Mit einem Kampfhund Urlaub in Frankreich

Für alle Themen, die mit Frankreich in Zusammenhang stehen und die in keines der anderen Foren passen.
Antworten
Stefanie
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 12. Dezember 2002, 22:58

Donnerstag 12. Dezember 2002, 23:23

Bonsoir,

wir haben einen einen sogenannten "Kampfhund".
Nun würden wir ja auch gerne wieder einmal
Urlaub in Frankreich machen, aber haben "Horror-
meldungen" im Internet bzgl. dieser Hunde gehört.

In Deutschland gibt ja auch viele Einschränkungen
und Ressentiments, aber wenn man einen "guten",
also einen gut erzogenen, "geprüften" und für
friedlich begutachtenen Hund (was er ja auch ist)
besitzt, kann man sich relativ normal bewegen - also
alles das tun, was mit einem Hund erlaubt oder
geduldet ist. Der Hund muss hier keinen Maulkorb
tragen.

Hat jemand Erfahrungen in Frankreich gemacht,
wie ist der Umgang im Alltag mit diesen Hunden ?
Wie reagieren die "Leute" beim Anblick eines Pitbulls ?

Es interessieren uns die Alltäglichkeiten des Lebens,
nicht die offiziellen Gesetze (es wird ja auch
in Restaurants geraucht . . . ). Laufen die Kinder
schreiend davon ? Gibt es überhaupt noch "Kampf-
hunde" in Frankreich (sieht man welche) ? Nehmen
einem die Flics sofort den Hund weg ?

Unser Reiseziel wäre das Medoc.


Viele Grüße,

Stefanie
Pariser
Beiträge: 287
Registriert: Dienstag 10. Dezember 2002, 11:30
Wohnort: Von der Seine an die Elbe

Freitag 13. Dezember 2002, 09:40

Hallo Stefanie,
Hier aus Paris (einer äusserst Hunde-freundlichen und bzgl. Hunden auch recht dichtbesiedelten Stadt) kann ich Dir sagen, dass auch sog. Kampfhunde keine Panik auslösen - vorausgesetzt, sie sind mindestens angeleint (permanent!) und haben (sogar besser noch) einen Maulkorb.
Aus meiner Sicht sollte jeder Besitzer eines solchen Hundes, egal wie friedlich und nett er sich im vertrauten Umfeld benimmt, sich stets über zwei Dinge im Klaren sein:
a) es liegt im Naturell von Tieren allgemein und von Hunden im Spezifischen, in gewissen Situationen anders zu reagieren oder gar unkontrollierbar zu werden, und
b) es gibt in der Gesellschaft viele Leute, die eine Heidenangst generell vor Hunden haben.
Insofern rate ich, lieber mehr auf die Sicherheit zu achten (sprich Leine UND Maulkorb) und die Ängste und Sorgen anderer Mitmenschen recht ernst zu nehmen.
Euch trotzdem einen schönen Urlaub im tollen Frankreich!
Lucie
Beiträge: 37
Registriert: Montag 4. November 2002, 19:05
Wohnort: Südfrankreich

Freitag 13. Dezember 2002, 14:43

Hallo Stefanie,
Pariser hat völlig Recht, du solltest deinem Hund Leine und Maulkorb anlegen. Sonst könnte es sein, dass du Probleme mit der Police Municipale bekommst. Diese Kampfhunde und deren Besitzer haben in F ein sehr schlechtes Image, da man sie in den Medien gleich immer u.a. mit der Bandenkriminalität in den düsteren Vororten verbindet. In meiner Stadt habe ich noch nie Kampfhunde gesehen und es ist auch durch einen Erlass der Mairie verboten. Was mich nur immer im Sommer nervt, ist, dass Touristen ihre Hunde mit an den Strand nehmen und sie dort frei neben spielenden Kindern laufen lassen obwohl es verboten ist. Verbotsschilder in allen Sprachen werden zu diesem Zwecke angebracht. Es ist auch äusserst unhygienisch barfuss in Hundekot zu treten. Da hört dann die Toleranz für mich auf.
Grüsse
Lucie
Pariser
Beiträge: 287
Registriert: Dienstag 10. Dezember 2002, 11:30
Wohnort: Von der Seine an die Elbe

Freitag 13. Dezember 2002, 15:58

Lucie schrieb:
Es ist auch äusserst unhygienisch barfuss in Hundekot zu treten. Da hört dann die Toleranz für mich auf.
Grüsse
Lucie[/i]
... bei mir hört der Spass bereits beim in-die-Sch...-treten mit Schuhen auf. Hier in Paris sind die beliebt/berüchtigsten Plätze dafür: beim Ein- oder Aussteigen in Autos, hinterm Kofferraum, auf Rasenflächen (sind hier eh' schon Mangelware).

In Paris gibt es an einigen Stellen (Parks, Grünanlagen) Tütenspender (sofern nicht demoliert oder abmontiert), denen der Umwelt- und Gesellschaftsbewusste Mitbürger eine Plastiktüte zum Entsorgen des Hundekots entnehmen kann; es gibt sogar einige (wenige), die auch sonst wie die Sche... vom Fussweg aufheben und in den Müll entsorgen.
Lucie
Beiträge: 37
Registriert: Montag 4. November 2002, 19:05
Wohnort: Südfrankreich

Freitag 13. Dezember 2002, 18:28

Hallo Pariser,
leider ist es wirklich nur eine Minorität von Hundebesitzern, die sich die Mühe macht, den Kot ihres Lieblings zu entsorgen. Für die Fussgänger bedeutet es dann meistens Slalomlaufen.In Paris gibt es wenigstens noch zur Entsorgung diese Moto-crottes, das ist aber für die meisten Provinzstädte zu teuer.
Grüsse
Lucie
Stefan Cilimba
Beiträge: 186
Registriert: Samstag 13. April 2002, 22:38
Wohnort: St. Jory de Chalais Perigord Dordogne

Freitag 13. Dezember 2002, 22:30

Hallo Stefanie, ich bin der Meinung, das Pariser und Lucie völlig recht haben. Ich würde auf unserem Campingplatz auch darauf bestehen, dass der Hund ständig angeleint und mit Maulkorb versehen ist, obwohl alle Hunde hier frei rumlaufen.
Du hast nicht geschrieben, ob ihr in einer Standt oder auf dem Land wohnt. Du solltest aber bedenken, dass hier auf dem Land alles frei rumläuft, Hunde, Katzen, Hühner, Gänse, Karnickel usw. Wie reagiert Dein Hund auf die plötzliche Begegnung mit einem Huhn aus der Nachbarschaft.
Unser Jimi (kleiner Münsterländer) wird sofort zum Jäger, wenn er ein Karnickel wittert (das hat schon meherere Karnickel das Leben gekostet), ist aber ansonsten sehr kinderlieb und verhält sich unseren Campinggästen gegenüber sehr lieb und nervt nicht.
Auch Campinggäste, die wissen das ihr Hund das Landleben nicht gewöhnt ist, leinen ihre Hunde freiwillig an und bis auf eine Ausnahme dieses Jahr hatten wir keinerlei Probleme auf unserem Campingplatz mit unvernünftigen Hundebesitzern.
Ich glaube auch, dass der Begriff " Toleranz" hier völlig fehl am Platz ist, es hat nämlich nichts mit fehlender Toleranz zu tun, wenn ich von Hundebesitzern vernünftiges Verhalten erwarte, d.h. im Zweifel alles für die Sicherheit usw. s.o. zu tun.
Viele Grüsse aus dem Grünen Perigord
Stefan
Stefanie
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 12. Dezember 2002, 22:58

Samstag 14. Dezember 2002, 02:23

Hallo Stefan,

zunächst möchte ich den Ausdruck "tolerantes
Frankreich" zurückziehen, dies war falsch gewählt;
insbesondere im Zusammenhang mit Frankreich im
Allgemeinen.

Es ist mir jedoch völlig unverständlich, warum unsere Hündin
auf Deinem Campingplatz "mit Maulkorb versehen" sein
soll/muss - wenn dies für andere Hunde nicht Pflicht
ist.

Wie bereits aus dem Eingangsposting hervorgegangen
sein sollte, ist unsere Hündin in jeder Beziehung ein
"normaler" Hund, sie unterscheidet sich bis auf Ihre
Rasse in keiner Weise von anderen Hunden.

Selbstverständlich sind wir "vernünftige" Hundebesitzer,
wir wissen natürlich, wann man einen Hund anleint,
wo er sein Geschäft nicht erledigen sollte, wann man
dieses entfernt, dass viele Menschen grundsätzlich
vor Hunden Angst haben, etc. Darum geht es hier
nicht, die Frage war: Wie ist der Umgang mit sog.
Kampfhunden ?

Das jeder Hundebesitzer verantwortlich und rücksichts-
voll sein muss, ist keine Frage.

Unsere Hündin ist darüber hinaus keine Jägerin, d.h.,
sie jagt weder Enten, Hühnern, noch sonstigen
Tieren hinterher. Dies steht auch in keinem Zusammenhang
mit der Heimat des Tieres, Stadt oder Land. Sollte
es dennoch zu von uns nicht gebilligtem Verhalten
kommen, können wir sie jederzeit zurückrufen, da sie
absolut gehorsam ist.

Warum also soll unser Hund mit Maulkorb herumlaufen,
wenn andere Hunde dies nicht tun ? Die Antwort und
vor allem die Erklärung würde uns brennend interessieren.

Gruß,

Stefanie

P.S.: Unser Hund hat noch nie ein Karnickel umgebracht,
geschweige denn andere Menschen belästigt . . .
Stefan Cilimba
Beiträge: 186
Registriert: Samstag 13. April 2002, 22:38
Wohnort: St. Jory de Chalais Perigord Dordogne

Sonntag 15. Dezember 2002, 10:57

Hallo Stefanie, ich dachte das wäre schon klar geworden nach den Beiträgen von Pariser und Lucie. Also nochmals zusammengefasst:
Diese Hunde haben hier in Frankreich ein sehr schlechtes Image, man verbindet sie sofort mit der Rotlicht- und Drogenszene.
Viele Leute (das gilt auch für Holländer und Engländer, neben den Deutschen unsere besten Kunden, meistens mit ein paar Kindern) haben also generell Angst vor den Hunden, (ich spreche auch sehr gut englisch und fliessend holländisch, deshalb weiss ich dies nicht nur vom hörensagen, sondern aus Gesprächen), besonders wenn Kinder dabei sind.
Aufgrund des schlechten Images haben die Leute aber auch Angst vor den Besitzern, denn sie vermuten auf den ersten Blick üble Gesellen. Ich weiss, dass das ein Vorurteril ist, aber es liegt am jeweiligen Besitzers eines "Kampfhundes", dieses zu wiederlegen. Ich weiss auch, das eigentlich nicht der Hund, sondern seine Besitzer das Problem sind. Aber wer sich einen solchen Hund anschafft, wie lieb er auch sein mag, begibt sich bewusst auch in eine Art Aussenseiterrolle, die er dann auch akzeptieren sollte. Viele Leute brauchen das ausgegrenzt sein ja auch, manche machen es halt mit einem solchen Hund.
Weil ich aber die allgemeinen Ängste der Leute sehr ernst nehme, würde ich Euch also bitten, den Hund auf jeden Fall angeleint und mit Maulkorb mit auf unseren Platz zu bringen.
Ich wiess, das dies vielleicht schwierig für Euch ist, auch ich kann manchmal Leute nur schwer verstehen, die Angst vor unserem Jimi haben, der nur spielen will und nie auch nur den Versuch gemacht hat, jemanden anzugreifen. Aber ich rufe mir dann unsere Vergangen vor Augen. Meine Frau und ich haben aufgrund schlechter Erfahrungen noch vor zehn Jahren die Strassenseite gewechselt, wenn uns jemand mit 'nem Dackel entgegenkam und wir konnten nicht verstehen, warum die Hundebesitzer kein Verständnis für unsere Ängste hatten. Dies alles hat sich erst in Frankreich geändert und wir haben seit sieben Jahren unseren Jimi Hendrix.
Du siehst also, ich kenne beide Seiten sehr gut.
Schönen Sonntag und viele Grüsse aus dem Grünen Perigord
Stefan
Pariser
Beiträge: 287
Registriert: Dienstag 10. Dezember 2002, 11:30
Wohnort: Von der Seine an die Elbe

Sonntag 15. Dezember 2002, 23:30

Stefanie schrieb:
Sollte
es dennoch zu von uns nicht gebilligtem Verhalten
kommen, können wir sie jederzeit zurückrufen, da sie
absolut gehorsam ist.

Warum also soll unser Hund mit Maulkorb herumlaufen,
wenn andere Hunde dies nicht tun ? Die Antwort und
vor allem die Erklärung würde uns brennend interessieren.
Stefanie,
Ich will ja keine Stimmungsmache gegen Hundebesitzer machen, aber ist euch noch nie aufgefallen, dass es jede Menge Menschen gibt, die generell eine Heidenangst vor freilaufenden Hunden haben??? Da spielt es eine untergeordnete Rolle welcher Rasse das Tier sein mag; der Mensch reagiert auch nicht immer rationell.
Warum hier provozieren und mit eurer zugegeben besonderen Hündin (die sie nunmal ist) auf Konfrontation gehen?

Ich persönlich könnte mich eher von der Friedlichkeit und Toleranz eines solchen Tieres überzeugen lassen, wenn man mir die Gelegenheit der zeitlichen Koordinierung eines solchen Mensch-Tier-Zusammentreffens ermöglicht. Wenn ein Hund wie eurer erst einmal (vielleicht sogar freundlich schwanzwedelnd) auf mich zugelaufen kommt, fällt es mir bestimmt schwerer, Zu- und Vertrauen zu entwickeln.
Niemand außer euch kann euren Hund so kontrollieren, seid euch dessen bitte stets bewusst. Wenn ihr meint, ihr seid im Recht mit eurer (bisher geposteten) Position, dann seid bitte nicht überrascht, wenn ihr immer und überall auf Leute trefft, die eine andere Position dazu beziehen und diese genauso standfest wie ihr eure vertretet. Es ist halt schon zu viel passiert.
Trotzdem lasst euch nicht davon abhalten, eure Urlaubspläne umzusetzen!
Stefanie
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 12. Dezember 2002, 22:58

Montag 16. Dezember 2002, 22:42

Stefan Cilimba schrieb:
Diese Hunde haben hier in Frankreich ein sehr schlechtes Image, man verbindet sie sofort mit der Rotlicht- und Drogenszene.
... Leute sehr ernst nehme, würde ich Euch also bitten, den Hund auf jeden Fall angeleint und mit Maulkorb mit auf unseren Platz zu bringen.
Stefan
Hallo Stefan,

vielen Dank für Deine Erklärungen, sie bestätigen leider
unsere Befürchtungen, dass Frankreich z.Zt als Urlaubs-
land für uns nicht so sehr geeignet ist. Schade, wir waren
dutzende Male dort und sprechen auch gern Französich.

Wir sehen uns weder als "Außenseiter", noch würden
wir diese Rolle akzeptieren. Wir sind im Gegenteil
eine ganz "normale" Familie; Mutter, Vater, Kind (!) und
eben Hund. Wir müssen die Ängste anderer ernstnehmen,
aber können es uns nicht vorstellen, unseren Hund mit
Maulkorb herumlaufen zu lassen - dies wäre kein
schöner Urlaub.

Wenn sich die Situation tatsächlich so schlimm darstellt,
wie von Euch beschrieben, dann weichen wir doch lieber
auch weiterhin auf andere Länder aus, in denen ein Hund ein
Hund ist.

A propos: Dein Campingplatz hätte uns sehr gefallen,
macht einen sympathischen Eindruck :-)

Viele Grüße,

Stefanie
Stefanie
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 12. Dezember 2002, 22:58

Montag 16. Dezember 2002, 22:48

Pariser schrieb:

Ich will ja keine Stimmungsmache gegen Hundebesitzer machen, aber ist euch noch nie aufgefallen, dass es jede Menge Menschen gibt, die generell eine Heidenangst vor freilaufenden Hunden haben???
Hallo Pariser,

natürlich wissen wir, dass es viele Menschen gibt, die
Angst vor Hunden haben. Aus unseren Postings sollte
hervorgegangen sein, dass wir diese Ängste auch
ernst nehmen und uns dementsprechend verhalten
(Leine).

Viele Grüße,

Stefanie
Pariser
Beiträge: 287
Registriert: Dienstag 10. Dezember 2002, 11:30
Wohnort: Von der Seine an die Elbe

Dienstag 17. Dezember 2002, 14:34

Stefanie,
Ich glaube, es ist überhaupt kein Thema, den geplanten Frankreich-Urlaub in Frage zu stellen. Mit meinen Postings habe ich lediglich auf eure Frage geantwortet, wie tolerant man hier ist. Sicherlich kann ich nicht für die Allgemeinheit sprechen, doch sind meine Argumente nicht an den Haaren herbeigezogen.
Ich wünsche euch aber, dass ihr euch nicht von euren Vorhaben mit Kind, Hund & Kegel abbringen lasst!
Schöne Feiertage aus dem tristen Paris,
der Pariser ;-))
textspecht
Beiträge: 548
Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
Wohnort: Ardèche Sud

Mittwoch 1. Januar 2003, 21:48

Pardon, aber warum steht diese endlose Debatte über Maulkorb- und Leinenzwang für Kampfhunde und ähnlich gefährliche, in ganz Europa limitierte Tölen eigentlich ausgerechnet unter der Headline »tolerantes Frankreich«?
Mißt da jemand bürgerliche und gesetzliche Toleranz (oder die Rechte seiner Mitbürger) an der Länge der Hundeleine?
Wer über Hunde debattieren will, sollte die Headline »Hunde« wählen, aber bitte nicht die Toleranz des Landes zum Mittelpunkt machen!

Nebenbei: Wer nicht den Platz, den hinreichenden privaten (!) Auslauf für seinen Hund hat, sollte sich die Hundehaltung überall in Europa lieber verkneifen. Denn selbst wenn man Hundesteuer bezahlt, hat man damit noch nicht das Recht erworben, Gehsteige und allgemein zugängliche Wiesen mit den "Tretminen" des persönlichen Lieblings zu pflastern.

Toleranz beinhaltet immer die Anerkennung fremder Rechte und eigener Pflichten. Und Hunde sind nun mal nicht schlauer als ihre Halter...

Hundefreund Textspecht
Stefan Cilimba
Beiträge: 186
Registriert: Samstag 13. April 2002, 22:38
Wohnort: St. Jory de Chalais Perigord Dordogne

Donnerstag 2. Januar 2003, 09:38

Wenn man alle postings gelesen hätte, wäre man darauf gekommen, dass Stefanie den Begriff "tolerantes Frankreich" längst zurückgenommen hat.
Stefan
Wolfram Gagern
Beiträge: 183
Registriert: Dienstag 9. April 2002, 14:46
Wohnort: Köln

Donnerstag 2. Januar 2003, 12:35

textspecht schrieb:
.. Kampfhunde und ähnlich gefährliche, in ganz Europa limitierte Tölen ...
Nebenbei: Wer nicht den Platz, den hinreichenden privaten (!) Auslauf für seinen Hund hat, sollte sich die Hundehaltung überall in Europa lieber verkneifen. Denn selbst wenn man Hundesteuer bezahlt, hat man damit noch nicht das Recht erworben, Gehsteige und allgemein zugängliche Wiesen mit den "Tretminen" des persönlichen Lieblings zu pflastern.
Aus Ihnen spricht leider der typische vorurteilsbehaftete Hunde-Nichtkenner; etwas schade für einen Journalisten.
Wer sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt - und dazu genügte in den letzten ein, zwei Jahren das Lesen der Zeitung - sollte mittlerweile wissen, dass sog. Kampfhunde per se nicht gefährlich sind, sondern erst durch (teilweise gezielt) falsche Erziehung gefährlich werden, so wie jeder Hund einer anderen Rasse auch.
Damit möchte ich niemandem absprechen, Angst vor Hunden oder bestimmten Rassen zu haben. Ich selbst - obwohl Besitzer eines spanischen Straßenmischlings, für den aufgrund der Größe auch Leinenzwang besteht - habe vor so manchem mir unbekannten Hund auch gehörigen Respekt.
Vorbehaltslos und allgemein von "gefährlichen", "limitierten Tölen" zu sprechen trifft den Sachverhalt jedoch in keiner Weise.

Hunde auf ein eventuell vorhandenes Privatgrundstück zu verbannen, ist genauso falsch, da es sich schlicht um Tierquälerei handeln würde, weil Hunde eben Auslauf benötigen und zwar in einer Weise, die über die Größe eines durchschnittlichen Gartens hinausgeht. Ein allgemeines Verbot der Hundehaltung wäre da schon die konsequentere Alternative.
Bleibt also nur: Tütchen in die Hand und "Geschäft" wegräumen.

Gruß, Wolfram
Antworten