Neuwagen nach Frankreich importieren

Für alle Themen, die mit Frankreich in Zusammenhang stehen und die in keines der anderen Foren passen.
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gittachen
Beiträge: 493
Registriert: Samstag 8. Januar 2005, 18:46

Sonntag 30. Januar 2005, 04:19

Hallo,
hat jemand Erfahrungen?
Wir möchten uns ein neues Auto zulegen und dieses in Deutschland kaufen.(Bekommen wir dort erheblich billiger)
Wie die Sache mit Gebrauchtwagen vor sich geht, weiss ich.

Aber bei einen Neuwagen ?
Gibt es Probleme?

Was ist mit der Mwst.? Finanzamt? ETC.

Ist es besser ein Auto mit Tageszulassung zu kaufen`?
Gruss gittachen
herbertp
Moderator
Beiträge: 1317
Registriert: Dienstag 14. September 2004, 08:13

Sonntag 30. Januar 2005, 10:32

Danke für diese Anfrage. Mein Autokauf hat noch etwas Zeit, aber ich werde auch mit Intersse das Thema verfolgen.
Von meinem französischen Nachbarn habe ich die Information, dass man als Franzose in Belgien und Italien Autos kauft.
Habt Ihr dort schon mal den Preis verglichen mit Deutschland
abgefragt?
Grüsse an alle aus dem frostigen Perigord
Herbert
miss_varna
Beiträge: 189
Registriert: Freitag 29. Oktober 2004, 00:32

Sonntag 30. Januar 2005, 13:13

Ich habe in Aachen gelebt, also direkt an der Grenze zu Belgien - wo viele Deutsche Autos gekauft haben :-)

Grundsätzlich sind die Autos in den Ländern billiger, die einen höheren USt-Satz haben. Die sog. Neuwagenregelung besagt, daß Autos, die jünger als 6 Monate sind bzw. noch nicht 10.000km auf dem Tacho haben, als Neuwagen gelten, die im Bestimmungsland (also FR) versteuert werden müssen. Das heißt, in DE bekommst Du die 16% USt wieder, zahlst in FR dann aber die 19,6%. Ganz lohnend soll der Kauf in Dänemark sein - 25% ;) Ein Auto mit Tageszulassung dürfte also keinen Vorteil bergen.

Zu beachten ist auch, daß man viele Automodelle in den einzelnen Ländern gar nicht 1:1 vergleichen kann, da sich die Ausstattung (bzw. die optionalen Extras) unterscheiden.
textspecht
Beiträge: 548
Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
Wohnort: Ardèche Sud

Sonntag 30. Januar 2005, 21:03

Zur Ergänzung: Die Ausstattungsvarianten können von Land zu Land variieren. Wesentlich: Seit 2000/2001 werden die meisten Kfz per EU-Homologierung zugelassen, die in allen Ländern der Union gilt (früher: rein nationale Homologierung, in D über KBA Flensburg).
Ab Herbst 2005 beginnt Zug um Zug in den Ländern der EU eine weitere Erleichterung in Form der neuen, EU-weit einheitlichen Kfz-Dokumente.
Was weiterhin bleibt: der Papierkrieg um Alter, km-Leistung des Kfz, unterschiedliche MWSt-Sätze (und deren Ausgleich), technischen Zustand, unterschiedliche Kriterien und Kontroll-Instanzen, auch wenn die dies- wie jenseits der Grenzen TÜV oder DEKRA heißen. Daß eine Untersuchung durch die frz. CT intensiver sein soll als eine deutsche HU nach § 29, halte ich übrigens für einen Witz.

Gruß, Heinz-Günter
Intercoop
Beiträge: 107
Registriert: Samstag 6. Dezember 2003, 23:36
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Montag 31. Januar 2005, 00:40

Hallo zusammen!

Bezüglich des Autokaufes und der Zulassung von Auto in Frankreich gibt es sehr gute Infos unter:

http://www.euroinfo-kehl.com/d/euroinfoverbraucher.htm

Die Broschüre <<Autokauf in Europa>> sollte man sich genauer ansehen. Dort ist auch beschrieben was bei der Zulassung in F zu beachten ist. Diese Broschüre kann man sich runter laden.
Die folgenden Broschüren sind auch sehr interessant. Müssen aber leider bestellt werden.
Kfz-Versicherungen in Frankreich
Wissenswertes über französische Versicherungen

Heinz-Günter:
Die Erfahrungen mit dem deutschen und auch mit dem französischen TüV habe ich bereits fünf mal hinter mir. Und jedesmal war der französische wesentlich gründlicher.
Die franz. CT legt mehr wert auch Sicherheit, d.h. wenn z.B. ein Scheibenwischer nicht mehr o.k. fällt man deshalb nicht gleich durch, wie teilweise hier in D. Ist aber ein tragendes Teil defekt oder stark angerostet oder die Bremsen weisen den geforderten Wert nicht auf, so bekommt man keine CT für 2 Jahre.
Vor 3 Jahren habe ich in D einen Golf gekauft (8 Jahre alt). Der Verkäufer sagt mir der Wagen sei top i.O. und unfallfrei. Mit diesem Golf war ich in D beim TüV, das Auto ist durchgefallen, weil eine Scheinwerferlampe defekt war. Sonst sollte alles top sein, so der TüV-Mensch. Ersatzlampen habe ich immer im Auto liegen. Ich hatte angeboten diese gleich zu ersetzen. Nein ich mußte nochmal kommen und noch mal die Nachuntersuchung bezahlen. Danach hatte das Auto wieder 2 Jahre TüV.
2 Monate später bin ich in F mit dem Auto zur CT, weil ich es dort anmelden wollte. Dort bekam das Auto ebenfalls keinen TüV: Bremsbeläge abgefahren, Bremsscheiben nicht mehr o.k., Querlenker angerostet, Rahmenschaden hinten, Motoraufhängung durchgerostet und und und.

Diese Erfahrung habe ich nicht nur bei dem Golf machen müssen, sondern auch bei meinem Twingo. Dieser bekam durch den Verkäufer (Ranault-Händler) vor dem Verkauf noch 2 Jahre TüV. Das Auto war 4 Jahre alt. Die Beanstandungen vom franz. CT haben das Autohaus nur erstaunt. Diese durften Nachbessern (u.a. Bremsen vorn kpl., Benzinleitung u.a.)

Soviel zu dem Thema Gründlichkeit des TüV bei einer HU nach § 29 in D.
Meiner Erfahrungen wurden mir aber auch von etlichen deutschen und franz. Freunden bestätigt. Selbst ein deutscher Kfz- Dipl. Ing., der seit 6 oder 7 Jahren in F eine eigene Kfz-Werkstatt betreibt, hat mir dieses erst vor kurzem wieder bestätigt.

Gruß Jutta

PS: Auf der euroinfo-Kehl.com gibt es noch mehr nützliche Tips.
textspecht
Beiträge: 548
Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
Wohnort: Ardèche Sud

Montag 31. Januar 2005, 01:12

Salut, Jutta,

Deine Erfahrung deckt sich absolut nicht mit unserer, ganz im Gegenteil. Ich habe es in 30 Jahren in Deutschland nicht erlebt, daß ein Auto oder Motorrad aus nebensächlichen, rasch behebbaren Gründen kein Prüfsiegel bekam. Und mir ist im fachlichen Zusammenhang auch keine Situation bekannt, in der eine frz. CT ein Kfz abgelehnt hätte, das kürzlich eine dt. HU nach § 29 durchlaufen hatte.

Ich weiß nicht, welche Kfz ihr da einkauft (geht mich auch nichts an) und wo Ihr die über TÜ oder CT bringt, jedenfalls kann ich Deiner Aussage nicht zustimmen.
Das Verfahren hier in Frankreich ist präzise und kompliziert, aber nicht in der von Dir skizzierten Art. Zumindest nach meinen Erfahrungen in diesem Dèpartement, um ganz präzise zu sein.
petilui
Beiträge: 183
Registriert: Montag 3. Januar 2005, 07:34

Montag 31. Januar 2005, 07:19

Meine Erfahrung
Ford Transit ca. 500 Tkm
in Deutschland kein Prüfsiegel wegen
-3 cm Sprung in Frontscheibe in Höhe Rückspiegel,
-nicht funktionierendem Heckwischermotor
-Rost an den Radkästen.

Weg mögl. Zulassung in Frankreich zur franz. CT

-keine Probleme festgestellt.

dann doch Neuwagen gekauft und Altauto an angeblichen Exporteur abgegeben.

Nu fährt er wieder im gleichen Landkreis, mit Sprung in der Windschutzscheibe, abgebautem Heckscheibenwischer, Rost an den Radkästen und frischem Segen vom TÜV bis 12/06.

Warum ..?,.....???

Schöne Grüße

petilui
Intercoop
Beiträge: 107
Registriert: Samstag 6. Dezember 2003, 23:36
Wohnort: F- 35 (Ille et Vilaine)/D-Hessen

Montag 31. Januar 2005, 11:59

Hallo,

in D bekommt man teilweise einen TüV ohne dass das Auto gesehen wurde. Du brauchst nur die entsprechenden Kontakte und einen 100ter extra. Ganz nach dem Motto: Wer gut schmiert, der gut fährt. Soviel zu der Frage << Warum..? >> von petilui.

Äußerlich sind die Autos in D alle top o.K. Aber die Werkstätten schlampen bei den Reparaturen teilweise ganz schön auch Vertragswerkstätten der Autohersteller. Ich mußte letzte Woche erst wieder die Erfahrung machen. Mir wurde in mein Auto ein Neu-gebrauchter Kat eingebaut. Hatte aber einen neuen beauftragt und sollte diesen auch bezahlen. Bei der Kontrolle von einem Freund wurde festgestellt, dass dieser nur überholt war. Dieses ist kein Einzelfall.
In den letzten Wochen wurde auch wiederholt im Fernseh in D darüber berichtet.

Zitat Heinz-Günter: <<<Und mir ist im fachlichen Zusammenhang auch keine Situation bekannt, in der eine frz. CT ein Kfz abgelehnt hätte, das kürzlich eine dt. HU nach § 29 durchlaufen hatte.>>>
Für die Zulassung in F braucht man die CT-Bescheinigung. Der deutsche TüV wird nicht anerkannt, auch wenn er ganz neu ist. Die prüfen also nochmal.


Zitat Heinz-Günter: <<<Das Verfahren hier in Frankreich ist präzise und kompliziert, aber nicht in der von Dir skizzierten Art. >>>
Welches Verfahren ist in F kompiziert? Skizziert habe ich nur meine eigenen Erfahrungen über fast 5 Jahre mit etlichen Autoummeldungen für mich und für franz. Freunde, die in D ein Auto gekauft haben.


Zitat Heinz-Günter: <<<Wesentlich: Seit 2000/2001 werden die meisten Kfz per EU-Homologierung zugelassen, die in allen Ländern der Union gilt (früher: rein nationale Homologierung, in D über KBA Flensburg).>>
Vor ca. 6 Monaten hat ein franz. Freund (deutscher Kfz- Dipl. Ing., der seit 6 oder 7 Jahren in F eine eigene Kfz-Werkstatt betreibt) in D verscheidenen VWs und 2 oder 3 Opel gekauft. Alle waren zwischen 1 und 3 Jahren alt. Er benötigte für jedes Fahrzeug die Bescheinigung der DRIRE bzw. des Herstellers. Diese mußte jeweils extra angefordert und bezahlt werden.
Soviel also auch zu diesem Thema.


Gruß Jutta
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