Ölkatastrophe Hilfe vor Ort

[todi]

Nachdem es einen regen Meinungsaustausch über den fehlenden Meinungsaustausch zur Hochwasserhilfe gegeben hat, möchte ich mal fragen ob jemand sagen kann inwieweit Frankreich vom Tankerunglück der Prestige schon betroffen ist.

Im Fernsehen berichten Sie seit kurzem von Muschelzuchten die geschlossen werden und das Öl angespült wird. Wie schlimm ist es und kann man evtl. vor Ort helfen (ohne im Weg zu stehen ) ?

Leider habe ich bisher keinen Hilfsdienst für Spanien gefunden, der außer Geld auch praktische Hilfe möchte. Deshalb dachte ich an Frankreich, denn französisch kann ich wenigstens noch ein bißchen.

[Pariser]

Bonjour Todi,

und Glückwunsch zu deinem lobenswerten Engagement!

Wenn man mal Presse und Fernsehen Glauben schenken darf, dann ist tatsächlich schon Öl an den frz. Stränden angespült worden - nur ist man sich nicht ganz sicher, ob alles von der Prestige stammt (es gibt tatsächlich Kapitäne zur See, die die Umstände ausnutzen und gleich mal ihre Tanks durchspülen - illegal versteht sich).

Soweit ich anhand der letzten Fernsehbilder beurteilen kann, ist die Bergung der Ölverschmutzungen hier in Frankreich technisch komplizierter (wenn es so etwas überhaupt gibt), da im Gegensatz zu Spanien "nur" weniger oder mehr grosse Stücken Öl angespült werden. An den grosssen und gut zugänglichen Stränden setzt man mechanisches Gerät ein (so eine Art Mega-Sieb, was von einem Trekker durch den Sand gezogen wird) und Ölbarrieren wurden und werden noch vielfältig installiert. Auch macht man gute Erfahrungen und Erfolge mit dem Auslegen von Gaze-artigen Textilien, in denen sich die Öllachen und -klumpen gut verfangen.

Insofern glaube ich, ist die menschliche Hand im Kampf gegen das Öl in Spanien dringender gefragt - Sprachbarrieren wird es dabei bestimmt nicht geben!

Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: bis gestern waren grosse Muschel- und Austernzuchtanlagen nahe Bordeaux (Bassin d'Arcachon) noch nicht vom Öl betroffen!

[Bonzo]

Salut Leute,

das Säubern der endlosen Sandstrände am Golf der Gascogne ist nicht das Problem, wie Pariser schon mitteilte. Problematisch ist das Reinigen der Felsenküste von St. Jean de Luz und Biarritz. Dies ist oft nur von der Wasserseite aus möglich. Ob dort aber Ölklumpen angeschwemmt wurden, weiß ich nicht. Der Atlantik hat gerade in dieser Gegend ganz unterschiedliche Strömungen, so dass eine Prognose ziemlich gewagt sein dürfte. Vor knapp 20 Jahren gab es dort schon mal ein Ölproblem und die am Haupstrand in Biarritz im Wasser stehenden Felsen, in denen eine Vielzahl von kleineren und größeren Schalentiere leben, sahen echt "lecker" aus. In den Rathäusern der Gemeinden kann man sicherlich mehr erfahren und auch Hilfe anbieten. Versuch macht klug!

Bonzo