohr gelegt, so daß das tiefere Rohr nicht anschließbar ist...
Die komunale Straßenbauprojekte - auch ein weites Thema.

grüße
jens
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