Motorradreisen in Frankreich

Reiseziele, besondere Urlaubsformen (z.B. FKK, Reiterferien), Sehenswürdigkeiten...
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textspecht
Beiträge: 548
Registriert: Dienstag 27. August 2002, 13:32
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Dienstag 27. August 2002, 18:59

Bonjour,
sicher gibt es in diesem Kreis auch etliche Biker — Motorradfahrer wie Fahrradfahrer.
Für eine Reportage würde mich interessieren wo Sie persönlich auf Ihren Reisen in der Ardeche, im Gard oder der Umgebung besonders gern übernachten — und warum gerade dort.
Was haben diese Häuser oder Zeltplätze anderen voraus?

Danke für Ihre Mitarbeit,
Gruß, Heinz-G. Specht
Bonzo
Beiträge: 193
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Freitag 30. August 2002, 10:03

Salut textspecht,

seit einigen Jahren leite ich in St. Martin d'Ardèche Ferienlager mit weit über 100 Teilnehmern. Wir haben 30 eigene VTT's dabei, die in den letzten Jahren für viele, anstrengende Touren in der Ardèche und im Gard genutzt wurden. Start und Ziel ist Camping Le Moulin in St. Martin. Der Platz liegt unmittelbar am Fluss, hat einen kleinen Strand, und die Dorfmitte ist auch nur 200 m entfernt. Alles beste Voraussetzungen, um nach längeren Touren Entspannung zu finden...
Falls du ein paar Routenvorschläge haben möchtest, sende ich sie dir gerne zu.

Grüße aus LEV

Bonzo
Berthold Blaschek
Beiträge: 3
Registriert: Freitag 12. April 2002, 10:54

Montag 2. September 2002, 07:45

Hallo Bonzo,
gerne würde ich von deinen Routenvorschlägen in der Ardeche profitieren.
Bitte Sende Sie mir doch zu.
Vielen Dank im voraus Berthold
Bonzo
Beiträge: 193
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Montag 2. September 2002, 10:24

Salut Berthold,

meine schönste Tour, die etwa 75 km lang ist, beginnt, wie alle anderen auch, in St. Martin d'Ardèche. In St. Martin gehts direkt über die Brücke ins Departement Gard Richtung Laval St. Roman. Dort biegen wir rechts ab nach Le Garn, einem kleinen, sehr schönen Dorf, welches durch die Bauweise seiner alten Häuser sehr auffällig ist. Früher war dies ein "reiches" Dorf, die Bewohner lebten vom Silber, das in der Gegend abgebaut wurde. Leider hat die Kneipe dort vor 5 Jahren dicht gemacht, so dass ich dir für die erste Pause Orgnac l'Aven empfehlen möchte. Orgnac liegt auf einer Hochebene, von der man einen wunderbaren Blick über die Garrigue hat. Das erste Highlight dieser Tour ist die Tropfsteinhöhle "Aven d'Orgnac". In der Höhle ist es nur 14 Grad warm, so dass ein T-Shirt nicht die richtige Bekleidung dafür ist.
Fahre nun weiter Richtung Labastide-de-Virac. Ca. 2 km vor dem Ortseingang biege rechts ab zu dem Weiler "les Crottes". Dort steht ein Mahnmal zur Erinnerung an ein fürchterliches Gemetzel kurz vor Ende des 2. großen Krieges. Die Division Brandenburg ermordete dort sämtliche Dorfbewohner auf brutalste Weise.
Fahr nun wieder auf die Hauptstrasse über Labastide und Salavas nach Vallon Pont d'Arc. In Vallon kann man sich noch mal stärken für die schwierigste Etappe. Folge nun der 290 nach St. Martin d'Ardèche (35 km). Am Naturdenkmal Pont d'Arc solltest du natürlich noch mal anhalten. Dieses große natürliche Felsentor ist einfach grandios. Jetzt gehts immer wieder steil bergauf und bergab, aber die vielen Aussichtspunkte, von denen aus man einen traumhaften Blick in die Ardècheschlucht hat, entschädigen voll und ganz für die Mühen. Vom schönsten Ausichtspunkt, "LE GRAND BELVEDERE", hat man einen wunderbaren Blick über das Ende der Schlucht, auf das Rhonetal, auf Sauze, St. Martin; und in der Ferne sieht man bei gutem Wetter den Mont Ventoux mit seiner kahlen Kuppe. Da am Ende die Kraft ein wenig nachlässt, fahre bitte ca. 200 m zurück und biege rechts ab. Am Ende der Straße wieder rechts Richtung St. Marcel d'Ardèche. Viele Kilometer kannst du so fahren, ohne einmal in die Pedale zu treten. St. Marcel ist ein sehr schönes Dorf, wo man noch Boule Lyonnaise spielt. Die Touristen haben diesen Ort noch nicht ganz in Beschlag genommen, sehr angenehm. Am Waschhaus kann man sich nochmal erfrischen (Trinkwasser) und dann völlig easy über St. Just nach St. Martin zurückradeln...

Der nächste Tourenvorschlag kommt bestimmt, nur jetzt muss ich meiner eigentlichen Beschäftigung nachgehen...

Grüße aus LEV und viel Spaß beim Radeln

Bonzo
textspecht
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Donnerstag 5. September 2002, 18:37

Salut,

Dank an Bonzo für seine Tips (wir kommen darauf zurück!). Was mich wundert: Da hat sich bisher kein einziger Motorradfreund gemeldet. Gibt es in diesem Forum etwa keine aktiven Motorradfahrer/innen, die sich schon mal in dieser phantastischen, vielfältigen Region näher umgesehen haben?
Schwer vorstellbar.

Gruß von Heinz-Günter Specht
textspecht
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Montag 9. September 2002, 01:03

Salut,

Motorradfahren, Motorradtouren, Motorradreisen sind nicht nur mein langjähriges Hobby, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit als freiberuflicher Motorrad- und Touristik-Journalist. Und dieses Thema soll mit unserem Umzug in die Ardèche Anfang 2003 weiter forciert werden.
Ich bitte alle aktiven Motorradfreunde im Forum und auch zufällige Gäste, die an diesem Thema interessiert sind, um Kontaktaufnahme.
Mit besten Grüßen

Heinz-Günter Specht
Andreas
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Dienstag 10. September 2002, 09:08

Zu Motorradfahren und Frankreich

fallen mir als erstes 4 Motorrad-Campingplätze ein. In der Nähe von Vichy, bei Crest, bei Montpellier und bei der Dordogne. Da gibt es eigentlich alles was man braucht, gutes Essen, nette Leute, Benzingespräche, Tourenvorschläge etc.. Sind eine nette Erfindung. Bei Bedarf gerne mehr.

Andreas Gehling
Bonzo
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Dienstag 17. September 2002, 11:58

Salut Leute,

falls doch mal ein Mopedfahrer hier rein schaut, möchte ich eine Warnung aussprechen:

Mädels und Jungs, fahrt auf gar keinen Fall die Strecke von St. Martin d'Ardèche Richtung Vallon Pont d'Arc in den ganz frühen Morgenstunden. Die Strecke mit den traumhaften Aussichtspunkten in die Ardècheschlucht ist natürlich ein Highlight für Biker aller Art, aber wenn ihr morgens unterwegs seid, fahrt bitte die entgegengesetzte Richtung von Vallon nach St. Martin.
Sehr oft musste ich feststellen, daß wenn ich morgens meine Kanuten nach Vallon brachte, die Strecke von Steinchen bis hin zu größeren Felsbrocken in Fußballgröße auf der Straße lagen. Ziegen und Wildschweine sind die Übeltäter! So zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr wird die Straße dann täglich aufgeräumt und ein sicheres Fahren ist dann wieder möglich.

Viel Spaß und passt schön auf...

Bonzo
textspecht
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Donnerstag 19. September 2002, 20:14

Da sieht man mal wieder, wie ungesund es doch sein kann, allzu früh aufzustehen! — Aber im Ernst: Das Problem gibt’s auf vielen Straßen im Süden, die unterhalb eines Hangs verlaufen. Nur daß die — im Gegensatz zur Touristenpiste an der Ardèche — natürlich nicht systematisch geräumt werden. Mit mehr oder minder dicken Brocken muß man immer rechnen. Auch wenn kein Steinschlag-Warnschild dort steht.
Und wie das böse Leben so spielt, liegen die Dinger natürlich gleich hinter der Kurve, wo der Omnibus entgegenkommt und kein Platz zum Ausweichen ist.
Da hilft dann nur noch zaubern oder beten.
Knautschlackfreie Tour wünscht
Heinz-Günter Specht
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