Sprachkurs ....hier oder da?

Alles zum Thema Leben, Arbeiten, Studieren etc. in Frankreich. (Keine Annoncen)
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Mirunda
Beiträge: 34
Registriert: Samstag 17. April 2004, 18:14

Dienstag 20. April 2004, 20:44

Liebe Forumteilnehmer,

da ich fest entschlossen bin, nächstes Jahr in Frankreich ein (zumindest örtlich gesehen...) neues Leben in Frankreich anzufangen, möchte ich so schnell wie möglich die Sprache lernen. Ich habe mit Selbstlernerkursen angefangen, geht schon ganz gut, möchte aber effektiver lernen. Deshalb meine Frage: wie haben Sie es gemacht?
Ich habe z.Zt. 2 Varianten:
Französisch an Robert Schumman Institut in Bonn (1-2x/Woche)
..oder 3 Wöchiger Kurs in Frankreich in einer Sprachschule-habe mehrere Adressen.
Also: haben Sie bessere Ideen? Wie haben Sie das gemacht? Kennen Sie gute Sprachschulen In Frankreich, die auch nicht soo teuer sind?
Vielen Dank!
Mirunda
Pariser
Beiträge: 287
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Dienstag 20. April 2004, 21:04

Bonjour,

Nix für ungut aber Sprachschulen kannst Du einfach erst einmal knicken... :(

Warum?
Nun, das was Du da lernst kannst Du nicht im Alltag anwenden, da selten die "normale" Kommunikation mit und zwischen Franzosen/innen geübt oder angewendet wird.
Hast Du darüberhinaus vorher kaum einen Schimmer von der Sprache so wirst Du nur noch mehr durcheinander gebracht mit all der Schulbuchgrammatik und den ganzen Ausnahmen zu den Regeln.;)

Wenn Du dann das Französische wohlmöglich nur Stundenweise in Deutschland lernen willst dann überweise das Geld lieber ins 07'er Departement, da ist es wohl dann sogar noch besser angelegt... :D

Nein im ernst:
Klinke Dich mal bewusst aus dem dt. Umfeld aus. Gehe in einen kleinen, für Sprachschüler und sonstige Touristen völlig uninteressanten Ort irgendwo in Frankreich (oder nach DomTom ;) ) und LEBE auch mal Französisch. Da bleibt dann auch weit mehr hängen als nur ein paar unsinnige Vokabeln.

Alles persönlich erprobt (Dep. 31 und 83) und bewährt!

Gruss, Pariser
Carola
Beiträge: 214
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Dienstag 20. April 2004, 23:17

Hallo Mirunda,
muss Pariser zum großen Teil zustimmen, französisch lernst Du eben am besten "sur le tas" d.h. vor Ort. Subtilitäten, die ich zwar während meiner Zeit als VHS-Dozentin in D versucht habe meinen (äußerst motivierten) "Schülern" zu vermitteln, bleiben m. E. nur im praktischen Gebrauch der Sprache wirklich "hängen". Was jedoch nicht ausschließt, sich ein paar Grundkenntnisse auch schon im Vorhinein anzueignen.
Also: erst einmal Intensiv-Kurs Französisch und dann nix wie ab nach F! (Möglichst 2-3 Monate).
Liebe Grüße,
Carola
Eve
Beiträge: 183
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Dienstag 20. April 2004, 23:30

Salut!

Ich war schlecht im Französischen in der Schule.
Habe durch die praktische Anwendung (mein Freund ist Franzose) die Sprache gelernt.
Also habe ich fast alles umgangssprachlich und 'vom Hören' gelernt.
Das macht mir jetzt beim Studieren teilweise Probleme, weil ich Wörter,die ich zwar täglich gebrauche, zum ersten Mal schreibe. Auch passiert es mir (zwar selten), dass ich umgangsprachliche Floskeln gegenüber den Profs benutze. (gab schon einige - im nachhinein lustige - Schnitzer die ich mir geleistet habe ;)

Bevor ich nach Frankreich gezogen bin habe ich einen Abendkurs für Geschäftsbriefe bei der IHK gemacht. Aber das war nur zum Aufbau meiner bereits fortgeschrittenen Sprachkenntnisse.

Ich finde es ist gut die Grammatik richtig zu lernen. Wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, würde ich auf jeden Fall mehr auswendig lernen bzw büffeln.
Vor allen Dingen finde ich die Zeiten im Französischen schwierig.

Aber es ist sicherlich einfacher eine Sprache in dem entsprechenden Land zu lernen. Die praktische Anwendung erleichtert das Lernen.
Ich betreue deutsche Praktikanten die vor ihrem Praktikumsaufenthalt in Frankreich 6 Monate lang einmal die Woche Französischunterricht bei einer Muttersprachlerin hatten. Die kommen an und haben nicht viel dazu gelernt seit ihrem Abi. Nach einem Monat Aufenthalt erzählen mir einige, dass sie sogar schon nachts Französisch träumen oder auf Französisch denken etc...

Mach vielleicht beides. Einen Kurs für die Grammatik und das Theoretische in Deutschland.
Und einen längeren Aufenthalt in Frankreich.
Muss gar nicht eine Sprachschule sein.
Frag mal bei deiner Gemeinde nach, welche Partnerstadt die haben. Wenn deine Gemeinde engagiert ist, gibt es vielleicht häufig einen Austausch zwischen den Städten. Hier in Caen ist das so zumindest.
Oder mach einen Ferienjob (ich weiss ja nicht wie viel Zeit du im Moment hast). Das ist sicherlich genauso effektiv wie eine Sprachschule, vielleicht noch effektiver, weil in der Sprachschule hast du evt. auch Deutsche oder einen deutschen Lehrer... dann ist die Verführung grösse deutsch zu reden...

Viel Glück und bon courage!

eve

ps: oder schau dich mal in französischen foren um oder such dir eine email bekanntschaft. mit spass lernt es sich doch am besten ;)
Roch
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Mittwoch 21. April 2004, 01:51

Ich bin immer faziniert,wie eimfach das sich alles anhört."Na lernste büßchen hier,der Rest in Frankreich...
Erklärt mir doch mal,wie Ihr Mietverträge,Arbeitsverträge,mit dem bißchen französisch unterschreiben wollt,ohne den Eiffelturm gleich mit zu kaufen?
Für mich hört sich das alles sooo easy an aber das isses doch nicht,oder?
Pariser
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Mittwoch 21. April 2004, 09:34

Roch schrieb
Erklärt mir doch mal,wie Ihr Mietverträge,Arbeitsverträge,mit dem bißchen französisch unterschreiben wollt,ohne den Eiffelturm gleich mit zu kaufen?
Für mich hört sich das alles sooo easy an aber das isses doch nicht,oder?
Bonjour,

Doch.
Im Grunde ist es sogar noch viiieel einfacher.
Das Hauptproblem ist, dass man aus seinem gewohnten "Kasten" mal rausschauen muss.
Wenn man alleine nicht weiterkommt dann gibt es immer jemanden, der gerne hilft. Mit etwas "Denglisch" gehts zur Not auch erst mal.
Jeder Franzose zieht innerlich den Hut vor uns, die sich mit wenig Vokabeln, schlechter Grammatik, faux-pas (Schnitzern) und allen Gliedmassen versuchen zu artikulieren.
Mein Eindruck in Frankreich und Paris war stets:
Respektiere die andere Kultur und Du wirst respektiert. Will sagen, der Versuch alleine wird schon honoriert. Fast wie bei Olympia: Teilnahme ist alles.. ;)

Bei sonstigen Formularen wie z.B. Mietvertrag gibts ja auch noch Agenturen, die mit Rat&Tat und vielleicht sogar Deutsch oder Englisch helfen.

Gruss, Pariser
Ronald
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Mittwoch 21. April 2004, 15:39

hallo pariser!


gibt es solche Agenturen auch an der Cote D'Azur bzw. in Nizza?


Salut a tous,


Ronald
Pariser
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Mittwoch 21. April 2004, 17:38

Ronald schrieb
gibt es solche Agenturen auch an der Cote D'Azur bzw. in Nizza?
Na klar doch. Aber frag mich jetzt bitte nicht, wer, wo, usw.
Ein bißchen eigenen Grips muss man da schon reinstecken ;).
Viel Erfolg!

Gruß, Pariser
Danny
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Mittwoch 21. April 2004, 18:04

Pariser schrieb
Nun, das was Du da lernst kannst Du nicht im Alltag anwenden, da selten die "normale" Kommunikation mit und zwischen Franzosen/innen geübt oder angewendet wird.
Hast Du darüberhinaus vorher kaum einen Schimmer von der Sprache so wirst Du nur noch mehr durcheinander gebracht mit all der Schulbuchgrammatik und den ganzen Ausnahmen zu den Regeln.;)
Also ich kann das nicht gerade behaupten. Ich hatte französisch in der Schule und nun wieder an der VHS. DIe VHS verwendet ein Lehrbuch für Erwachsene. Ich bin erst wenige Wochen dabei und habe Montag schon eine Konversation zwischen 3 Franzosen auf der Terrasse erlernt. Sie sprechen über das Wetter, das Essen, Getränke. Was gibt es Alltäglicheres unter Bekannten/Nachbarn/Freunden?! In der Schule hingegen damals habe ich nichts von Whisky mit Eis oder Pastis gelernt. Vielmehr MEIN HUND, MEINE KATZE etc. Da gebe ich DIr recht. Damit kann man nun wirklich nix anfangen. Gute Schulen/Lehrer legen auch erstmal nicht den Hauptaugenmerk auf die Grammatik. Sie wird nur ab und an (und das sehe ich als notwendig an) mal eingebunden, wo es wichtig ist. z. B. regelmäßige und unregelmäßige Verben oder Unterschiede wie z. B. bei tous, toute, tout etc. Und das sollte fast jeder lernen. Ich war sogar damals grammatikalisch sehr schwach.
How ever.. was ich eigentlich sagen möchte. Ich glaube man kann sich jeden Kurs für 1-2 Unterrichtseinheiten zur Probe anschauen. So habe ich es getan. 1. um mein Niveau einstufen zu können und 2. um mir die Unterrichtsmittel und methoden anzuschauen.
BIn jedenfalls sehr zufrieden!

Ich habe damals in Malaga eine Deutsche kennengelernt, die vor Ort Unterricht genommen hat. SIe hat mit den selben Büchern gelernt, die ich auch kannte. Sie war nach den 2 Wochen Urlaub genauso weit wie als wenn Du den Kurs in Deutschland gemacht hättest. Als Anfänger konnte sie noch nicht viel anwenden und den Vorteil nutzen, daß sie sich in Spanien befand. Der Kurs war nur viel teurer und in der Hitze hat man eh weniger Bock auf Lernen. Das Meer ruft ;-).

Aber auch das muß ja jeder für sich entscheiden und wissen. Disziplin spielt da sicherlich eine große Rolle.
Roch
Beiträge: 69
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Mittwoch 21. April 2004, 22:01

Doch.
Im Grunde ist es sogar noch viiieel einfacher.
Das Hauptproblem ist, dass man aus seinem gewohnten "Kasten" mal rausschauen muss.
......[/quote]Das hab ich schon sehr oft gehöhrt und das mit dem gewohntem kasten will ich gerne lernen-)
Danke,das hat mir weiter geholfen
Eve
Beiträge: 183
Registriert: Dienstag 11. Juni 2002, 20:33
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Donnerstag 22. April 2004, 00:09

Salut!

@Ronald: Naja, hab ja nicht gesagt dass es so "easy" ist. Es ist einfacher eine Sprache zu lernen wenn die Motivation und die direkte Anwendung da ist.
Du bist in einem Cafe und fragst wie dieses Ding heisst, in dem dein Kaffee ist. "C'est une tasse" und so ist diese Vokabel viel leichter zu merken, als aus einem Vokabelbuch. Wenn ich also in Deutschland gelernt habe eine Frage zu stellen und Grundbegriffe kenne, baut sich der Wortschatz in dem Land viel schneller auf.

Viele Grüsse,

eve
Mirunda
Beiträge: 34
Registriert: Samstag 17. April 2004, 18:14

Sonntag 25. April 2004, 07:12

So, ich habe mich entschieden!

Ich mache jetzt ein Semi-Intensivkurs bei der Institut Francais in Bonn und im Sommer gibt es dann 3 Wochen France-Ferien!

Danke für Eure Antworten!

Mirunda
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