BAC pro in Paris machen

Alles zum Thema Leben, Arbeiten, Studieren etc. in Frankreich. (Keine Annoncen)
Antworten
Blahr

Donnerstag 25. September 2014, 18:15

Hallo liebes Forum,

ich steht vor der Wahl mich für eine Ausbildung in Deutschland zu bewerben. Oder in Paris.

Ich habe nach meinem Abitur bereits ein Jahr in Paris verbracht, habe allerdings kaum Zeit gehabt französisch zu lernen.
Ich spreche die Grundsätze, ich komme also klar, aber einer wirklichen Diskussion kann ich nicht folgen oder mich dauerhaft mit Freunden auf französisch zu unterhalten geht auch nicht.

Ich könnte bis zu Beginn des Bac's die Alliance Française in Paris besuchen oder eine andere Sprachschule.

Ich weiß dass mir hier niemand eine 100%-Antwort geben kann und das auch ganz individuell auf mich ankommt.
Aber ratet ihr mir eher es einfach zu versuchen, oder auf Nummer sicher in Deutschland zu bleiben.

Aber vielleicht kennt ihr Leute die unter ähnlichen, sprachlichen Bedingungen eine Ausbildung dort gemacht haben. Oder vielleicht habt ihr auch einfach Ideen oder Meinungen .
Ich freue mich über jede Hilfe.
Yoyo
Beiträge: 718
Registriert: Freitag 12. August 2005, 09:04
Wohnort: Südwest-Frankreich

Freitag 26. September 2014, 07:15

Hallo Blahr,

um was für eine Art von Ausbildung geht es? Denn das Bac pro ist ja ein Zweig des französischen Baccalauréats, der - vereinfacht gesagt - zu einer Art Gesellenprüfung führt. Wenn Du schon ein deutsches Abitur hast, wirst Du 4 bis 5 Jahre älter sein als Deine Mitschüler.

Grundsätzlich schätze ich: Wenn Du sprachlich sehr begabt bist und in einem ganz und gar französischen Umfeld lebst und auch fachlich extrem ehrgeizig bist, wirst Du zeitlich etwa 6 Monate verlieren. Je weniger ideal die Umstände bzw. Zustände sind, desto mehr wirst Du zeitlich verlieren. Wie wichtig ist Dir Zeit? Wie anspruchsvoll ist die Ausbildung? Die Ansprüche an die sprachliche Kompetenz sind doch sehr unterschiedlich.
Yoyo
Beiträge: 718
Registriert: Freitag 12. August 2005, 09:04
Wohnort: Südwest-Frankreich

Freitag 26. September 2014, 07:32

Blahr

Freitag 26. September 2014, 08:27

Hallo!

Vielen Dank für deine Antwort!
Über den Altersunterschied bin ich mir bewusst, es gibt allerdings auch dort Leute die etwas älter ihr BAC beginnen.

Es geht um eine Ausbildung als Koch.
Zeitlich etwa 6 Monate verlieren? In der Ausbildung, oder generell die 6 Monate davor um französisch zu lernen, so wie ich es planen würde?

Also generell glaubst du dass ich es versuchen sollte?
Yoyo
Beiträge: 718
Registriert: Freitag 12. August 2005, 09:04
Wohnort: Südwest-Frankreich

Sonntag 28. September 2014, 18:15

Um den Beruf Koch zu lernen, würde ich auch sagen, dass es zu schaffen ist. Vor allem fliegen Dir in der Küche sicher diverse Sachen um die Ohren, wenn Du Dich bei der Sprache und allgemein zuuu blöd anstellen solltest - da lernt man dann ganz fix. :wink:

Mehr als Scheitern kannst Du kaum und dann ja notfalls zurück nach Deutschland. Aber bedenke: Die Ausbildung zum Koch ist meistens jahrelange schlecht bezahlte Sklaverei mit einer besseren Besenkammer als Unterkunft. Nach Arbeitsstunden wird da meist nicht gefragt. Man muss hart im Nehmen sein, auch in besseren Restaurants - die unter Azubis recht gefragt sind. Also schätze Dich selbst so ehrlich wie möglich ein. Wenn Du es schaffst und diesen Beruf wirklich liebst und für ihn lebst, macht es aber dann später auch Spaß - wenn Dich Alkohol und Drogen nicht vorher aus dem Karussell werfen. Die sind leider bei überforderten Jungköchen weit verbreitete Süchte und Gründe für ein totales Scheitern. Ich will Dich nicht abschrecken, aber Du solltest die Risiken und Schwierigkeiten kennen und wissen, worauf Du Dich einlässt.

Berichte dann mal oder stell vorher einfach noch weitere Fragen.
Yoyo
Beiträge: 718
Registriert: Freitag 12. August 2005, 09:04
Wohnort: Südwest-Frankreich

Dienstag 18. November 2014, 16:48

Nur noch mal diese Info, damit niemand glaubt, ich übertreibe mit den Zuständen bei Ausbildungen in der Gastronomie in Frankreich:

Francetvinfo von heute

Es ist nicht überall so, aber leider so weit verbreitet, dass langsam Widerstand kommt - von oben. Von unten traut sich niemand.
Antworten