Website ins französische übersetzen

Hilfe bei Hausaufgaben, Diplomarbeiten, Referaten, Übersetzungen etc.
Andreas Lettow
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 24. April 2008, 10:55

Donnerstag 24. April 2008, 11:05

Hallo,

seit einiger Zeit betreibe ich eine Website, auf der ich versuche, die Camargue im Süden Frankreichs zu zeigen. Ursprünglich hatte ich vor, die Artikel alle zweisprachig zu bringen, musste aber feststellen, daß es mir nicht gelingt, das für alle Artikel zu bewältigen. Falls sich hier jemand findet, der soetwas einfach "aus dem Ärmel schüttelt" und noch dazu Lust dazu hätte, würde ich mich über eine Kontaktaufnahme freuen.
Damit der Umfang der Artikel ersichtlich wird, hier der Link zu camargue-photos.fr

Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas Lettow am Sonntag 4. Mai 2008, 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Gero
Beiträge: 474
Registriert: Freitag 21. Februar 2003, 13:37
Wohnort: Kehl / Aude

Donnerstag 24. April 2008, 20:19

Die Bilder sind wunderschön, aber einfach so eine Website zu übersetzen ist richtig harte Arbeit - lass Dir das von einem "diplomierten" Übersetzer sagen.. :wink:
Abgesehen davon, brauchst Du eine(n) französische(n) Muttersprachler, sonst wird das eventuell nix.
Andreas Lettow
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 24. April 2008, 10:55

Freitag 25. April 2008, 10:24

Hallo Gero,
und herzlichen Dank für die Antwort. Deinem Rat kann ich gedanklich gut folgen, und das ist auch der Grund, daß ich hier nachfrage. Ich hätte die Texte schon gerne auch in französischer Sprache auf meiner Seite, aber wenn schon, dann "ordentlich" :wink: . Daher suche ich nach jemandem, der die von mir übersetzten Artikel "gegenliest" und ggf. korrigiert.

LG
Andreas
Andreas Lettow
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 24. April 2008, 10:55

Montag 12. Mai 2008, 22:38

Inzwischen habe ich angefangen und einige Artikel übersetzt. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich auf eventuelle Fehler aufmerksam machen würdet.

http://www.fr.camargue-photos.de

Liebe Grüße
et à bientôt

Andreas
Leemeta
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 18. August 2011, 15:10

Donnerstag 18. August 2011, 15:23

für gute Website Übersetzungen würde ich einen qualifizierten Übersetzer raten.. Jemand mit genug Erfahrungen.

Es gibt auf den verschiedensten Portalen jede Menge Freelance-übersetzer, die so eine Sache machen wie es sich gehört.

Aber auch die meisten Übersetzungsbüros bieten gute Website-übersetzungen.
Leemeta
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 18. August 2011, 15:10

Donnerstag 18. August 2011, 15:24

achsooo..jetzt erst gesehe, dass die Frage schon etwas alt ist :) hoffe, du hast bis jetzt deine Website schon übersetzt ;)
Humboldt
Beiträge: 100
Registriert: Mittwoch 25. Februar 2009, 18:32

Donnerstag 18. August 2011, 19:38

Dann sage ich auch mal "achsooooo", denn schon beim ersten Anklicken ergibt sich LA CRAU
mit falschen Behauptungen (ich hab nicht alles durchgelesen). LA CRAU ist keine "aride Steppe", sondern dort wird dreimal im Jahr Heu gemacht, das nach England, Deutschland, Saudi-Arabien und sogar zu mir in die Bretagne exportiert wird (manchmal 300 Euro pro Tonne).

Zum Beispiel für die besten Rennpferde der Welt. Sicher gibt es dort auch Steine, so dass ich schon einige Steine aus der CRAU habe, die ins Heu geraten sind..

Schon in der Überschrift der aus 2009 stammenden Seite heisst es falsch: "au sud de la France", denn das bedeutet südlich von Frankreich, das wäre im Mittelmeer - Steppe im Mittelmeer?

Im Süden Frankreichs heisst "dans le Sud de la France" oder häufiger "dans le Midi", auch "dans le Midi de la France" (aber selten, wenn man es etwa vom "Midi de l'Italie" unterscheiden will).

In der ersten Textzeile steht falsch "retour de l'Espagne", es muss heissen "retour d'Espagne" - der Gebrauch des Artikels und von Präpositionen bei geographischen Bezeichnungen ist recht
speziell! "à travers de" ist falsch, hinter Zeus steht die Apposition ohne Artikel also "Zeus, père des dieux" muss es heissen, weiter oben darf man keinen Satz mit "Mais" anfangen und man sollte bei der lateinisch basierten Form Hercule bleiben, also nicht ins Griechische "Héraclès" wechseln, das auch eher mit K zu schreiben ist.

Es heisst ausserdem "avoir pitié de" und nicht "avec". Ich hoffe damit geholfen zu haben, verzichte indes auf eine Fortsetzung.

Was Ligurien in einer griechischen Sage zu suchen hat, ist mir ein Rätsel.

Zwar haben wir griechischen Kaufleuten und Geographen die Flussnamen Rhenus (Rhein) und Rhodanus, drittletzte Silbe zu betonen (= Rhône), vielleicht auch Liger (mit kurzem i) für die spätere Loire zu verdanken, aber Ligurien liegt aus Roms Sicht cisalpinisch (südlich der Alpen).

Übrigens hätte der Stier auf dem Foto es auch verdient gehabt, dass man ihm einmal ein "parage des sabots" = Klauenpflege gönnt, denn sonst ist schnell die Arthrose da. Was aber reden wir in solchem Zusammenhang von Tierschutz!
Zuletzt geändert von Humboldt am Freitag 19. August 2011, 08:26, insgesamt 1-mal geändert.
Carola
Beiträge: 214
Registriert: Dienstag 9. Juli 2002, 19:00

Donnerstag 18. August 2011, 20:19

Bonsoir,

alle Achtung Humboldt für diese Antwort! Im Übrigen auch für die kompetente Antwort in Sachen "Verbkonjugator"!! Leider gibt es in diesem Forum recht viele Leute, die sich mit aller Macht und wodurch auch immer profilieren möchten und zu allem etwas zu sagen haben, oder das zumindest glauben.
Beste Grüße,
Carola
Humboldt
Beiträge: 100
Registriert: Mittwoch 25. Februar 2009, 18:32

Donnerstag 18. August 2011, 20:57

Carola hat geschrieben:Bonsoir,

alle Achtung Humboldt für diese Antwort! Im Übrigen auch für die kompetente Antwort in Sachen "Verbkonjugator"!! Leider gibt es in diesem Forum recht viele Leute, die sich mit aller Macht und wodurch auch immer profilieren möchten und zu allem etwas zu sagen haben, oder das zumindest glauben.
Beste Grüße,
Carola
Habe ich da jetzt eine volle Breitseite (Ausdruck aus der alten Kriegmarine) abbekommen? Ich trete nämlich in alle Fettnäpfchen, ohne es zu merken. Bin ich Profilneurotiker? Ich versteh das nicht, tut mir leid, wat mach ick nuh? Ich kann auch keine Smilies interpretieren, manche wollen das als Teilleistungsschwächen verharmlosen, ich denke eher, ich könnte in etlichen Bereichen recht autistisch sein. Das finde ich aber weniger schlimm, als was ich an anderen Menschen beobachte, die an einem "sozialen Usher-Syndrom" leiden - so nenne ich das wenigstens.
Carola
Beiträge: 214
Registriert: Dienstag 9. Juli 2002, 19:00

Freitag 19. August 2011, 07:08

Da habe ich mich wohl missverständlich artikuliert...nix mit "Breitseite"!
Mein Beitrag war als Kompliment für eine kompetente Antwort gedacht, die sich wohltuend von gelegentlich nichtssagenden Äußerungen anderer Teilnehmer an diesem Forum abhebt. So und nicht anders habe ich es gemeint! Tut mir leid, falls das falsch verstanden wurde.

Gruß,
Carola
Andreas Lettow
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 24. April 2008, 10:55

Freitag 19. August 2011, 07:26

Hallo Humboldt,

und herzlichen Dank für Ihre kompetenten Hinweise. Ich werde die prüfen. Allerdings ist ausgerechnet der Artikel über die Crau von einer professionellen Übersetzerin bearbeitet worden.
Humboldt hat geschrieben:Dann sage ich auch mal "achsooooo", denn schon beim ersten Anklicken ergibt sich LA CRAU
mit falschen Behauptungen (ich hab nicht alles durchgelesen). LA CRAU ist keine "aride Steppe", sondern dort wird dreimal im Jahr Heu gemacht, das nach England, Deutschland, Saudi-Arabien und sogar zu mir in die Bretagne exportiert wird (manchmal 300 Euro pro Tonne).

Zum Beispiel für die besten Rennpferde der Welt. Sicher gibt es dort auch Steine, so dass ich schon einige Steine aus der CRAU habe, die ins Heu geraten sind...
Zum Thema "falsche Behauptungen": Natürlich wird in der Crau d'Arles auch Landwirtschaft betrieben (auf diese Problematik weist der Artikel auch hin), aber der besonders geschüzte und schützenswerte Teil ist in der Tat eine Steppenlandschaft. Ich kann das mit Sicherheit bestätigen, denn ich bin viele Male dort gewesen :) . Richtig ist, daß diese Landschaft nicht im Mittelmeer liegt, sondern süd-östlich von Arles. Die Steine der Crau sind im Übrigen durch den zweiten Weltkrieg zu trauriger Bekannheit gelangt, da die deutschen Besatzer sie von Zwangsarbeitern zu Steinhaufen aufschichten ließen, um eine Landung von alliierten Flugzeugen in der topfebenen Landschaft zu verhindern. Um den Steppencharakter der Gegenz zu zeigen, hänge ich hier mal ein Bild rein:
Bild
Humboldt hat geschrieben:Übrigens hätte der Stier auf dem Foto es auch verdient gehabt, dass man ihm einmal ein "parage des sabots" = Klauenpflege gönnt, denn sonst ist schnell die Arthrose da. Was aber reden wir in solchem Zusammenhang von Tierschutz!

Falls sich hierin eine eher grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber der Course Camarguaise ausdrücken sollte: Vielleicht mögen Sie ja mal einen meiner Artikel darüber lesen, denn diese Form des "Stierkampfes" ist für den Stier genauso ungefährlich, wie Springreiten für die Pferde :wink:

Mit freundlichen Grüßen
Andreas
Lennie
Beiträge: 190
Registriert: Donnerstag 1. Juli 2010, 13:39

Freitag 19. August 2011, 08:51

Na, dann will ich auch noch mal bisschen meinen Senf- wo ich mich beim Wort "übersetzen" doch irgendwie immer angesprochen fühlen tu.... :wink:
Andreas Lettow hat geschrieben: Ich werde die prüfen. Allerdings ist ausgerechnet der Artikel über die Crau von einer professionellen Übersetzerin bearbeitet worden.
Ganz offensichtlich ist der Originaltext (La Crau) der deutsche, die französische Version die - von einer deutschen Person gemachte -Übersetzung. Üblicherweise übersetzen professionelle Übersetzer immer in ihre Muttersprache hinein (und nicht aus ihr heraus), wenn sie sicher sein wollen, dass das Ergebnis wirklich einwandfrei ist. Andernfalls empfiehlt es sich, einen Text vor einer Veröffentlichung von einem kompetenten Muttersprachler korrekturlesen zu lassen. Es gibt immer ein paar sprachliche Stolpersteine, die man als Nurzweitsprachler nicht im Griff hat, und das merkt man einem Text dann an.
Andreas Lettow hat geschrieben: Falls sich hierin eine eher grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber der Course Camarguaise ausdrücken sollte: Vielleicht mögen Sie ja mal einen meiner Artikel darüber lesen, denn diese Form des "Stierkampfes" ist für den Stier genauso ungefährlich, wie Springreiten für die Pferde
Hierzu wäre mir ein Kommentar von Humboldt lieb! Qualvoll sind alle diese Veranstaltungen für die betroffenen Tiere, auch wenn sie nicht zum Schluss als Leichen das Panorama zieren. Es gibt auch Artikel darüber, mit welchen Methoden Pferde zu "Spring"-pferden gemacht werden.... Wäre interessant, die betroffenen Pferde dazu zu interviewen....

Grüße von Lennie
Humboldt
Beiträge: 100
Registriert: Mittwoch 25. Februar 2009, 18:32

Freitag 19. August 2011, 09:38

@ Carola: ich danke für die Aufklärung, das übliche Missverstehen also, wenn man sich nicht in die Augen schauen kann.
@ tutti e tutte: ich weiss, dass man statt parage des sabots auch parage des pieds sagen kann, Rinder sind keine Pferde, aber als Paarhufer auch Huftiere.

@ Herrn Lettow:
Ich hatte auf Ihrer Seite nicht weiter runtergescrollt, so ist mir, wie ich heute sehe, die Wahrnehmung weiterer sprachlicher Fehler erspart geblieben, aber Sie zeigen ja selbst in Detailaufnahme ein Bein, dessen Klauen nicht optimal sind. Gut: halbwilde Wildtiere??
Schwamm drüber, obwohl Klauen und Hörner für den Gesamtorganismus eines Rindes von unvorstellbarer Bedeutung sind; wissenschaftlich ist das noch nicht genau geklärt.
Sprachlich: wenn man den Text rückübersetzt ins Deutsche, erkennt man, wodurch die Fehler ausgelöst worden sind. Wenn ich den Text lese, habe ich das Empfinden, einen deutschen Text zu lesen (endlich mal ein einfühlsamer Mann, werden manche denken, denn bei 'Humboldt' denkt man an einen Mann, obwohl sich der Name hier konkret einem Pferd verdankt, dessen Intelligenz wir nach und nach entdecken, also lange nach Wahl des Nicks).
Nicht alle Fehler sind rein grammatischer Art, viele stilistisch, aber durchaus auch schwere Grammatikfehler. Ich unterscheide in der Aufzählung nicht:
1) Überschrift: La Crau, steppe aride ist besser, gar richtiger als mit "une"
2) "engendraient" geht sicher auf auf den Plan rufen zurück, frz. falsches Verb
3) es muss heissen "ils ne faisaient que songer à venger"
4) put longtemps tenir tête à ces attaques (Stellung des Adverbs; wobei mir tenir tête nicht "gefällt".
5) statt l'ensemble de besser "toutes ses flèches" oder "la totalité de" - hinter flèches fehlt das Komma.
6) se jeta au sol statt par terre und nicht trennen!!
7) Et là würde man nicht sagen, sondern ce fut à ce moment-là que
8) une énorme pluie de cailloux das smilie ist nicht von mir, kommt von allein
9) Bien sûr, mit Akzent
10) das zweite "on peut" ist zuviel
11) am Ende cailloux
12) das ici vor "dans la Crau" entfernen

13) Der Gebrauch des Passé simple ist an einigen Stellen eine heikle Angelegenheit.


Mir ging es vor allem um das Vermeiden von Verallgemeinerungen, Stereotypisierung (wie "Die Schwedin ist..." oder "Der Pole..."; dass die Crau auch andere Aspekte hat (foin de Crauhat als einziges tierisches Nahrungsmittel die AOC-Deklarierung), kann man hier sehen:

Hier erkennt man auch, dass die Landschaft recht unterschiedlich ist.

Nun zu dem Aspekt der Tierbehandlung! Über das Springreiten mit Pferden, das Tier als Ware, das bewusstlose Quälen des lebenden Objektes, möchte ich mich nicht auslassen. "Pferdesport" ist der einzige "Sport", bei dem nicht der Mensch gedopt ist (vielleicht manchmal doch?), sondern das Gerät.

Die Stiere sind nicht aggressiv! Ich traue mir zu, in freier Natur einer solchen Stier-Herde mich zu nähern, ohne angegriffen zu werden, wenn keine heisse Kuh oder kalbführende Kuh dabei ist. Kein Problem!

Das Problem ist der Mensch. Das Elend fängt beim Einfangen der Tiere unter totalem Stress an, es geht weiter mit dem Einpferchen, dem Transport, der Vorbereitung für die Arena und dem Lärm, der ungewohnten Umgebung. Waren Sie mal dabei?
Nein! Vielleicht bekommen die Tiere sogar stresserhöhende Injektionen. Vielleicht auch nicht, wenn sie anschliessend direkt dem Schlachthof zugeführt werden. Der Mensch (und hier muss ich verallgemeinern) kann als Zuschauer seinen Stress austoben und seinen Instinkten ziemlich freien Lauf lassen, sich dem Wahn hingeben, die Natur zu beherrschen. Wenn es dann zu Hause aber reinregnet, weint er!
Ausserdem ist das Ganze auch ein riesenkonkurrenzielles Geschäft.


Gruss
Humboldt, demütig einen Pferdenamen missbrauchend
Offensichtlich habe ich parallel zu Lennie geschrieben, die Zeit rinnt.
Yoyo
Beiträge: 718
Registriert: Freitag 12. August 2005, 09:04
Wohnort: Südwest-Frankreich

Freitag 19. August 2011, 10:01

Ja, das mit den Übersetzungen ist nicht so einfach, wie viele sich das leider vorstellen. Auch bei "professionellen" Übersetzern fragt man sich manchmal, was dahinter steckt. Was ich in Sprachforen teilweise erlebe an Fragen von sogenannten Übersetzern, ist recht erstaunlich. Um gut zu übersetzen, sollte das - wie schon oben erwähnt - zu 99 Prozent von der Fremdsprache in die Muttersprache gemacht werden. Es gibt seltene Ausnahmen. Aber es reicht nicht, die Sprache ausgezeichnet zu können, man muss auch das Land mit seinen Sitten und Gebräuchen und seiner Kultur kennen, um wirklich gut zu werden - und im Zweifelsfall im Internet nachfragen.

Ich werde nie einen uralten Belmondofilm vergessen, wo Bebel gleich am Anfang in eine Bar in Marseille geht und ruft "Ein weißer Cassis". :shock: Das ist zwar die korrekte wörtliche Übersetzung von "Blanc Cassis", müsste aber Kir heißen. Beim Film anschauen war ich die nächsten Minute etwas unkonzentriert, weil ich krampfhaft überlegte, was denn ein "weißer Cassis" ist.. :wink:

Um auf die Webseite über die Camargue zurückzukommen: Tolle Bilder, mittelmäßige Übersetzung - die für einen Nicht-Muttersprachler mit recht gutem Schulfranzösisch und für eine private Webseite akzeptabel ist, aber nicht für eine professionelle Übersetzerin. Außer sie hat Dir gesagt, dass es eben nicht perfekt wird.

Nur wenige Franzosen würden sich die Mühe machen, überhaupt eine deutsche Übersetzung anzubieten - und wenn, dann sicher mit einer lustigen Google-Übersetzung oder so. Nicht nur Privatleute, sondern auch Firmen und sogar vom Tourismus lebende Orte machen das gerne. Da hat die Tochter vom Freund des Chefs des Office de Tourisme / des Bürgermeisters / des Firmenchefs in der Schule irgendwann mal Deutsch gehabt und schon ist die Sache gebongt. Selbst Anschlagtafeln, die richtig Kohle kosten, sind oft die reinste Lachnummer, wo aus einer caisse eine Kiste statt einer Kasse wird und aus einer caravane eine Karawane statt eines Wohnwagens.

Vielleicht sollte man nicht allzu streng sein mit der Camargue-Seite - für ohne Geld gibt es eben meist keine bessere Übersetzung.
Humboldt
Beiträge: 100
Registriert: Mittwoch 25. Februar 2009, 18:32

Freitag 19. August 2011, 10:19

IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT:

Bild
Lennie
Beiträge: 190
Registriert: Donnerstag 1. Juli 2010, 13:39

Freitag 19. August 2011, 12:40

Yoyo hat geschrieben: Nur wenige Franzosen würden sich die Mühe machen, überhaupt eine deutsche Übersetzung anzubieten - und wenn, dann sicher mit einer lustigen Google-Übersetzung oder so. Nicht nur Privatleute, sondern auch Firmen und sogar vom Tourismus lebende Orte machen das gerne.
Eh oui, Yoyo, bien vu ! Eine Zeitlang machte ich noch Jagd auf mehrsprachige Websites von französischen Unternehmen und anderen offiziellen Angelegenheiten, schaute mir die (durchwegs sehr "lustigen" - um nicht zu sagen: peinlichen) deutschen Versionen an, so vorhanden, und bot ihnen Verbesserung bzw. Kreation einer "ernsthaften Version" an.

Im Allgemeinen ist die Standardantwort auf ein solches Angebot ein gleichgültiges Schulterzucken und der Satz "Bof - pourquoi ça? De toute façon, ils parlent tous anglais, les Allemands...!", wenn einem der Mensch dazu gegenüber steht. Oder schlicht gar keine, wenn man sich schriftlich an das Unternehmen gewandt hatte.
Das Schönste dabei war vor ein paar Jahren die virtuelle deutsche Aufmachung des hiesigen Conseil Général - weiß allerdings nicht mehr, ob es die Region oder das Departement war. Die haben sich das ganz offensichtlich tatsächlich mit Google übersetzt. Das Ergebnis war zum Brüllen (ganz im Stil der berühmten "runden Sofas"... aber der "weiße Cassis" ist auch schön :mrgreen: ). In entsprechendem Ton nahm ich dann auch mit ihnen Kontakt auf und bot Nachbesserung an. Antwort: Sie haben leider kein Geld für sowas. Ein paar Monate später war die deutsche Version sang- und klanglos verschwunden. Inzwischen auch die englische, hahaha!
Einigermaßen mickrig für eine Gegend, die hauptsächlich vom Tourismus lebt..... :evil: *schluchz*

Sehr gelungen war auch diese Speisekarte, die es vor ein paar Jahren in einem nicht allzu weit entfernten Tapas-Restaurant zu bewundern gab - das war allerdings nebenan, in Spanien. Die war so schön, da sind wir dann absichtlich reingegangen. Waren nicht schlecht, die "Deckel".... :mrgreen:
Yoyo
Beiträge: 718
Registriert: Freitag 12. August 2005, 09:04
Wohnort: Südwest-Frankreich

Freitag 19. August 2011, 16:31

Ja, Lennie, so ging es mir ebenfalls - das hatte ich hier vor Jahren auch angeboten und OTs, Bürgermeister und Kreti und Pleti angeschrieben und besucht, sofern ich überhaupt an sie ran kam. Statt begeistertem Empfang: Völliges Desinteresse.

Mich würde mal interessieren, wie deutsche Orte / Tourismusverbände der gleichen Kategorie reagieren würden.

Ich hatte mich auch mal um einen Job in einem der vielen OTs hier bemüht. Bei einer offiziellen Stelle des Conseil Général im Nachbarort sagte man mir: "Machen Sie sich keine Hoffnungen, Sie sind nicht hier aus dem Département, da haben Sie keine Chance." Es ging nicht um mangelnde Qualifikation - im Gegenteil, sie meinten, ich sei für alle Jobs, die sie zu vermitteln hätten, überqualifiziert. Wobei mein Französisch so gut ist, dass 90 % der Franzosen glauben, dass ich eine Französin bin - daran konnte es also auch nicht liegen. Lokalpatriotismus und Vetternwirtschaft sind leider extrem verbreitet, das fängt bei der kleinsten Gemeinde schon an.

Ich habe früher mal in einem kleinen Kaff 50 km von Perpignan entfernt gewohnt, da war jeder ein Fremder, der aus mehr als 20 km Entfernung kam. Alle waren nett und freundlich, aber da war für fast alle Perpignan genauso weit jenseits des Horizonts wie Deutschland. :mrgreen:

Einmal stand ein Typ vor meinem früheren Restaurant - immerhin nur 20 m vom Atlantik-Strand - und regte sich laut schimpfend auf wie nur noch was, dass die Speisekarte in mehrere Sprachen übersetzt war.

Na ja, genug der Schwänke. :wink: Nähkästchen wieder zu machen. :mrgreen: Zum Glück sind nicht alle so borniert und kleinbürgerlich und wahrscheinlich ist es in Deutschland auf dem Land ähnlich. Nicht hauen jetzt bitte. :twisted: eigentlich will ich euch nur zum Lachen bringen.
Lennie
Beiträge: 190
Registriert: Donnerstag 1. Juli 2010, 13:39

Freitag 19. August 2011, 17:52

Yoyo hat geschrieben: Nicht hauen jetzt bitte. :twisted: eigentlich will ich euch nur zum Lachen bringen.
Hat geklappt, meine Liebe ! Klasse, zu schön, dass das auch andere kennen! Ich könnt mich wegschmeißen! :wink:
Yoyo hat geschrieben: Es ging nicht um mangelnde Qualifikation - im Gegenteil, sie meinten, ich sei für alle Jobs, die sie zu vermitteln hätten, überqualifiziert.
*Kicher, gacker, gröööööl!!!!* Bienvenue au club, ma chère! Was meinst du, wie oft ICH diesen Satz (allerdings nur hier in der Umgebung....) in letzter Zeit gehört habe??? Wie schön, dass es mir nicht allein so geht, ça remonte le moral! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Pour ajouter encore un peu de piment à la sauce ....: :wink:
Vor vielen, vielen Jahren, als ich noch in Paris lebte, da kamen bereits meine französischen Kolleginnen mit ihren "komplizierteren" französischen Texten zu mir und baten mich, selbige Korrektur zu lesen. Mich! Eine Ausländerin! Boah! Ich hab's gemacht, klar (und einiges dabei gelernt, prima, is ja mein Hobby...) aber an deren Stelle hätte ich mich sowas von weggeschämt, das gibt's gar nicht. Ich stell mir das mal umgekehrt vor: Ich muss einen Ausländer bitten, meine Muttersprache zu korrigieren... Nee! :oops:
Als ich dann irgendwann nach vielen Irrungen und Wirrungen hier landete (also, die Landschaft ist ja wirklich spektakulär.....!), da ging das Spielchen weiter. Mit einer inzwischen (les temps sont durs) ex-Chefin. Die konnte auch nix. In ihrer Mutterundvatersprache. Nochmal Boah.

Inzwischen ist sogar der hiesige Pôle Emploi von meiner Überqualifikation überzeugt! (garniert mit bedauerndem Schulterzucken) :mrgreen: Was für ein Armutszeugnis sich doch manche Landstriche da gleich ganz global auszustellen bereit sind, ne? Diese Hilflosigkeit all überall auf den Tannen (Pinien)-Spitzen....Ich bin ganz normal!!! Die Tatsache, dass ich weiß, dass weltweit die Börsen und auch so ziemlich alles andere am Abkacken sind und es nichts gibt, was möglicherweise.... oder so.....macht aus mir doch kein Genie!! (vielleicht doch??? :wink: )

Ach ja, danke Yoyo, herzlich gelacht!
Lennie

(grade kommt ein Auftrag rein. Hahaha: Knappe 40 euros - der erste in diesem Monat. Toll! Heute abend gibt's Champagner!!)
Zuletzt geändert von Lennie am Sonntag 21. August 2011, 23:37, insgesamt 2-mal geändert.
Humboldt
Beiträge: 100
Registriert: Mittwoch 25. Februar 2009, 18:32

Samstag 20. August 2011, 07:38

Nur mal ein paar rasche Tipps:
lieu müsste dan der Stelle commune heissen
sur le thème besser einfach sur oder sur le sujet - sur ist das Beste. Thème geht nicht, ist ein Germanismus.
Méditerranée fehlt der 2. Akzent.
Wenn man noch einmal etwas anklickt, steht dort mes sites, ich habe es nicht überprüft, schauen Sie bitte selbst, ob es nicht "pages" heissen muss.
Agence immobilière hat nur ein l.
Ich stehe ohnehin schon im Ruf des Oberlehrers.

Gruss in die Hitze des Tages
Humboldt
Benutzeravatar
Chanteclair
Beiträge: 238
Registriert: Sonntag 18. Juli 2010, 20:01
Wohnort: Elsass

Samstag 20. August 2011, 19:25

Humboldt hat geschrieben: Ich stehe ohnehin schon im Ruf des Oberlehrers.
Wie ich sehe, widerspricht niemand.
Antworten